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  • Die Fledermaus — das einzige fliegende Säugetier
    Erwachet! 1976 | 8. Oktober
    • nützlich, indem sie Insekten vertilgen. Andere tragen unabsichtlich Pollen von Blüte zu Blüte. Fledermauskot, auch Fledermausguano genannt, kann zum Düngen genommen werden. In den Fledermaushöhlen liegt er manchmal fußhoch aufgeschichtet. Zwanzig Jahre lang hat man Fledermauskot aus den Karlsbader Höhlen in Neumexiko gewonnen und verkauft.

      Man hat uns als so nützlich befunden, daß man uns einmal sogar „dienstverpflichtet“ hat. Im Sezessionskrieg (Bürgerkrieg in den USA) wurde aus Fledermauskot Salpeter (Kalisalpeter) gewonnen und für die Herstellung von Schießpulver für die Konföderierten (Truppen der Südstaaten) verwendet. Während des Zweiten Weltkrieges benutzte man übrigens Fledermäuse, um kleine Brandbomben zu befördern. Ich bin natürlich froh, daß man schnell wieder davon abgekommen ist.

      Noch etwas wollte ich sagen: In einigen Gegenden wie in Nordindien werden meine Verwandten, die „Flugfüchse“, gegessen. Die Leute sagen, ihr Fleisch schmecke wie Hühnerfleisch. Hoffentlich kommen nicht noch mehr von euch Menschen auf den Gedanken, Fledermäuse zu essen. Es ist für uns schon schwierig genug, den Anschlägen der Schlangen, der Raubvögel und anderer Tiere (sogar einiger unserer eigenen Sippe) zu entgehen, denen unser Fleisch schmeckt. Nebenbei bemerkt, war es den Israeliten unter dem Gesetz Mose nicht erlaubt, uns zu essen (3. Mose 11:13-19).

      Sind wir Fledermäuse wirklich schmutzig? Nun, Ernest P. Walker, ehemals stellvertretender Direktor des Nationalen Zoologischen Gartens in Washington (D. C.), sagte einmal über uns: „Die Fledermäuse sind keineswegs unsauber. Sie sind so reinlich wie Katzen. Sie putzen sich jeden Morgen und nach jeder Mahlzeit.“ Zum Putzen benutzen wir die Zunge und die Zehen. Wir kratzen uns mit einem der beiden hinteren Gliedmaßen Rücken, Gesicht und Kopf.

      Es gibt auch Leute, die behaupten, wir hätten Wanzen. Allerdings wohnen gelegentlich Parasiten in unserem Pelz. Aber du kannst dich trösten, es sind keine Wanzen.

      Wir sind wirklich einzigartig

      Ich möchte dir jetzt einiges von uns erzählen, was wirklich einzigartig ist. Ein Teil der Fledermäuse hält Winterschlaf. James Poling schrieb über uns: „Die Fledermaus verhält sich im aktiven Zustand wie ein Warmblüter, in ihrem langen Schlaf aber wie ein Kaltblüter. Sie tritt rascher und leichter in den Winterschlaf ein als andere Säugetiere — darum kann man sie auch so ohne weiteres in den Kühlschrank stecken. [Einige von uns werden zu Forschungszwecken in Kühlschränken von Laboratorien gehalten.] Ihre Körpertemperatur fällt, und schon schläft sie ein. Die Herztätigkeit verlangsamt sich von 180 Schlägen pro Minute auf 3, die Atmung von 8 Atemzügen in der Sekunde auf 8 pro Minute. Wenn das Tier eine gewisse Fettreserve besitzt — und die hat sich gewöhnlich vor dem Winterschlaf im Frühherbst gebildet —, so kann es ,eisgekühlt‘ und sozusagen im Leerlauf, monatelang ohne Nahrung und Wartung leben und steht dem Wissenschaftler jederzeit zur Verfügung“ (Das große Reader’s Digest Tierbuch, S. 180).

      Diejenigen unter uns, die keinen Winterschlaf in Höhlen, Kellern oder leerstehenden Häusern halten, ziehen in Gegenden, wo sie Nahrung finden. Außerdem halten es die einen oder anderen unter uns für praktisch, die Wintermonate in wärmeren Gegenden zu verbringen.

      Hast du übrigens gewußt, daß viele unserer Weibchen, wenn sie Nachwuchs erwarten, große Gemeinschaften bilden? Die frühfliegende Fledermaus ist ein gutes Beispiel dafür. Manchmal tun sich bis 400 Weibchen zusammen und errichten in Gebäuden oder Bäumen „Wochenstuben“. Fledermausweibchen können, wie es scheint, den männlichen Samen eine Zeitlang aufbewahren. Viele von uns paaren sich im Herbst und halten dann Winterschlaf. Bei den Weibchen kommt es aber erst im darauffolgenden Frühling zur Ovulation, so daß eine Befruchtung erst dann möglich wird. Ist das nicht erstaunlich?

