-
Hingabe — An wen? Warum?Der Wachtturm 1982 | 15. Februar
-
-
die Jünger Jesu oder Christen wurden. Das wird durch die Worte bestätigt, die Petrus zuvor an jenem Pfingsttag zu Juden gesprochen hatte, denen es „wie ein Stich durchs Herz“ ging, als sie hörten, daß sie für den Tod Jesu mitverantwortlich waren. Petrus sagte zu ihnen: „Bereut, und ein jeder von euch lasse sich in dem Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden taufen, und ihr werdet als freie Gabe den heiligen Geist empfangen.“ Es ist also viel mehr erforderlich als lediglich Reue und der allgemeine Entschluß, aufgrund des Glaubens an Jesus besser zu handeln (Apg. 3:19, 20; 2:37-40).
16. (a) Was wurde durch die Taufe der beschnittenen Samariter symbolisiert, nachdem diese mit der Königreichsbotschaft erreicht worden waren? Warum? (b) Was bewies, daß sie in ein Bundesverhältnis mit Gott aufgenommen worden waren?
16 Jesus sagte seinen Aposteln vor seiner Himmelfahrt, daß sie das Zeugnis über ihn bis nach „Samaria und bis zum entferntesten Teil der Erde“ ausdehnen würden (Apg. 1:8). Die Samariter waren zwar Nichtisraeliten, Menschen „von einer anderen Nation“, doch ließen sie sich beschneiden, weil sie die von Moses geschriebenen Bibelbücher anerkannten und ihn als den Mittler zwischen sich und Gott betrachteten (Luk. 17:16-18). Einige Zeit bevor Petrus den Schlüssel für die unbeschnittenen Nichtjuden gebrauchte, ließ ihn Jehova in seiner unverdienten Güte einen besonderen Schlüssel für die Samariter gebrauchen, um ihnen Gelegenheiten in Verbindung mit dem Königreich der Himmel zu erschließen. Da aber jene Samariter in Wirklichkeit nicht unter dem Gesetzesbund standen und ‘anbeteten, was sie nicht kannten’, mußten sie sich nun verständlicherweise im Namen Jesu, des Messias, des Mittlers eines neuen Bundes, Jehova Gott hingeben, bevor sie sich taufen ließen. Daß sie danach mit heiligem Geist getauft wurden, bewies, daß sie in den neuen Bund aufgenommen worden waren (Mat. 16:18, 19; Joh. 4:4-42; Apg. 8:5-25).
17. (a) Wann und wie schenkte Gott zum erstenmal den unbeschnittenen Nichtjuden seine Aufmerksamkeit, „um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“? (b) Was wurde durch ihre Taufe symbolisiert?
17 Als die Zeit, in der Jehova Gott den Juden besondere Gunst erwiesen hatte, im Jahre 36 u. Z. abgelaufen war, wandte er seine Aufmerksamkeit den unbeschnittenen Nichtisraeliten oder Heiden zu, „um aus ihnen ein Volk für seinen Namen herauszunehmen“ (Apg. 15:14-18). Petrus gebrauchte einen weiteren Schlüssel, als er zum Haus des römischen Hauptmanns Kornelius gesandt wurde, der den Juden freundlich gesinnt war. Dieser Nichtjude und seine Hausgenossen müssen das Zeugnis über Jehova Gott und seinen verherrlichten Messias angenommen haben, denn der heilige Geist fiel auf sie, und sie fingen an, in Zungen zu reden. Gott hatte durch Jesus Christus, „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, barmherzigerweise damit begonnen, „auch den Menschen von den Nationen die Gelegenheit zur Reue“ zu gewähren, „die zum Leben gereicht“ (Apg. 11:18; Joh. 1:29). Jehova hatte auch sie aufgrund ihrer Herzenshingabe an ihn in seine geistige Nation aufgenommen. Der heilige Geist bestätigte dies. Keiner der christianisierten Juden, die Petrus begleiteten, konnte daher einen Einwand dagegen erheben, daß er gebot, sie „im Namen Jesu Christi“ zu taufen. Damit hatte die „Bekehrung der Leute aus den Nationen“ begonnen (Apg. 10:1-48; 15:3). Seither müssen sich alle, die Gott zu dienen wünschen, ob Juden oder Nichtjuden, in ihrem Herzen Jehova hingeben. Und bei ihrer Taufe stellen sie sich Gott dar, um seinen sie betreffenden Willen zu tun, wodurch sie Jesus nachahmen.
-
-
Die Hingabe und ihr SymbolDer Wachtturm 1982 | 15. Februar
-
-
Die Hingabe und ihr Symbol
1. Wieso kann ein Zeichen, das die Identität einer Person anzeigt, wie im Fall aufrichtiger Juden, die vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. lebten, etwas Gutes sein?
EIN Zeichen oder Symbol, das die Identität oder den offiziellen Stand einer Person anzeigt, kann etwas Gutes, ja etwas Notwendiges sein. Kurz vor der Zerstörung Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. wurde zum Beispiel ein symbolischer „Mann“ ausgesandt, um ein Kennzeichen an der Stirn gerechtgesinnter Israeliten anzubringen und sie so davor zu bewahren, hingeschlachtet zu werden. Nur die wenigen, die über die „Abscheulichkeiten“ in Jerusalem — der Stadt, die Gottes heilige Stadt hätte sein sollen — empört waren, wurden gekennzeichnet, um gerettet zu werden (Hes. 9:1-7).
2. Von welchen Faktoren der Kenntlichmachung ist in Offenbarung, Kapitel 7 die Rede, und was haben diese mit der Rettung zu tun?
2 Heute steht der ganzen Welt eine „große Drangsal“ bevor. Daher werden gemäß Offenbarung 7:1-8 die an den vier Ecken der Erde aufgestellten „vier Engel“ angewiesen, die vier Winde so lange daran zu hindern, einen verheerenden Sturm oder eine vernichtende „Drangsal“ herbeizuführen, bis die festgesetzte Zahl der Auserwählten Gottes an der Stirn versiegelt worden ist. Dadurch wird außerdem für eine „große Volksmenge“ Zeit eingeräumt, sich „in dem Blut des Lammes“ zu reinigen, um als würdig erkannt zu werden, diese „große Drangsal“ zu überleben (Offb. 7:9-14; Mat. 24:21, 22).
