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Der Weltbestseller — sein Kampf ums ÜberlebenErwachet! 1980 | 8. Januar
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Der Weltbestseller — sein Kampf ums Überleben
VON je 1 000 veröffentlichten Büchern sind nur etwa 50 mindestens 7 Jahre lang im allgemeinen Gebrauch. Da die Bevölkerung rasch das Interesse verliert, ist die Lebensdauer eines Buches ziemlich kurz.
Wie würdest du über ein Buch denken, das sich bereits seit über 3 000 Jahren im allgemeinen Gebrauch befindet? Hinzu kommt, daß es den erbittertsten Widerstand überlebt hat, dem je ein Buch in der Weltgeschichte ausgesetzt war. Tyrannen, Könige, Fürsten, ja sogar ganze Weltreiche bemühten sich, es zu vernichten. Und doch ist es heute der Weltbestseller.
Zeitweise erschien den Gegnern die Ausrottung der Bibel gesichert. Mächtige Herrscher gaben Erlasse und Verbote heraus, wodurch die Bibel dem Feuer geweiht werden sollte, aber die Totenglocke läutete vergebens. Das Buch überlebte. Seine Bewahrung durch die Jahrhunderte gegnerischer Sturmfluten gilt als „ein Wunder der Geschichte“.
Kommt es dir nicht eigenartig vor, daß ein Buch, das so alt ist wie die Bibel und einer solchen Gegnerschaft ausgesetzt war, der Bestseller aller Zeiten sein soll? In gewisser Hinsicht sind Bücher so wie Menschen. Sie haben einen Anfang, können an Popularität zunehmen und werden gewöhnlich alt und sterben. Bibliotheken gleichen oft einem Friedhof mit Hunderttausenden von toten Büchern.
Die Bibel, deren schriftliche Anfänge 35 Jahrhunderte zurückreichen, ist sehr lebendig und steht in so vielen Sprachen zur Verfügung, daß sie von 97 Prozent der Erdbevölkerung gelesen werden kann. Ihre Verbreitung ist so enorm, daß sie, lange bevor die Bezeichnung „Bestseller“ geprägt wurde, bereits das meistbegehrte Buch der Welt war.
Noch wichtiger als der Fortbestand des Buches an sich
Die Bibel beansprucht, die Worte Gottes zu enthalten, insofern als die Niederschrift direkt durch seinen Geist inspiriert wurde (2. Tim. 3:16; 2. Petr. 1:20, 21). Gott sagte über sein Wort: „Das Gras verdorrt, die Blumen verwelken; aber das Wort unseres Gottes bleibt für immer bestehen“ (Jes. 40:8, Die Gute Nachricht). Aber die Tatsache, daß es „für immer bestehen“ würde, schließt mehr ein, als daß es lediglich lange Zeit in Form eines Buches existieren würde.
Es gibt heute „Bücher“, die sogar noch älter sind als die schriftliche Form der Bibel. Zum Beispiel existieren Tontäfelchen und andere literarische Werke der alten Babylonier und Ägypter, von denen man annimmt, daß sie Jahrhunderte vor dem Jahre 1513 v. u. Z. geschrieben wurden, in dem Moses mit der Zusammenstellung der Bibel begann. Aber diese alten Dokumente sind in einer toten Sprache abgefaßt und behandeln Angelegenheiten, die für den heutigen Durchschnittsbürger von geringem Interesse sind. Was die praktische Anwendbarkeit betrifft, sind diese Bücher tot.
Über Gottes Wort dagegen heißt es in der Bibel, daß es in den Gläubigen „wirksam“ bleiben wird (1. Thess. 2:13). Es sollte auf das Leben derer, die es anwenden, einen Einfluß ausüben — es ist eine lebendige Kraft.
Eine ungeheure Herausforderung
Wäre Gott in der Lage, sein Wort für immer als eine lebendige Kraft zu erhalten? Wenn ja, dann müßten enorme Schwierigkeiten überwunden werden. Zu natürlichen Hindernissen käme noch eine Gegnerschaft, die die Bibel als eine lebendige Kraft für die Gläubigen fast ausschalten würde.
Die Überwindung all dieses Widerstandes ist eine fesselnde Geschichte. Jahrhundertelang versuchte man, die Bibel zu verbrennen und zu „begraben“. Mächtige Kaiser und Könige haben die Macht ganzer Weltreiche gegen sie aufgeboten. Und doch bleibt sie bis auf den heutigen Tag unzerstörbar.
Man mag sich fragen: „Warum wurden denn solche Anstrengungen unternommen, sie zu bewahren? Geschah es nur deshalb, damit die Bibel einen guten Einfluß auf mein Leben ausüben kann? Könnte es nicht einen tiefer liegenden Grund geben?“ Ja, was ist der Grund für die eifrigen Bemühungen in der Vergangenheit und in der Gegenwart, die darauf abzielen, es jeder Person zu ermöglichen, eine Bibel zu besitzen und zu lesen?
In den folgenden Artikeln wirst du eine sehr zufriedenstellende Antwort auf solche Fragen erhalten. Sie werden auch deine eigene Wertschätzung dafür steigern, daß die Bibel bis in unsere Zeit bewahrt worden ist.
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Die Bibel übersteht natürliche HindernisseErwachet! 1980 | 8. Januar
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Die Bibel übersteht natürliche Hindernisse
JENE eindrucksvolle Bibliothek in Alexandria (Ägypten) war fraglos die größte Büchersammlung, die es damals gab. Über eine halbe Million Dokumente füllten die Regale.
Kaum 350 Jahre nach ihrer Errichtung im 3. Jahrhundert v. u. Z. wurden etliche Bücher durch ein Feuer zerstört. Die übriggebliebenen wertvollen Dokumente wurden kurze Zeit später geplündert und vernichtet. Diese „Werke des Genius der Alten“ bezeichnete der Historiker Eduard Gibbon als unwiederbringlich verloren.
Ja, der Fortbestand dieser riesigen Sammlung von Büchern, die meist auf Papyrus (ein papierähnliches Material, hergestellt aus den Fasern der ägyptischen Papyrusstaude) geschrieben waren, scheiterte an einem natürlichen Hindernis: Feuer und menschliche Zerstörungswut. Hätten die Bücher nicht aus dem vergänglichen Papyrus, sondern aus Stein oder Ton bestanden, hätten sie vielleicht länger existiert.
Doch vielleicht wurden im 1. Jahrhundert u. Z. auf dasselbe vergängliche Material — Papyrus — Teile der Christlichen Griechischen Schriften geschrieben. Für die Bibel verwendete man hauptsächlich Pergament, einen aus Tierhäuten hergestellten Beschreibstoff (2. Tim. 4:13). Aber auch dieses Material ist brennbar und zerfällt im Laufe der Zeit. Wie leicht hätten die Originalhandschriften der Bibel zerfallen können, ohne daß eine Kopie vorhanden gewesen wäre, die ihre unschätzbare Botschaft erhalten hätte! Es wurden jedoch viele Abschriften angefertigt und in Umlauf gebracht, so daß die Botschaft nicht verlorenging, obwohl sie auf vergängliches Material geschrieben war.
