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Fragen von LesernDer Wachtturm 1977 | 1. August
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Fragen von Lesern
● Wie erfüllten sich die Worte aus Micha 1:6, 7 an Samaria?
Jehova Gott ließ durch seinen Propheten Micha erklären: „Ich werde Samaria gewißlich zu einem Trümmerhaufen ... machen ... Und ihre gehauenen Bilder werden alle zerschlagen werden, und alle Gaben, die ihr als Lohn gegeben wurden, werden im Feuer verbrannt werden; und all ihre Götzen werde ich zur wüsten Einöde machen. Denn von den als Prostituiertenlohn gegebenen Dingen brachte sie sie zusammen, und zu dem als Prostituiertenlohn Gegebenen werden sie zurückkehren“ (Micha 1:6, 7).
Dieses prophetische Urteil erfüllte sich im Jahre 740 v. u. Z., als die Assyrer die Stadt Samaria zerstörten, wodurch auch viele ihrer Bilder vernichtet wurden. Diese Götzen konnten die untreuen Israeliten nicht vor den eindringenden Heeren schützen.
Wie verhielt es sich aber mit den Geschenken, die götzendienerische Israeliten an die Zentren falscher Anbetung gebracht hatten? Diese Geschenke konnten als „Prostituiertenlohn“ bezeichnet werden. Wieso? Weil sie zur Unterstützung der falschen Anbetung dargebracht wurden und eine Übertretung des Bundes mit Jehova Gott darstellten, an den die Israeliten gleichsam wie eine Frau an ihren Mann gebunden waren. Damals war es allgemein Brauch, kostbare Gegenstände, die den Heiligtümern besiegter Völker entnommen wurden, in den Tempeln der Sieger aufzubewahren. (Vergleiche Esra 1:7.) Das sollte zeigen, daß die Götter der Eroberer über die Götter der unterworfenen Völker triumphiert hatten. Somit wurde die falsche Religion der Assyrer durch den Lohn der geistigen Prostitution Israels (die Weihegaben von Götzenanbetern) erhöht. Auf diese Weise ‘kehrten’ die Geschenke, die von götzendienerischen Israeliten ihren Göttern dargebracht worden waren, ‘zu dem Prostituiertenlohn zurück’, indem sie Geschenke für assyrische Götter wurden.
● Ich kenne einen Mann, der gute Fortschritte im christlichen Glauben macht und sich bald taufen lassen könnte, doch ist sein Visum für dieses Land abgelaufen. Was sollte ich ihm raten?
Man sollte ihn bestimmt dafür loben, daß er den Rat Gottes kennenlernen und befolgen möchte. Die Bibel fordert Christen auf, gesetzestreu zu sein und dem Cäsar zurückzuzahlen, was ihm gehört (Matth. 22:21). Es wäre daher gut, diesem Mann nahezulegen, alles daranzusetzen, eine Änderung seines Status herbeizuführen, in dem er gegenwärtig als ein Ausländer gelten mag, der sich illegal im Lande aufhält. Offensichtlich stiehlt und lügt er nicht, führt kein unsittliches Leben und übertritt auch sonst keine göttlichen Grundsätze, die in der Bibel deutlich niedergelegt sind. Wir erwähnen dies, weil jemand, der Gottes Gesetze übertritt, bereuen und umkehren muß, bevor er für die christliche Taufe in Frage kommt (1. Kor. 6:9, 10; Apg. 26:20; 2:38). Aber dieser Mann möchte wissen, wie es sich zum Beispiel in seinem Fall mit der Befolgung der Landesgesetze verhält.
Die Bibel rät Christen, in jeder Hinsicht den Landesgesetzen zu gehorchen, soweit sie dem Gesetz Gottes nicht widersprechen (Röm. 13:1; Apg. 5:29). Der Apostel Paulus erklärte, daß wir dann keine Strafe von den Behörden zu befürchten hätten, die Gesetzesübertreter bestrafen würden. Auf diese Weise können wir auch ein reines Gewissen haben (Röm. 13:3-5).
Gottes Wort erlegt der Christenversammlung jedoch nicht die Verpflichtung auf, sich durch ihre Aufseher mit allen Einzelheiten des bürgerlichen Rechts und des Strafrechts vertraut zu machen, um diese Gesetze durchsetzen zu können. Das ist aus der Art und Weise zu erkennen, wie Paulus im Fall des Onesimus handelte.
