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Kann man der Bibel glauben?Der Wachtturm 1981 | 1. Januar
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Kann man der Bibel glauben?
GLAUBEN oder zweifeln? Zuverlässig oder unzuverlässig? Diese Alternativen gehören heute zum Alltag der Menschen. So vieles, was wir lesen oder hören, ist unzuverlässig. Der Schriftsteller Aldous Huxley schrieb einmal über die menschliche Weisheit: „Schlechte Gründe dafür zu finden, woran man aus andern schlechten Gründen glaubt, das ist Philosophie.“
Was die Wissenschaft betrifft, so enthalten die Regale aller großen staatlichen Bibliotheken eine Fülle wissenschaftlicher Werke, deren Inhalt in den vergangenen 50 Jahren veraltet ist. Kein Wunder, daß die Menschen gegenüber dem, was sie lesen, eine skeptische Haltung einnehmen.
NEGATIVES ZWEIFELN ODER POSITIVES FORSCHEN?
In einer Welt, in der es oft notwendig ist, skeptisch zu sein, um sich vor Betrug und Irreführung zu schützen, kann man nur allzuleicht der Gewohnheit verfallen, gegenüber allem und jedermann Zweifel zu hegen. Oft hört man die Worte „Ein gebranntes Kind scheut das Feuer“, und das ist nur zu verständlich. Ist es aber wirklich befriedigend, in einer Welt des Zweifelns zu leben? Kann man andererseits von etwas fest überzeugt sein, wenn man keine zuverlässige Informationsquelle hat?
Negatives Zweifeln hilft einem nicht weiter. Aufrichtiges Fragen und positives Forschen können hingegen für einen Menschen, der nach der Wahrheit sucht, sehr nützlich sein. Das trifft beispielsweise in der Wissenschaft zu. Der französische Wissenschaftler Claude Bernard sagte in seinem Meisterwerk Einführung in das Studium der experimentellen Medizin: „Es ist die erste Bedingung, die ein Gelehrter, der sich der Erforschung von Naturvorgängen widmet, erfüllen muß, eine vollkommene Geistesfreiheit zu bewahren. ... Der Zweifler ist der wahre Forscher; er zweifelt nur an sich selbst und an seinen Deutungen, aber er glaubt an die Wissenschaft.“
Gemäß diesem berühmten französischen Physiologen setzt also wissenschaftliches Forschen sowohl Zweifel als auch Glauben voraus. Ein Forscher bezweifelt, daß auf einem bestimmten Gebiet schon alles in Erfahrung gebracht worden ist, doch bei seinen Experimenten ist er verpflichtet, an das zu glauben, was man auf anderen Gebieten als eine wissenschaftliche Tatsache betrachtet. Mit anderen Worten: Er zieht die Wissenschaft als Ganzes nicht in Frage. Die Zweifel, die er auf einem bestimmten Gebiet hegt, sind insofern konstruktiv, als er den Interessen der Wissenschaft durch eine neue Entdeckung zu dienen hofft.
Derselbe Grundsatz läßt sich auch auf dem Gebiet der Religion anwenden. Ohne an der Existenz Gottes zu zweifeln, kann man aus berechtigten Gründen einige Lehren bezweifeln, die von sogenannten christlichen Kirchen vertreten werden. Aufrichtiges Forschen kann dazu führen, daß man religiöse Irrlehren verwirft; es kann auch dazu führen, daß man die wahre Anbetung „entdeckt“. Auf welcher Grundlage kann dieses Forschen erfolgen?
DIE BIBEL — EINE GRUNDLAGE FÜR DEN GLAUBEN
Die allgemein anerkannte Grundlage zur Untersuchung des christlichen Glaubens ist die Bibel. Sie verlangt von ihren Lesern interessanterweise keinen blinden Glauben, sondern warnt vor Leichtgläubigkeit, wenn sie sagt: „Irgendein Unerfahrener glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte“ (Spr. 14:15). Und: „Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist“ (1. Thess. 5:21). Das bedeutet, gewissenhaft zu untersuchen, zu sichten, die „Vernunft“ zu gebrauchen und dann an dem festzuhalten, was sich als wahr herausstellt (Röm. 12:1, 2).
