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Wie steht es um die reichste Nation?Erwachet! 1977 | 22. Juli
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Viertel der Kaufkraft verloren, die sie vor dem Zweiten Weltkrieg besaßen, und alle scheinen dazu verurteilt zu sein, in den kommenden paar Jahren noch mehr im Wert zu sinken ..., bis sie schließlich wertlos werden.“
Das Institut schreibt die Hauptverantwortung für die Geldentwertung der „inflatorischen Denkweise zu, die gefördert wurde, um die Regierungsdefizite zu finanzieren“.
„Bittere Lektion“ zu lernen
In diesem Bericht wird auch folgende düstere Voraussage geäußert: „Wahrscheinlich werden wir erst zu einer gesunden Einstellung zum Geld und zum Kredit zurückkehren, nachdem wir während einer künftigen Depression eine bittere Lektion gelernt haben werden.“
Auch Baxter berichtet: „Der inflationistische Einfluß großer und ständiger Haushaltsdefizite zerstört die Finanzgrundlage der US-Wirtschaft.“
Gilbert M. Haas, Leiter einer Investmentberatungsfirma, erklärt ebenfalls: „Die ständige Ausweitung des Kredits hat eine stetige Verschlechterung der Liquidität [Bargeld oder Vermögenswerte, die leicht in Bargeld umgewandelt werden können] bewirkt. Das wird schließlich zu einer internationalen Geldpanik führen, gefolgt von einer weltweiten Wirtschaftskrise.“
Könnte die Regierung einfach den Haushaltsplan kürzen, um ihn ins Gleichgewicht zu bringen? Ja, aber das würde zu größerer Arbeitslosigkeit führen. Das Wirtschaftssystem ist so strukturiert, daß viele ihren Arbeitsplatz verlieren könnten, wenn die Regierung jetzt aufhörte, durch Geldschöpfung die Wirtschaft in Gang zu halten. Die Zahl der Arbeitslosen ist aber bereits sehr hoch. Auch die Steuern sind hoch, so daß mit ernstem Widerstand, ja sogar mit einer „Steuerrevolte“ zu rechnen ist, wenn versucht würde, durch Steuererhöhung das Budget ins Gleichgewicht zu bringen.
Ja, das reichste Land der Welt hat Geldsorgen. Es steckt bis über die Ohren in Schulden und ist kaum dazu fähig, anderen Nationen zu helfen, die in Schulden zu ersticken drohen.
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Andere, auf denen ein Schuldenberg lastetErwachet! 1977 | 22. Juli
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Andere, auf denen ein Schuldenberg lastet
AUCH andere, nicht nur Staatsregierungen, sind in Finanznot. Firmen, Gemeinderegierungen und Privatpersonen sitzen ebenfalls in der Klemme, weil sie zuviel Schulden haben.
Aus den Schulden herauszukommen wird auch stets schwieriger. Das ist einer der Hauptgründe, warum sich die Rezession in den vergangenen paar Jahren für viele so verhängnisvoll ausgewirkt hat. Sie konnten die Darlehen nicht zurückzahlen, und die Zahl der Konkurse schnellte in die Höhe.
Firmen in Finanzschwierigkeiten
Die Zeitschrift Industry Week berichtete beispielsweise: „In der Bundesrepublik Deutschland erreichte die Zahl der Firmenzusammenbrüche eine Rekordhöhe ... Die Zahl der Konkurse, bei denen es um Verluste durch Ausfall von Forderungen ging, die höher als 400 000 Dollar waren, stieg um 30 Prozent.“
Im Dezember 1976 meldete die Zeitschrift The Wall Street Journal, in Japan sei im Vormonat die Zahl der Firmenzusammenbrüche auf eine Rekordhöhe angewachsen, und fügte hinzu: „Die Zahl der Firmenzusammenbrüche für das Jahr 1976 wird die Rekordhöhe von 15 000 erreichen, im Gegensatz zu der Rekordhöhe von 12 600 im vergangenen Jahr.“
Die englische Zeitung Daily Mail berichtete, daß die Zahl der Konkurse in England ihren seit sechzig Jahren höchsten Stand erreicht hat, daß „selbst während der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre nichts dergleichen zu verzeichnen gewesen war“.
Auch in den Vereinigten Staaten machten eine Anzahl großer, aber auch kleinerer Firmen Bankrott. Mehr Banken sind aus dem Geschäft ausgeschieden als in all den Jahren seit dem Zweiten Weltkrieg. Dazu schrieb das Institut für Wirtschaftsforschung warnend, daß das lediglich „die Spitzen der Konkurseisberge im weiten Schuldenmeer“ seien.
Städte in Schwierigkeiten
So ziemlich das gleiche widerfährt manchen Stadt-, Bezirks- und Gemeindeverwaltungen. Wohl am meisten wurde in der Presse über die Finanznot der Stadt New York berichtet. Ihre Schulden betragen rund 13 Milliarden Dollar. Im vergangenen Jahr war die Stadt gezwungen, die Rückzahlung kurzfristiger Kredite einzustellen, obgleich die Gerichte erklärten, daß dieses Vorgehen ungesetzlich sei.
In einem Leitartikel des Finanzblattes Business Week hieß es: „New Yorks Finanzprobleme sind eigentlich nur Vorboten eines größeren Problems. In den kommenden drei bis fünf Jahren wird jede größere Stadt in den USA in eine schwere Finanzmisere geraten.“
Eine Stadt nach der anderen verschuldet sich mehr und mehr. Die Steuereinnahmen reichen einfach nicht aus, um alle Ausgaben zu decken. Washington, D. C., die Hauptstadt der Vereinigten Staaten, gibt seit den 1960er Jahren jedes Jahr 15 Prozent mehr aus, aber die Steuereinnahmen haben sich nur um etwa 6 Prozent erhöht.
Aus Japan wird gemeldet, daß 39 der 47 Präfekturen Fehlbeträge in ihrem Haushaltsplan aufweisen. Zwei Städte haben bereits ihren Bankrott erklärt. Wie aus der Zeitschrift U.S. News & World Report hervorgeht, sollen von „643 japanischen Städten etwa 100 bereits tief in der Kreide stehen. Noch vor zwei Jahren waren es 53.“ Auch in anderen Ländern wird die Verschuldung vieler Städte immer größer.
Die Schuldenlast der Verbraucher
In vielen Ländern verschuldet sich auch der Durchschnittsverbraucher immer mehr. Der typische Amerikaner gibt fast alles, was ihm von seinem Einkommen verbleibt, nachdem er seine laufenden monatlichen Ausgaben beglichen hat, für das Abzahlen von Schulden aus.
Während der kürzlichen Rezession konnten daher viele ihren finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Deshalb erreichte die Zahl der Konkursverfahren eine noch nie dagewesene Höhe.
Dennoch steigen die Verbraucherschulden weiter. Die in Los Angeles erscheinende Zeitung Herald-Examiner schrieb: „In Los Angeles gibt der Durchschnittslohnempfänger fast alles, was er verdient, aus. Seine Einnahmen decken immer knapp seine Ausgaben. Schon eine geringfügige unerwartete Ausgabe kann sich katastrophal auswirken.“
In dem erwähnten Artikel hieß es auch, daß der „typische Lohnempfänger“ mit Zahlungsschwierigkeiten
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