Onesimus war der Sklave eines Christen namens Philemon aus Kolossä. Aus irgendeinem eigennützigen Grund floh Onesimus nach Rom und tauchte dort in der Masse des Volkes unter. Vielleicht hatte er vor der Flucht seinen Herrn sogar gewisser Dinge beraubt. In Rom kam Onesimus als ein entlaufener Sklave (lateinisch: fugitivus) mit Paulus in Berührung, wurde ein Christ und diente Paulus. Schließlich forderte Paulus den Onesimus auf, zu seinem rechtmäßigen Herrn zurückzukehren, und der Apostel ermunterte sogar Philemon, Onesimus als einen Bruder aufzunehmen und ihn freundlich zu behandeln (Philem. 8-22).
Man beachte, daß der Apostel Paulus, während sich Onesimus in Rom aufhielt, ihn nicht den römischen Behörden übergab, damit er als ein entlaufener Sklave und möglicherweise als ein Dieb bestraft wurde. Aus den Schriften des Paulus wissen wir, daß er den Standpunkt vertrat, ein Christ solle dem Gesetz des Landes gehorchen, doch hielt er es offensichtlich nicht für die Pflicht der Versammlung, als Arm des Staates zu dienen und Einzelpersonen zu überwachen. Außerdem sehen wir, daß die Lage, in der sich Onesimus befand, nicht als ein Hindernis dafür angesehen wurde, getauft zu werden. Schließlich entschloß sich Onesimus, zu seinem rechtmäßigen Herrn zurückzukehren, wahrscheinlich aufgrund des Rates, der zuvor in Römer 13:1-5 aufgezeichnet worden war, und weil Paulus ihn persönlich dazu aufgefordert hatte.
Die Christenversammlung hält sich heute an dieses biblische Vorbild. Sie untersucht beispielsweise nicht, ob jemandes Haus in allen Einzelheiten den Bauvorschriften entspricht oder ob er, soweit es seinen gesetzlichen Status im Land betrifft, allen Einzelheiten des Gesetzes genügt.
Das heißt keineswegs, daß sich Gottes Volk wenig um die Gesetze des Cäsars kümmert. Im Gegenteil. Wir sind als eine Gruppe bekannt, die um Gesetzestreue bemüht ist. Viele Regierungsbeamte haben Jehovas Zeugen dafür gelobt. Es verhält sich so, wie Paulus in bezug auf den Gehorsam gegenüber der Regierung schrieb: „Fahre fort, Gutes zu tun, und du wirst Lob von ihr haben“ (Röm. 13:3).
Besonders Männer, die in der Versammlung die Führung übernehmen, sollten in dieser Hinsicht beispielhaft sein. Nach der Bibel sollten Älteste und Dienstamtgehilfen „untadelig“ sein, ‘von Außenstehenden ein vortreffliches Zeugnis haben’ und „frei von Anklage“ sein (1. Tim. 3:2, 7, 10). Daher käme ein Christ, der allgemein bekannte gesetzliche Bestimmungen „des Cäsars“ außer acht ließe, kaum dafür in Frage, für ein solches Amt in der Versammlung empfohlen zu werden. Männer, die für solche Vorrechte empfohlen werden, sollten ‘am zuverlässigen Wort festhalten’, und zwar nicht nur in bezug auf das, was sie sagen, sondern auch in bezug auf die Art und Weise, wie sie leben, was die Befolgung des Rates einschließt, ‘Cäsars Dinge Cäsar zurückzuzahlen’ (Tit. 1:7-9).
Die Beachtung der staatlichen Gesetze ist die Sache jedes einzelnen, ob er ein Gott hingegebener Christ ist oder nicht. Dennoch wäre es gut, wenn du diese biblischen Gedanken mit deinem Bekannten erörtern würdest. Der biblische Rat, den Gesetzen des Staates zu gehorchen, ist vernünftig und zu unserem Nutzen. Wenn Christen ihn befolgen, können sie Unannehmlichkeiten vermeiden und Gott mit einem reinen Gewissen dienen.
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Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden?Der Wachtturm 1977 | 1. August
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Hat sich der Mensch entwickelt, oder ist er erschaffen worden?
Viele Wissenschaftler sagen, der Mensch habe sich entwickelt. Die Bibel dagegen lehrt, daß er von Gott direkt erschaffen wurde. Welche der beiden Ansichten wird von den Tatsachen gestützt?
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