Dadurch, daß man seinen Verstand gebraucht und sich vergewissert, gelangt man zu einer Überzeugung, und der Glaube beruht auf einer solchen Überzeugung. Die Bibel definiert Glauben als „die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge, der offenkundige Erweis von Wirklichkeiten, obwohl man sie nicht sieht“ (Hebr. 11:1). Schriftgemäßer Glaube setzt einen „Erweis“ oder Beweis voraus. Um den in der Bibel empfohlenen Glauben zu haben, benötigt man Erkenntnis. Dieser Glaube wird einem nicht in die Wiege gelegt. Man muß ihn durch Erkenntnis und Erfahrung entwickeln. Die Bibel sagt dazu noch: „Der Glaube [folgt] auf das Gehörte. Das Gehörte aber kommt durch das Wort über Christus“ (Röm. 10:17). Und das zuverlässige „Wort über Christus“ ist nur in der Bibel zu finden.
GLAUBEN — HEUTE EINE WÜNSCHENSWERTE EIGENSCHAFT
Um den Glauben zu stärken, benötigt man Erkenntnis und die Fähigkeit, sie anzuwenden. Diese Fähigkeit wird in der Bibel als „Weisheit“ bezeichnet. Daß man etwas dazu beitragen kann, diese Weisheit zu erlangen, geht aus dem biblischen Rat hervor: „Wenn es ... einem von euch an Weisheit fehlt, so bitte er Gott unablässig, denn er gibt allen großmütig und ohne Vorwürfe zu machen; und sie wird ihm gegeben werden. Er bitte aber unablässig im Glauben, ohne irgendwie zu zweifeln, denn wer zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Winde gejagt und umhergetrieben wird. ... er ist ein unentschlossener Mann, unbeständig in all seinen Wegen“ (Jak. 1:5-8).
Benötigt man in einer von Zweifeln geplagten Welt, die sich über ihr Geschick im unklaren ist und lang erprobte sittliche Werte über Bord geworfen hat, nicht eine Art Glaubenskompaß, nach dem man sich ausrichten kann? Der Zweifler ist tatsächlich „gleich einer Meereswoge, die vom Winde gejagt und umhergetrieben“, das heißt von den Philosophien unsteter Menschen hin und her geworfen wird. Für ihn ist Gewißheit etwas Fremdes. Er kennt keine Überzeugung. Kein Argument, und sei es noch so logisch, kann ihn überzeugen. Er kann nicht glauben, weil er nicht glauben will.
PRÜFE DIE BIBEL
Ein Skeptiker bezweifelt, daß das Leben einen Sinn hat. Er begnügt sich damit, sein Leben (das kürzer ist als das bestimmter Tiere) zu leben und dann ohne die Hoffnung auf ewiges Leben zu sterben. Wir hoffen, daß du, lieber Leser, zu denen gehörst, die es für unlogisch halten, daß der Mensch nur 70 oder 80 Jahre leben und dann sterben sollte und daß alles, was er an Wissen und Erfahrung erworben hat, für immer dahin sein sollte. Wir hoffen, daß du zu denen gehörst, die ewig leben möchten und nach der Wahrheit suchen. Diese Art Menschen gab es auch im ersten Jahrhundert. Die Bibel sagt von ihnen: „Alle, die zum ewigen Leben richtig eingestellt waren, wurden gläubig“ (Apg. 13:48, Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften, Ausgabe 1963).
Die in den folgenden Artikeln angeführten archäologischen und anderen wissenschaftlichen Beweise für die Zuverlässigkeit der Bibel mögen dich in dem Glauben stärken, daß die Bibel lebengebende Erkenntnis vermitteln kann.
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Die Archäologie bestätigt die BibelDer Wachtturm 1981 | 1. Januar
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Die Archäologie bestätigt die Bibel
JESUS sagte einmal zu stolzen Personen, die ihn hartnäckig als Messias ablehnten und seine Jünger verachteten: „Wenn diese stumm blieben, würden die Steine schreien“ (Luk. 19:40). Glücklicherweise hatte Jesus Jünger, die nicht stumm blieben, und auch heute hat er noch solche Jünger. Dennoch „schreien“ Steine, die stumme Zeugen biblischer Ereignisse waren, in gewissem Sinne, indem sie die Glaubwürdigkeit der Bibel bestätigen. Die Wissenschaft, die solche Steine im Interesse der Bibel zu Wort kommen läßt, nennt man Archäologie, die „Wissenschaft von den materiellen Überresten der Vergangenheit“.
