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Existiert ein zuverlässiger Führer?Erwachet! 1976 | 8. Januar
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Existiert ein zuverlässiger Führer?
EIN Führer muß bestimmte Voraussetzungen erfüllen, damit sich die Menschen darauf verlassen können und damit er ihnen wirklich von Nutzen ist. Er muß einfach, offen und verständlich sein. Er muß das geistige Niveau des Menschen heben und ihm Mut und Hoffnung einflößen. Er muß praktisch sein, und es muß möglich sein, ihn in jedem Zeitalter und in jeder menschlichen Gesellschaft anzuwenden; und außerdem muß er allen Menschen zugänglich sein.
Die Bibel beansprucht, ein Buch zu sein, das diese Bedingungen erfüllt. Sie macht geltend, die Botschaft des Schöpfers und eine Leuchte für unseren Pfad zu sein (Ps. 119:105).
Man hat die Bibel wegen ihres hohen Alters kritisiert und erklärt, der heutige Mensch sei über den Gesichtskreis der Bibel hinausgewachsen. Ist diese Kritik stichhaltig? Natürlich hat sich seit der Entstehung der Menschheit vieles verändert. Gegenwärtig leben wir zum Beispiel im Zeitalter der Technik. Aber sind die Menschen heute anders als früher? Hat sich an ihrer Liebe, ihren Hoffnungen und ihren grundlegenden Bedürfnissen etwas geändert?
Wo gibt es gegenwärtig die meisten Probleme? In der Familie und im Umgang mit anderen. Durch die Technik sind die Probleme lediglich intensiviert worden und schneller in den Vordergrund getreten. Auch der heutige Mensch muß einen Sinn im Leben sehen. Auch er hat das Bedürfnis, in Sicherheit zu leben und glücklich zu sein. Der Mensch hat noch dieselben Bedürfnisse wie vor Tausenden von Jahren.
Wenn also die grundlegenden Bedürfnisse des Menschen im Laufe der Jahrtausende unverändert geblieben sind, muß dann ein Führer, der schon viele Jahre alt ist, nicht wertvoller sein als einer, der den Stürmen der Zeit nicht standgehalten hat? Ist es einem Führer, der aus den Erfahrungen vieler Generationen schöpft, nicht eher möglich, von dem, was er behandelt, ein viel umfassenderes Bild zu geben, als wenn er nur aus den Erfahrungen einer einzigen Generation schöpfen würde? Ist somit das hohe Alter der Bibel nicht eher ein Vorteil als ein Nachteil? Spricht es nicht zugunsten ihres Anspruchs, ein zuverlässiger Führer zu sein?
Natürlich gibt es auch andere sehr alte Bücher. Aber keines dieser Bücher ist so alt wie die Bibel. Vor etwa 3 500 Jahren wurde mit der Niederschrift der Bibel begonnen, doch Gott sprach schon weit früher mit den Menschen. Wie der Bericht zeigt, sprach er schon mit Adam, dem ersten Menschen. Auch danach, in der Zeit bis zur Sintflut, redete er mit den Menschen, so daß alle, die sein Wort als Führer benutzten, die Möglichkeit hatten, ‘mit Gott zu wandeln’ und von ihm als gerecht erfunden zu werden (1. Mose 1:28; 6:9; 7:1).
Ist die Bibel lediglich das Erzeugnis von Menschen?
„Aber die Bibel ist doch nur von Menschen geschrieben“, mag jemand einwenden. Ist sie deshalb weniger autoritativ oder weniger wirksam? Gott, der die Zehn Gebote auf Steintafeln schrieb und Moses gab, hätte ebensogut ein vollständiges Buch schreiben und den Menschen geben können. Hätten die Menschen es heute aber eher akzeptiert als ein Buch, das Menschen geschrieben haben, die bekannten, von Gott inspiriert worden zu sein? Wie könnte man heute beweisen, daß der Mensch ein bestimmtes Buch vor Tausenden von Jahren von seinem Schöpfer erhalten hätte? Wäre eine solche Behauptung, die unbeweisbar wäre, nicht ein Hindernis für viele, das Buch als zuverlässigen Führer zu akzeptieren? Niemand kann indessen mit Recht bestreiten, daß die Bibel, wie sie selbst sagt, von Menschen geschrieben worden ist. Und wer die Bibel liest, kann selbst beurteilen, ob ihr Inhalt dem, was sie zu sein beansprucht, entspricht, nämlich „von Gott inspiriert“ zu sein „und nützlich zum Lehren, zum Zurechtweisen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig tauglich sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk“ (2. Tim. 3:16, 17).
Außerdem atmet der Bericht, den wahrheitsliebende und gottesfürchtige Männer über das, was Gott ihnen offenbarte, verfaßten und in den sie ihr ganzes Herz hineinlegten, eine Wärme, die bei einem unpersönlichen Bericht, dem das menschliche Element fehlen würde, nicht vorhanden wäre. Ja, die Worte, niedergeschrieben von Menschen, die dieselben Erfahrungen machten wie wir, ebenso empfanden wie wir, sich mit denselben Problemen auseinandersetzten und dieselben Prüfungen erleiden mußten wie wir, gehen uns zu Herzen.
