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Die christliche Taufe für die Neue-Welt-GesellschaftDer Wachtturm 1955 | 1. September
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Streitfrage Jehovas Seite zu stützen. Wir haben ein mächtiges Schwert des Geistes, das wir schwingen müssen, wie gesagt wird: „Nehmt … das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist.“ — Eph. 6:17, NW.
15. Entspricht die Verschiedenheit der Konfessionen einem christlichen Grundsatz?
15 Ein Christ kann daher nicht im Namen dessen getauft werden, der ihn tatsächlich untertauchte noch im Namen irgendeines Menschen noch im Namen irgendeiner Organisation, sondern es muß im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes geschehen. Dies zeigt unter anderem, daß das Christentum keine konfessionelle Angelegenheit, keine Sache der Sekten ist. „Besteht der Christus etwa geteilt? Paulus wurde doch nicht etwa für euch an den Pfahl geschlagen? Oder wurdet ihr im Namen des Paulus getauft? Ich bin dankbar, daß ich niemand von euch taufte, außer Krispus und Gaius, so daß nicht jemand sagen kann, daß ihr in meinem Namen getauft wurdet.“ — 1. Kor. 1:13-15, NW.
16. Sollte jemand zur Taufe gedrängt werden?
16 Wenn wir als ergebene Diener Gottes die gesegneten göttlichen Erfordernisse, denen nachgekommen werden muß, im Sinn behalten, so können wir sehen, daß der Entschluß zur Hingabe an Gott aus freiem Willen erfolgen muß, und daß er niemandem aufgedrängt werden darf. Wir „bitten“: „Werdet versöhnt mit Gott“, doch muß jeder schließlich für sich entscheiden, was er als Antwort auf die empfangene Wahrheit tun oder nicht tun will. (2. Kor. 5:20, NW) Der Apostel Paulus sagt es in seinem ersten Briefe an die Korinther wie folgt: „Denn der Christus hat mich ausgesandt, nicht um zu taufen, sondern um hinzugehen und die gute Botschaft zu verkündigen; nicht in Redeweisheit, damit der Marterpfahl Christi nicht nutzlos werde.“ — 1. Kor. 1:17, NW.
17. Was ist über die Kleinkindertaufe zu sagen?
17 Dies scheidet die Kleinkindertaufe aus, weil kleine Kinder diese lebenswichtige Entscheidung nicht treffen können. Der Glaube ist die Grundlage, auf der man sich Jehova zuwendet. Der Glaube seinerseits gründet sich auf eine Erkenntnis Gottes und auf die Annahme seines Wortes der Wahrheit. „‚Jeder, der den Namen Jehovas anruft, wird errettet werden‘. Doch wie werden sie den anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Wie aber werden sie an den glauben, von dem sie nicht gehört haben?“ (Röm. 10:13, 14, NW) Die Taufe ist kein Sakrament, sondern ist ein Sinnbild von der Hingabe an Gott. Die Taufe von Kleinkindern unter dem Alter der Verantwortlichkeit ist daher unchristlich und sollte nicht vollzogen werden. Der Schritt der Hingabe an Gott folgt auf eine Zeit der Schulung. Die Schulung muß aber weitergehen. Die Taufe folgt dem Schritt der Hingabe, und die Schulung muß danach fortgesetzt werden. Die orthodoxe römisch-katholische Vorkehrung hinsichtlich der „Taufe“ ungeborener Kindlein ist ebenso lächerlich wie heidnisch. Das Argument, daß die Taufe von Kleinkindern nötig sei, stützt sich auf die falsche Voraussetzung, daß die Taufe ein Sakrament sei, wie dies schon besprochen worden ist.
18. Auf welche Weise erfolgt eine öffentliche Äußerung, um kundzutun, daß man zur Taufe geeignet ist?
18 Wer kommt für die Taufe in Betracht? Jene, die zur Zeit, da sie zur Untertauchung kommen, vor anwesenden Zeugen stehen und auf jede der folgenden Fragen ein lautes Ja sagen können. (1.) Hast du dich vor Jehova Gott als Sünder erkannt, der der Rettung bedarf, und hast du ihm gegenüber anerkannt, daß diese Rettung von ihm, dem Vater, und durch seinen Sohn Christus Jesus kommt? (2.) Hast du dich auf Grund dieses Glaubens an Gott und an seine Vorkehrung zur Rettung rückhaltlos Gott hingegeben, um von nun an seinen Willen zu tun, so wie er ihn dir durch Christus Jesus und die Bibel unter der Erleuchtung des heiligen Geistes offenbart?
19. Was ist über die Taufe von Kindern zu sagen?
19 Können Kinder auf diese Frage mit Ja antworten? Einige können es, wenn ihr Verständnis genügt, einige können es nicht, weil sie es nicht verstehen. Es ist nun an den Eltern, das Kind in der reinen Anbetung zu leiten, und dann muß jedes Kind für sich, nachdem es in das Alter der Verantwortlichkeit gekommen ist, entscheiden, ob es den Schritt der Hingabe an Gott tun will oder nicht, und wenn das Kind den Schritt tut, sollte es zu dessen Versinnbildlichung getauft werden. Das Kind sollte aber nicht getauft werden, wenn es sich nicht selbst Gott hingegeben hat.