Jack Finegan schreibt in seinem Werk Light from the Ancient Past: „Man kann sagen, daß die moderne Archäologie mit dem Jahr 1798 begann, als nahezu einhundert französische Gelehrte und Künstler Napoleon bei seiner Invasion in Ägypten begleiteten.“ Im Jahre 1822 glückte dem französischen Ägyptologen Champollion die Entzifferung der Hieroglyphen auf dem Stein von Rosette. Ende des 19. Jahrhunderts setzten systematische Grabungen in Ägypten, Assyrien, Babylon und Palästina ein, die bis in die Gegenwart fortgesetzt worden sind. Hat der Spaten den Bibelbericht bestätigt?
DER URSPRUNG DER WELT UND DES MENSCHEN
Eine Entdeckung, die in ägyptischen Gräbern gemacht wurde, ermöglicht einen Vergleich zwischen dem, was die Bibel über den Ursprung des Menschen zu sagen hat, und dem Schöpfungsmythos in einem alten ägyptischen Totenbuch, das in einer langen Vitrine im Louvre in Paris besichtigt werden kann. In dem Werk Supplément au Dictionnaire de la Bible schreibt Louis Speleers, Kurator des Museums Cinquantenaire in Brüssel: „Das Totenbuch berichtet, daß [der Sonnengott] Re sein göttliches Auge eines Tages im Himmel scheinend zurückließ. Schu und Tefene brachten ihm sein Auge, das zu weinen begann, und aus den Tränen des Re entstanden die Menschen.“
Ein weiterer archäologischer Fund, der einen interessanten Vergleich mit dem Bibelbericht ermöglicht, besteht aus sieben Tontafeln, die das sumerisch-babylonische „Weltschöpfungsepos“ Enuma elisch enthalten. Gemäß diesem alten Bericht überwältigte Marduk, der Stadtgott von Babylon, die urzeitliche Meeresgöttin Tiamat und halbierte ihren Leib. „Aus der einen Hälfte formte er das Himmelsgewölbe, aus der anderen die Erde. Danach gab er der Welt eine Ordnung. ... ,Um den Göttern ein Leben in einer Welt zu ermöglichen, die ihr Herz erfreute‘, erschuf Marduk die Menschen“ (Larousse Encyclopedia of Mythology).
Glaubst du, daß der Mensch von den Tränen des Re abstammt? Viele hochzivilisierte und gebildete Ägypter glaubten daran. Oder kannst du die Behauptung akzeptieren, daß der Himmel und die Erde aus dem gespaltenen Leib einer Göttin hervorgingen? Das sind nur zwei Beispiele von Schöpfungsmythen, an die man in vergangenen Zeiten Generationen hindurch geglaubt hat.
Heute erwarten viele gebildete Menschen von uns, daran zu glauben, daß das Universum und alle darin vorhandenen Lebensformen von selbst, ohne den Eingriff eines höheren Lebewesens, entstanden seien, obgleich der französische Wissenschaftler Louis Pasteur eindeutig bewies, daß Leben nur aus Leben hervorgeht. Ist es nicht vernünftiger, den Bibelbericht zu akzeptieren, der ganz einfach davon spricht, daß das materielle Universum ein Ausdruck der „dynamischen Kraft“ Gottes ist (Einstein und andere haben gezeigt, daß Materie eine Form der Energie ist)? Und ist es nicht vernünftiger, der Bibel zu glauben, die zeigt, daß alle Lebensformen ihr Dasein Gott, dem großen Quell des Lebens, verdanken und daß der Mensch „im Bilde Gottes“ erschaffen worden ist? (1. Mose 1:27; Ps. 36:9; Jes. 40:26-28; Jer. 10:10-13).
DIE ARCHÄOLOGIE UND ABRAHAM
Eine Schlüsselfigur im Bibelbericht ist Abraham. Er ist nicht nur der Vorfahr aller Bibelschreiber, der Vorfahr der Juden und vieler Araber, sondern er wird auch ‘der Vater all derer, die Glauben haben’, genannt (Röm. 4:11). Außerdem sollten die Menschen aller Nationen daran interessiert sein, zu wissen, ob der Bibelbericht über Abraham zuverlässig ist. Warum? Weil Gott Abraham verhieß: „Durch deinen Samen werden sich bestimmt alle Nationen der Erde ... segnen“ (1. Mose 22:16-18). Wenn wir zu denen gehören möchten, „die Glauben haben“ und die durch den Samen Abrahams gesegnet werden, sollten wir an den Beweisen, die bestätigen, daß die im Bericht über das Leben und die Zeit Abrahams erwähnten Einzelheiten genau sind, äußerst interessiert sein.