Kleinen Minderheiten anvertraut
Ein anderes natürliches Hindernis für den Fortbestand der Aufzeichnungen war die Tatsache, daß sie ursprünglich unbeliebten Minderheiten anvertraut wurden. Der Apostel Paulus schrieb, daß den Juden „die heiligen Aussprüche Gottes anvertraut wurden“ (Röm. 3:2). Während einer Zeit von über tausend Jahren wurde eine Anzahl Juden von Gott dazu gebraucht, seine Worte aufzuzeichnen, und das Volk bemühte sich, diese heiligen Aufzeichnungen zu bewahren.
Bemerkenswerterweise galt dieses Volk zu Beginn der Niederschrift der Bibel als „das geringste von allen Völkern“. Im Gegensatz zu seiner Unscheinbarkeit stand die große Macht benachbarter Völker wie der Hethiter und der Amoriter. Wie steht es mit der Literatur dieser einst mächtigeren Nachbarn? Sie ist tot. Überreste davon liegen noch in der Erde vergraben oder vermodern in Museen (5. Mose 7:1, 7).
Auch die Schreiber und Bewahrer der Christlichen Griechischen Schriften („Neues Testament“) bildeten eine kleine wehrlose Gruppe, die verhaßt war. Zeitgenossen sagten von dieser Gruppe, „daß ihr überall widersprochen“ wurde (Apg. 28:22).
Inzwischen, Jahrtausende später, haben die Aufzeichnungen dieser verhaßten Minderheiten die ganze Welt überflutet. Wenn man die natürlichen Hindernisse kennt, hätte man das gar nicht erwartet. Hat es nicht den Anschein, daß eine viel höhere Macht als Bewahrer wirkte?
Sprachen, die fast keiner mehr kennt
Kannst du das alte Hebräisch lesen? Kaum einer kann das. Und doch wurde die Bibel anfangs in dieser Sprache geschrieben. Würde sie heute in keiner anderen Sprache existieren, wäre sie ein totes Buch.
Zu der Zeit jedoch, in der diese Aufzeichnungen verwendet wurden, konnten sie von den Juden, aber auch von vielen Einwohnern benachbarter Länder ohne Verständnisschwierigkeiten gelesen werden. Die alte hebräische Niederschrift war für Anbeter des wahren Gottes viele Jahrhunderte verständlich.
Im kritischen 7. Jahrhundert v. u. Z. wurden die Juden, beginnend mit der Zerstörung der jüdischen Hauptstadt Jerusalem, in anderssprachige Länder zerstreut. Griechisch wurde zur internationalen Sprache. Obwohl es einigen Juden, die sich wieder in Jerusalem ansiedelten, gelang, das Hebräisch lebendig zu erhalten, konnten bald viele der „unter den Griechen versprengten Juden“ die Bibel nicht mehr in Hebräisch lesen (Joh. 7:35).
Würde die Botschaft der Bibel aufhören, in ihrem Leben eine „lebendige Kraft“ zu sein? Wie wäre es außerdem um die Millionen griechisch sprechender Nichtjuden bestellt? Würde ihnen eine Erkenntnis des Wortes Gottes versagt bleiben?
Die erste Übersetzung
Ungefähr 300 Jahre vor der Zeitenwende lebten in Alexandria (Ägypten) — ein Kulturzentrum der hellenistischen Welt — etwa eine Million griechisch sprechender Juden. Dank ihrer Bemühungen und vielleicht durch die Mitwirkung des Königs Ptolemäus Philadelphos wurde schließlich die Bibel aus dem Hebräischen ins Griechische übersetzt.
Welch ein Segen das war! Jetzt blieb der Nutzen, den das Lesen der Hebräischen Schriften mit sich bringt, nicht mehr auf einen kleinen Personenkreis beschränkt. Wie der jüdische Philosoph Philo aus dem 1. Jahrhundert schrieb, wünschten die Übersetzer, daß „die gesamte Menschheit davon Nutzen habe, indem sie zum Zwecke guter Lebensführung die weisen und herrlichen Gebote beobachte“.
Da in Alexandria die „Bücherproduktion“ eine lange Tradition hatte, wurden in kurzer Zeit Abschriften dieser Übersetzung, die als „Septuaginta“ bezeichnet wurde, angefertigt und an griechisch sprechende Juden in der ganzen Welt versandt. Es war wirklich eine „Bibel fürs Volk“. Da sie in der allgemein üblichen Sprache abgefaßt war und dank der alexandrinischen Vervielfältigungstechniken wenig kostete, konnten sich viele Gläubige ein eigenes Exemplar leisten.
Die ersten Christen lassen die Bibel lebendig werden
Der Apostel Paulus „unterredete sich an drei Sabbaten mit ihnen [Juden in der Synagoge von Thessalonich] anhand der Schriften, indem er durch Hinweise erklärte und bewies, daß es für den Christus notwendig war, zu leiden und von den Toten aufzuerstehen“ (Apg. 17:2-4). Durch seine „Hinweise“ auf verschiedene Stellen in den Hebräischen Schriften bewies er, daß das Christentum auf einer glaubwürdigen Grundlage fußte.
Die Art und Weise, wie die Bibel — einschließlich der neuentstandenen Christlichen Griechischen Schriften — von den ersten Christen gebraucht wurde, führte zu einer Entwicklung, die die Herstellung von Büchern völlig revolutionierte. Bis dahin wurden Bücher in Form von Rollen gefertigt. Für den Hausgebrauch reichten sie auch aus. Die Christen dagegen verwendeten die Bibel zum Missionieren, um die Grundlage ihrer Religion „durch Hinweise“ zu erklären und zu beweisen. Kannst du dir vorstellen, wie umständlich es wäre, einen Schrifttext nach dem andern in Rollen zu suchen, die bis zu 11 m lang waren?
Fast hundert Jahre vorher hatten die Römer mit einer neuen Form des Buches experimentiert, das aus dicken Lederblättern bestand. Dieser unhandliche „Apparat“ konnte sich nicht durchsetzen. Schließlich griff jemand die Idee auf, stellte aber die Blätter aus dünnem Papyrus her. Das war der ideale Kodex zum schnellen Nachschlagen. Es war der Vorläufer des heutigen Buches. Wer hatte diesen entscheidenden Durchbruch erzielt? In dem anerkannten Fachbuch Cambridge History of the Bible heißt es:
„Irgend jemand kam auf den Gedanken, den Kodex nicht aus Pergament, sondern aus Papyrus herzustellen. Wo und von wem die Erfindung zuerst ausprobiert wurde, wissen wir nicht; wir wissen aber, daß diese neue Form in direktem Zusammenhang mit der Anfangszeit des Christentums steht und der Erfinder möglicherweise ein Christ war.“
Wenn du also heute anstelle einer Rolle ein Buch öffnest, wirst du vielleicht an die eifrige Predigttätigkeit der Christen denken. Die Botschaft der Bibel war in den ersten Jahrhunderten u. Z. sehr lebendig und wirkte in den Herzen vieler Gläubigen. Doch wie wir im folgenden sehen werden, hielt das nicht lange an.
[Bild auf Seite 5]
Die Bibel wurde auf vergängliches Material geschrieben. Hier sieht man eines der ältesten Bibelmanuskripte des Britischen Museums.