3, 4. Woran erinnerte das „Zeichen der Hingabe“ am Turban des jüdischen Hohenpriesters?
3 Als beim Volk Israel eine Priesterschaft eingeführt wurde, hielt sich Moses an die besonderen Anweisungen Jehovas bezüglich der für den Hohenpriester bestimmten Kleidungsstücke. Über den Turban heißt es: „Schließlich machten sie das glänzende Stirnblatt, das heilige Zeichen der Hingabe, aus purem Gold und schrieben darauf mit den Gravierungen eines Siegels eine Inschrift: ,Heiligkeit gehört Jehova [,Dem HErrn geweiht!‘, Menge].‘ Dann taten sie eine Schnur aus blauem Faden daran, um es oben auf dem Turban anzubringen“ (2. Mo. 39:30, 31; 29:6; 3. Mo. 8:9).a
4 Dieses Symbol oder „Zeichen der Hingabe“ erinnerte den Hohenpriester und alle Beobachter daran, daß er für einen heiligen Dienst zugunsten eines Gott hingegebenen Volkes von Gott „geweiht“ oder diesem Dienst übergeben worden war. Er und seine Mitpriester hatten die Verantwortung, das Volk zu unterweisen und annehmbare sündensühnende Opfer darzubringen, so daß das Volk in der Lage wäre, gemäß seiner Hingabe an Gott zu leben. Dadurch konnte es den heiligen Stand einer Gott hingegebenen Nation aufrechterhalten, denn die Israeliten waren darauf hingewiesen worden, daß Jehova, wenn sie ihn verlassen würden, auch sie verlassen und ihren Feinden überlassen würde (5. Mo. 28:15, 25, 63).
5. Warum sind wir heute nicht in einer hoffnungslosen Lage, obwohl es keinen Juden gibt, der den Namen Cohen trägt und sich als der aaronische Hohepriester ausweisen kann?
5 Die tragische Geschichte der Israeliten zeugt von vielen Katastrophen, die über sie kamen, weil sie Gottes Gebote nicht befolgten und ihm nicht mehr hingebungsvoll dienten. Nach der zweiten Zerstörung der Stadt Jerusalem und ihres Tempels im Jahre 70 u. Z. gab es keinen Hohenpriester mehr mit dem Symbol der Hingabe am Turban. Heute kann kein Jude, der den Familiennamen Cohen (was „Priester“ bedeutet) trägt, beweisen, daß er der Hohepriester Israels ist. Sind wir deshalb in einer hoffnungslosen Lage? Nein, denn über den verherrlichten Sohn Gottes lesen wir: „Ein solcher Hoherpriester wie dieser war für uns der geeignete: loyal, arglos, unbefleckt, getrennt von den Sündern und höher als die Himmel geworden. Er hat ... sich selbst als Opfer [dargebracht]“ (Heb. 7:26, 27).
6, 7. Wurde Jesus im Stamm der Priester Israels geboren, und wie konnte er ein Hoherpriester werden?
6 Als Sohn Gottes mußte Jesus nicht dem Stamm Levi oder der Priesterfamilie Aarons angehören, um Priester Gottes werden zu können. Dies war aufgrund der wunderbaren Vorkehrungen möglich, die Jehova Gott getroffen hatte. König David wurde durch Gottes Geist inspiriert, folgende Prophezeiung über diesen seinen berühmten Nachkommen zu äußern, der höher sein sollte als sein königlicher Vorfahr: „Der Ausspruch Jehovas an meinen Herrn ist: ,Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde als Schemel für deine Füße hinlege.‘ Den Stab deiner Macht wird Jehova aus Zion senden, indem er spricht: ,Schreite zur Unterwerfung inmitten deiner Feinde.‘ Dein Volk wird sich willig darbieten am Tage deiner Streitmacht. In der Pracht der Heiligkeit [„in heiligem Schmuck“, Schlachter, 1975], aus dem Schoße der Morgenröte hast du, Tautropfen gleich, deine Jungmannschaft. Jehova hat gesprochen (und es wird ihn nicht gereuen): ,Du bist Priester auf unabsehbare Zeit nach der Weise Melchisedeks!‘“ (Ps. 110:1-4).
7 Somit ist der verherrlichte Jesus Christus bis auf den heutigen Tag ein königlicher Hoherpriester, höher als die Oberpriester des Volkes Israel mit ihrem buchstäblichen Symbol der Hingabe. Er bekleidet dieses Amt nicht deshalb, weil er ein levitischer Priester wäre, sondern aufgrund eines Eidschwurs Jehovas.
EIN SYMBOL FÜR ALLE, DIE „SICH WILLIG DARBIETEN“
8. Warum leben wir heute am Tag der „Streitmacht“ Christi, und was tun diejenigen, die sich willig darbieten?
8 Die Jünger dieses königlichen Hohenpriesters, Christus Jesus, ‘bieten sich’ heute, am Tage seiner „Streitmacht“, ‘willig dar’. Sie geben sich in seinem Namen Jehova Gott hin und lassen sich als Symbol dieser Hingabe im Wasser taufen. Das sind diejenigen, deren Vollzahl vor dem Beginn der „großen Drangsal“ endgültig versiegelt sein muß. Sie und ihre Gefährten, die „große Volksmenge“, ‘bieten sich willig dar’ und überbringen, sozusagen Tautropfen gleich, den Menschen Gottes erfrischende Botschaft der Rettung (Offb. 7:2-4, 9, 10, 14).
9. Welchen Rat erteilt Paulus gesalbten Christen gemäß Römer 12:1, 2?
9 Der Apostel Paulus schrieb vor 1 900 Jahren an die Jünger: „Ich [bitte] euch inständig, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer darzustellen, das ist ein heiliger Dienst gemäß eurer Vernunft. Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge, sondern werdet durch die Neugestaltung eures Sinnes umgewandelt, damit ihr durch Prüfung feststellen könnt, was der gute und annehmbare und vollkommene Wille Gottes ist“ (Röm. 12:1, 2).
10, 11. (a) Nach welcher Erörterung richtete Paulus seine Bitte an die Heidenchristen in Rom? (b) In welcher Hinsicht war diese Vorkehrung ein Ausdruck großer Barmherzigkeit seitens Gottes?