Den bemerkenswertesten Beweis dafür, daß die Bibel von Menschen, die von Gott inspiriert worden waren, geschrieben wurde, liefern die vielen Prophezeiungen, die sie enthält. In der Bibel wurde zum Beispiel der Untergang Ninives und Babylons — beides bedeutende Städte des Altertums — vorhergesagt (Jes. 13:19, 20; Zeph. 2:13, 14). Schon Jahre vor der Geburt des Cyrus wurde in der Bibel gesagt, daß er Babylon erobern würde (Jes. 45:1, 2). Sogar die gegenwärtigen Verhältnisse sind darin vorausgesagt worden. Wir lesen zum Beispiel in 2. Timotheus 3:1-5: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten dasein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen vor Stolz, die mehr Vergnügungen lieben als Gott, die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen.“ Aber die Bibel begnügt sich nicht damit. Sie weist auf die Zeit hin, die auf die „letzten Tage“ folgt, auf eine Zeit, in der die Menschen auf der Erde in Sicherheit wohnen werden, und zeigt, was wir tun müssen, um ebenfalls zu diesen Menschen zu gehören (Offb. 21:3, 4). Kennst du ein anderes Buch, das solch genauen Aufschluß enthält, einen Aufschluß, der zudem noch so viel Mut einflößt?
Von unvergänglichem Wert
Der Wert der Bibel zeigt sich auch darin, daß sie trotz heftiger Feindschaft und vieler Versuche, sie zu vernichten, immer noch vorhanden ist. So schreibt ein Journalist:
„Kein Gut des Menschen ist so liebevoll behütet, aber auch so nachdrücklich verurteilt worden wie die Bibel. Man hat sie lächerlich gemacht, verboten und verbrannt. Aber sie ist auch sorgsam bewahrt und behütet worden. Und sie ist erhalten geblieben.
Viele, die für sie eingetreten sind, haben dabei ihr Leben verloren. Andere haben sie versteckt, um zu verhindern, daß die Polizei sie beschlagnahmte. Männer, die sie in die Landessprache übersetzt haben, sind deswegen hingerichtet worden. ...
Vor etwa zweihundert Jahren erklärte Voltaire: ,Das Christentum ist von zwölf Männern gegründet worden. Ich werde der Welt zeigen, daß ein einziger vermag, es zu zerstören. In hundert Jahren wird die Bibel ein Buch sein, das niemand mehr liest und das nur noch auf den verstaubten Regalen der Antiquariate zu finden ist“ (George W. Cornell, AP-Journalist; Montreal Star, Ausgabe vom 22. Dezember 1973).
Die Tatsachen widerlegen jedoch die Behauptungen Voltaires und anderer, die etwas Ähnliches behauptet haben. Die Geschichte hat die Wahrheit des Bibelwortes, daß alle Menschen „wie das Gras“ sind, eindeutig bewiesen. „Was an ihnen schön ist, gleicht den Wiesenblumen. Das Gras verdorrt, und die Blumen verwelken; das Wort des Herrn [Gottes] aber vergeht nie“ (1. Petr. 1:24, 25, Die Gute Nachricht). Ja, das „Wort“ Gottes, die Bibel, ist noch da, während viele seiner Feinde gestorben und zum Staub zurückgekehrt sind.
Meinst du nicht, die Bibel verdiene es, von dir gründlich erforscht zu werden? Dadurch wirst du sicherlich die Überzeugung gewinnen, daß „die ganze Schrift ... von Gott inspiriert und nützlich [ist]“ (2. Tim. 3:16).
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Ein Buch voller Mythen oder ein in Verruf gebrachter Führer?Erwachet! 1976 | 8. Januar
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Ein Buch voller Mythen oder ein in Verruf gebrachter Führer?
EIN Buch voller Mythen und Märchen wäre bestimmt kein zuverlässiger Führer. Angeblich soll die Bibel Dinge lehren, die entschieden unvernünftig sind. Stimmt diese Behauptung? Enthält die Bibel wirklich Irrtümer, oder sind die Personen im Irrtum, die glauben, sie lehre solche Dinge, während die Bibel ein sachlicher, zuverlässiger Führer ist? Man beachte folgendes:
Dinge, die die Bibel lehren soll
In sechs Tagen von je 24 Stunden erschuf Gott die Erde und alles Leben darauf. Glaubst du das?
Die unsterbliche Seele der Bösen kommt in die Hölle, wo sie ewig im Feuer gequält wird.
Was die Bibel wirklich lehrt
In der Bibel wird nicht gesagt, daß die Schöpfungstage Perioden von je 24 Stunden gewesen seien. Über den göttlichen Zeitmaßstab lesen wir: „Tausend Jahre sind in deinen Augen nur wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache während der Nacht“ (Ps. 90:4). „E i n Tag bei Jehova [ist] wie tausend Jahre ... und tausend Jahre wie e i n Tag“ (2. Petr. 3:8).
„Alle Seelen — mir gehören sie. Wie die Seele des Vaters, ebenso die Seele des Sohnes — mir gehören sie. Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben“ (Hes. 18:4). „Der Lohn, den die Sünde zahlt, ist der Tod, die Gabe aber, die Gott gibt, ist ewiges Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn“ (Röm. 6:23). „Was die Toten betrifft, sie sind sich nicht des geringsten bewußt“ (Pred. 9:5). „Alles, was deine Hand zu tun findet, das tue mit all deiner Kraft, denn es gibt kein Wirken noch Planen, noch Erkenntnis, noch Weisheit in dem Scheol [der Hölle, „Luther“-Bibel, Ausgabe 1905], dem Ort, wohin du gehst“ (Pred. 9:10).
