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Bewahre in allen Dingen dein GleichgewichtDer Wachtturm 1958 | 15. August
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36. Welchen Standpunkt wird ein Christ mit Bezug auf die Fehler anderer einnehmen?
36 Ein standfester Christ weiß, was Gottes Wort sagt; er weiß, was die theokratische Organisation tut, und er kennt die Zukunft, die vor ihr liegt. Gleich dem Apostel Paulus wird er im Geiste positiv eingestellt sein und nicht zulassen, daß seine Liebe zu Gott und sein Eifer für den Königreichsdienst durch irgend etwas gedämpft werden. Weil er nicht der Geschöpfeanbetung zum Opfer fällt, wird er nicht Anstoß nehmen und straucheln, wenn ein Aufseher einen Fehler macht oder eine falsche Entscheidung trifft oder unverständig handelt. Er wird es der Organisation überlassen, solche Fehler richtigzustellen, wird aber, was ihn selbst betrifft, fortfahren, sein Auge auf sein Lebensziel gerichtet zu halten, und sich durch nichts davon ablenken lassen. Er wünscht, eine liebende geistige Einstellung zu bewahren, indem er die e i n e gerade Linie einhält. Er wird Verständnis und einen vernünftigen, gesunden Sinn offenbaren und nicht schnell beleidigt sein.
37, 38. Auf welche beste Weise kann man eine schlechte geistige Einstellung vermeiden?
37 Wenn jemand eine rechte geistige Einstellung pflegen will, so ist es ihm von großem Nutzen, wenn er seinen Sinn auf das gerichtet hält, was gut und auferbauend ist. Dies wiederum ist eine Sache positiven, nicht negativen Denkens. Diesbezüglich wird uns in Philipper 4:8 (NW) ein guter Rat gegeben: „Schließlich, Brüder, was irgend wahr, was irgend von ernstem Interesse, was irgend gerecht, was irgend keusch, was irgend liebenswert ist, worüber irgend man wohlredet, wenn es irgendeine Tugend und irgend etwas Lobenswertes gibt: diese Dinge betrachtet weiterhin.“
38 Wenn jemand diesem Rate folgt, wird er, was die Organisation und seine Mitchristen betrifft, nicht zynisch oder überkritisch werden. Er wird seinen Sinn auf die guten Dinge des Wortes Gottes und auf das aufbauende Werk gerichtet halten, das die Neue-Welt-Gesellschaft weltweit durchführt. Er wird feststehen im Glauben.
39. Wovor wird sich der wohlausgeglichene Christ hüten?
39 In allen Dingen hütet sich der wohlausgeglichene Christ vor Selbstsucht. Er wächst in der Liebe, nicht in der Liebe zu sich selbst, sondern in der Liebe zu Gott und zu seinen Mitchristen. Wenn ihm Rat erteilt wird, nimmt er ihn demütig an. Er weiß, daß ‚der Weg des Narren richtig ist in seinen Augen, aber der Weise hört auf Rat‘. — Spr. 12:15, NW.
MÄSSIGKEIT
40. (a) Warum sollte man nicht asketischen Gedankengängen zuneigen? (b) Welchen Weg sollte man einschlagen?
40 Ein Christ kann es sich nicht leisten, irgendwie extrem zu handeln. Vernünftiges Maßhalten ist stets das Beste. Es gibt Leute, die wähnen, der gottgefällige Mensch sollte in Armut leben, er sollte sich die materiellen Dinge versagen, die vernünftigerweise zu seinem Wohl und seiner Freude beitragen. Aber das ist eine falsche Schlußfolgerung. Seinen eigenen Leib zu martern bringt dem Christen nicht Gottes Anerkennung. Wer so denkt, folgt einem unbiblischen, ja heidnischen Gedankengang, denn so denken im allgemeinen die Hindus und die Buddhisten. Doch nichts, was in der Bibel steht, rechtfertigt diesen Gedanken mit Bezug auf Askese. Der Christ, der sein Gleichgewicht bewahrt, kann materielle Dinge auf vernünftige Weise gebrauchen, und zwar nicht nur für die eigenen Interessen, sondern auch für Gottes Interessen. Er darf von solchen Dingen weisen Gebrauch machen und braucht sich die Bequemlichkeiten und Freuden, die sie ihm verschaffen, nicht zu versagen, um Gottes Anerkennung zu finden. Er wird weder dem einen Extrem, der Askese, zuneigen, noch dem anderen, dem Materialismus oder übermäßigen weltlichen Genüssen, sondern er wird mäßig sein. Der weise Rat, der in der Bibel den Aufsehern gegeben wird, beschreibt die Stellung des Christen treffend: „Der Aufseher sollte deshalb untadelig sein … in den Gewohnheiten maßhaltend.“ — 1. Tim. 3:2, NW.