10 Diese Bitte äußerte Paulus unmittelbar nach seinen Worten über den symbolischen Ölbaum. Die Glieder des Gott hingegebenen Volkes Israel glichen als natürliche Nachkommen Abrahams, des „Freundes“ Gottes, den Zweigen eines edlen Ölbaums. In Übereinstimmung mit der dem Abraham gegebenen Verheißung kamen daher zuerst sie als ‘Same Abrahams’ in Frage (1. Mo. 12:3; 22:17, 18; Gal. 3:16, 29; Jak. 2:23). Aber nur ein Überrest der fleischlichen Juden nahm Jesus als Messias an. Dieser Überrest blieb nicht lediglich der natürliche Same des irdischen Abraham, sondern wurde der geistige Same Jehovas, des größeren Abraham (Röm. 11:5, 7). Die übrigen wurden als „Zweige“ abgehauen. Um sie zu ersetzen, wandte sich Gott den Nichtjuden zu oder gleichsam einem symbolischen wilden Ölbaum, dem er genügend „Zweige“ entnahm, die er in den geistigen edlen Ölbaum einpfropfte, der 144 000 Zweige haben sollte und dessen Wurzel der größere Abraham, Jehova Gott, der Quell aller Segnungen, ist (Röm. 11:13-33; Offb. 14:1).
11 Jenen Römern und allen anderen unbeschnittenen Nichtjuden erwies Gott somit große Barmherzigkeit, als er ihnen das Vorrecht einräumte, ein Teil des geistigen Samens Abrahams zu werden, der durch Gottes Königreich alle Familien der Erde segnen soll (Eph. 2:12; Gal. 3:26-29). Dieses Vorrecht verpflichtete sie, einen Weg der Aufopferung zu gehen. Es war das einzige Vorrecht, das Gott damals den Menschen gewährte. Aber welch ein Vorrecht es war! Der Apostel Paulus ging nicht zu weit, als er an die Römer schrieb: „Stellt euch Gott dar als solche, die aus den Toten lebendig geworden sind, und eure Glieder Gott als Waffen der Gerechtigkeit. Denn Sünde soll nicht Herr über euch sein, da ihr nicht unter Gesetz [dem mosaischen Gesetz] seid, sondern unter unverdienter Güte“ (Röm. 6:13, 14).
12. Was bedeutete für geistgezeugte Jünger Christi die Aufforderung: „Stellt euch Gott dar als solche, die aus den Toten lebendig geworden sind.“?
12 Als Paulus an Personen schrieb, die bereits Gott hingegebene Christen, „Heilige“, waren, übersah er nicht, was sie bei ihrer Hingabe an Gott getan hatten, wenn er sagte: „Stellt euch Gott dar als solche, die aus den Toten lebendig geworden sind.“ Aber sie mußten auch dieser Hingabe gemäß leben, das heißt den Weg der Aufopferung gehen. Wenn sie das nicht getan hätten, wären sie als Ersatzzweige ebenfalls abgehauen worden (Röm. 1:7; 11:21, 22). Außerdem würden diese unter Inspiration aufgezeichneten Worte von künftigen Jüngern Jesu Christi gelesen werden, für die sie eine große Ermunterung wären, alle notwendigen Schritte zu unternehmen, um durch die Hingabe und Taufe in dieses besondere Verhältnis zu Gott zu gelangen und es aufrechtzuerhalten. Sie würden einen ständigen Kampf zu führen haben, um ihre Glieder nicht von der Sünde beherrschen zu lassen, sondern sie zu Waffen der Gerechtigkeit zu formen. So würden sie den Worten Jesu gehorchen: „Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme seinen Marterpfahl auf und folge mir beständig“ (Mat. 16:24).
EINE „GROSSE VOLKSMENGE“
13. Ist es für diejenigen, die eine irdische Hoffnung haben, angebracht, sich Gott hinzugeben und dies durch die Taufe zu symbolisieren?
13 Heute beteiligen sich weltweit mehr als 2 300 000 Personen an der Verkündigung der guten Botschaft vom Königreich, und die meisten von ihnen haben sich zum Zeichen ihrer Hingabe taufen lassen. Bei der jährlichen Feier des Abendmahls des Herrn sind es nicht einmal 10 000, die von den Symbolen, dem Brot und dem Wein, nehmen, wodurch sie bekennen, Jünger Christi mit einer himmlischen Hoffnung zu sein. Ist es aber auch für alle übrigen angebracht, sich Gott hinzugeben und dies durch die Wassertaufe zu symbolisieren? Ganz gewiß, denn auch sie müssen durch Christus Jesus, den vortrefflichen Hirten, in das richtige Verhältnis zu Gott kommen, damit sie die bevorstehende „große Drangsal“ überleben und als Teil der „neuen Erde“ Gottes ein Erbe erlangen können (2. Pet. 3:13; Offb. 21:1-4).
14. In welchem guten Verhältnis stehen die Glieder der „e i n e n Herde“ des vortrefflichen Hirten, Christus Jesus, richtigerweise zueinander?
14 Die überwiegende Mehrheit der Jehova hingegebenen Zeugen hegt nicht die Hoffnung, als Miterben mit Jesus Christus im himmlischen Königreich vereint zu sein. Sie behaupten nicht, geistige Israeliten zu sein, die durch Jehovas Geist gezeugt worden sind. Doch sie sind als Glieder der „e i n e n Herde“ unter dem „e i n e n Hirten“, Jesus Christus, untrennbar mit dem Überrest der geistigen Israeliten verbunden (Joh. 10:16). Das ist gut und schriftgemäß.
15. (a) Wer verließ zusammen mit den fleischlichen Juden Ägypten und betrat mit ihnen das Verheißene Land, und als was galten sie dort? (b) Welche Gruppe der heutigen Zeit stellten sie dar?
15 Wir sollten hier gemäß der Aufforderung in 1. Korinther 10:18 „auf das [sehen], was Israel in fleischlicher Hinsicht ist“. Bei dem Auszug aus Ägypten unter der Führung Mose waren nicht alle, die auszogen, fleischliche, beschnittene Israeliten. „Auch viel Mischvolk zog mit ihnen hinauf wie auch Kleinviehherden und Großviehherden“ (2. Mo. 12:38). Nach dem Einzug der Israeliten in das Verheißene Land bildeten die Angehörigen dieses Mischvolks die ‘als Fremdlinge Ansässigen’, die ‘innerhalb ihrer Tore waren’ (2. Mo. 20:10; 4. Mo. 35:15; 3. Mo. 19:9, 10). Das Mischvolk stellte die „große Volksmenge“ von heute dar, die aus den „anderen Schafen“ des vortrefflichen Hirten, Jesus Christus, besteht (Joh. 10:14, 16; Offb. 7:9-17).
