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  • Biblische Namen und ihre Bedeutung
    Der Wachtturm 1971 | 1. September
    • Biblische Namen und ihre Bedeutung

      IN DEN meisten Ländern sind heute nur wenige Namen mit einer besonderen Bedeutung verbunden. Wenn ein kleines Kind geboren wird, wird es vielleicht nach einem Freund oder Verwandten genannt, aber die tatsächliche Bedeutung des betreffenden Namens wird selten berücksichtigt.

      So war es nicht in alter Zeit. In den Ursprachen der Bibel (Hebräisch, Aramäisch und Griechisch) hatten Personen-, Orts- und Sachnamen eine Bedeutung.

      PERSONENNAMEN

      Der Name, der einem Kind gegeben wurde, spiegelte oft die Umstände im Zusammenhang mit seiner Geburt oder die Empfindungen des Vaters oder der Mutter wider. Eva zum Beispiel nannte ihren erstgeborenen Sohn Kain (was im Hebräischen „Hervorgebrachtes“ bedeutet), denn sie sagte: „Ich habe mit der Hilfe Jehovas einen Mann hervorgebracht.“ (1. Mose 4:1, NW) Den Sohn, der ihr nach der Ermordung Abels geboren wurde, nannte sie Seth („bestimmt; Ersatz“), da sie ihn als Ersatz für Abel betrachtete. (1. Mose 4:25) Isaak nannte seinen jüngeren Zwillingssohn Jakob („Überlister; Fersenhalter“), da dieser Junge bei seiner Geburt die Ferse Esaus, seines Bruders, festhielt. — 1. Mose 25:26.

      Manchmal bildete das Aussehen eines kleinen Kindes bei seiner Geburt den Hintergrund für seinen Namen. Der Erstgeborene Isaaks zum Beispiel wurde wegen seines ungewöhnlich haarigen Aussehens bei der Geburt Esau („behaart“) genannt. — 1. Mose 25:25.

      Besonders Namen, die auf göttliche Anweisung hin gegeben wurden, hatten eine prophetische Bedeutung. Der Name des Sohnes Gottes, „Jesus“, bedeutet zum Beispiel „Jehova ist Rettung“, und er war prophetisch für seine Rolle als Retter oder als Jehovas Mittel zur Rettung. — Matth. 1:21; Luk. 2:30.

      Kindern gegebene Namen wurden oft mit dem Wort für Gott (El) oder einer Abkürzung des göttlichen Namens Jehova verbunden. Solche Namen konnten die Hoffnung der Eltern kundtun oder ihre Wertschätzung dafür widerspiegeln, mit einem Nachkommen gesegnet worden zu sein. Beispiele dafür sind Jechdeja („möge Jah Freude geben“), Jeberekja („Jah segnet“), Jonathan („Jehova hat gegeben“) und Daniel („Gott ist [mein] Richter“).

      Manchmal wurden Kinder nach Tieren und Pflanzen genannt. Einige dieser Namen sind Debora („Biene“), Jona („Taube“) und Susanna („Lilie“).

      TIER-, PFLANZEN- UND ORTSNAMEN

      Jehova Gott räumte dem ersten Menschen, Adam, das Vorrecht ein, den niedrigeren Geschöpfen Namen zu geben. (1. Mose 2:19) Die Namen, die ihnen gegeben wurden, waren zweifellos jeweils eine Beschreibung. Dies wird durch einige hebräische Namen für Tiere und sogar für Pflanzen angedeutet. „Grabender“ scheint der Name für den Fuchs gewesen zu sein. „Springer“ oder „Hüpfer“ wird anscheinend auf die Antilope angewandt. „Erwecker“ bezeichnet den Mandelbaum, und zwar offensichtlich deshalb, weil er einer der ersten blühenden Bäume ist.

      Es gab Zeiten, in denen natürliche Merkmale den Ausgangspunkt für die Namen von Orten, Bergen und Flüssen bildeten. Die Städte Geba und Gibea (beides bedeutet „Hügel“) erhielten ihren Namen zweifellos, weil sie auf Hügeln gelegen waren. Der Jordan (was „Herabkommender“ bedeutet) fließt schnell herab, und dies ist wahrscheinlich der Hintergrund für seinen Namen. Oft erhielten Ortschaften und Städte, weil sie in der Nähe von Brunnen, Quellen und Wiesen gelegen waren, Namen, denen „beer“ (was „Brunnen“ bedeutet), „en“ („Quelle“) und „abel“ („Wiese“) vorausging.