      Unser Ultraschallortungsapparat

      Wir sind, entgegen der verbreiteten Volksmeinung, nicht blind. Einige von uns sehen sogar sehr gut. Außerdem haben wir eine vorzügliche Einrichtung, die uns hilft, uns zurechtzufinden, eine Einrichtung, die den Wissenschaftlern immer noch Kopfzerbrechen bereitet. Man nennt sie Ultraschallortung. Sie funktioniert wie folgt:

      Während wir fliegen, stoßen wir durch den aufgesperrten Mund oder aber durch die Nase kurze helle Schreie aus — Ultraschallwellen mit 25 000 bis 70 000 Schwingungen in der Sekunde. Für euch Menschen, die ihr nur bis etwa 30 000 Schwingungen wahrnehmen könnt, sind die meisten dieser Schreie nicht hörbar. Auch wir hören die von uns ausgestoßenen Laute nicht, denn unsere Ohrmuskeln ziehen sich zusammen, sobald wir sie ausgestoßen haben, und „schalten den Ton vorübergehend ab“. Wir hören nur das Echo, das von festen Körpern reflektiert wird. So können wir in totaler Dunkelheit fliegen, ohne anzustoßen.

      Doch wie gelingt es uns, uns gegenseitig auszuweichen, wenn wir in einem Schwarm zusammen sind und jede Fledermaus Schreie ausstößt? Thomas R. Henry schrieb: „Möglicherweise hat jedes Tier seinen eigentümlichen Ruf und wird von dessen Echo geleitet. Man müßte meinen, daß die Echos von mehreren hundert Fledermäusen, die in einem Schwarm fliegen, sonst eine totale Verwirrung stiften würden.“

      Aber warum nicht noch einen Schritt weiter gehen? Wie gelingt es den insektenfressenden Fledermäusen, zwischen den Insektenechos und den Echos von anderen Gegenständen zu unterscheiden? Ihr Menschen wißt das noch nicht, und ich verrate es euch auch nicht.

      Nun, warum erzähle ich das alles? Ich wollte lediglich einige falsche Auffassungen über unsere Sippe korrigieren. Und noch etwas: Ich wollte dir unsere einzigartigen Fähigkeiten vor Augen führen. Natürlich besitzen wir sie von Natur aus. Daher gebührt alle Ehre dafür dem Schöpfer des einzigen fliegenden Säugetieres.

  • Hatte Jesus Brüder und Schwestern?
    Erwachet! 1976 | 8. Oktober
    • Was sagt die Bibel?

      Hatte Jesus Brüder und Schwestern?

      EINE der Wahrheiten, die in den Christlichen Griechischen Schriften unmißverständlich dargelegt werden, ist die Lehre, daß Jesus Christus, als er auf der Erde lebte, der Sohn Gottes war. Diese Tatsache bekannte er selbst in vielen Äußerungen gegenüber seinen Gegnern (Joh. 10:36). Er war auch in völliger Übereinstimmung mit dem Bekenntnis des Petrus: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Matth. 16:16, 17).

      Zudem bezeugen die Christlichen Griechischen Schriften deutlich, daß Jesus von einer Jungfrau, Maria, geboren wurde. So berichtet der Apostel Matthäus über Joseph und Maria, daß es sich vor ihrer Vereinigung zeigte, „daß sie ein Kind erwartete — durch das Wirken des heiligen Geistes“. Matthäus erklärt, dies sei in Erfüllung der folgenden Prophezeiung geschehen: „Die Jungfrau wird ein Kind bekommen, einen Sohn wird sie gebären.“ Von derselben Bedeutung ist das Zeugnis des Lukas, gemäß dem der Engel Gabriel der Jungfrau Maria erschien und ihr mitteilte, daß sie durch die Kraft des heiligen Geistes empfangen und einen Sohn zur Welt bringen würde (Matth. 1:18-23; Luk. 1:30-35, Einheitsübersetzung).

      Es war unbedingt erforderlich, daß Jesus von einer Jungfrau geboren wurde. Wäre seine Mutter verheiratet gewesen und hätte sie mit Joseph Verkehr gehabt, bevor sie durch heiligen Geist empfing, hätte man mit gutem Grund die Frage aufwerfen können, wessen

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