20. Sage, wann die Taufe für eine Gott hingegebene Person angebracht ist, die früher schon besprengt oder untergetaucht wurde.
20 Jemand mag sagen: Ich wurde früher getauft, untergetaucht oder besprengt, oder es wurde früher einmal Wasser über mich gegossen, aber ich kannte die Tragweite der Taufe nicht, wie sie durch die vorausgehenden Fragen und die vorausgegangene Betrachtung ersichtlich wird. Sollte ich von neuem getauft werden? In einem solchen Fall ist die Antwort ein Ja, sofern du den Schritt der Hingabe, Jehovas Willen zu tun, erst getan hast, seitdem du zur Erkenntnis der Wahrheit gelangt bist, und sofern du den Schritt der Hingabe an Gott nicht früher tatest und daher die frühere Taufe nicht das Symbol eines Hingabeaktes war. Selbst wenn jemand wissen mag, daß er sich in der Vergangenheit Gott hingab, sofern er in einer religiösen Zeremonie nur besprengt oder nur mit Wasser begossen wurde, so ist er nicht getauft und sollte das Symbol der christlichen Taufe vor Zeugen über sich ergehen lassen, und dies als offenkundige Bestätigung des erfolgten Schrittes seiner Hingabe an Gott.
21. Was für Dinge sind bei einer Taufzusammenkunft zu beachten?
21 Wenn die Täuflinge sich zum Zwecke des Untertauchens versammeln, ist es gut, daß ein Gott hingegebener, durch Untertauchung getaufter, befähigter Evangeliumsdiener einige Minuten, vielleicht fünfundzwanzig Minuten, zu ihnen spreche und die wichtigsten Erfordernisse hinsichtlich des Aktes der Hingabe und der Taufe nochmals hervorhebe. Natürlich müssen die Täuflinge den Schritt der Hingabe tun, bevor sie an den Ort der Untertauchung kommen und müssen bereits verstehen, worum es sich bei dieser Zeremonie handelt. Eine erneute Betrachtung darüber ist aber von geistigem Nutzen, weil dadurch der Sinn aller in die richtige Verfassung gebracht wird und die Aufmerksamkeit und das Herz sich auf das wichtige Symbol, dem man sich unterziehen will, konzentrieren. Nach der Betrachtung und nachdem die Täuflinge aufgestanden sind und mit hörbarer Stimme auf die zwei Fragen mit Ja geantwortet haben, so daß die anderen davon Zeugen sein können, daß sie sich Gott hingegeben zu haben beanspruchen, ist es passend, daß einige kurze Bemerkungen über Jehovas Segnungen folgen, die sie empfangen werden, sowie über die Unterstützung und den Trost Jehovas durch sein Wort, seinen Geist, seine Organisation und sein Volk in der Neuen-Welt-Gesellschaft. Dann sollten sich alle Versammelten im Gebet beugen und Jehovas Segen auf den Anlaß erbitten und besonders auf jene, die untergetaucht werden sollen, damit sein Wille jetzt und auch in den kommenden Tagen geschehe. Nun können jene, die sich Gott schon hingegeben haben, aber noch nicht getauft sind, die Vorkehrung zur Untertauchung als Symbol ihrer Hingabe an Gott benutzen.
22. Beschreibe das passende Benehmen am Ort der Taufe.
22 Dann können jene, die die Untertauchung vollziehen und jene, die untergetaucht werden, sowie andere, die bei der Taufhandlung mithelfen oder Zusehen mögen, an den Ort der Untertauch-Taufe gehen. Dies mag der Meeresstrand, ein See oder Fluß, ein Wasserteich oder ein Bassin in einem Gebäude sein, und wenn die Umstände es erfordern, kann eine Wanne oder ein Wasserbehälter benutzt werden, doch soll dieser jedenfalls groß genug sein für ein vollständiges Untertauchen. Dort, am Taufort, wäre es bei diesem Anlaß ungeziemend, daß irgend jemand Spiel und Scherz treiben würde, denn es ist ein ernster und feierlicher Anlaß. Jesus betete, als er sich zur Taufe begab. Er sprang nicht ins Wasser hinein und schwamm darin herum, noch störte er den Anlaß anderswie, indem er sich unpassend benahm. So springe denn nicht in den Teich, ins Bassin oder in den Fluß hinein und schwimme darin umher, während du auf die Täuflinge wartest, die sich noch vorbereiten, sondern alle sollen sich schicklich betragen und den Sinn auf das, was getan wird, und den Grund dafür gerichtet halten und so den Täuflingen dasselbe tun helfen. Durch ihre Taufe stellen sie sozusagen urkundlich vor Menschen, auch vor ihren Brüdern, fest, daß sie sich Jehova Gott hingegeben haben. „Sei nicht vorschnell mit deinem Munde, und dein Herz eile nicht, ein Wort vor Gott hervorzubringen; denn Gott ist im Himmel, und du bist auf der Erde: darum seien deiner Worte wenige. Wenn du Gott ein Gelübde tust, so säume nicht, es zu bezahlen; denn er hat kein Gefallen an den Toren. Was du gelobst, bezahle. Besser, daß du nicht gelobst, als daß du gelobst und nicht bezahlst. Gestatte deinem Munde nicht, daß er dein Fleisch sündigen mache; und sprich nicht vor dem Boten Gottes, es sei ein Versehen gewesen: warum sollte Gott über deine Stimme zürnen und das Werk deiner Hände verderben?“ — Pred. 5:2, 4-6.