[Bild auf Seite 6]
Durch die Übersetzung aus dem Hebräischen ins Griechische wurde die Bibel für den einfachen Mann lebendig erhalten.
[Bild auf Seite 6]
Der Kodex erleichterte es eifrigen Christen, die Bibel zum Lehren zu verwenden.
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Die Bibel — Zielscheibe erbitterter AngriffeErwachet! 1980 | 8. Januar
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Die Bibel — Zielscheibe erbitterter Angriffe
WIE kann man ein Buch vernichten? Auf verschiedene Weise. Als Veranschaulichung diene ein Glas klares Wasser. Wie könnte man ein Glas Wasser unbrauchbar machen? Indem man das Glas zerschlägt oder indem man das Wasser verunreinigt, so daß es ungenießbar wird.
Ähnlich ist man mit der Bibel umgegangen, um sie zu vernichten: Einerseits hat man sie zur Zielscheibe erbitterter Angriffe gemacht, um das Buch als solches aus der Welt zu schaffen, und andererseits hat man versucht, ihren Inhalt zu verfälschen, um die Botschaft dieses Buches zu verändern. Wäre die eine oder die andere dieser Angriffsmethoden erfolgreich gewesen, hätte das Buch seinen Zweck nicht mehr erfüllen können. Auch hätte das gezeigt, daß Gott sein Wort nicht zu bewahren vermag.
Warum die Verfolgung?
Vielleicht findest du es merkwürdig, daß die Bibel so erbittert bekämpft wurde. Wer hat ein Interesse daran, das Buch zu vernichten, das die Menschen lehrt, nach hohen sittlichen Maßstäben zu handeln und einander zu lieben? Außerdem kam es häufig vor, daß gerade diejenigen, die sie angeblich hoch einschätzten, sie am erbittertsten bekämpften. Es hat den Anschein, als wäre alles von einer übermenschlichen Macht gesteuert worden.
Genauso verhält es sich, wie es die Bibel zeigt: Ein böses Geistgeschöpf setzt alles daran, um zu verhindern, daß das Wort Gottes in die Hände der Menschen gelangt, die sich damit beschäftigen möchten. Dieser Feind Gottes, Satan, der Teufel, ist zweifellos für alles verantwortlich, was bisher zur Unterdrückung der Bibel unternommen worden ist (2. Kor. 4:4).
Der eine oder andere unserer Leser mag mit dieser Schlußfolgerung nicht einverstanden sein. Doch wie wäre sonst zu erklären, warum im Verlauf der Jahrhunderte ein anhaltender Kampf geführt wurde, um zu verhindern, daß das Volk in den Besitz der Bibel kam und daß sie eine lebendige Kraft in seinem Leben wurde? Kein anderes Buch ist so bekämpft worden wie die Bibel.
Die Bibel im Römischen Reich
Jahrelang waren die Christen im Römischen Reich verfolgt worden, doch erst im Jahre 303 u. Z. gab Kaiser Diokletian einen Erlaß heraus, nach dem alle christlichen Bücher abgegeben und verbrannt werden sollten. Wer sie nicht ablieferte, sollte mit dem Tode bestraft werden. Betrüblicherweise wurden in dieser Zeit Dutzende von kostbaren Bibelhandschriften öffentlich verbrannt. Es gab aber auch Christen, die sich weigerten, die Schriften herauszugeben. Einer von ihnen war Felix von Tibiuca (Afrika). Er sagte: „Es ist besser, daß ich mit Feuer verbrannt werde und nicht die göttlichen Schriften.“ Er wurde hingerichtet.
Fast zehn Jahre lang wütete der Kampf gegen die Bibel. Aber trotz seiner Macht gelang es Rom nicht, dieses Buch aus der Welt zu schaffen. Abschriften der Bibel wurden sorgfältig versteckt, bis die Verfolgung abebbte. Das war indessen nur ein Vorgeschmack des Vernichtungskampfes, der noch gegen die Bibel geführt werden sollte.
Das lebendige Wort unter den ersten Christen
Die ersten Christen bewahrten die Bibel davor, ein totes Buch zu werden, indem sie in ihren Zusammenkünften und zu Hause häufig darin lasen. Über einige Juden, die Christen wurden, wird lobend gesagt, daß sie „täglich in den Schriften sorgfältig forschten“. Im 2. Jahrhundert äußerte Irenäus von Lyon die Ermahnung: „Man lese also, wie gesagt, die Schriften.“ Und Clemens von Alexandria spricht von dem „Lesen der Heiligen Schriften vor der Mahlzeit“ (Apg. 17:11; 1. Tim. 4:13; 2. Tim. 3:15).
Alle wurden ermuntert, sich eine eigene Abschrift zu beschaffen. Wohlhabende Christen machten anderen Bibelabschriften zum Geschenk; so berichtet der Geschichtsschreiber Eusebius über Pamphilus, Presbyter in Cäsarea:
„Auch Bibeln hat er andern nicht blos zum Lesen geliehen, sondern auch mit größter Bereitwilligkeit nicht nur an Männer, sondern auch an Weiber geschenkt, wenn er sah, daß sie Lust zum Bibellesen hatten; deswegen hatte er immer viele Abschriften in Vorrat, um sie denen schenken zu können, die ihn darum baten.“
Doch dann trat eine Entwicklung ein, die zur Folge hatte, daß der Einfluß der Bibel auf das Leben derer, die angeblich ihrer Botschaft glaubten, immer mehr zurückging.
Abtrünnigkeit wird der Bibel beinahe zum Verhängnis
Der Apostel Paulus sagte voraus, daß ein Abfall vom wahren Christentum eintreten und daß die religiöse Klasse des „Menschen der Gesetzlosigkeit“ aufkommen und sich selbst erhöhen werde (2. Thess. 2:3, 4). Er wies darauf hin, daß sich dieser „Mensch der Gesetzlosigkeit“ aus einer Gruppe von Ältesten bzw. von Aufsehern („Bischöfen“, Herder-Bibel) entwickeln werde, die „aufstehen und verdrehte Dinge reden“ würden, „um die Jünger hinter sich her wegzuziehen“ (Apg. 20:28-30).
In Erfüllung dieser Prophezeiung trat nach dem Tod der treuen Apostel Jesu das „Unkraut“ in Erscheinung, d. h. die falschen oder Scheinchristen (Matth. 13:24-30, 36-43). Einige bildeten Splittergruppen und verdrehten die Heilige Schrift (2. Petr. 3:16). Daraus resultierte ein Schachzug, den der eine oder andere als unbedeutend abtun mag, aber für die Bibel war er verderblich.
„Die Heilige Schrift, die Glauben in uns pflanzt, den Vorläufer der Erkenntnis, nützt dir nichts, es sei denn, du würdest sie richtig verstehen“, sagte Augustinus, ein Kirchenlehrer des 4. Jahrhunderts. Auch in dem Werk De Principiis lesen wir:
„Doch bleibt dabei die kirchliche Verkündigung erhalten, die in der Ordnung der Nachfolge von den Aposteln her überliefert ist und bis heute in den Kirchen fortdauert; und so darf man denn nur das als Wahrheit glauben, was in nichts von der kirchlichen und apostolischen Überlieferung abweicht.“
Die „kirchliche Verkündigung“ und die „kirchliche und apostolische Überlieferung“ wurden der Heiligen Schrift gleichgestellt, um das Aufkommen von Häresien oder das Lehren angeblicher Irrtümer zu verhindern.
