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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1966
w66 1. 3. S. 131-132

Alles hat zwei Seiten

JEDE Münze hat zwei Seiten, eine Vorder- oder Kopfseite und eine Rück- oder Wappenseite. Wo ein Kopf ist, da ist häufig auch ein Schwanz. Die Bibel sagt: „Die Ältesten und die Vornehmen sind der Kopf, die Propheten aber, die falsch lehren, sind der Schwanz.“ (Jes. 9:14, rev. Lu) So gehört zu einem „Oben“ ein „Unten“, zu einem „Inneren“ ein „Äußeres“, zu einem „Osten“ ein „Westen“ usw.

Etwas Ähnliches finden wir im Geldwesen. Jede Bilanz weist Aktiva oder Guthaben und Passiva oder Schulden auf. Eine Bank muß zum Beispiel jedes Jahr eine Bilanz aufstellen, das heißt ihre Aktiva ihren Passiva gegenüberstellen. Zu ihren Aktiva mögen Ausleihungen in Höhe von Tausenden von Dollar gehören. Dieses Vermögen kann aber gleichzeitig eine Schuld darstellen, die sich aus den Einlagen oder Depositen ihrer Kunden ergibt, die ihr Geld jederzeit zurückfordern können, denn in Wirklichkeit gehört es ihnen, und die Bank zahlt für das Recht, es zu gebrauchen, Zinsen.

Der Grundsatz, daß alles zwei Seiten hat, trifft auch auf sehr viele Gebote des Wortes Gottes (natürlich auch auf andere) zu, ganz besonders auf solche, die uns gewisse Verpflichtungen gegenüber anderen auferlegen. Jedes Gebot, das einer bestimmten Gruppe von Personen zum Nutzen einer anderen Gruppe auferlegt wird, bringt für die letztere gewisse Vorteile mit sich. Doch fast immer ergibt sich daraus für die Nutznießer auch eine Verpflichtung, und zwar vor allem wegen der Regel, daß wir anderen das tun sollten, was wir möchten, daß sie uns tun. — Luk. 6:31.

So ist zum Beispiel nach Gottes Wort der Mann das Haupt der Familie, und seine Frau wird mit seinem Leib verglichen. Deshalb werden Ehefrauen aufgefordert, ihren Männern in allem untertan zu sein. (Eph. 5:23, 24) Es sollte aber kein Mann deswegen etwa schadenfroh sein! Warum nicht? Weil dieses Gebot für ihn auch eine Verpflichtung, gewissermaßen eine Schuld, mit sich bringt. Es verpflichtet ihn nämlich, seine Frau so zu behandeln wie seinen eigenen Leib, sie zu lieben wie sich selbst, sie zu umsorgen, sie zu hegen und zu pflegen, Nahrung, Kleidung und Obdach für sie zu beschaffen und sie vor Schaden zu schützen. Der Vorteil, der dem Mann dadurch erwächst, daß er das Haupt ist und ihm seine Frau untertan sein sollte, bringt für ihn also keine geringe Verpflichtung mit sich, und das ist für ihn die andere Seite. Es sollte ihn zu einem bescheidenen, demütigen Haupt machen.

Das gleiche trifft natürlich auch auf das Gebot zu, das von den Männern verlangt, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber, so, wie auch Jesus „Christus die Versammlung geliebt und sich für sie dahingegeben hat“. (Eph. 5:25) Beklagt sich eine Frau darüber, daß ihr Mann sie nicht liebe wie seinen eigenen Leib, so frage sie sich einmal: „Arbeite ich mit meinem Mann so zusammen, wie ich es tun sollte? Bin ich ihm so untertan wie sein eigener Leib?“ Bestimmt beklagt sich sein Leib nicht dauernd und nörgelt nicht an allem, was er tut. Die Bibel sagt: „Besser ist es, auf einer Dachecke zu wohnen, als ein zänkisches Weib und ein gemeinsames Haus.“ (Spr. 21:9) Der Vorteil, der der Frau dadurch erwächst, daß die Bibel ihrem Mann gebietet, sie zu lieben wie seinen eigenen Leib, bringt für sie die Verpflichtung mit sich, mit ihrem Haupt so gut wie möglich zusammenzuarbeiten. Das erleichtert es ihrem Mann wesentlich, sie zu lieben wie sich selbst.