41, 42. Nach welchem Gleichgewicht sollte man im Predigtdienste trachten?
41 Der erfolgreiche Prediger wird nicht übersehen, daß er in der Gewohnheit des persönlichen Studiums und des Predigens maßhalten muß. Er wird das persönliche Studium nicht vernachlässigen, um eine höhere Stundenzahl im Predigtdienste zu erreichen. Auch fällt er nicht in das andere Extrem, indem er dem Studium zu viel Zeit und der Predigttätigkeit zu wenig Zeit widmet. Er weiß, daß Studium nötig ist, wenn er durch seine Predigttätigkeit bestimmte Ergebnisse erzielen und überdies feststehen will in der christlichen Lauterkeit. Weise handelt, wer dem Wege der Mäßigkeit folgt, indem er den Felddienst und das persönliche Studium im Gleichgewicht hält.
42 Während der Christ an Erkenntnis und Reife zunimmt, nimmt er auch an Tüchtigkeit als Prediger zu. Da er dadurch bessere Ergebnisse erzielt und größere Freude erntet, wird er den Wunsch hegen, seine Predigttätigkeit zu mehren. Er wird nicht damit zufrieden sein, nur einen mageren Dienst zu leisten, sondern er wird soviel tun wollen, als er nur tun kann. Der Ansporn zu vermehrter Tätigkeit wird aus seinem eigenen Herzen kommen. Er wird keine der vielen Zweige des Dienstes vernachlässigen, sondern er wird danach trachten, sie im Gleichgewicht miteinander zu halten, so wie er seine Predigttätigkeit mit seinem persönlichen Studium im Gleichgewicht hält. Da er Maß hält, wird er ein tüchtiger Prediger und tut viel Gutes mit den schriftgemäßen Wahrheiten.
43. (a) Warum gibt es Personen, die in Bezug auf das geistige Gleichgewicht Fortschritte machen, während andere keine machen? (b) Warum kann man sich Gleichgültigkeit nicht leisten?
43 Alles, was erwähnt worden ist, kann einem Gott hingegebenen Christen helfen, das richtige geistige Gleichgewicht zu erlangen. Personen in der Neuen-Welt-Gesellschaft, die geistig unbeständig sind, werden sich bemühen, diese Anregungen zu beachten, und werden ausgeglichener werden. Andere werden den Rat nicht befolgen. Stellen sich die Gleichgültigen aber wirklich vor, sie könnten straucheln und würden nicht fallen, also nicht von dem schmalen Pfade der christlichen Lauterkeit abkommen? Glauben sie, daß es ihnen nur durch den gelegentlichen Besuch der Versammlungen und das gelegentliche Predigen im Felde gelingen wird, das Ende des schmalen Weges zu erreichen und die Gabe des ewigen Lebens zu empfangen? Wenn sie das denken, so irren sie sich! Möchten sie doch eingedenk sein, wie leicht es ist, von einem dünnen Seil abzustürzen; dann werden sie verstehen, wie leicht sie von dem schmalen Wege christlicher Lauterkeit abkommen können. Sie dürfen sich Gleichgültigkeit nicht leisten. Ihr weiteres Dasein hängt von ihren fortwährenden Anstrengungen ab, durch die sie in allen Dingen das Gleichgewicht zu bewahren suchen.
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Völliges Gleichgewicht bewahrenDer Wachtturm 1958 | 15. August
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Völliges Gleichgewicht bewahren
„Gürtet euren Sinn zur Tätigkeit, bewahrt völliges Gleichgewicht und setzt eure Hoffnung auf die unverdiente Güte, die euch dargereicht werden soll bei der Offenbarung Jesu Christi.“ — 1. Pet. 1:13, NW.
1. Inwiefern ist die Bibel eine Wegleitung?
DIE Bibel enthält guten Rat und Grundsätze, die unter der Leitung Jehovas niedergeschrieben wurden. Sie wurden uns als Wegleitung gegeben und zeigen uns den Weg, den wir gehen sollen, den Weg, der uns zum Guten dient und uns zu ewigem Leben führt. Deshalb sagte der Apostel Paulus: „Alle Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Überführen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Zucht in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig geschickt sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ — 2. Tim. 3:16, 17, NW.
2, 3. Zeige, auf welche verschiedene Weise ein Christ Christus nachahmen sollte.
2 Wie kann jemand, der sich nicht bemüht, die Dinge, die in Gottes Wort enthalten sind, zu lernen und anzuwenden, in dem Predigtdienst völlig geschickt werden? Wie kann er sich für das Werk ausrüsten, das Gott Christen
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