      Andere Orte sind aufgrund der Ereignisse benannt worden, die dort stattfanden. Ein Beispiel ist Babel („Verwirrung“), der Ort, wo die Verwirrung der Sprache des Menschen stattfand. (1. Mose 11:9) Andere Namen wurden zum Beispiel von der Größe, der Beschäftigung und den Erzeugnissen hergeleitet. Dies zeigt sich in den Namen Zoar („Kleinheit“), Bethsaida („Haus oder Ort des Fischfangs“) und Bethlehem („Haus des Brotes“).

      EIGENNAMEN LESEN

      Eigennamen in der Bibel bieten oft Schwierigkeiten beim Lesen, besonders wenn man öffentlich vorliest. Dies ist verständlich, denn diese Eigennamen stammen aus einer Sprache, die sich von derjenigen unterscheidet, die die meisten Menschen heute sprechen. Um das Problem der Aussprache zu lösen, ist es gut, Eigennamen in Silben abzuteilen und einem Nachschlagewerk die richtige Betonung zu entnehmen.

      Die richtige Betonung, das Hervorheben der richtigen Silbe bei der Aussprache, darf nicht außer acht gelassen werden. So erscheint in Hiob 2:11 der Name „Eliphas der Temaniter“. Wenn man die richtigen Silben hervorhebt, so spricht man dies wie folgt aus: Eliphas, der Temaniter. Fünf der Namen in Apostelgeschichte 6:5 werden richtig wie folgt ausgesprochen: Prochorus, Nikanor, Timon, Parmenas und Nikolaus. Es ist noch zu beachten, daß bei hebräischen Namen alle Selbstlaute getrennt ausgesprochen werden, zum Beispiel Sina-i, Jisre-el.

      Wenn du also öffentlich vorlesen mußt und in dem zu lesenden Stoff eine Reihe biblischer Namen erscheinen, so bereite dich gut vor, indem du diese Namen tatsächlich für dich laut liest. Vergewissere dich, daß du sie richtig aussprichst, indem du in einem geeigneten Nachschlagewerk oder biblischen Wörterbuch nachliest. Eine ausgezeichnete Hilfe für die Aussprache biblischer Namen im Englischen ist das Buch Aid to Bible Understanding (Hilfe zum Verständnis der Bibel). Eine Hilfe ist es auch, wenn du achtgibst, wie erfahrene Personen biblische Namen aussprechen; wenn du sie bisher anders ausgesprochen hast, so forsche nach. Wenn du öffentlich vorlesen mußt, so möchtest du gut vorlesen und wirst dir auch hinsichtlich der Aussprache biblischer Namen Mühe geben. — 1. Tim. 4:13.

      ÜBERSETZUNG HEBRÄISCHER HAUPTWÖRTER

      Hauptwörter (Personen-, Orts- und Sachnamen) sind manchmal schwer aus den Sprachen der Bibel in moderne Sprachen zu übersetzen. Es gibt kein altes Wörterbuch, in dem der Übersetzer nachsehen könnte, um die genaue Definition eines Hauptwortes zu finden, das vor dreitausend Jahren geschrieben worden sein mag.

      Gelehrte haben sich bemüht, die genaue Bedeutung hebräischer Wörter zu bestimmen, indem sie sie mit Wörtern aus verwandten Sprachen, zum Beispiel dem Arabischen, verglichen haben. So glaubt man, daß mit dem hebräischen Wort sis der Mauersegler gemeint ist, da dieser Vogel im Arabischen immer noch sis heißt. (Jer. 8:7) Außerdem mögen Vögel und Landtiere in der Bibel lautmalende Namen haben (bei denen der Laut, den das Tier von sich gibt, nachgeahmt wird, ebenso, wie im Deutschen die Bezeichnungen Glucke, Uhu, Kuckuck lautmalende Namen sind). Die hebräische Bezeichnung sis scheint zum Beispiel dem schrillen si-si-si des Mauerseglers zu entsprechen.

      Dennoch sind die Übersetzer nicht bei allen biblischen Hauptwörtern sicher, was sie genau bedeuten, denn es steht ihnen nur ungenügender Aufschluß zur Verfügung. Das hebräische Wort tinschémeth (zum Beispiel in 3. Mose 11:18) ist von verschiedenen neuzeitlichen Übersetzern mit der Ralle, dem Uhu, dem Ibis und dem Schwan gedeutet worden.