23. Führe die Tatsachen an bezüglich der christlichen Taufe als Ordinationszeremonie.
23 Die Neue-Welt-Gesellschaft ist den Herzen derer, die zum Gott hingegebenen Volke gehören, teuer, und diese achten darauf, daß sie eng mit ihr verbunden werden, an ihrer Tätigkeit teilnehmen und sie auf jede Weise loyal und liebend unterstützen. Somit kann die Zeit der Taufe als die Zeit der christlichen Ordination angesehen werden. Dieser Schritt des Gehorsams, der der aufrichtigen Hingabe an Gott folgt, ist vor Menschen ein Zeichen von der Handlungsweise, die sich der Täufling vorgenommen hat, und er steht in Beziehung zu seiner Ordination von Gott. Das Datum der Taufe sollte von jedem als Ordinationsdatum im Sinn behalten werden. Die Taufe ist maßgebend, weil auf Gottes Gebot hin erfolgt. Sie ist ein feierlicher Akt wegen der Dinge, die sie darstellt. Sie wird von der Neuen-Welt-Gesellschaft und ihren Werkzeugen, von Jehovas Zeugen und ihrer Dienerin, der Watch Tower Bible and Tract Society, anerkannt. Gleichsam als „dokumentarische“ Handlung ist die Taufe oder Untertauchung durch Jehovas Zeugen eine gültige Ordinationszeremonie für sie im Sinne des Gesetzes. Der beste Beweis, den jemand haben kann, daß er danach ein treuer Evangeliumsdiener ist, ist jener, auf den der Apostel Paulus als seine Empfehlungsbriefe hinwies, nämlich die Personen, die sich zufolge seiner Anstrengungen ihrerseits Jehova Gott hingegeben haben. — 2. Kor. 3:1-3, NW.
24. (a) Auf welche Weise wird Jehovas Anbetung ausgedehnt und die Neue-Welt-Gesellschaft aufgebaut? (b) Was solltest du weislich in Betracht ziehen?
24 So dehnt sich denn die Anbetung Jehovas aus. Auf diese Weise wird die Neue-Welt-Gesellschaft aufgebaut. Du hast einen Anteil an diesem Dienst oder kannst einen Anteil daran nehmen. Ziehe die gesegnete Zukunft weislich in Betracht, die die Bibel dir als etwas Sicheres vor Augen hält, sofern du dem gerechten Gott und seinen hohen Grundsätzen ergeben und treu bist. Sei weise! Möge Jehova durch Christus Jesus dich segnen, wenn du dich entschließt, dem Höchsten zu dienen! Mit dir als einem Gott hingegebenen, getauften, treuen Diener des wahren Gottes haben wir in gemeinschaftlicher Freude jetzt an der Ausübung der reinen Anbetung teil.
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„Keine Bingo-Kollekte“Der Wachtturm 1955 | 1. September
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„Keine Bingo-Kollekte“
Kürzlich berichtete die Neuyorker Times (14. Februar 1955) über eine römisch-katholische Kirchgemeinde in Rockaway Beach, Queens, die ihren Kirchgemeindegliedern für „Keine Bingo-Kollekte“ Briefumschläge aushändigte. Glänzend auf die Briefumschläge aufgedruckt waren die bezifferten Felder einer Bingo-[Lottospiel-]Karte. „Wir bedauern, daß dies notwendig ist, weil die Politiker unserem Bingospiel ein Ende gemacht haben“ — so lautete eine Anzeige. „Da 80 Prozent der jährlichen Kosten zur Führung der Schule für unser Kirchspiel durch Eingänge aus dem wöchentlichen Bingospiel bestritten wurden, bitten wir jedermann, freigebig zu spenden, damit wir die Rechnungen für die Weiterführung der Schule bezahlen können.“ Denkende Menschen werden den Kopf schütteln über den Brauch des Finanzierens von Schulen oder Kirchen durch Glücksspiele. Zwei naheliegende Fragen drängen sich uns auf: Was sollen wir von einer Institution halten, die auf der faulen Grundlage des Glücksspiels aufgebaut ist? Was lehrt dies die junge Generation?
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