Es denke aber niemand, das Pflichtversäumnis des anderen gebe ihm das Recht, seinen Verpflichtungen ebenfalls nicht nachzukommen. Das wäre verkehrt! Seine Verpflichtungen bleiben bestehen, ganz gleich, was der andere tut oder nicht tut, denn schon die Gerechtigkeit und die Nächstenliebe verlangen, daß jeder das Seine tut.

Der Grundsatz, daß alles zwei Seiten hat, trifft auch auf die Gebote der Bibel über das richtige Verhalten der Geschlechter zu. Das Wort Gottes gibt in dieser Hinsicht außerordentlich weisen und gesunden Rat, denn es ist von Gott inspiriert worden, der die menschliche Natur besser kennt als irgend jemand anders im Universum. Es gebietet Männern der Christenversammlung zum Beispiel, sich „jüngeren Frauen“ gegenüber so zu verhalten „wie Schwestern“ gegenüber, „mit aller Keuschheit“. Es spricht auch warnend davon, daß ein Mann, der fortwährend eine Frau ansieht, um so in Leidenschaft zu ihr zu entbrennen, in seinem Herzen Ehebruch begeht. — 1. Tim. 5:2; Matth. 5:28.

Von diesen Geboten kann gesagt werden, sie seien zum Vorteil der jüngeren Frauen, ja eigentlich zum Vorteil aller Frauen. Frauen können sich deshalb besonders in der Christenversammlung frei und sicher fühlen. Dieser Vorteil bringt für sie aber auch eine Verpflichtung mit sich. Welche denn? Sich so zu benehmen und so zu kleiden wie Schwestern der Männer, nicht wie Verführerinnen. Der Apostel Paulus sagte daher von christlichen Frauen: „Ich [möchte], daß sich die Frauen in wohlgeordnetem Kleide mit Bescheidenheit und einem gesunden Sinn schmücken.“ — 1. Tim. 2:9.

Vor allem aber bewahrheitet sich der Grundsatz, daß alles zwei Seiten hat, in Fällen, in denen jemand Autorität hat und jemand anders sich unterordnen muß. Während zum Beispiel die Schüler verpflichtet sind, aufmerksam zuzuhören, ist der Lehrer verpflichtet, mit Geschick und Begeisterung zu lehren, um die Aufmerksamkeit der Schüler zu fesseln. Doch ganz gleich, was dieser oder jener tut, hat doch, wie bereits erwähnt, jeder seine Pflicht: der Lehrer sollte sein Bestes geben, ganz gleich, ob die Schüler aufmerksam zuhören oder nicht, und die Schüler sollten aufmerksam zuhören, selbst wenn es dem Lehrer an Geschick und Begeisterung mangelt.

Das gleiche gilt auch für die Christenversammlung. Ihren Gliedern wird geboten: „Gehorchet denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig.“ Dieses Gebot schließt die Verpflichtung ein, die Führung so zu übernehmen, daß der Gehorsam nicht zu einer ungebührenden Last wird, denn die mit der Führung betrauten Personen müssen über die, denen sie vorangehen, Rechenschaft ablegen. — Hebr. 13:17.

Die Erkenntnis, daß alles zwei Seiten hat, das heißt, daß sehr viele Gebote, die zu unserem persönlichen Nutzen zu sein scheinen, für uns eine Verpflichtung mit sich bringen, wird uns helfen, uns in die Lage anderer zu versetzen. Sie wird das gegenseitige Verständnis, die Zusammenarbeit, die Harmonie und unsere Leistungsfähigkeit fördern. Wir können dadurch unseren Mitmenschen helfen, ihren Verpflichtungen nachzukommen. All das trägt dazu bei, daß wir nach der Regel handeln, anderen das zu tun, was wir möchten, daß sie uns tun.

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