Gleichzeitig wurde den kirchlichen Zeremonien und Riten große Aufmerksamkeit geschenkt. Diese seien für den Gläubigen von größerem Nutzen, meinte man, als wenn er versuche, in die „Tiefen der Heiligen Schrift“ einzudringen, weil er dadurch nur verwirrt würde. Der an den Wänden der prachtvollen Kirchen angebrachte Bilderschmuck, Szenen aus der Bibel, und die Steinskulpturen, die biblische Gestalten darstellten, galten als eine Art „Bibel der Armen“.
Doch Kirchenlehrer wie Chrysostomus (4. Jahrhundert) traten immer noch dafür ein, daß jeder einzelne die Bibel lesen sollte. Aber die Würfel waren bereits gefallen. Die große Mehrheit der „Christen“ legte keinen Wert mehr auf das persönliche Lesen und Erforschen der Bibel. Einige hielten Chrysostomus entgegen:
„Ich treibe ein Handwerk; ich habe Frau und Kinder zu ernähren; ... ich bin ein Weltlicher; mein Geschäft ist es nicht, in der Schrift zu lesen; sondern das gehört für Leute, welche der Welt entsagt haben.“
Mit der Zeit glaubte man, es sei nur die Aufgabe von Geistlichen und Gelehrten, die Bibel zu lesen und zu erforschen.
Eine heilige Reliquie?
Die Bibel wurde auch in die damalige Volkssprache, das Lateinische, übertragen. Doch dann erklärte die religiöse Obrigkeit das Lateinische zur heiligen Sprache. Die Bibel durfte deshalb in keine andere Sprache mehr übersetzt werden. Zufolge der Sprachentwicklung verstanden sich mit der Zeit nur noch die Gebildeten und der Klerus auf das Lesen lateinischer Texte. Viele der „Laien“, die es sowieso nicht mehr für notwendig hielten, die Bibel zu erforschen, fanden es nun bequemer, sie nur noch zu verehren. So kam es, daß sie zu abergläubischen Zwecken mißbraucht wurde: Vor einem wichtigen oder gefährlichen Unternehmen schlug man aufs Geratewohl die Bibel auf und schloß aus der Stelle, auf die das Auge zuerst traf, auf die Zukunft. Prachtvoll gebundene Handschriften, für die man purpurgefärbtes Pergament benutzte, auf das man mit Gold- oder Silbertinte schrieb, wurden hergestellt. Diese Prachthandschriften wurden kaum gelesen; sie waren lediglich eine Art Schaustücke. Allmählich wurde aus der Bibel, dem lebendigen Buch, das das Denken der Menschen zu beeinflussen vermochte, eine Art „heilige Reliquie“.
Das zeigt, daß die Bibel in großer Gefahr war. Selbst unter den Priestern gab es einige, die der lateinischen Sprache nicht mächtig waren und die Bibel nicht lesen konnten. Es hätte der Bibel ergehen können, wie es gewissen altrömischen „heiligen“ Schriften erging. In dem Werk The New Catholic Encyclopedia wird berichtet:
„Im heidnischen Rom wurden gewisse alte heilige Texte jahrhundertelang aufbewahrt, obwohl der Priester nichts mehr damit anfangen konnte“ (Kursivschrift von uns).
Ja, niemand konnte sie mehr lesen. Heilig und hochgeschätzt, aber tot! Würde die Bibel vom gleichen Geschick ereilt werden?
Übersetzungen in die Volkssprachen
Wohl stellte die katholische Kirche im Verlauf von mehreren Jahrhunderten Bibelübersetzungen in den Landessprachen her, doch diese waren nicht für das Volk bestimmt. Über die Einstellung der Kirche im Mittelalter heißt es in dem Buch The Lollard Bible:
„Wurde eine solche Übersetzung für einen König oder für einen anderen hohen Herrn angefertigt oder wurde sie von einem Gelehrten in seiner Klause geschaffen, damit sie als heiliges, aber sozusagen nie gelesenes Buch eine königliche oder eine Klosterbibliothek bereichere, hatte niemand etwas gegen solche Übersetzungen einzuwenden; wurde eine solche Übersetzung aber benutzt, um Laien zu einer Kenntnis der Bibel zu verhelfen, wurde sofort ein Verbot erlassen.“
Eine Übersetzung für Laien wurde erst im 12. Jahrhundert hergestellt. Und als das geschah, brach ein Sturm los.
Die Waldenser
In der Dauphiné (Frankreich) gab es eine religiöse Gemeinschaft, die man Waldenser nannte. Um das Jahr 1180 ließ Petrus Waldes, ein führendes Mitglied der Bewegung, von zwei Klerikern Teile der Heiligen Schrift in das Provenzalische, die Mundart Südfrankreichs, übersetzen. Die Leser der Bibel änderten ihren Lebenswandel. Selbst einer ihrer schlimmsten Feinde gab zu, daß sie ganz anders lebten als die übrigen Leute. Er sagte:
„Sie [die Ketzer, besonders die Waldenser] sind ordentlich und bescheiden in ihren Sitten ...; um Eid, Lügen und Betrug zu vermeiden, treiben sie keinen Handel ... Sie sind auch keusch ... Sie besuchen keine Schenken, keine Tänze und andere Eitelkeiten. Sie enthalten sich des Zorns.“
Angespornt von ihrer Kenntnis der Heiligen Schrift, zogen sie zwei und zwei als Wanderprediger durchs Land. Wie groß ihr Eifer war, zeigte sich darin, daß, wie der Inquisitor Petrus schrieb, „ein Mann im Winter durch das eiskalte Wasser eines reißenden Flusses schwamm, um jemanden zu bekehren“. Was sie in der Heiligen Schrift gelesen hatten, wurde für sie eine „lebendige Kraft“.
Sie schickten sogar Abgeordnete nach Rom und baten Papst Alexander III., ihre Tätigkeit — andere in der Bibel zu unterweisen — zu autorisieren. Die Sache wurde auf dem damals tagenden Laterankonzil verhandelt, und die Bitte wurde abgelehnt. Der Franziskaner Walter Mapes, der ebenfalls auf diesem Laterankonzil zugegen war, rief aus:
„Soll die Kirche da die Perlen den Schweinen geben, das Wort den Idioten überantworten, die wir unfähig wissen, es aufzunehmen?“
Welch ein Standpunkt, zu sagen, man würde die Perlen vor die Säue werfen, wenn man es dem einfachen Volk ermögliche, die Bibel in seiner Sprache zu lesen!