Noah sprach einen prophetischen Fluch über seinen Enkel Kanaan aus, aber zu keiner Zeit hat Gott die schwarze Rasse verflucht (1. Mose 9:25). Die Bibel tritt der Einstellung, ein Stamm, ein Volk oder eine Rasse sei den anderen überlegen, entgegen. Wir lesen darin: „Gott [ist] nicht parteiisch ..., sondern ... ihm [ist] in jeder Nation der Mensch, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit wirkt, annehmbar“ (Apg. 10:34, 35). „Er hat aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht“ (Apg. 17:26).
„Er [Gott] wird gewißlich Recht sprechen unter den Nationen und die Dinge richtigstellen hinsichtlich vieler Völker. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nation wird nicht gegen Nation das Schwert erheben, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen“ (Jes. 2:4). „Herrlichkeit Gott in den Höhen droben und Friede auf Erden unter Menschen guten Willens“ (Luk. 2:14).
„Dies ist, was Jehova gesprochen hat, der Schöpfer der Himmel, Er, der wahre Gott, der Bildner der Erde und der sie gemacht hat, Er, der ihr festen Bestand gab, der sie nicht einfach umsonst erschuf, der sie bildete, damit sie auch bewohnt werde“ (Jes. 45:18). Gott wird „die... verderben, die die Erde verderben“ (Offb. 11:18). „Die Himmel und die Erde, die jetzt sind, [sind] aufgespart für das Feuer und sind aufbehalten für den Tag des Gerichts und der Vernichtung der gottlosen Menschen“ (2. Petr. 3:7).
Zu welchem Ergebnis kommt man, wenn man einige der allgemein verbreiteten Auffassungen mit dem vergleicht, was die Bibel wirklich lehrt? Daß die Bibel verdreht worden ist. Alle, die gegen die Bibel voreingenommen sind, weil sie gehört haben, daß sie Irrtümer lehre, oder weil sie den Lebenswandel von Personen, die behaupten, nach der Bibel zu leben, verurteilen, möchten wir ermuntern, mit ihren Vorurteilen zu brechen und sich zu überzeugen, daß dieses Buch zeigt, wie man jetzt schon glücklich werden kann, und daß es den Weg zu einer herrlichen Zukunft weist.
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Einige sagen: „Gott hat die schwarze Rasse verflucht.“
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Solange es Menschen gibt, wird es Kriege geben. Stimmt das?
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Die Erde wird eines Tages verbrannt werden
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Ist die Bibel realistisch?Erwachet! 1976 | 8. Januar
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Ist die Bibel realistisch?
EIN Führer ist nur dann zuverlässig, wenn er mit den Tatsachen übereinstimmt, wenn also weder falsche Angaben noch Irrtümer darin zu finden sind und wenn er eine vernünftige Ansicht über das Bewältigen von Situationen und Problemen, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen, enthält. Wir wollen nun das, was der Mensch über die Zukunft denkt und prophezeit, mit dem vergleichen, was die Bibel darüber sagt.
Trotz der anhaltenden Inflation, der Arbeitslosigkeit und der zahlreichen weltweiten Probleme glauben viele Menschen, daß es eines Tages wieder aufwärtsgehen wird. Sie erwarten, daß die politischen Probleme, die Rassenprobleme, die Probleme, denen nationalistisches Denken zugrunde liegt, das Problem der Ernährungskrise und der Energiekrise in absehbarer Zeit gelöst werden. Sie glauben, daß der Welt eine Zeit des Friedens und der Sicherheit unmittelbar bevorsteht.
So schrieb eine amerikanische Zeitschrift vor kurzem: „Im großen und ganzen sind die Aussichten für die USA jetzt, da für sie eine Zeit des Friedens anbricht, vielversprechend. ... Ein Vergleich mit der Vergangenheit berechtigt zu der Annahme, daß gute Voraussetzungen für wirtschaftliches Wachstum und bessere Zeiten für unser Land vorhanden sind. In der Vergangenheit sind die USA jeweils stärker aus einer schweren Zeit hervorgegangen, als sie es vorher waren, und so wird es auch jetzt wieder sein.“
Über die Aussicht, die für die Welt besteht, schrieb George W. Shepherd jr. in der Zeitschrift The Christian Century: „Realistisch gesehen, kann in unserer Welt ein Frieden nur durch den Abschluß eines Abkommens zustande kommen (auch wenn es mühsam zu erzielen sein wird), durch das die Rechte und Interessen der Völker — besonders der Völker der dritten Welt — voll und ganz anerkannt werden. Die einzige Einrichtung, die uns zur Verfügung steht, um einem solchen Abkommen Geltung zu verschaffen, sind die UN. Deshalb ist es gleichzeitig mit der Entwicklung, die man als neue ,Friedensaktion‘, als Schritte zur Herbeiführung des Friedens, bezeichnen könnte, zu einer Wiederbelebung dieser Organisation gekommen.“
Doch was sagen einflußreiche politische Persönlichkeiten dem Volk, um seine Hoffnung auf den Fortbestand des gegenwärtigen Systems oder auf eine „bessere Welt“ lebendig zu erhalten? Versprechen sie ihm nicht dasselbe, was dem Volk vor Jahrhunderten versprochen worden ist? Haben nicht die Weltmächte der Vergangenheit auf ihren Glanz und ihre Macht hingewiesen und so das Volk zu dem Glauben verleitet, sie wären die Hoffnung der Welt? Aber wo ist der Glanz dieser Mächte geblieben? Wird das Volk nicht auch heute zu einem solchen Glauben verleitet? Obschon viele Menschen ihren Führern kein Vertrauen mehr schenken, hoffen sie, weil sie keine bessere Hoffnung haben, daß eines Tages jemand kommt, der alles in Ordnung bringt. Ist das realistisch?
