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Trost in Zeiten der TrauerDer Wachtturm 1978 | 15. Dezember
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zu leugnen bedeute, den ganzen christlichen Glauben zu verwerfen. Seine Worte lauten: „Wenn es wirklich keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist unser Predigen bestimmt vergeblich, und unser Glaube ist vergeblich. Überdies werden wir auch als falsche Zeugen Gottes erfunden, weil wir Zeugnis gegen Gott abgelegt haben, daß er den Christus auferweckte, den er aber nicht auferweckte, wenn die Toten wirklich nicht auferweckt werden. Denn wenn die Toten nicht auferweckt werden, dann ist auch Christus nicht auferweckt worden. Ist ferner Christus nicht auferweckt worden, so ist euer Glaube nutzlos“ (1. Kor. 15:13-17).
Für den Apostel Paulus und für Millionen anderer war der Glaube an die Auferstehung der Toten eine unversiegbare Quelle des Trostes. Das ist auch heute noch der Fall. Manche Personen mögen zwar über den Gedanken an eine Auferstehung spotten und sagen, sie hätten noch niemanden von den Toten zurückkehren sehen. Sind sie aber durch ihren Unglauben besser in der Lage, dem Tod ins Auge zu sehen? Welchen Trost können sie Trauernden spenden, wenn sie die geschichtlichen Beweise früherer Auferweckungen leugnen? Hilft ihnen ihr Unglaube, weniger betrübt zu sein, wenn sie selbst liebe Angehörige oder Freunde durch den Tod verlieren? Die Tatsachen sprechen für sich selbst.
Schöpfe also in Zeiten der Trauer weiterhin Trost aus der Bibel und ihrer zuverlässigen göttlichen Verheißung einer Auferstehung. Es gibt keine andere Hoffnung. Halte daran fest. Finde auch Befriedigung darin, Trauernden echten Trost zu spenden, indem du ihnen die biblische Botschaft von der Auferstehung verkündest.
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Mit Gebrechen lebenDer Wachtturm 1978 | 15. Dezember
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Mit Gebrechen leben
KÖNIG David war ernsthaft erkrankt, und seine Feinde hofften, er werde sterben. Besucher wünschten dem König in heuchlerischer Weise gute Besserung, während sie gespannt nach einem Anzeichen dafür ausblickten, daß sich sein Gesundheitszustand verschlechterte. Danach teilten sie ihre negativen Beobachtungen freudig anderen mit. Sie sagten: „Eine unheilbare Krankheit hat ihn befallen. Wer einmal liegt, kommt nicht wieder hoch.“ Selbst ein guter Freund, der vertraute Ratgeber Achithophel, wurde zum Verräter (Ps. 41:6-10, Bruns).
Was half David, in dieser Zeit tiefer Betrübnis auszuharren? Er gab die Hoffnung nicht auf und ließ sich nicht in Furcht und Schrecken versetzen. Er behielt ein starkes Gottvertrauen, denn er sagte: „Jehova selbst wird ... [seinen Diener] auf einem Krankenlager stützen; sein ganzes Bett wirst du während seiner Krankheit gewiß umwandeln“ (Ps. 41:3). Schließlich erholte sich David von seiner Krankheit.
Aber wie stützt der Höchste seine Diener, wenn sie in Betrübnis geraten? Durch seinen Geist ruft Jehova Gott einem Erkrankten tröstende Gedanken in den Sinn, die seine Hoffnung stärken. Was Gott in dieser Hinsicht tut, spielt beim Genesungsprozeß eine wichtige Rolle. David konnte daher sagen, daß Jehova das Bett des Leidenden umwandelt, von einem Krankenlager in ein Bett der Erholung.
Es ist bemerkenswert, daß Ärzte heute erkannt haben, welch große Bedeutung bei der Heilung einer Krankheit der Hoffnung beizumessen ist. Dr. Karl Menninger schreibt zum Beispiel in seinem Buch The Vital Balance: „Unsere gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnisse reichen nicht aus, um alle Kräfte, die bei der Heilung mitwirken, zu erkennen oder zu identifizieren oder angemessen zu würdigen. Ebensowenig kennen wir alle Kräfte, gegen die wir kämpfen. Aber eines wissen wir: Mitunter versagt die Hoffnung, und der Tod ist die Folge, wogegen manchmal die Hoffnung anhält, und es geschieht das Unmögliche.“
Über die schädliche Wirkung der Hoffnungslosigkeit und Furcht ist in dem Werk The Encyclopedia Americana zu lesen: „Wenn der Geist von Furcht beherrscht wird, treten oft, sofern nichts dagegen unternommen wird, schwerwiegende Folgen auf, besonders bei Personen, die bereits krank sind oder deren Gesundheit bedroht ist. Bei vielen wirkt sich die Furcht weit schlimmer aus als die schwerste Form der Krankheit, vor der sie sich fürchten. Bei Epidemien ist der Schrecken, den sie auslösen, oft ebenso lebensgefährlich wie der Infekt — er lähmt den Organismus und beraubt den Körper der natürlichen Elastizität seiner nervlichen Widerstandskraft und den Geist der Kraft, die die Hoffnung vermittelt. Das Opfer sind Personen, die, weil sie jung und kräftig sind, die besten Voraussetzungen hätten, nicht zu erkranken. Furcht ist Gift für den Geist und der mächtigste aller Feinde der Gesundheit und Heilkunst.“
Wer unerschütterlichen Glauben an Gott und an die Verheißungen seines Wortes hat, ist vor einer solch gefährlichen Furcht geschützt. Er schöpft Trost aus der Tatsache, daß jede Betrübnis einmal endet. Selbst wenn das Ende durch den Tod herbeigeführt wird, läßt er sich nicht von Furcht übermannen, weil ihn die Hoffnung auf die von Gott verheißene Auferstehung der Toten stützt. Wenn er in Betrübnis gerät, bittet er Jehova Gott um Hilfe, ausharren zu können. Und Gottes Geist oder wirksame Kraft verleiht ihm die notwendige Stärke. Ein Kranker erwartet außerdem zuversichtlich die Erfüllung der biblischen Verheißung: „[Gott] wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen“ (Offb. 21:4).
Die Hoffnung, die diese wunderbare Verheißung erweckt, kann einem Menschen helfen, trotz der durch Krankheit oder durch einen Unfall hervorgerufenen Schmerzen und Leiden guter Dinge zu sein. Da ist zum Beispiel Robert, ein 43jähriger Mann. Sein Wirbelsäulenkrebs befand sich im Endstadium. Die Ärzte sagten ihm, er habe noch ungefähr eine Woche zu leben. Doch vier Monate später war es ihm trotz seiner schweren Krankheit möglich, einem Kongreß der Zeugen Jehovas beizuwohnen. Auf seinem Bett konnte er sich mehrere Kongreßvorträge anhören. Die Ärzte konnten einfach nicht verstehen, daß es ihm möglich war, stets so freudig zu sein. Robert sagte: „Die Hoffnung auf das von Jehova verheißene neue System hält mich aufrecht.“ Er beharrte auch im Gebet, indem er den Höchsten um Kraft zum Ausharren bat.
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