      Die künftige Entwicklung wird zweifellos die genaue Bedeutung solcher ungewissen (und, wie man hinzufügen kann, verhältnismäßig unbedeutenden) Ausdrücke enthüllen. Ja, manches wird ohne Zweifel erst durch das Zeugnis aus erster Quelle geklärt werden, nämlich durch das Zeugnis derer, die lebten, als die Bibel geschrieben wurde. Die Klarheit wird in Gottes neuer Ordnung zutage treten, wenn Hebräer und Angehörige anderer Völker der alten Zeit in der verheißenen Auferstehung der „Gerechten als auch der Ungerechten“ von den Toten wiederkehren werden. — Apg. 24:15; Joh. 5:28, 29.

  • Eintönigkeit und Nichtigkeit oder Stabilität
    Der Wachtturm 1971 | 1. September
    • Eintönigkeit und Nichtigkeit oder Stabilität

      KÖNIG Salomo, der ein hervorragender Beobachter der Natur war und dem Gott ein außergewöhnliches Maß an Weisheit verliehen hatte, schrieb vor langer Zeit:

      „Die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter; und sie eilt ihrem Orte zu, wo sie aufgeht. Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden; sich wendend und wendend geht er, und zu seinen Wendungen kehrt der Wind zurück. Alle Flüsse gehen in das Meer, und das Meer wird nicht voll; an den Ort, wohin die Flüsse gehen, dorthin gehen sie immer wieder. Alle Dinge mühen sich ab: niemand vermag es auszusprechen; das Auge wird des Sehens nicht satt, und das Ohr nicht voll vom Hören.“ — Pred. 1:5-8.

      Da das Auge und das Ohr ständig diesem sich fortgesetzt abwickelnden Geschehen gegenüberstehen und das Leben des Menschen so kurz ist, könnte alles eintönig und nichtig erscheinen. Wie Salomo aber weiter zeigt, wird dieses Gefühl der Sinnlosigkeit im Grunde genommen durch die Situation ausgelöst, in die sich der Mensch selbst hineingebracht hat, weil er nach vielen Dingen strebt, die er eigentlich nicht benötigt. Salomo, der sich großen Reichtum erworben hatte, der Häuser und Gärten besaß und von vielen Dienern, ja sogar von vielen Sängern umgeben war, die seiner Unterhaltung dienten, fand dies bei sich selbst bestätigt. Er stellte aber fest, daß dies „ein Haschen nach Wind“ war. — Pred. 2:3-23.

      Ein neuzeitliches Beispiel hierfür ist der Mensch, der im heutigen Industriezeitalter immer mehr vom natürlichen Leben abkommt und eine künstliche, technisierte Gesellschaft entwickelt, die bewirkt, daß das Leben in mancher Hinsicht mühselig und eintönig wird. Wieso?

      Ein Leben in Armut ist bestimmt nicht angenehm; es bringt viel Mühsal mit sich. Aber auch der Wohlstand des Industriezeitalters bringt eine Art Mühsal mit sich. Durch die Massenproduktion sind viele Menschen gezwungen, bei ihrer Arbeit Tag für Tag viele hundert Male den gleichen Handgriff zu tun ohne jede geistige Anregung. Und viele Geschäftsleute geraten unter dem Druck, immer größere Gewinne zu erzielen, in eine Tretmühle, die ihre Kräfte aufzehrt.

      Die Sinnlosigkeit eines solch monotonen kurzen und eitlen Lebens veranlaßt viele Menschen, sich zu fragen, ob dies wirklich alles sei, was das Leben zu bieten habe. Ist das das Leben, das Gott für die Menschheit vorgesehen hat? Nein, und eine Betrachtung der von Gott in der Natur festgelegten Kreisläufe, die Salomo beschreibt, bestätigt dies. Diese Kreisläufe sorgen für Stabilität und Sicherheit; sie bewirken keine Eintönigkeit.

      STÄNDIGE KREISLÄUFE — EIN SEGEN

      Eine gewisse Gleichmäßigkeit ist für das ausgeglichene Leben des Menschen unerläßlich. Betrachten wir einige Kreisläufe in der Schöpfung Gottes: Sonne, Luft, Wasser Jahreszeiten usw. Was wäre zum Beispiel, wenn wir nicht darauf zählen könnten, daß am Morgen die Sonne aufgeht, oder wenn wir nicht wüßten, was für eine Jahreszeit kommt? Es könnte nichts geplant und keine Arbeit

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