16, 17. (a) Wie wurde das ‘viele Mischvolk’ mit den Israeliten, bildlich gesprochen, getauft? (b) Wer ist aus dem heutigen gegenbildlichen Ägypten geflohen, und wer wird unter ähnlichen Umständen wie am Roten Meer vernichtet werden?
16 Zur Zeit Mose erlebte das aus Nichtisraeliten bestehende ‘viele Mischvolk’ dasselbe wie die beschnittenen Israeliten, u. a. auch eine wunderbare Taufe. Über diese Taufe schrieb der Apostel Paulus in 1. Korinther 10:1-4: „[Ihr wißt], daß unsere Vorväter alle unter der Wolke waren und alle durch das Meer hindurchgingen und alle in Moses getauft wurden durch die Wolke und das Meer; und alle aßen dieselbe geistige Speise, und alle tranken denselben geistigen Trank. Denn sie pflegten aus dem geistigen Felsen zu trinken, der ihnen folgte, und dieser Fels bedeutete den Christus.“ Bildlich gesprochen, wurden also sowohl die Israeliten als auch das ‘viele Mischvolk’ getauft, obwohl sie nicht buchstäblich naß wurden.
17 Durch diese von Jehova Gott vollzogene übernatürliche Taufe wurden sie Moses, ihrem von Gott ernannten Führer, übergeben, so als ob sie buchstäblich in ihn getauft worden wären. Das war aber keine Taufe in den Tod wie im Fall der ägyptischen Verfolger (2. Mo. 14:1 bis 15:21). Heute stehen wir vor einer ähnlichen Situation. Der treue Überrest der geistigen Israeliten und ihre Gefährten, die „große Volksmenge“, haben das gegenbildliche Ägypten verlassen (Offb. 11:7, 8). Sie marschieren der neuen Ordnung der Dinge unter dem tausendjährigen Königreich Christi entgegen. Der größere Moses, der verherrlichte Jesus Christus, führt sie. Verfolgt werden sie von der feindlichen Welt, die verhindern möchte, daß sie in Sicherheit gelangen. Die gegenbildlichen Ägypter streben Har-Magedon, dem Schlachtfeld Gottes, zu, wo sie mit Feuer getauft, das heißt vernichtet werden. Keiner von ihnen wird überleben und die schreckliche Geschichte erzählen können (Offb. 16:14-16; Mat. 3:11, 12). Wie am Roten Meer keine Israeliten umkamen, so werden auch in der Schlacht von Har-Magedon keine geistigen Israeliten und keine Glieder der „großen Volksmenge“ das Leben lassen müssen.
18. Inwiefern wird es den Gliedern der „großen Volksmenge“ ähnlich ergehen wie dem ‘vielen Mischvolk’ nach dem Auszug aus Ägypten unter der Führung Mose?
18 Die Treuen der „großen Volksmenge“ schlendern nicht gewissermaßen halbherzig hinterher. Sie begehren nicht, in das gegenbildliche von Plagen heimgesuchte Ägypten unter seinem „Pharao“, Satan, dem Teufel, zurückzukehren. Das Angesicht nach vorn gerichtet, bleiben sie — wie „e i n e Herde“ — ständig in Berührung mit dem Überrest der geistigen Israeliten (Joh. 10:16). Wie das ‘viele Mischvolk’ beim Durchzug durch das Rote Meer am Leben blieb, so werden sich die Glieder der neuzeitlichen „großen Volksmenge“ nach Har-Magedon sozusagen am rettenden Ufer wiederfinden.
19. Besonders seit wann haben sich die Glieder der „großen Volksmenge“ der Wassertaufe unterzogen, und wie haben sie ihre Gewänder der Kennzeichnung gewaschen, um Gott reine Anbetung darbringen zu können?
19 Besonders vom Jahre 1935 an haben sich die Glieder der „großen Volksmenge“ der Wassertaufe unterzogen zum Zeichen dafür, daß sie sich durch Jesus Christus, den größeren Moses, uneingeschränkt Gott hingegeben haben. Sie haben ihre Gewänder der Kennzeichnung gewaschen und sie „in dem Blut des Lammes“, des größeren Moses, „weiß gemacht“ (Offb. 7:9-14). Sie bringen Gott reine Anbetung dar.
20. Wo beten die Glieder der „großen Volksmenge“ Jehova an, und wie wurde dies in Sacharja 8:20-23 vorhergesagt?
20 Die Glieder dieser „großen Volksmenge“ reiner Anbeter sind Tag und Nacht in Gottes geistigem Tempel (Offb. 7:15-17). Sie wurden durch diejenigen vorgeschattet, von denen der Prophet Sacharja vorhersagte, daß sie nach der Wiederherstellung Jerusalems, die der Freilassung der Israeliten aus Babylon (537 v. u. Z.) folgte, im Tempel Jehovas anbeten würden. In Sacharja 8:20-23 lesen wir darüber:
„Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird noch sein, daß Völker und die Bewohner vieler Städte kommen werden; und die Bewohner einer Stadt werden gewißlich zu denen einer anderen gehen und sprechen: „Laßt uns allen Ernstes hingehen, um das Angesicht Jehovas zu besänftigen und Jehova der Heerscharen zu suchen. Ich selbst will auch gehen.“ Und viele Völker und mächtige Nationen werden tatsächlich kommen, um Jehova der Heerscharen in Jerusalem zu suchen und das Angesicht Jehovas zu besänftigen.‘
Dies ist, was Jehova der Heerscharen gesprochen hat: ,Es wird in jenen Tagen sein, daß zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen ergreifen, ja sie werden tatsächlich den Rocksaum eines Mannes ergreifen, der ein Jude ist, indem sie sprechen: „Wir wollen mit euch gehen, denn wir haben gehört, daß Gott mit euch ist.“‘“
21. Auf welche Weise ergreifen die Glieder der „großen Volksmenge“ ‘den Rocksaum eines Juden’, und wieso hoffen sie, die „große Drangsal“ zu überleben?