Papst Innozenz III. predigte einen Kreuzzug, um die Ketzer „auszurotten“. Aus den Berichten derer, die den Kreuzzug leiteten, geht hervor, daß Hunderte von Männern, Frauen und Kindern brutal niedergemetzelt und ihre Bibeln verbrannt wurden, einzig und allein aus dem Grund, den der Inquisitor Petrus dem Bischof von Passau wie folgt mitteilte:
„Sie haben das Alte und das Neue Testament in die Volkssprache übersetzt und benutzen es zum Lehren und Lernen. Ich habe einen einfachen Bauern kennengelernt, der das Buch Hiob auswendig kannte. Und viele dieser Leute können das ganze Neue Testament aufsagen.“
Verbreitung von Bibeln in der Volkssprache
Die grausame Verfolgung der Waldenser zwang diese, in andere Länder zu fliehen. Kurz danach erschienen Bibelübersetzungen für die Laien in Spanien, Italien, Deutschland und in anderen Ländern. Wo diese Bibeln auftauchten, kam es gewöhnlich zu Verboten und zu brutaler Verfolgung. Auf der gegenüberliegenden Seite sind einige der amtlichen Bibelverbote abgedruckt. Wer diese von der Kirche oder von der weltlichen Obrigkeit erlassenen Bestimmungen nicht befolgte, mußte damit rechnen, auf den Scheiterhaufen zu kommen.
Um 1382 vollendeten John Wyclif und seine Mitarbeiter die erste vollständige Bibel in englischer Sprache. Aber viele vom Volk konnten nicht lesen. Deshalb sandte er junge Männer aus, Lollarden genannt, die den Leuten die Bibel vorlasen.
Grausame Verfolgung
Diese Wanderprediger erregten großes Aufsehen. Die Kirche reagierte mit einer furchtbaren Verfolgung. Im Jahre 1401 gelang es ihr, beim englischen Parlament ein Gesetz durchzusetzen, wonach jeder, der die Bibel in der Landessprache besaß, „öffentlich auf einem erhöhten Platz zur Abschreckung für die anderen verbrannt“ werden sollte.
Und viele wurden tatsächlich abgeschreckt. Aus Furcht vor dieser Strafe sagte ein Besitzer einer englischen Bibel, lieber wolle er seine Bücher verbrennen, als wegen seiner Bücher verbrannt zu werden. Doch viele ließen sich nicht so leicht vom Lesen des Wortes Gottes abhalten. Wie aus Gerichtsakten hervorgeht, starben Hunderte auf dem Scheiterhaufen, nur weil sie „ein bestimmtes kleines Bibelbuch in der englischen Sprache besaßen“. Oft hängte man diesen Leuten „die Bücher ihrer Lehre [die Heilige Schrift] um den Hals“ und verbrannte sie dann auf dem Scheiterhaufen.
Diese blutige Verfolgung griff von einem Land auf das andere über. Es gab Länder, in denen ganze Dörfer ausgerottet wurden, weil die Bevölkerung nicht aufhörte, die Bibel in ihrer Muttersprache zu lesen. Niemand war vor seinen Nachbarn, seinem Arbeitgeber, ja nicht einmal vor seinen eigenen Kindern sicher, denn jeder, der Personen, die die Bibel in ihrer Muttersprache lasen, nicht anzeigte, mußte mit einer schweren Strafe rechnen. Natürlich wurde die Bibel von vielen nachts gelesen.
Wie hättest du unter solchen Umständen gehandelt? Wäre dir die Botschaft des Wortes Gottes so viel wert gewesen, daß du unter Gefahr deines Lebens darin gelesen hättest?
Doch es wurden mehr Bibeln in den Landessprachen vernichtet, als hergestellt werden konnten, weil sie damals noch durch Abschreiben vervielfältigt werden mußten. Diese mühsam erstellten Handschriften der Bibel waren so kostspielig, daß sich nur Begüterte eine Bibel leisten konnten. Eine vollständige deutsche Bibel soll 70 florentinische Goldgulden gekostet haben. Damals konnte man für ein bis zwei Goldgulden einen fetten Ochsen kaufen. Eine Bibel stellte daher den Gegenwert einer stattlichen Rinderherde dar. Arme Leute tauschten gegen ein paar Kapitel aus dem Jakobusbrief oder aus den Paulusbriefen in englischer Sprache ein ganzes Fuder Heu ein, wie der Historiker John Fox berichtet.
Die Bibel drohte als lebendige Kraft für das Volk unterzugehen — jedenfalls sah es so aus. Aber in der dunkelsten Stunde geschah etwas, was eine große Änderung herbeiführte.
Druckpresse mit beweglichen Lettern
Dank der Druckpresse war es nicht mehr möglich, mehr Bibeln zu vernichten, als hergestellt wurden. Die erste Bibel, die gedruckt wurde, war eine lateinische. Doch bald wurden auch Bibeln in der Volkssprache gedruckt.
Da man nun die Bibel in Massen herstellen konnte, wurde sie so billig, daß auch der Durchschnittsbürger sich eine leisten konnte. Die von Martin Luther und William Tyndale angefertigten Übersetzungen waren außerdem leichter verständlich, denn beide hatten nicht aus dem Lateinischen, sondern aus dem Hebräischen und dem Griechischen, den Ursprachen der Bibel, übersetzt.
Aber der Kampf gegen die Bibel in der Landessprache war damit noch nicht zu Ende. Nachdem die erste Bibel die Druckpresse verlassen hatte (1456), wurde noch jahrzehntelang alles unternommen, um die Bibeln in den Landessprachen zu vernichten. In England beschlagnahmte der Bischof von London alle Tyndale-Bibeln, deren er habhaft werden konnte, und verbrannte sie. Es wird berichtet, daß er so darauf erpicht war, Tyndales Bibeln zu vernichten, daß er sie sogar aufkaufte, um sie zu verbrennen. Einmal verkaufte ihm Tyndale durch einen Freund einige beschädigte Exemplare und verwendete den Erlös zur Fertigstellung seiner Bibelrevision. Das hatte zur Folge, daß danach noch mehr Bibeln nach England gelangtena.
Jahrelang hatte Tyndale unter der Verfolgungswut seiner Feinde zu leiden. Schließlich wurde er verraten und eingekerkert. Später wurde er öffentlich gehängt und dann verbrannt.
Warum der Kampf gegen die Übersetzungen?
Findest du es unbegreiflich, daß viele Verantwortliche der Kirche die Übersetzung der Bibel in die Sprache des Volkes bekämpften? Nicht alle von ihnen waren Feinde der Bibel. Einige hatten sogar große Wertschätzung dafür. Doch sie vertraten die irrige Auffassung, daß Personen, die nicht autorisiert waren, die Bibel zu übersetzen, fehlerhafte Übersetzungen anfertigen und dadurch Gottes Wort verfälschen würden. Sie waren darauf bedacht, die Bibel nur in dem würdigen, unveränderlichen Latein herauszugeben, um sie vor einer „Profanation“ durch das Übersetzen in die sich verändernden Volkssprachen zu schützen.