Als Beispiel für das, was Menschen über unsere Welt voraussagen, mag folgende Äußerung des verstorbenen Publizisten Walter Lippmann, der zu den einflußreichsten politischen Kolumnisten der USA zählte, dienen. Diese Äußerung ist in dem Werk The World Book Encyclopedia zu finden und lautet: „Bei einer genauen Betrachtung werden wir feststellen, daß eine große Revolution im Gange ist. Von dieser großen Revolution dürfen wir zuversichtlich erwarten, daß sie zu Frieden und Stabilität führt — den Grundlagen, auf denen die Weltgesellschaft schließlich gedeihen wird.
... Was ist diese große Revolution? Eine radikale Veränderung in den Verhältnissen des Menschen. Sie ist das Ergebnis des sich mehrenden Wissens des Menschen, seines Wissens darüber, wie die materiellen Verhältnisse seines Lebens auf der Erde zu steuern sind.“
Allerdings gibt es einige Personen, die solche „Prophezeiungen“ als unrealistisch ansehen. Die Zeitschrift U.S. News & World Report schrieb in ihrer Ausgabe vom 5. Mai 1975: „Heutzutage wird immer weniger von ,einer neuen Weltordnung‘ gesprochen. Doch das überrascht nicht. Die Welt zerfällt mehr und mehr in regionale Gruppen, die miteinander konkurrieren, anstatt zusammenzuarbeiten. Und sogar innerhalb dieser Gruppen nehmen die Probleme offenbar überhand: Sie werden durch den Nationalismus entzweit und von einem Gefühl der Unsicherheit gequält.“
Ist das, was die Bibel sagt, realistisch?
Doch das, was die Bibel sagt, ist weder verwirrend noch vage. Sie zeigt, warum die Systeme der Menschen nicht funktionieren und warum die Probleme mit jedem Jahrzehnt ernster werden. Gemäß der Bibel, dem inspirierten Wort Gottes, ist die Bedrängnis der Menschheit auf die Unvollkommenheit der Menschen zurückzuführen (Röm. 5:12). Wir lesen darin: „Es steht nicht bei dem Manne, der da wandelt, auch nur seinen Schritt zu richten“ (Jer. 10:23). Die Bibel zeigt auch, daß es den Menschen schon jetzt, in unserer unvollkommenen Welt, besserginge, wenn sie sich von Gott führen ließen (Spr. 2:6-9). Aber die Menschen, insbesondere die führenden Männer der Welt, sind nicht bereit, nach biblischen Grundsätzen zu handeln. Die Folge davon sind Aufruhr und Korruption. Warum wollen sie nicht danach handeln? Weil sie in Wirklichkeit unumschränkt, unabhängig von Gott, regieren wollen. Sie wollen Gott nicht als Ratgeber und König anerkennen (Apg. 4:24-26; Offb. 17:12-14).
Ja, die Bibel legt die Wurzeln der Probleme bloß, die die Menschheit quälen. Absolut realistisch schildert sie die gegenwärtigen Verhältnisse und erklärt auch, warum sie bestehen. Und was sagt sie über die Zukunft? Prophezeit sie den Untergang der Menschheit, oder stellt sie eine herrliche Zukunft in Aussicht?
Ein realistisches Bild von der Zukunft?
Um eine Antwort zu erhalten, wollen wir uns mit der Prophezeiung Jesu befassen, die er als Antwort auf folgende Frage seiner Jünger äußerte: „Was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge sein?“ (Matth. 24:3). Unter der Einwirkung des heiligen Geistes zeichnete Jesus ein wahrheitsgetreues Bild unserer Zeit, indem er sagte: „Nation wird sich gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es wird Lebensmittelknappheit und Erdbeben an einem Ort nach dem anderen geben. Alle diese Dinge sind ein Anfang der Bedrängniswehen“ (Matth. 24:7, 8).
Die Menschen, die der Generation angehören, die vor dem Jahre 1914 geboren wurde, haben von jenem Jahr an all die Dinge erlebt, die in Erfüllung dieser Prophezeiung geschehen sind. Haben nicht in diesem Jahr „Bedrängniswehen“ begonnen, die sich deutlich von früheren Kriegen und Hungersnöten unterscheiden? James Cameron schreibt in seinem Buch, das den Titel 1914 trägt: „Im Jahre 1914 ging die Welt, die damals Geltung hatte, unter. Dieses Jahr kann mehr als jedes andere Jahr davor oder danach als das entscheidende Jahr des 20. Jahrhunderts gelten.“
Wieso? Weil es sich bei den Kriegen, die diese Generation erlebt hat, nicht um gewöhnliche Kriege handelte. Sie sind mit Recht als „Weltkriege“ bezeichnet worden. Ferner prophezeite Jesus „Angst und Bangen unter den Nationen“ und sagte, daß sie „weder aus noch ein“ wüßten; auch würden „die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde“ kämen. Alles das und noch viel mehr, was Jesus gemäß Matthäus, Kapitel 24, Markus, Kapitel 13 und Lukas, Kapitel 17 und 21 prophezeit hat, geschieht, und es ist ein charakteristisches Merkmal unserer Generation. Jesus sagte auch folgendes voraus: „Diese Generation [die das alles erlebt] wird auf keinen Fall vergehen, bis alle Dinge geschehen“ (Luk. 21:32).