Aus der Bibel erfahren wir, daß Abraham (damals Abram genannt) in dem „Ur der Chaldäer“ aufwuchs (1. Mose 11:27, 28). Handelt es sich dabei um einen legendären Ort? Was haben die Pickel und die Schaufeln der Archäologen zutage gefördert? Schon 1854 kam J. E. Taylor zu der vorläufigen Deutung, daß es sich bei dem Tell el-Muqayyar („Pechhügel“), der nur wenige Kilometer westlich des Euphrat liegt, um Ur handle. Im Jahre 1869 hielt der französische Orientalist Jules Oppert einen Vortrag im Collège de France in Paris und identifizierte den Ort anhand der mit Keilschrift versehenen Tonzylinder, die Taylor entdeckt hatte, eindeutig als Ur. Viel später, in den Jahren 1922 bis 1934, bestätigte der britische Archäologe Sir Leonard Woolley nicht nur dieses Ergebnis, sondern entdeckte auch Beweise dafür, daß die Stadt Ur, die Abraham verlassen hatte, eine blühende und hochzivilisierte Stadt gewesen war, in der es komfortable Häuser gab und einen riesigen Tempelturm oder eine Zikkurat, die der Anbetung des Mondgottes Nanna oder Sin geweiht war. Historiker hatten lange Zeit Zweifel an der Existenz der Stadt Ur, die in der Bibel in Verbindung mit Abraham erwähnt wird, geäußert. Doch der Spaten hat bewiesen, daß die Bibel recht hat.
Die Archäologie hat auch viele Bräuche nachgewiesen, auf die im Bibelbericht über Abraham Bezug genommen wird. In Nuzu oder Nuzi, einer hurritischen Stadt südöstlich von Ninive, wurden beispielsweise Tontafeln gefunden, durch die folgende Bräuche bestätigt wurden: Sklaven beerbten kinderlose Ehepaare (vergleiche Abrahams Worte über seinen Sklaven Elieser [1. Mose 15:1-4]); eine unfruchtbare Frau war verpflichtet, ihrem Mann eine Nebenfrau zur Verfügung zu stellen (Sara oder Sarai gab Abraham Hagar [1. Mose 16:1, 2]); Geschäfte wurden am Stadttor abgeschlossen (vergleiche den Bericht über den Kauf des Feldes und der Höhle von Machpela in der Nähe von Hebron durch Abraham [1. Mose 23:1-20]). In dem wissenschaftlichen Werk Supplément au Dictionnaire de la Bible werden in mehr als acht Spalten kleiner Schrift Beispiele dafür angeführt, daß die Ausgrabungen in Nuzi die Bibel bestätigen (Band VI, Spalte 663 bis 672). In der Encyclopædia Britannica ist zu lesen: „Diese Stücke aus Nuzi haben viele schwierige Passagen der in der Genesis erscheinenden zeitgenössischen Berichte über die Patriarchen geklärt.“
ALTE NAMEN BESTÄTIGT
Der französische Archäologe André Parrot führte am mittleren Euphrat an der Stelle, an der einst die alte Königsstadt Mari lag, umfangreiche Ausgrabungen durch. Der Stadtstaat Mari war Anfang des zweiten Jahrtausends v. u. Z. eine der dominierenden Mächte im oberen Mesopotamien, bis er vom babylonischen König Hammurabi erobert und vernichtet wurde. In den Ruinen des riesigen Palastes entdeckten die französischen Archäologen über 20 000 Tontafeln. Einige dieser Keilschrifttafeln enthalten Städtenamen wie Peleg, Serug, Nachor, Terach und Haran. All diese Namen erscheinen interessanterweise im ersten Buch Mose, und zwar als Namen von Verwandten Abrahams (1. Mose 11:17-26).