21 Die Haltung dieser „zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen“ verrät Ergebenheit gegenüber dem einen lebendigen und wahren Gott, Jehova. Diese Ergebenheit ist ihm wohlgefällig durch den größten „Juden“, der je auf Erden gelebt hat, durch Jesus Christus, das einst geopferte „Lamm“. Sie ahmen Jesus getreu nach, indem sie sich taufen lassen, was in ihrem Falle nicht nur ein Zeichen ihrer Darstellung ist, sondern auch ihrer ganzherzigen Hingabe an denselben Gott. Sie ‘ergreifen den Rocksaum’ des Überrestes der 144 000 geistigen Juden, indem sie sich mit ihm gemeinsam zu dem „Jerusalem droben“, dem himmlischen Jerusalem, versammeln, in dessen geistigem Tempel, der durch den Überrest auf der Erde vertreten wird, sie Jehova Gott, dem Höchsten, Tag und Nacht „heiligen Dienst“ darbringen. Sie hoffen, die „große Drangsal“ zu überleben und auf der Erde Gott in alle Ewigkeit hingebungsvoll zu dienen. Diese Aussicht haben sie, weil sie als getaufte Diener Gottes, die sich ihm vorbehaltlos hingegeben haben, die richtige Kennzeichnung aufweisen, und sie sind sich dessen gewiß, daß ‘der Vater solche sucht, die ihn mit Geist und Wahrheit anbeten’ (Joh. 4:23, 24).
[Fußnote]
a Der Ausdruck „Zeichen der Hingabe“ ist die Wiedergabe des hebräischen Wortes nezer, das in Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible folgendermaßen definiert wird: „Eigentlich etwas Abgesondertes, d. h. (abstrakt) Hingabe (eines Priesters oder Nasiräers); daher (konkret) ungeschorene Locken und (im weiteren Sinne) ein Kranz (besonders der Königswürde): Weihung, Krone, Haar, Trennung.“
DIE HINGABE UND IHR SYMBOL
Kannst du die folgenden Wiederholungsfragen beantworten?
□ Auf welche Weise wurde die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, daß Jehova dem Hohenpriester seinen heiligen Dienst übergeben hatte?
□ Wie war es Jesus möglich, ein Hoherpriester zu werden?
□ Was müssen Personen, die Jünger Christi werden, gemäß Römer 12:1, 2 tun?
□ Welcher Vergleich in bezug auf die Taufe läßt sich zwischen der „großen Volksmenge“ und dem ‘vielen Mischvolk’ ziehen, das mit den Israeliten aus Ägypten auszog?
□ Inwiefern ahmen die „zehn Männer aus allen Sprachen der Nationen“ Jesus nach, was die Taufe betrifft?
[Herausgestellter Text auf Seite 13]
Der verherrlichte Jesus Christus ist ein königlicher Hoherpriester, höher als die Oberpriester des Volkes Israel mit ihrem buchstäblichen Symbol oder Zeichen dafür, daß sie dem heiligen Dienst hingegeben waren.
[Herausgestellter Text auf Seite 14]
Weltweit predigen heute mehr als 2 300 000 Personen die gute Botschaft vom Königreich.
[Herausgestellter Text auf Seite 16]
Die Glieder einer „großen Volksmenge“ haben sich zum Zeichen dafür, daß sie sich durch Jesus Christus rückhaltlos Jehova Gott hingegeben haben, im Wasser taufen lassen. Hast auch du dich rückhaltlos Gott hingegeben und dies durch die Taufe symbolisiert?
[Bild auf Seite 15]
Jährlich ahmen Zehntausende Jesus treu nach und lassen sich taufen.
-
-
„Was hindert mich, getauft zu werden?“Der Wachtturm 1982 | 15. Februar
-
-
„Was hindert mich, getauft zu werden?“
1. Zu was für einem Menschen wurde Philippus gesandt?
DIE obige Frage wurde von einem gottesfürchtigen Mann gestellt, der bereits Liebe zu Gott hatte, doch gerade erst in bezug auf die „gute Botschaft über Jesus“ erleuchtet worden war. Es handelte sich um einen äthiopischen Eunuchen, der als jüdischer Proselyt „nach Jerusalem gekommen [war], um anzubeten“. Er befand sich auf dem Rückweg nach Äthiopien, um den mit seiner hohen Stellung verbundenen Pflichten im Dienst der Königin von Äthiopien wieder nachzukommen, als Philippus, der Evangeliumsverkündiger, von Gottes Geist angewiesen wurde, sich ihm anzuschließen.
2. Wie verhalf Philippus dem Eunuchen zu einem Verständnis der Prophezeiung?
2 Als Philippus neben dem Wagen des äthiopischen Eunuchen herlief, hörte er ihn laut im Buche Jesaja lesen. Er fragte ihn, ob er die Schriftstelle verstehe, die er lese. Sie handelte von einem Lamm, das zur Schlachtung geführt wurde und sich nicht sträubte. Der Äthiopier mußte zugeben, daß er nicht verstand, ob der Prophet von sich selbst oder von einem anderen sprach. Welch eine vorzügliche Gelegenheit für Philippus! „Mit dieser Schriftstelle anfangend, verkündete er ihm die gute Botschaft über Jesus.“ Ja, die Prophezeiung Jesajas handelte von dem „Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“ (Apg. 8:26-35; Jes. 53:7, 8; Joh. 1:29).
3. Wie wirkte sich das neue Verständnis auf den Eunuchen aus?
3 Wie wirkte sich diese völlig unerwartete, aber aufsehenerregende Entwicklung auf das Leben des Eunuchen aus? „Als sie nun auf der Straße dahinzogen, kamen sie an ein gewisses Gewässer, und der Eunuch sprach: ,Siehe! Ein Gewässer; was hindert mich, getauft zu werden?‘“ Offensichtlich sah Philippus in der Lebensweise dieses Mannes und in seinem Verständnis der Vorsätze Gottes — nun besonders in Verbindung mit Jesus, dem Messias und Retter — nichts, was einen Aufschub seiner Taufe erfordert hätte. Der Wagen wurde angehalten; sie stiegen beide in das Wasser, und Philippus taufte den Eunuchen, da dieser Jesu Opfer zur Vergebung der Sünden angenommen hatte (Apg. 8:36-39).
WIE VERHÄLT ES SICH MIT DIR?