Was ist in dem Ausdruck „alle Dinge“ eingeschlossen, die zu Lebzeiten dieser Generation geschehen sollen? Nun, inbegriffen ist das Ende des heutigen, von Menschen geschaffenen Systems der Dinge (nicht das Ende der buchstäblichen Erde und aller Menschen darauf). Dieses Ende bedeutet Befreiung von Korruption, von Bedrückung und von der Umweltverschmutzung, von Verhältnissen also, unter denen die Menschen jetzt leiden. Jesus sagte zu den Menschen, die das Rechte tun möchten und die glaubensvoll die Bibel lesen: „Wenn aber diese Dinge zu geschehen anfangen, dann richtet euch auf und hebt eure Häupter empor, denn eure Befreiung naht“ (Luk. 21:28). Die Bibel zeichnet somit kein düsteres Bild, sondern sie stellt den Menschen, die Gerechtigkeit und Frieden lieben, eine herrliche Zukunft in Aussicht. Nur denen, die aus Selbstsucht an dem zum Scheitern verurteilten korrupten System festhalten und die Gottes Souveränität nicht anerkennen wollen, prophezeit sie nichts Gutes (2. Thess. 1:6-8).
Welchen Beweis, abgesehen von den erwähnten — der Angst und dem Bangen unter den Nationen, der Furcht vor den Dingen, die über die Erde kommen, unter der die führenden Persönlichkeiten der Welt so leiden, der steigenden Verbrechensrate, der überhandnehmenden Umweltverschmutzung, dem immer tiefer sinkenden sittlichen Niveau und der Gefahr eines Krieges mit Kernwaffen —, haben wir dafür, daß das gegenwärtige System der Dinge bald enden wird? Was beweist, daß es nicht noch lange dauern wird, bis es soweit ist, oder daß das Ende nicht erst in Hunderten von Jahren kommt, wie einige sagen?
Das letzte Weltreich jetzt an der Macht
In der Bibel wird über sieben Weltmächte berichtet — in Form einer geschichtlichen Darstellung oder einer Prophezeiung —, die im Laufe der Menschheitsgeschichte bestanden haben oder die noch bestehen. Bei diesen Mächten handelt es sich nicht um kleine, unbedeutende Reiche, sondern um Reiche, die zur Zeit ihres Bestehens den größten Einfluß ausgeübt haben. Jedes dieser Reiche war während seiner Blütezeit die größte Macht, eine Macht, mit der die übrigen Völker rechnen mußten. Bei diesen Reichen handelte es sich um Ägypten, Assyrien, Babylon, Medo-Persien, Griechenland, Rom und die anglo-amerikanische Weltmacht. In dem prophetischen Bibelbuch Daniel wird wahrheitsgetreu von den Reichen gesprochen, die zur Zeit Daniels bestanden, nämlich von Babylon und von Medo-Persien; auch wurden darin die drei nachfolgenden Reiche vorhergesagt. In der Prophezeiung werden die Weltreiche Medo-Persien und Griechenland namentlich erwähnt, und die beiden darauffolgenden werden beschrieben. Was lesen wir in der Prophezeiung Daniels darüber?
In der Vision, die Daniel von Gott erhielt, sah er vier große Tiere, die „Könige“ veranschaulichten oder darstellten (Dan. 7:17). Das eine dieser symbolischen Tiere war ein Löwe (Babylon), das andere ein Bär (Medo-Persien) und das dritte ein Leopard (Griechenland), danach folgte ein furchteinflößendes Tier mit Zähnen aus Eisen, das verschieden war von allen anderen und zehn Hörner hatte. Aus diesem Tier entwickelte sich ein weiterer „König“; ein kleines Horn wurde prominent und redete großtönende Worte. Diesem letzten Horn stand das Gericht bevor; das Gericht wurde nicht von einer anderen Weltmacht vollstreckt, sondern von Gott, dem Allmächtigen, selbst. Das schreckliche Tier war die römische Weltmacht, und das Horn, das an seinem Kopf wuchs, war die siebente Weltmacht, die die letzte auf der Erde sein sollte. Dieses Horn versinnbildet die anglo-amerikanische Weltmacht (Dan. 7:2-12; vergleiche Daniel 8:20-22).
Wenn wir wirklich in der Zeit des Endes des gegenwärtigen Systems der Dinge leben, so bedeutet es, daß wir in einer äußerst wichtigen und ernsten Zeit leben. Es bedeutet, daß die Zeit gekommen ist, in der das messianische Königreich bald über die Erde regieren wird. Damit wir genügend Beweise und keinen Grund zum Zweifeln hätten, sorgte Gott dafür, daß wir uns im letzten Buch der Bibel Gewißheit über die Wahrhaftigkeit der Prophezeiung Daniels und auch über die Nähe der gerechten messianischen Tausendjahrherrschaft für die Erde verschaffen können. Der Apostel Johannes, der zur Zeit der sechsten Weltmacht (Rom) lebte, schrieb die Vision, die er von Gott erhielt, nieder. Sie lautet auszugsweise: „Da sind sieben Könige: fünf sind gefallen [vor den Lebzeiten des Johannes], einer ist [Rom], der andere ist noch nicht gekommen, doch wenn er gekommen ist, muß er eine kurze Weile bleiben“ (Offb. 17:10).
Die Vereinigten Staaten von Amerika — der eine Teil der siebenten Weltmacht — bestehen erst seit etwa 200 Jahren. In der Weltgeschichte ist das eine kurze Zeit. Johannes spricht auch von einem ACHTEN König. Dieser König „entstammt den sieben“. Er regiert zur gleichen Zeit wie die siebente Weltmacht, aber nicht lange. Bei diesem „König“ handelt es sich um eine Regierung, die aus Teilen der sieben Weltmächte besteht — um einen Weltbund. Er geht zusammen mit der siebenten Weltmacht „hin in die Vernichtung“. Deshalb wird in der Bibel keine Weltmacht erwähnt, die die siebente überlebt. Das Ende ist erreicht (Offb. 17:11).