Warum ließen sie denn keine „autorisierte“ Übersetzung anfertigen? Nach einiger Zeit taten sie das. Im Jahre 1527 erschien in Deutschland ein von Hieronymus Emser übersetztes „Neues Testament“ und im Jahre 1582 ein in Reims (Frankreich) hergestelltes „Neues Testament“ in englischer Sprache. Warum man so hinterherhinkte, geht aus folgenden Worten des katholischen Theologen und Volkspredigers Johannes Geiler von Kaysersberg hervor, der um 1500 sagte:
„Es ist gefährlich, Kindern das Messer in die Hand zu geben, um sich selbst Brot zu schneiden; denn sie können sich verwunden. So muß auch die Heilige Schrift, die das Brot Gottes enthält, gelesen und erklärt werden von solchen, die an Kenntnis und Erfahrung schon weiter sind und den unzweifelhaften Sinn herausbringen. Das unerfahrene Volk wird an ihrer Lesung leicht Ärgernis nehmen. ... da es den bloßen Buchstaben erfaßt, nimmt es das, was Nahrung des Glaubens sein soll, leicht zu seinem eigenen Verderben.“
War die Furcht, daß das Lesen der Bibel dem Laien zum „Verderben“ werden könnte, wirklich der einzige Grund dafür, daß man das Bibellesen nicht forderte? Nein, denn Erasmus, der bekannte katholische Gelehrte, wies ganz offen noch auf andere Gründe hin:
„Die Frau, die sich damit beschäftigt, die heiligen Bücher zu lesen, vernachlässigt ihre häuslichen Pflichten, ... und der Soldat wird vielleicht nicht so begeistert in den Kampf ziehen. Das wäre eine große Gefahr ... An vielen Stellen der Heiligen Schrift werden die Laster der Geistlichen und Fürsten getadelt, und wenn das Volk diese Stellen lesen würde, finge es an, gegen die Obrigkeit zu murren.“
Was immer der Grund gewesen sein mag, jedenfalls kam es soweit, daß die Bibel als lebendige Kraft im Leben des Volkes so gut wie verschwand. Hätte sich an dieser Einstellung — sie mochte noch so guten Beweggründen entsprungen sein — nichts geändert, so wäre aus der Bibel tatsächlich eine „heilige Reliquie“ geworden.
Wie dankbar können wir sein, daß es durch die Bemühungen treuer Männer und durch die Benutzung der Druckpresse möglich wurde, die Bibel in den Landessprachen zu einem für die meisten Leute erschwinglichen Preis herauszubringen, so daß sie auch dem einfachen Volk zugänglich wurde! Ja, die Bibel hat einem erbitterten Kampf erfolgreich widerstanden.
Aber wie steht es mit der anderen Angriffsmethode: dem Verfälschen ihres Inhalts? Wenn man das Wasser in einem Trinkglas verschmutzt, wird es ungenießbar. Wie erging es der Bibel bei diesem heimtückischen Angriff?
[Fußnote]
a Da Tyndale die Veröffentlichung im eigenen Lande verwehrt war, flüchtete er auf das Festland.
[Herausgestellter Text auf Seite 8]
Wie ist es zu erklären, daß im Verlauf der Jahrhunderte ein anhaltender Kampf geführt wurde, um zu verhindern, daß das Volk in den Besitz der Bibel kam?
[Herausgestellter Text auf Seite 12]
Hättest du es gewagt, unter Gefahr deines Lebens in der Bibel zu lesen?
[Herausgestellter Text auf Seite 13]
„Das unerfahrene Volk wird an ihrer [der Bibel] Lesung leicht Ärgernis nehmen“, erklärte ein katholischer Theologe. Doch Erasmus schrieb: „An vielen Stellen der Heiligen Schrift werden die Laster der Geistlichen und Fürsten getadelt, und wenn das Volk diese Stellen lesen würde, finge es an, gegen die Obrigkeit zu murren.“
[Kasten auf Seite 10]
BIBELVERBOTE
„Niemand darf Bücher des Alten oder Neuen Testaments in der Volkssprache besitzen“ (JAKOB I., KÖNIG VON ARAGONIEN, 1223)
„Wir verbieten, daß Laien Bücher des Alten und Neuen Testaments besitzen dürfen ... Aber auch diese vorgenannten Bücher sollen sie nach unserer strengsten Anordnung nicht in einer Übersetzung in der Vulgärsprache besitzen“ (SYNODE VON TOULOUSE, 1229)
„... befiehlt geistlichen und weltlichen fürsten und obrigkeiten, die inquisitoren bei der aufsuchung und einforderung von predigten, abhandlungen und anderen büchern, die, in der volkssprache geschrieben, in Deutschland verbreitet sind, von den laien viel gelesen werden und ... zu irrthümern verführt haben, zu unterstützen“ (KÖNIG KARL IV., DEUTSCHER KAISER, 1369)
[Bild auf Seite 8]
Der römische Kaiser befahl, die Bibeln einzusammeln und zu verbrennen.
[Bild auf Seite 9]
Mit der Zeit hielt man nur die Geistlichen für berechtigt, die Bibel zu lesen.
[Bild auf Seite 9]
Prachtvolle Bibeln wurden hergestellt, aber wie „heilige Reliquien“ behandelt.
[Bild auf Seite 12]
Die Obrigkeit ordnete an, jeden, der im Besitz einer Bibel war, öffentlich zu verbrennen.
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Reinheit des Textes bedrohtErwachet! 1980 | 8. Januar
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Reinheit des Textes bedroht
„ICH habe auf Wunsch von Brüdern Briefe geschrieben. Allein des Teufels Apostel haben diese mit Unkraut angefüllt, manches weggenommen, anderes hinzugefügt. Das Wehe liegt für sie bereit. Da gewisse Leute sich unterfangen haben, sogar die Herrnschriften zu verfälschen, ist es ja kein Wunder, wenn sie auf die minder hochstehenden Schriftwerke Anschläge verübt haben.“ Dionysius von Korinth, der als ein christlicher Aufseher des 2. Jahrhunderts betrachtet wird, beklagte sich auf diese Weise darüber, wie man mit seinen Schriften verfahren war.
Seine Worte zeigen, daß damals „gewisse Leute sich unterfangen haben, sogar die Herrnschriften [Heilige Schrift] zu verfälschen“. Tertullian schrieb über einen Fälscher jener Zeit: „Marcion nämlich gebrauchte offen und ungeniert das Messer, nicht den Griffel; denn er vollzog nach den Anforderungen seines Lehrstoffes einen Mord an der Hl. Schrift.“
Es mag dich überraschen, daß Anstrengungen unternommen wurden, den Text der Bibel zu fälschen. Können wir sicher sein, daß solche Fälschungen nicht letzten Endes Erfolg hatten und die Bedeutung der biblischen Botschaft veränderten? Zudem mußte die Bibel durch Jahrhunderte von Hand abgeschrieben werden. Könnte die Reinheit des Textes nicht durch Abschreibfehler gelitten haben? Die Antwort auf diese Fragen wird uns erkennen helfen, wie leicht die lebendige Botschaft der Bibel hätte unwiederbringlich verdreht werden können. Aber dank einiger höchst außergewöhnlicher Umstände wurde sie bewahrt.
Äußerst genau abgeschrieben
Jahrhunderte vor unserer Zeitrechnung wurden die Hebräischen Schriften von gewissenhaften Schreibern peinlichst genau abgeschrieben. Man bezeichnete sie als Sopherim — ein Ausdruck, der augenscheinlich von dem hebräischen Verb für „zählen“ abgeleitet ist. Wieso? „Die frühen Gelehrten wurden Sof’rim genannt“, heißt es im Talmud, „weil sie alle Buchstaben der Thora zählten.“
Sie zählten die Buchstaben jedes neuen Manuskripts, und die Zahl mußte mit der des Originals übereinstimmen. Welche Sorgfalt! Denke nur an die Mühsal, jeden Buchstaben zu zählen! Angeblich ermittelten sie in den Hebräischen Schriften eine Gesamtzahl von 815 140 Buchstaben. Sie scheuten keine Mühe, um Entstellungen des Textes zu verhindern.