4. Wie viele von denen, die mit Jehovas Zeugen verbunden sind, haben sich bereits taufen lassen?
4 Mit Jehovas Zeugen sind heute auf der ganzen Erde viele Personen verbunden, die sich noch nicht zum Zeichen ihrer Hingabe an Jehova haben taufen lassen. Die Höchstzahl derer, die im Jahre 1981 die „gute Botschaft“ in der ganzen Welt verkündigt haben, betrug 2 361 896 (etwa 25 Prozent davon sind noch nicht getauft). Doch beim Abendmahl des Herrn waren 1981 weltweit insgesamt 5 987 893 Personen zugegen. Das bedeutet, daß mehr als die Hälfte derer, die einige Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas besuchen, noch nicht getauft ist. Ist dies Grund, Alarm zu schlagen? Nein, doch es ist eine Ursache zu liebevoller Besorgnis. Einige dieser Personen sind nicht erst wenige Monate mit uns verbunden.
5. Inwiefern ist der äthiopische Eunuch ein gutes Beispiel für diejenigen, die noch nicht getauft sind?
5 Vielleicht gehörst du, lieber Leser, zu denen, die noch nicht getauft sind. Es mag einen guten Grund geben, weshalb du noch nicht getauft bist. Trifft dies aber nicht zu, so laden wir dich ein, gewissenhaft und gebetsvoll über das Beispiel des äthiopischen Eunuchen nachzudenken, der seine Taufe nicht hinausschob. Er überprüfte sich in Sinn und Herz und fragte Philippus, ob es irgend etwas gebe, was ihn daran hindere, getauft zu werden. Da er keinen Grund für einen Aufschub fand, ließ er sich sogleich taufen.
6. Was sollte jemand tun, der glaubt, noch mehr Zeit zu benötigen?
6 Vielleicht hast du dich noch nicht taufen lassen, weil du aufgrund einer ehrlichen Selbsteinschätzung zu dem Schluß gekommen bist, noch nicht über ein ausreichendes Verständnis des Wortes Gottes zu verfügen, um dich von Herzen Jehova hingeben zu können. Damit du dies vorbehaltlos tun kannst, möchtest du zuerst Jehova und seine Vorsätze besser kennenlernen. Das ist lobenswert, und wir ermuntern dich, weiterhin gute Fortschritte in deinem Studium zu machen, während du bedenkst, daß die Zeit mit jedem Tag kürzer wird. Mache das Beste aus deinen Möglichkeiten, und studiere die Bibel privat und unter der Anleitung von Zeugen Jehovas (2. Tim. 3:16, 17). Mache es dir zur Gewohnheit, regelmäßig christliche Zusammenkünfte zu besuchen, in denen du grundlegende Unterweisung empfängst, die notwendige Gemeinschaft von Mitchristen genießt und von ihnen ermuntert wirst (Heb. 10:24, 25). Wenn du fleißig diese gute Gewohnheit pflegst, wird es wahrscheinlich nur wenige Monate dauern, bis du bereit bist, deine Hingabe durch die Taufe zu symbolisieren. Unser himmlischer Vater lädt dich ein, in dieses ganz besondere Verhältnis zu ihm zu gelangen.
7. (a) Welche Überlegungen könnten bei Personen, die die Taufe hinausschieben, eine Rolle spielen? (b) Wie zeigte Jesus, daß dies gefährlich ist?
7 Vielleicht besuchst du schon einige Jahre die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas, hast dich aber noch nicht zur Hingabe und Taufe entschlossen. Wenn du die geheimen Überlegungen deines Herzens untersuchst, stellst du dann vielleicht fest, daß du diese Schritte deswegen hinausschiebst, weil du erkennst, daß ein christliches Leben gewisse Einschränkungen für dich mit sich bringen würde? Sagst du dir, daß du, wenn du nicht getauft bist, diesen Einschränkungen nicht unterworfen bist und eine gewisse „Freiheit“ hast, fragwürdige Dinge zu tun, solange das alte System noch besteht, wobei du hoffst, noch in letzter Minute für die wahre Anbetung Stellung beziehen zu können? Eine solche Überlegung kann gefährlich sein, ja verhängnisvoll. Jesus sagte: „Gebt ... auf euch selbst acht, damit euer Herz niemals durch zuviel Essen und zuviel Trinken und Sorgen des Lebens beschwert werde und jener Tag plötzlich, in einem Augenblick, über euch komme wie eine Schlinge“ (Luk. 21:34, 35; 1. Kor. 15:33, 34; Röm. 13:11-14).
8. Wie sollten wir zu der liebevollen Einladung Jehovas, uns ihm hinzugeben, eingestellt sein?
8 Wenn du allzu lange zögerst, die liebevolle Einladung Jehovas, durch die Hingabe an ihn in seine Gunst zu gelangen, anzunehmen, mag für dich die annehmbare Zeit, in der er dir diese Einladung zuteil werden läßt, ablaufen (2. Kor. 6:1, 2; Heb. 12:25). Zögere also nicht, dich nach der Gabe des Lebens auszustrecken und dankbar daran festzuhalten. Blicke nicht ständig sehnsüchtig auf die Verlockungen des gegenwärtigen Systems zurück, das bald untergehen wird. Nimm Gottes Liebe an, solange du die Gelegenheit dazu hast. Er entscheidet zwar, wen er in ein vertrautes Verhältnis zu sich bringt und was man tun und was man nicht tun darf, doch je besser du Jehova kennenlernst, desto besser wirst du erkennen, daß das, was er tut oder verlangt, stets das Beste für dich ist. Er möchte dir nichts vorenthalten, was wirklich gut ist oder dich auf die Dauer glücklich macht (Ps. 145:16, 19). Für einen gehorsamen Sohn, der seinen Vater achtet, ist es etwas ganz Natürliches, mit ihm zusammenzusein und von ihm unterwiesen zu werden. Wieviel mehr sollte das auf unsere Einstellung zu unserem liebevollen himmlischen Vater zutreffen! (Joh. 14:23).
9. Wie sollten wir an persönliche Probleme herantreten?
9 Wenn du einen ausgesprochenen Kampf zu führen hast, um ein fleischliches Verlangen zu beherrschen, und du dich wirklich mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Kraft bemühst, dieses Verlangen zu besiegen, darfst du davon überzeugt sein, daß Gott dir helfen wird, den Sieg zu erringen — nicht dadurch, daß er das Problem durch ein Wunder aus der Welt schafft, sondern indem er dir durch seinen Geist hilft, die nötigen Früchte des Geistes hervorzubringen. Auch in der Versammlung wirst du Verständnis und Hilfe finden, wenn du die älteren Männer um Rat bittest. Sie sind eine Vorkehrung Gottes zu deiner Hilfe (Gal. 5:22-24; Eph. 4:11-15).