Darf also von der Bibel, nachdem wir festgestellt haben, daß sie die heutigen Weltverhältnisse genau vorhergesagt hat und daß sie erkennen läßt, an welchem Punkt der Entwicklung wir angelangt sind und daß die Zeit der Befreiung nahe bevorsteht, nicht mit Recht gesagt werden, sie sei ein realistisches Buch? Sie läßt auch keinen Zweifel über die Identität der Weltmächte. Ferner zeigt sie, daß der Mensch die Probleme, die seinem Glück im Wege stehen, nicht zu lösen vermag. Und schließlich ist die Bibel auch realistisch, indem sie darauf hinweist, daß sich die Menschen, veranlaßt durch den Ruf „Friede und Sicherheit!“ (herbeigeführt von Menschen), unmittelbar vor der Vernichtung ihrer Systeme in Sicherheit wiegen würden (1. Thess. 5:3).
Ja, die Bibel ist realistischer als die Versprechungen der Politiker, der Wirtschaftsexperten und sogar der Geistlichen. Sie zeigt, warum die Weltprobleme bestehen und was wir zu erwarten haben. Enthält sie jedoch auch Rat für das tägliche Leben, der praktisch und den Menschen jetzt von Nutzen ist? Mit dieser Frage wollen wir uns nun befassen.
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Brauchbare Ratschläge für das praktische LebenErwachet! 1976 | 8. Januar
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Brauchbare Ratschläge für das praktische Leben
VIELE aufrichtige Menschen sehen ein, daß sie mit ihren Problemen allein nicht fertig werden. Ein bekannter Arzt und Psychotherapeut aus Florida sagte: „Bei einem hohen Prozentsatz der Menschen führt der moderne Lebensstil zu psychischen Störungen. Sie meinen, mit Drogen experimentieren und den Geschlechtspartner nach Belieben wechseln zu können. Auch glauben sie, dem Streß gewachsen zu sein, zu dem es führt, wenn man über seine Verhältnisse, nach der neuen Moral und in einer zerrütteten Ehe lebt. Aber sie werden mit alldem nicht fertig.“ Wo können die Menschen die Ratschläge finden, die sie so dringend benötigen?
Bernard Baruch, ein bekannter amerikanischer Politiker, sagte über den praktischen Wert der Bibel: „Die beste Anleitung geben immer noch die Zehn Gebote und die Bergpredigt.“ Warum ist das seine Meinung? Wir wollen uns kurz mit einigen der Grundsätze befassen, die in der Bergpredigt erwähnt werden. Jesus sagte darin über die Bedürfnisse des Menschen folgendes: „Macht euch nie Sorgen und sprecht: ,Was sollen wir essen?‘ oder: ,Was sollen wir trinken?‘ oder: ,Was sollen wir anziehen?‘ ... Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all diese Dinge benötigt. ... Macht euch also niemals Sorgen um den nächsten Tag, denn der nächste Tag wird seine eigenen Sorgen haben. Jeder Tag hat an seinem eigenen Übel genug.“ Bei einer anderen Gelegenheit sagte er: „Denn wenn jemand auch in Fülle hat, kommt doch sein Leben nicht aus den Dingen, die er besitzt“ (Matth. 6:31-34; Luk. 12:15).
In diesen Worten wird die normale Sorge des Menschen um Nahrung, Kleidung und Obdach hervorgehoben. Die materialistische Welt betont jedoch häufig nicht die Bedürfnisse, sondern die Wünsche des Menschen. Durch die Wirtschaftswerbung werden ständig neue Wünsche nach Luxusartikeln geweckt, so daß die Menschen nie zufrieden sein können mit dem, was sie haben. Deshalb ist nicht der Reiche zufrieden, sondern der, der wenig Wünsche hat. Der Mensch sollte erkennen, worin seine echten Bedürfnisse bestehen, und die praktischen Ratschläge schätzen, die es ihm ermöglichen, diese Bedürfnisse zu befriedigen.
Die Ratschläge der Bibel — heute noch brauchbar
Obschon die Bibel bereits jahrhundertealt ist, sind ihre Ratschläge immer noch brauchbar. Im Laufe der Zeit hat sich vieles verändert, aber die menschliche Natur ist dieselbe geblieben. Wir müssen uns mit den gleichen Problemen auseinandersetzen wie die Menschen früher, nur sind die Probleme heute viel größer, viel weitreichender. Wir lesen in dem Werk The World Book Encyclopedia: „Auf dem Gebiet der Wissenschaft und Technik hat der Mensch große Fortschritte gemacht, aber in der Bewältigung menschlicher Probleme ist er nicht so erfolgreich gewesen.“ Wie diese Probleme richtig gelöst werden können, zeigt nur die Bibel. „Wer ist weise? Er wird sowohl diese Dinge beobachten als auch auf Jehovas Taten liebender Güte achten“ (Ps. 107:43).