Um jedoch jeglichen Abschreibfehler auszuschalten, hätte Gott jedesmal, wenn ein Schreiber eine Feder zur Hand nahm, ein Wunder wirken müssen. Aber das war nicht der Fall. Es wurden Fehler gemacht. Waren sie schwerwiegend genug, um die Bedeutung der Bibel zu entstellen? Oder gibt es Beweise dafür, daß der hebräische Text trotz der vielen Abschriften während der Jahrtausende so gut wie unverändert geblieben ist? Bis vor einigen Jahren mußte man die Antwort schuldig bleiben, weil die ältesten hebräischen Manuskripte nur etwa bis ins Jahr 900 u. Z. zurückreichten.
„Ein wirklich unglaublicher Fund!“
Anfang 1947 stieß in Palästina ein 15jähriger Junge unweit des Toten Meeres in der Düsterkeit einer kleinen Höhle auf einen großen, 1⁄2 m hohen Tonkrug. Er zog ein in Leinen gehülltes unansehnliches Lederbündel heraus. Welch eine Enttäuschung! Eigentlich hatte er mit einem verborgenen Schatz gerechnet.
Was dieser junge Bursche in seinen Händen hielt, war jedoch „die größte Manuskriptentdeckung der Neuzeit, ... ein wirklich unglaublicher Fund!“ Es befanden sich Teile der Bibel darunter, die aus dem 2. Jahrhundert v. u. Z. datieren — 1 000 Jahre älter als die ältesten Abschriften, die bis dahin verfügbar waren. Was würde sich bei einem Vergleich ergeben? Millar Burrows, der jahrelang sorgfältig den Inhalt der Schriftrollen analysierte, folgerte:
„Viele Unterschiede zwischen der Jesaja-Rolle von St. Markus und dem masoretischen Text [Bibelmanuskripte aus dem 9. Jh.] lassen sich als Abschreibefehler erklären. Von diesen abgesehen stimmt sie im ganzen in bemerkenswerter Weise mit dem Text der mittelalterlichen Handschriften überein. Diese Übereinstimmung einer so viel älteren Handschrift gibt ein beruhigendes Zeugnis dafür, daß der überlieferte Text im großen und ganzen genau ist.
Es ist zum Verwundern, daß der Text durch ein Jahrtausend so wenig Veränderungen erfahren hat“ (Die Schriftrollen vom Toten Meer, S. 249).
Eine Schriftrolle enthielt fast vollständig das Buch Jesaja. Aufgrund dieses Fundes änderten die Übersetzer der Revised Standard Version von den 1 292 Versen des Buches Jesaja der englischen Bibel nur 13 Verse. Das bedeutete nicht, daß das die einzigen Abweichungen waren, doch bei den meisten anderen handelte es sich lediglich um Änderungen in Schreibweise und Grammatik. Zu beachten ist, daß zwischen den vergleichbaren hebräischen Schriftrollen ein Zeitraum von 1 000 Jahren liegt.
Und die Christlichen Griechischen Schriften?
Besonders in Verbindung mit den Christlichen Griechischen Schriften ist die genaue Überlieferung eine brennende Streitfrage. Denn wie bereits erwähnt, blieben Fälschungen nicht unversucht. Die Reinheit des Textes war jahrhundertelang von Zweifeln überschattet, da noch im 17. Jahrhundert die ältesten maßgebenden Abschriften des „Neuen Testaments“ in Griechisch nur bis ins 10. Jahrhundert zurückreichten — mehr als 900 Jahre nach der Niederschrift der Originale. Niemand konnte beweisen, daß die christliche Botschaft nicht durch Fälschungen oder durch die Feder sorgloser Schreiber entstellt worden war.
„Perle“ eines abgeschiedenen Klosters
1844 betrat Konstantin von Tischendorf auf seiner Suche nach alten Bibelhandschriften die Bibliothek des Klosters am Berge Sinai südlich von Palästina. Sein Blick fiel auf einen großen Korb mit Bücherseiten. Als er genauer hinsah, war er wie gelähmt.
Hier sah er die Seiten einer griechischen Bibelabschrift, deren Alter alles übertraf, was er bis dahin gesehen hatte. Ganz außer Fassung, erkundigte er sich über diese Seiten. Ihm blieb fast das Herz stehen. Sie dienten dazu, Feuer anzumachen. Zwei Haufen waren bereits verbrannt worden. Die Mönche gaben ihm 43 Seiten, verweigerten aber jede weitere Zusammenarbeit.
Er unternahm eine zweite Reise zu diesem Kloster — ohne Erfolg. Eine dritte Reise — wieder schien alles ergebnislos. Er traf schon Vorbereitungen zur Abreise, da er sich keine Hoffnungen mehr machte. Drei Tage vor der Abreise sprach er mit dem Verwalter des Klosters, der ihn in sein kleines Zimmer einlud. Der Verwalter ließ die Bemerkung fallen, daß er in einer alten Bibelabschrift gelesen hatte, und holte einen Stoß loser Blätter hervor, der in ein rotes Tuch eingewickelt war.
Als er dieses Bündel öffnete, sah Tischendorf die „Perle“ vor sich, nach der er schon 15 Jahre gesucht hatte. Dieses Bibelmanuskript, heute als Codex Sinaiticus bekannt, enthielt das ganze „Neue Testament“. Da man annahm, daß es um 350 u. Z. geschrieben wurde, war es über 600 Jahre älter als die bis dahin maßgebenden Manuskripte. Wurden Fälschungen offenbar?
Fälschungen aufgespürt und berichtigt
Tischendorfs Fund stimmte im wesentlichen mit den Texten überein, die die Grundlage unserer heutigen Bibelübersetzungen bilden. Dennoch wurden dadurch Fälschungen offenbar.
Ein Beispiel ist der bekannte Bericht aus Johannes 8:1-11, gemäß dem eine Ehebrecherin gesteinigt werden sollte und Jesus gesagt haben soll: „Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf sie.“ Im Codex Sinaiticus stand das nicht. Also ließ man in späteren Bibelausgaben diese Stelle weg oder führte sie in einer Fußnote an, um den Text zu läutern. Man fand noch andere Zusätze und ließ auch sie weg (Matth. 17:21; 18:11; Apg. 8:37).
In anderen Fällen waren Textstellen verfälscht worden, um eine falsche Lehre zu stützen, wie zum Beispiel in 1. Timotheus 3:16. In der Luther-Bibel (Ausgabe 1545) heißt es: „GOtt ist offenbaret im Fleisch“, in der Menge-Bibel (1951) dagegen: „Er, der geoffenbart ist im Fleisch.“ Welch ein Unterschied! Was ist richtig? Wenn ersteres, dann hätte es den Anschein, daß Jesus Gott ist, ganz im Gegensatz zu Schriftstellen, die besagen, er sei Gottes Sohn (Mark. 13:32).
