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Der heilige Geist in TätigkeitDer Wachtturm 1977 | 1. Februar
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den Geist Gottes auf die Probe, indem er den von Gott erhaltenen Auftrag ausführte. Da er so bewies, daß Gott wahrhaftig ist, hatte er die Freude, im Jahre 515 v. u. Z. die Vollendung des Tempels und dessen Einweihung zu erleben (Sach. 4:8-10). Unser Glaube an den Geist Gottes wird heute ebenfalls auf die Probe gestellt, denn wir sehen uns dem Widerstand der Tripelallianz, bestehend aus dem „wilden Tier“, dem „falschen Propheten“ und dem „Drachen“, gegenüber. Wir sind deshalb gezwungen, Gottes Geist auf die Probe zu stellen, wenn wir Jehova weiterhin als Gott in seinem geistigen Tempel anbeten und uns von der Welt getrennt halten möchten. Wenn wir das tun, werden wir bestimmt siegreich aus dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Har-Magedon, hervorgehen.
DER GEIST, DER AUS DER HÖHE AUSGEGOSSEN WIRD
17, 18. (a) Inwiefern hat Jehova sein Volk nach der schweren Zeit, die es im Ersten Weltkrieg durchmachte, nicht im Stich gelassen? (b) Wie hatte Jehova dies durch die Worte aus Jesaja 32:12-16 schon im voraus angedeutet?
17 Jehova, der Quell des heiligen Geistes, hat seine Anbeter in der kritischen „Zeit des Endes“, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahre 1914 begann, nicht im Stich gelassen. Er ist treu gewesen und hat seinen heiligen Geist in Tätigkeit gesetzt, um seinen ihm hingegebenen, getauften Dienern zu helfen. Er hatte vorhergesagt, daß er dies tun würde. Während des Ersten Weltkrieges (1914—1918) wurden diese gewissenhaften Erforscher und Verkünder des geschriebenen Wortes Gottes, der Heiligen Schrift, auf der ganzen Erde hart bedrängt und verfolgt. Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß Gott weise und richtig handelte, als er diese Züchtigung seiner Diener zuließ. Sie war sogar durch das, was dem damaligen Königreich Juda und seiner Hauptstadt Jerusalem widerfuhr, vorgeschattet worden. Im 32. Kapitel der Prophezeiung Jesajas beschrieb Jehova die Verheerung, die über sein abtrünniges Volk kommen sollte, und was geschehen würde, wenn es reumütig zu ihm zurückkehrte. Er sagte:
18 „Schlagt euch an die Brüste in Wehklage um die begehrenswerten Felder, um den fruchttragenden Weinstock. [Warum?] Auf dem Erdboden meines Volkes schießen nur Dornen, stachelige Büsche auf, denn auf allen frohlockenden Häusern, ja auf der ausgelassenen Stadt [Jerusalem] sind sie. Denn der Wohnturm, er ist verlassen worden, selbst das Getümmel der Stadt ist aufgegeben worden; ja [der Hügel] Ophel und der Wachtturm sind kahle Felder geworden, auf unabsehbare Zeit das Frohlocken von Zebras, die Weide von Herden; bis auf uns der Geist aus der Höhe ausgegossen wird und die Wildnis zum Obstgarten geworden ist und als wirklicher Wald der Obstgarten selbst gerechnet wird“ (Jes. 32:12-16).
19. Auf welches nationale Unglück wies Jesaja damals hin?
19 Wissen wir heute, welches nationale Unglück der Prophet Jesaja mit diesen Worten über hundert Jahre im voraus beschrieb? Ja, er sprach von der siebzigjährigen Verödung des Landes des Königreiches Juda, während deren sich die weggeführten Israeliten als Gefangene im heidnischen Babylon befanden. Sie waren am Leben geblieben, als die Babylonier die heilige Stadt Jerusalem und ihren Tempel im Jahre 607 v. u. Z. dem Erdboden gleichgemacht hatten. Das muß für diese Überlebenden ein erschütterndes Erlebnis gewesen sein. Während sie in einem Land, dessen Bewohner Götzendienst trieben, schmachteten, lag Jehovas Tempel in Trümmern, Jerusalem war eine tote Stadt, ohne Getümmel, und ihr einst fruchtbares Land war von Dornbüschen bewachsen, ein von Menschen gemiedener Tummelplatz wilder Zebras.
20. (a) Wieso kann gesagt werden, Babylon habe seine Macht über Jehovas Volk, das es gefangenhielt, falsch eingeschätzt? (b) Wodurch gestärkt, zogen die reumütigen Israeliten in ihre Heimat zurück, und wie wirkte sich ihre Rückkehr auf ihr Land aus?