Ein einfaches Leben erstrebenswert
Gott empfiehlt uns, einfach zu leben. „Er hat dir mitgeteilt, o Erdenmensch, was gut ist. Und was fordert Jehova von dir zurück, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu wandeln mit deinem Gott?“ (Micha 6:8). Wenn der Mensch so lebt, wie er leben sollte, so, wie es sein Schöpfer eigentlich wünscht, nämlich in Übereinstimmung mit diesen praktischen Ratschlägen, kann er schon im gegenwärtigen bösen System verhältnismäßig glücklich sein. Geht er über diese fundamentalen Empfehlungen hinaus, so mag sein Lebensstil durch viele in Wirklichkeit unnötige und unwichtige Dinge kompliziert werden. Das wirkt sich dann zu seinem Schaden aus.
Eine Menge Schulden, der Wunsch nach Luxusgütern, das Streben nach Rang und Namen, ein Leben nach einer Ethik, die ein schlechtes Gewissen zur Folge hat — das alles trägt dazu bei, daß unsere Gesellschaft immer mehr aus den Fugen gerät, daß die Menschen unglücklich, frustriert, durch Streitigkeiten entzweit und für Selbstmord anfällig sind. Viele suchen bei Ärzten und Psychotherapeuten Hilfe oder nehmen Beruhigungspillen und hören auf Rat, der häufig eine Verschlimmerung ihrer Lage zur Folge hat.
Selbst wenn es keine anderen Beweise für die Zuverlässigkeit und den praktischen Wert der Bibel gäbe, so wäre sie allein schon durch ihre gerechten Grundsätze und ihre sittlichen Normen als Erzeugnis des göttlichen Geistes zu erkennen. Ihre praktischen Ratschläge betreffen jede Phase des täglichen Lebens. In keinem anderen Buch wird der Ursprung aller Dinge, insbesondere der Ursprung des Menschen, sowie der Vorsatz des Schöpfers in bezug auf die Erde und den Menschen so einleuchtend erklärt wie in der Bibel. Man beachte, welche Wirkung es hätte, wenn ihre Ratschläge befolgt würden.
Heute gibt es vielerorts große Probleme wegen des Rassenhasses und des Nationalismus. Die Bibel stützt Ideologien, die zu solchen Problemen Anlaß geben, nicht, sondern erklärt unmißverständlich, daß Gott „aus e i n e m Menschen jede Nation der Menschen gemacht“ hat, „damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohnen“ (Apg. 17:26). Würde diese Tatsache anerkannt, so gäbe es weit weniger Probleme.
Sittlichkeit
Gemäß der Bibel ist der Geschlechtsverkehr zwischen Unverheirateten „Hurerei“. Sie gibt folgenden praktischen Rat: „Flieht vor der Hurerei“ und erklärt, „daß kein Hurer ... irgendein Erbe im Königreich des Christus und Gottes hat“ (1. Kor. 6:18; Eph. 5:5). Ferner lesen wir darin, daß Gott ‘Ehebrechern und Homosexuellen sein Reich nicht gibt’ (1. Kor. 6:9, 10, NT 68). Würden die Menschen den biblischen Rat befolgen, so würden sie sich sehr viel Kummer ersparen; auch gäbe es weniger Haß und weniger Krankheiten (Röm. 1:24-27).
Ehe- und Familienleben
Den Eheleuten und den Kindern wird in Gottes Wort folgendes geboten: „Die Ehefrauen seien ihren Männern untertan wie dem Herrn.“ „Die Ehemänner [sind] verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber.“ „Kinder, gehorcht euren Eltern in Gemeinschaft mit dem Herrn, denn das ist gerecht“ (Eph. 5:22, 28; 6:1).
Die Wichtigkeit eines harmonischen Familienlebens kann nicht genug betont werden. Die Bibel enthält viele Ratschläge über das Verhältnis zwischen Mann und Frau, über die Kindererziehung und über ein glückliches Familienleben. Sind diese Ratschläge praktisch? Dr. Charles W. Socarides zitiert in einem Artikel, der überschrieben war „Die Homosexualität ist keine Veranlagung, sondern eine Störung“, aus dem Buch Homosexualität: Eine psychoanalytische Studie männlicher Homosexueller (engl.), verfaßt von Dr. Irving Bieber. In einem Bericht über 106 männliche Homosexuelle und 100 männliche Heterosexuelle wurde erwähnt, daß Homosexuelle häufig eine Mutter haben, die sexuell provozierend und anklammernd ist, und einen Vater, der abweisend und distanziert ist.
Dr. Socarides schreibt weiter: „Nach meiner Überzeugung wird die Homosexualität dadurch verursacht, daß ein menschliches Wesen in der frühkindlichen Phase steckenbleibt, in der die Ablösung von der Mutter vollzogen werden und in der sich seine individuelle Eigenart ausbilden sollte; dies ist normalerweise im Alter von drei Jahren erreicht und ist für sein Geschlechtsbewußtsein entscheidend. Geschieht das nicht, so hat das bei Jungen einen Mangel an Männlichkeit zur Folge und gleichzeitig eine Intensivierung und Fortdauer der primären Identifikation mit der Mutter. So beginnt die homosexuelle Entwicklung.“
Die Homosexualität ist nur eine von vielen schlechten Früchten, die zum Teil darauf zurückzuführen sind, daß dem Mann und der Frau, dem Vater und der Mutter sowie den Kindern nicht der Platz zuerkannt wird, der ihnen in der Familie zukommt. Wie können die Kinder richtig erzogen werden, wenn die Eltern uneins sind, wenn sie sich gegenseitig kein Vertrauen schenken und wenn sie nicht glücklich sind? Zerrüttete Familienverhältnisse oder eine Familie, in der man nicht mehr miteinander spricht oder deren Glieder kein liebevolles Verhältnis zueinander haben und in der es an Ordnung und Zucht mangelt, bildet den Nährboden für alle möglichen Verbrechen. Kann man mit Recht sagen, daß die Menschen ganz gut ohne die Ratschläge, die die Bibel über das Familienleben gibt, auskommen?