10, 11. (a) Inwiefern gaben der Gefängnisaufseher von Philippi und seine Hausgenossen ein gutes Beispiel? (b) Ist mehr erforderlich als lediglich Glauben an Jesus, um „gerettet zu werden“?
10 Zögere also nicht, das zu tun, wovon du weißt, daß du es tun solltest, um Gott wohlzugefallen. Folge dem Beispiel des Gefängnisaufsehers von Philippi, der Paulus und Silas fragte: „Ihr Herren, was muß ich tun, um gerettet zu werden?“ Nachdem ihm gesagt worden war: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst gerettet werden, du und deine Hausgenossen“, wurden, wie der Bericht sagt, „allesamt, er und die Seinen, unverzüglich getauft“.
11 Diesem Gefängnisaufseher wurde damals zwar zuerst durch ein von Gott herbeigeführtes Erdbeben Gottesfurcht eingeflößt, doch wir sollten heute nicht erwarten, daß Gott uns durch ein solch aufsehenerregendes Ereignis zur Besinnung bringt und uns veranlaßt, unsere zögernde Haltung aufzugeben. Für den Gefängnisaufseher und seine Hausgenossen kam es nicht nur darauf an, allgemein an Jesus zu glauben, noch war es nur mit der Bereitschaft getan, ein christliches Leben zu führen. Nein, denn wie der Bericht sagt, redeten Paulus und Silas „das Wort Jehovas zu ihm samt all denen, die in seinem Hause waren“. Sie mußten Jehova genügend kennenlernen, damit ihnen zunächst, gestützt auf die Annahme des Loskaufsopfers, ihre früheren Sünden vergeben werden konnten. Dies geschah bei ihnen freilich in einer sehr kurzen Zeit, innerhalb eines einzigen Tages. Darauf folgten ihre von Herzen kommende Hingabe an Jehova Gott, den Souveränen Herrn des Universums, und ihre Taufe als Zeichen ihrer Hingabe. Ja, der Gefängnisaufseher „frohlockte mit allen seinen Hausgenossen sehr, jetzt, da er zum Glauben an Gott gekommen war“ (Apg. 16:25-34).
12. Sollte man die Taufe aufschieben, wenn man einige Punkte noch nicht völlig versteht?
12 Vielleicht hältst du dich zurück, weil du immer noch gewisse Zweifel oder Fragen hast. Sollte dir aber irgendein Lehrpunkt noch unklar sein, so besteht für dich um so mehr Grund, in Gottes Wort nach der Antwort zu suchen und ihn unablässig darum zu bitten, dir Unterscheidungsvermögen zu geben. Er wird dies tun, wenn du uneingeschränkt auf ihn vertraust. Er wird dir weder einen „Stein“ noch eine „Schlange“ in die ausgestreckte Hand legen (Mat. 7:7-11). Der Umstand, daß es einige wenige Punkte gibt, die du noch nicht völlig verstehst, sollte für dich keine Entschuldigung dafür sein, daß du dich nicht Gott hingibst. Ein Christ wächst beständig in der Erkenntnis über Gott und seine Vorsätze (Phil. 1:9-11; Heb. 6:1-3).
13. (a) Was wird bei Kindern in unseren Reihen in Betracht gezogen? (b) Wann sollte sich jemand in jungen Jahren taufen lassen?
13 Es könnte auch sein, daß du dich noch für zu jung hältst, um dich Gott mit dem richtigen Verständnis hingeben zu können. Das mag auf viele zutreffen, da mit Jehovas Zeugen Tausende von Kindern verbunden sind, was für uns ein Grund zur Freude ist (Mat. 19:13-15). Bis diese Kinder so weit herangewachsen sind, daß sie geistig und physisch die nötige Reife haben, um die volle Verantwortung für die Hingabe und die Taufe übernehmen zu können, dürfen wir darauf vertrauen, daß Gott sie sozusagen als „heilig“ „kennzeichnet“, solange sie auf ihre gläubigen Eltern hören und ihnen gehorchen (1. Kor. 7:14). Aber die Zeit bleibt nicht stehen. Wenn du als Kind auf deine Eltern gehört hast, die dich „in der Zucht und in der ernsten Ermahnung Jehovas“ erzogen haben, und dich bemüht hast, sowohl zu Hause als auch in der Versammlung zu lernen, ist dann jetzt für dich die Zeit gekommen, dich Jehova hinzugeben? Wenn ja, so ermuntern wir dich, mit deinen Eltern und den Ältesten deiner Versammlung darüber zu sprechen und dann deinen Wunsch, dich Jehova hinzugeben und dich taufen zu lassen, auszuführen (Eph. 6:1-4; 2. Tim. 1:5-7).
DORT DIENEN, WO MAN VON JEHOVA HINGESTELLT WIRD
14. Was sollte man in bezug auf die „Ernte“ der Gesalbten heute in Betracht ziehen?
14 Wenn man sich heute taufen läßt, besteht dann die Hoffnung, daß man von Gott berufen wird, ein Glied der Braut Christi zu sein? Natürlich ist Gott der Richter, nicht Menschen. Die Empfindungen und Neigungen, die einem vielleicht während der Zugehörigkeit zu einer Sekte der Christenheit eingeflößt worden sind, dürfen nicht maßgebend sein (Röm. 8:28-30; 9:16). Man sollte daran denken, daß sich die „Ernte“ der Gesalbten ihrem Ende nähert (Mat. 13:36-43). Eintausendneunhundert Jahre lang gab es nur eine einzige Berufung, die himmlische, und Jehova war sehr wählerisch in bezug darauf, wer mit seinem Sohn die Königreichsregierung bilden würde. Viele wurden eingeladen, doch nur ganz wenige wurden auserwählt (Mat. 22:2, 14). Schließlich würde die festgesetzte und begrenzte Zahl von 144 000 einmal erreicht werden. Dann würde niemand mehr zum Zeugnis dafür, daß er die himmlische Hoffnung hätte, mit heiligem Geist gesalbt werden, außer in dem seltenen Fall, wenn die Untreue eines ‘Berufenen’ einen Ersatz erforderlich machen würde (Röm. 8:16; 11:19; Offb. 7:1-8; 14:1-5).