In älteren Manuskripten hatte das Wort für „Gott“ ([griechische Buchstaben]) Ähnlichkeit mit dem für „der“ oder „welcher“ ([griechische Buchstaben]). In späteren Manuskripten stand gewöhnlich [griechische Buchstaben] oder etwas Gleichbedeutendes. Doch in dem von Tischendorf entdeckten Manuskript steht [griechische Buchstaben], also „der“ oder „welcher“, was sich auf Jesus, nicht auf Gott bezieht. Ein Schreiber hatte den Ausdruck auf „Gott“ abgeändert. Der Codex Alexandrinus aus dem 5. Jahrhundert läßt uns daran zweifeln, ob es sich um einen unabsichtlichen Fehler handelt. Auf den ersten Blick schien es ein [griechische Buchstaben] zu sein, doch bei näherer Untersuchung mit einem Mikroskop stellte sich heraus, daß es ursprünglich [griechische Buchstaben] gelautet haben muß und die beiden Striche nachträglich hinzugefügt wurden. Deshalb steht in neueren Bibelübersetzungen nicht „Gott“, sondern „er, der“ oder „er“.
Ein weiteres auffallendes Beispiel war in 1. Johannes 5:7 die Wendung „im Himmel: der Vater, das Wort, und der heilige Geist; und diese drei sind e i n s“; (Allioli, 1937). Diese Worte fehlten nicht nur im Codex Sinaiticus, sondern überhaupt in allen griechischen Manuskripten, die vor dem 16. Jahrhundert geschrieben worden waren. Es deutet alles darauf hin, daß ein Manuskript, das man neulich im Trinity College von Dublin (Irland) fand, um 1520 in der Absicht geschrieben wurde, diesen unechten Vers einzufügen. In den meisten neuzeitlichen Bibelübersetzungen ist diese offenkundige Fälschung ausgelassen.
Eine Unzahl von Zeugnissen
Es kamen noch ältere Manuskripte zutage, solche, die vor dem 4. Jahrhundert angefertigt worden waren. In Ägypten fand man Bibelabschriften auf Papyrus, von denen einige um Mumien gewickelt waren. Sie wurden sorgfältig wiederhergestellt und ins 3. Jahrhundert datiert. Ein kleines Fragment des Buches Johannes wurde sogar ins Jahr 125 u. Z. datiert. Was ergab sich, als man es mit dem Manuskript aus dem 4. Jahrhundert — also mit unseren heutigen Bibelübersetzungen — verglich? Es stimmt nicht buchstabengetreu damit überein, aber die Botschaft ist dieselbe. Jegliche Fälschung kann leicht aufgespürt werden. Die Botschaft kommt klar zum Tragen.
Über 5 000 griechische Manuskripte sind eine umfangreiche Hilfe, den Originaltext zu rekonstruieren. Frederic Kenyon, der fast ein Menschenalter mit dem Studium dieser alten Manuskripte verbracht hat, folgerte:
„Es ist tatsächlich ein schlagender Beweis für die grundlegende Beständigkeit der Überlieferung, wenn man sieht, daß bei all den Tausenden von Abschriften, die aus so vielen verschiedenen Teilen der Erde stammen und den unterschiedlichsten Bedingungen ausgesetzt waren, die Abweichungen im Text fast ausnahmslos Fragen des Details, nicht des wesentlichen Gehalts sind.
Am Ende ist es beruhigend festzustellen, daß das Gesamtergebnis all dieser Entdeckungen und Forschungen den Beweis für die Echtheit der Hl. Schrift und für unsere Überzeugung erhärtet, daß wir das im wesentlichen unversehrte, wahrhaftige Wort Gottes in Händen haben“ (The Story of the Bible, S. 136, 144).
Die Bibel hat in doppelter Hinsicht gesiegt. Das Buch als solches und die Reinheit des Textes haben überlebt. Ist es dem Zufall zu verdanken, daß ein Buch, das vor fast zwei Jahrtausenden geschrieben wurde und erbitterten Angriffen ausgesetzt war, heute noch in Tausenden alter Abschriften existiert, von denen einige nur 25 Jahre jünger als das Original sein mögen? Ist das nicht ein schlagender Beweis für die Macht desjenigen, über den gesagt wird: „Das Wort unseres Gottes bleibt für immer bestehen.“ (Jes. 40:8, Die Gute Nachricht)?
Doch in unserem Bericht über den Daseinskampf der Bibel gibt es noch ein abschließendes Kapitel. Wie ist es diesem Buch, das im Orient „zur Welt kam“, gelungen, weltweit in lebenden Sprachen zu erscheinen? Warum hat Gott dafür gesorgt, daß sein Wort überall erhältlich ist?
[Bild auf Seite 14]
Sehr alte Schriftrollen vom Toten Meer haben bestätigt, daß die Texte, die zum Übersetzen der Bibel verwendet worden sind, im wesentlichen genau sind.
[Bild auf Seite 16]
Männer wie Tischendorf, der im Katharinenkloster den Codex Sinaiticus fand, spürten die Textstellen auf, die von Abschreibern entstellt worden waren.
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Ein lebendiges Buch erreicht die Enden der ErdeErwachet! 1980 | 8. Januar
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Ein lebendiges Buch erreicht die Enden der Erde
ER HATTE Europa erobert und fürchtete niemand. Kein Gegner schien unbesiegbar. Doch nachdem er — Napoleon — die Geschichte der Bibel betrachtet hatte, gab er zu: „Die Bibel ist nicht einfach ein Buch, sondern ein lebendiges Geschöpf mit einer Macht, die alle besiegt, die ihr widerstehen.“
Sie ist wirklich ein Buch, das sich als unzerstörbar erwiesen hat. Ihr starker Einfluß ist nicht auf ihr Herkunftsland beschränkt. Obschon im Nahen Osten „geboren“, ist die Bibel in ein Land nach dem anderen eingedrungen. Sie hat Hunderte von Sprachen „sprechen gelernt“, um das Herz der Menschen zu erreichen. Doch das ist nicht ohne Schwierigkeiten vor sich gegangen.
In die Sprachen der Welt übersetzt
Zwischen dem Ende des 15. und dem des 19. Jahrhunderts erhöhte sich die Zahl der Sprachen, in denen die Bibel „sprach“, von 30 auf 450. Das war keine leichte Aufgabe, denn die Übersetzer hatten es oft mit Sprachen zu tun, die keine Schrift oder einen völlig andersartigen Aufbau hatten. Adoniram Judson, der Übersetzer der birmanischen Bibel, erklärte:
„Wenn wir in den Buchstaben und Wörtern nicht die geringste Ähnlichkeit mit irgendeiner Sprache entdecken, der wir bereits begegnet sind, und wenn diese Wörter nicht klar voneinander getrennt sind, sondern in ununterbrochenen Zeilen zusammenhängen, so daß ein Satz oder Absatz dem Auge wie ein einziges langes Wort erscheint; wenn wir kein Wörterbuch und keinen Übersetzer haben, um auch nur ein einziges Wort erklärt zu bekommen, und erst einmal die Sprache verstehen müssen, bevor wir uns die Hilfe eines eingeborenen Lehrers zunutze machen können: das kostet Mühe.“
Aber es gab noch schwierigere Hindernisse.
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