20 Jehova Gott zum Hohn behandelte das götzendienerische Babylon die Israeliten wie Gefangene. Als dritte Weltmacht auf der Bühne des damaligen Weltgeschehens glaubte es stark genug zu sein, um zu verhindern, daß das verödete Land Juda jemals wieder von den Anbetern Jehovas, des Rivalen seiner Götter, bewohnt würde. Es glaubte nicht, daß Jehova Cyrus erwecken könnte, den persischen Eroberer, den er lange zuvor mit Namen erwähnt hatte. Zur bestimmten Zeit trat dieser Eroberer auf den Plan. Wie vorhergesagt, brach Cyrus die Macht des unbarmherzigen Babylon und befreite die israelitischen Gefangenen. Im Jahre 539 v. u. Z. wurde die Weltmacht, die das Land des Volkes Jehovas verwüstet hatte, gestürzt. Im Jahre 537 v. u. Z. goß Jehova dann seinen Geist aus der Höhe auf die reumütigen Israeliten aus. Gestärkt durch die wirksame Kraft Gottes, des Höchsten, und unter ihrer Leitung verließ der reumütige Überrest Babylon und kehrte in seine verödete Heimat zurück, um Jerusalem und dessen heiligen Tempel wieder aufzubauen. Das wiederbesiedelte Land verlor mit der Zeit das Aussehen einer Öde, da es zu einem fruchtbaren Land gemacht wurde, das beinahe so schön war wie das Paradies, der Garten Eden.
21. Inwieweit erfüllte sich die Prophezeiung Jesajas (Kapitel 32) damals?
21 Erfüllte sich aber durch dieses Geschehen, das nun 2 500 Jahre zurückliegt, die Prophezeiung Jesajas (Kapitel 32) endgültig? Nein! Diese Prophezeiung erfüllte sich damals nur im kleinen. Sie sollte sich in unserer Zeit, im 20. Jahrhundert, noch im großen erfüllen. Diese größere und endgültige Erfüllung haben diejenigen erlebt, die heute das Volk Jehovas, desselben Gottes, sind.
22. Mit was für Waffen wurde im Ersten Weltkrieg gegen Jehovas christliche Zeugen Krieg geführt, und warum waren die Nationen zornig auf sie?
22 Es handelt sich hierbei um die Christen, die seit dem Jahre 1931 als Jehovas Zeugen bekannt sind. Jahre zuvor, nämlich während des Ersten Weltkrieges, wurden sie von einem Unglück betroffen, das ihren Glauben erschüttern sollte. Während dieser blutige Krieg tobte, führte das symbolische „wilde Tier“ — das seine Macht und seinen Thron und große Gewalt von dem „Drachen“, Satan, dem Teufel, empfangen hatte — Krieg gegen sie. Dieser Krieg wurde jedoch nicht mit tödlichen Waffen geführt, denn die angegriffenen christlichen Bibelforscher waren harmlose, unbewaffnete Menschen. Statt dessen wurden gegen diese friedlichen und unschuldigen Christen politische und richterliche Maßnahmen ergriffen, ja viele von ihnen wurden sogar eingesperrt (Offb. 13:3-7). Die zum „wilden Tier“ gehörenden kriegführenden Nationen waren zornig, weil Jehovas christliche Zeugen verkündeten, daß Gottes Königreich unter Christus die einzige rechtmäßige Regierung für die Erde sei, da die „bestimmten Zeiten der Nationen“ im Frühherbst des Jahres 1914 abgelaufen waren (Luk. 21:24; Offb. 11:15-18).
23. Von wem wurden die kriegerischen Nationen aufgehetzt, und von welchem mächtigen „Trio“ wurde der Überrest der Königreichsverkündiger überwältigt?
23 Die zornerfüllten Nationen wurden von religiösen Führern aufgehetzt, die zu Babylon der Großen gehörten, dem Weltreich der falschen Religion, das seinen Ursprung im alten Babylon hat. Vor allem die Christenheit, die ebenfalls zu diesem religiösen Weltreich gehört, stachelte die Nationen dazu auf, den kleinen Überrest der geistigen Israeliten zu verfolgen. Der Überrest, eine harmlose, unbewaffnete Minderheit, wurde von der Tripelallianz, dem „wilden Tier“, dem „falschen Propheten“ und dem „Drachen“, überwältigt. Dieses mächtige „Trio“ vereinigte seine Kräfte, um den Überrest der Königreichsverkündiger in die Knechtschaft Groß-Babylons zu bringen. Was danach geschah und wie sich das 32. Kapitel der Prophezeiung Jesajas endgültig erfüllte, wird auf den folgenden Seiten dargelegt.
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„Lebenssaft“Der Wachtturm 1977 | 1. Februar
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„Lebenssaft“
Als König David es einmal unterließ, Gott seine Sünde zu bekennen, bekam er schlimme seelische und körperliche Auswirkungen zu spüren. „Mein Lebenssaft ist verwandelt worden“, sagte David, „wie in der trockenen Sommerhitze“ (Ps. 32:4). In der Trockenheit des Sommers verliert ein Baum eine beträchtliche Menge Feuchtigkeit. Davids Versuch, das schuldbeladene Gewissen zu unterdrücken, und die sich daraus ergebenden Qualen übten gleichermaßen einen ungeheuren Druck auf ihn aus, der an seinen Kräften und seiner Energie zehrte (Ps. 32:3).
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