15, 16. (a) Was wird in bezug auf die himmlische Berufung und die Einsammlung der „großen Volksmenge“ deutlich? (b) Was scheint in bezug auf einen Ersatz in der heutigen vorgerückten Zeit logisch zu sein? (c) Wie sollte jedoch jemandes Behauptung, die himmlische Berufung zu haben, betrachtet werden?
15 Wenn wir berücksichtigen, wie Jehova in der „Erntezeit“ mit seinem Volk gehandelt hat, wird deutlich, daß die himmlische Berufung im Jahre 1935 im allgemeinen zu Ende ging. Damals verstand man, daß die in Offenbarung 7:9 bis 17 erwähnte „große Volksmenge“ eine irdische Hoffnung hat. So geschah genau das, was Jehova vorhergewußt hatte. Wie Offenbarung 7:3, 4 zeigt, sollte ein abschließendes ‘Versiegeln’ der Übriggebliebenen des geistigen Israel stattfinden. Und in der Zeit vor der „großen Drangsal“ würde eine zahlenmäßig unbegrenzte „große Volksmenge“ hervortreten. Sie würde ihre natürliche Hoffnung auf irdisches Leben beibehalten und nicht „wiedergeboren“ werden mit der Aussicht auf himmlisches Leben (Ps. 115:16; Joh. 3:1-8).
16 Was die Möglichkeit betrifft, in der heutigen weit vorgerückten Zeit als Ersatz für einen Untreuen „wiedergeboren“ zu werden, so ist zu sagen, daß verständlicherweise wahrscheinlich nur sehr wenig übriggebliebene Gesalbte ihre himmlische Berufung verwirken, indem sie untreu werden. Ihre Reihen sind durch den Tod so weit gelichtet worden, daß es heute nur noch wenige Tausend von ihnen gibt. Wen würde wohl Jehova berufen, wenn einer von ihnen ersetzt werden müßte? Jesus sagte von denen, die eingeladen worden waren, seine Apostel zu sein: „Ihr ... seid es, die in meinen Prüfungen mit mir durchgehalten haben“ (Luk. 22:28). Jehova würde also logischerweise jemand berufen, der schon viele Jahre mit seinem Volk verbunden ist und auch unter Prüfungen loyal ausgeharrt hat, statt jemand, der sich erst vor kurzem als ein Jünger Jesu taufen ließ und in vieler Hinsicht noch unbewährt ist. Dies soll weder eine dogmatische Aussage noch eine Grundlage dafür sein, jemandes Behauptung zu beurteilen, sondern eine Hilfe für Neue, nicht vermessen zu sein und genau zu erkennen, wie Jehova mit ihnen handelt.
17. Mit der Hingabe und der Taufe beginnt welches Verhältnis, und zu welcher Belohnung führt es?
17 Ob man der „kleinen Herde“ von Königreichserben angehört oder die wunderbare Hoffnung hat, ewig in Vollkommenheit und Glück auf der Erde zu leben, so beginnt das Verhältnis zu Jehova, unserem himmlischen Vater, damit, daß man seine Gunst erlangt (Luk. 12:32). Und wie erlangen wir Gottes Anerkennung? Indem wir Erkenntnis in uns aufnehmen, Glauben an das Opfer Christi ausüben, unsere frühere in der Welt gepflegte Handlungsweise bereuen, uns zum Tun des Willens Gottes bekehren, uns Jehova Gott hingeben und uns zum Zeichen dafür taufen lassen. Wenn wir dann unser kostbares Verhältnis zu Gott bewahren, ist er treu, indem er uns mit ewigem Leben, einem kostbaren Besitz, belohnen wird — sei es im Himmel oder im irdischen Bereich des Königreiches (Heb. 11:6; Röm. 6:23).
18. Auf welche Weise wird heute ein Werk der Kennzeichnung durchgeführt, und wie zeigt der einzelne, daß er zur Rettung „gekennzeichnet“ worden ist?
18 Die Trennung der „Schafe“ von den „Böcken“ steht kurz vor dem Abschluß. Es gibt keine Art Mittelzone, in der jemand zurückgelassen werden würde, wenn Gott in der „großen Drangsal“ damit beginnt, diejenigen hinwegzufegen, „die Gott nicht kennen und ... [diejenigen], die der guten Botschaft über unseren Herrn Jesus nicht gehorchen“ (Mat. 25:31-46; 2. Thes. 1:6-9). Nur diejenigen, die „gekennzeichnet“ sind, um gerettet zu werden, werden in die neue Ordnung hinüberleben (Offb. 7:3, 4, 9, 14; Hes. 9:2-6). Wie glücklich werden doch die sein, die sich zum Überleben „kennzeichnen“ ließen, indem sie durch die Hingabe in ein annehmbares Verhältnis zu Jehova Gott gelangt sind, was sie durch die Wassertaufe symbolisiert haben, und indem sie ihre Lauterkeit bewahren und auf dem schmalen Weg, der zum Leben führt, bleiben! (Mat. 7:13, 14).
„WAS HINDERT MICH, GETAUFT ZU WERDEN?“
Kannst du die folgenden Wiederholungsfragen beantworten?
□ Inwiefern gab der äthiopische Eunuch ein Beispiel, indem er sich taufen ließ?
□ Warum sollte man sich ohne Zögern von den Verlockungen des gegenwärtigen Systems abwenden und Jehovas liebevolle Einladung annehmen?
□ Inwiefern kann das Vertrauen zu Jehova für jemand eine Hilfe sein, der noch Zweifel oder Fragen hat?
□ Wie sollten Jugendliche die Hingabe und die Taufe betrachten?
□ Wen mag Jehova logischerweise auswählen, falls ein geistiger Israelit ersetzt werden muß?
-
-
Moderne BibelherstellungDer Wachtturm 1982 | 15. Februar
-
-
[Kasten auf Seite 15]
DER BESTSELLER ALLER ZEITEN
„The Book of Lists“ (1977) weist die Bibel mit 2 458 000 000 Exemplaren als den Bestseller aller Zeiten aus. In dem Buch wird allerdings eingeräumt, daß selbst diese Angabe noch unvollständig ist. Es heißt: „Höchstwahrscheinlich wird die Gesamtzahl der verkauften und verbreiteten Bibeln ... bei 3 Milliarden liegen“ (S. 222).
-