Schlechte Gesellschaft
In vielen Fällen sind also schlechte Neigungen auf Fehler zurückzuführen, die im Elternhaus gemacht worden sind, aber es gibt natürlich noch andere Faktoren, die zur Ausbreitung der Unsittlichkeit beitragen. Wenn man pornographische Schriften liest, pflegt man mit dem Verfasser dieser Schriften geistige Gemeinschaft. Auch durch den persönlichen Umgang mit Leuten, die auf einem niedrigen sittlichen Niveau stehen, werden andere, die ursprünglich sittlich höher standen, verlockt, ein ungehemmtes und zügelloses Leben zu führen (1. Petr. 4:4, NT 68). Die Bibel gibt den Rat, über Dinge nachzusinnen, die gut sind, und sagt warnend: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“ (1. Kor. 15:33; Phil. 4:8). Wir werden unweigerlich schlecht handeln, wenn wir Personen zu unseren „Freunden“ machen, die es gewohnt sind, schlecht zu handeln. Die Bibel sagt schlicht: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einläßt, dem wird es schlecht ergehen“ (Spr. 13:20). Ist das nicht ein guter, vernünftiger und praktischer Rat?
Geschäftsgebaren
Die Bibel enthält sogar Ratschläge für Geschäftsleute. Zum Beispiel finden wir darin folgenden Grundsatz: „Zweierlei Gewicht und zweierlei Epha-Maß [eines zum Einkaufen und eines zum Verkaufen] — sie alle beide sind für Jehova etwas Verabscheuungswürdiges“; und sie gebietet: „Beraube nicht den Geringen, weil er gering ist“ (Spr. 20:10; 22:22). Sie verurteilt auch die Einstellung arbeitsscheuer Personen, die der Parole folgen: „Schröpft die Reichen!“ Gemäß dem biblischen Grundsatz müssen Arme und Reiche gleich behandelt werden: „Du sollst den Geringen nicht mit Parteilichkeit behandeln, und du sollst die Person eines Großen nicht bevorzugen“ (3. Mose 19:15).
Eine Zusammenfassung der praktischen Ratschläge, die die Bibel über zwischenmenschliche Beziehungen gibt, sind folgende Worte Jesu: „Alles daher, was ihr wollt, daß euch die Menschen tun, sollt auch ihr ihnen ebenso tun; in der Tat, das ist es, was das ,Gesetz‘ und die ,Propheten‘ bedeuten“ (Matth. 7:12). Man stelle sich vor, wie die Welt aussähe, wenn die Menschen nach diesem Grundsatz handelten! Wie glücklich wären sie alle!
Ohne Führung kann der Mensch nicht glücklich sein
Ganz offensichtlich wenden die meisten Menschen die Ratschläge der Bibel nicht an, obschon viele eine Bibel besitzen und einige sogar darin lesen. Es genügt aber nicht, lediglich eine Bibel zu besitzen oder einer Kirche anzugehören. Wer glücklich sein möchte, muß auch nach den Grundsätzen der Bibel handeln. Der eine oder andere mag zwar skeptisch sein, aber es ist eine Tatsache, daß sich die Ratschläge der Bibel mit Erfolg anwenden lassen, obschon wir in einem verderbten System der Dinge leben. Wer die Ratschläge der Bibel befolgt, wird seine Lebensqualität verbessern, denn wir lesen in der Heiligen Schrift: „Gottergebenheit aber ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Tim. 4:8). Das ist keine graue Theorie, sondern Wirklichkeit, wie das Leben vieler Menschen überzeugend beweist.
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Das Leben vieler Menschen — ein sichtbarer BeweisErwachet! 1976 | 8. Januar
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Das Leben vieler Menschen — ein sichtbarer Beweis
DAS Leben zu vereinfachen, Herzensfrieden zu finden und glücklich zu sein ist in unserer aus den Fugen geratenen Welt alles andere als leicht. Ist dieses Ziel jedoch erreichbar, wenn man die Grundsätze der Bibel anwendet und ihre Ratschläge beherzigt? Das Befolgen guter Grundsätze und Ratschläge müßte eigentlich zufriedenstellende Ergebnisse zeitigen. Gibt es Beweise dafür, daß die Bibel Menschen veranlassen kann, Änderungen vorzunehmen, die für ein glückliches Leben unerläßlich sind? Kann die Bibel Menschen helfen, ganz gleich, welchen Beruf sie ausüben oder in welcher Lage sie sind?
Ja, das kann sie. Auf der ganzen Erde gibt es jetzt wenigstens zwei Millionen Menschen, die die Bibel erforschen und die sich bemühen, ihre Ratschläge in jedem Bereich des Lebens anzuwenden. Sie können aus Erfahrung sagen, daß es ihnen dadurch, daß sie sich ausschließlich von der Bibel leiten lassen, möglich geworden ist, ein nützliches und produktives Leben zu führen. Diese Menschen sind als Jehovas Zeugen bekannt. Die Mehrzahl von ihnen hat schon immer ein normales Leben geführt und sich nichts zuschulden kommen lassen. Doch einige unter ihnen sind früher öfter mit dem Gesetz in Konflikt geraten oder haben einen schlechten Lebenswandel geführt. Manche sind früher regelmäßig in die Kirche gegangen, andere dagegen sind religionslos gewesen. Einige stammen aus guten Familienverhältnissen, andere aus schlechten.
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