Über die Ähnlichkeit dieser Eigennamen schreibt John Bright in seinem Werk Geschichte Israels: „In keinem dieser Fälle werden deutlich ... die Patriarchen der Bibel selbst erwähnt. Aber die Überfülle von Hinweisen aus zeitgenössischen Dokumenten zeigt klar, daß ihre Namen sich völlig in die Sprache der amoritischen Bevölkerung zu Beginn des 2. Jahrtausends einfügen, besser als in die irgendeiner späteren Zeit. Die Patriarchengeschichten sind also in dieser Hinsicht ganz glaubwürdig.“
Erst 1976 identifizierten italienische und syrische Archäologen in Nordsyrien den alten Stadtstaat Ebla. Wie Mari wird Ebla nicht in der Bibel erwähnt, doch beide Namen erscheinen in alten Texten, die bis in die Zeit der Patriarchen zurückgehen. Was förderte der Spaten an dieser Fundstelle zutage? In der Bibliothek des Palastes wurden Tausende von Tontafeln entdeckt, die aus dem späten dritten oder frühen zweiten Jahrtausend v. u. Z. stammen. In einem Bericht über diesen Fund war in der französischen Wochenzeitschrift Le Point vom 19. März 1979 zu lesen: „Die Eigennamen glichen auf erstaunliche Weise ... [den in der Bibel erwähnten]. In der Bibel heißt es ,Abraham‘, auf den Ebla-Tafeln ,Ab-ra-um‘; Esau — E-sa-um; Michael — Mi-ki-ilu; David — Da-u-dum; Ismael — Ish-ma-ilum; Israel — Ish-ra-ilu. Die Archive von Ebla enthalten auch die Namen von Sodom und Gomorra — Städte, die in der Bibel erwähnt werden, doch deren Geschichtlichkeit von Wissenschaftlern lange Zeit in Frage gezogen worden war ... Ja mehr noch: Auf den Tafeln werden weitere Städtenamen in genau derselben Reihenfolge angeführt, wie sie im Alten Testament stehen: Sodom, Gomorra, Adma, Zebojim und Bela [1. Mose 14:2].“ Wie Boyce Rensberger in der New York Times schreibt, „sind einige Bibelgelehrte der Meinung, daß ... [die Ebla-Tafeln] den Schriftrollen vom Toten Meer hinsichtlich der Bestätigung und Mehrung des Wissens über das Leben in biblischen ... Zeiten Konkurrenz machen“.
BRÄUCHE UND GESETZE
Die Archäologie hat viel zur Erklärung gewisser Bräuche beigetragen, auf die in der Bibel angespielt wird, und damit die Genauigkeit des Bibelberichtes bestätigt. Wie aus 1. Mose, Kapitel 31 beispielsweise hervorgeht, „stahl Rahel die Teraphim, die ihrem Vater [Laban] gehörten“ (V. 19). Der Grund, weshalb sich Laban die Mühe machte, seiner Tochter und ihrem Mann sieben Tagereisen nachzujagen, wird ebenfalls genannt. Er wollte seine „Götter“ wieder zurückholen (V. 23, 30). Ein archäologischer Fund in der alten nordmesopotamischen Stadt Nuzi hat ergeben, daß ein patriarchalisches Gesetz bestand, nach dem der Besitzer der Familiengötter das Anrecht auf den Grundbesitz seines verstorbenen Schwiegervaters hatte. Wenn man sich daran erinnert, wie treulos Laban (der in Nordwestmesopotamien zu Hause war) gegenüber Jakob gehandelt hatte, versteht man besser, weshalb Rahel diesen seltsamen Diebstahl beging und Laban sich krampfhaft bemühte, seine „Götter“ zurückzuholen. Im Louvre in Paris sind mehrere solche „Hausgötter“, die man in verschiedenen Städten Mesopotamiens entdeckt hat, ausgestellt. Ihre geringe Größe (10 bis 15 cm) erklärt auch, wie es Rahel möglich war, die Teraphim zu verbergen, indem sie sie in einen Sattelkorb legte, auf dem sie saß, und sich weigerte aufzustehen, als Laban danach suchte (V. 34, 35).
Ein sehr kostbares Ausstellungsstück im Louvre ist eine 2,25 m hohe schwarze Steinplatte, der sogenannte „Kodex Hammurabi“. Unter einem Relief, auf dem dargestellt wird, wie der babylonische König Hammurabi von dem Sonnengott Shamash Gewalt empfängt, sind 282 Gesetze in Keilschrift spaltenförmig aufgezeichnet. Da Hammurabi von 1728 bis 1686 v. u. Z. geherrscht haben soll, behaupten einige Bibelkritiker, Moses, der über eineinhalb Jahrhunderte später das Gesetz des Volkes Israel schriftlich niederlegte, habe lediglich von dem Kodex dieses babylonischen Königs abgeschrieben. W. J. Martin widerlegt diese Anschuldigung in dem Buch Documents from Old Testament Times und schreibt:
„Trotz vieler Ähnlichkeiten gibt es keinen Grund zu der Annahme, die Hebräer hätten von den Babyloniern abgeschrieben. Selbst dort, wo die beiden Gesetze im Buchstaben wenig voneinander abweichen, unterscheiden sie sich sehr im Geist. Im Kodex Hammurabi steht beispielsweise auf Diebstahl oder die Annahme entwendeter Güter die Todesstrafe (Gesetz 6 und 22), doch im Gesetz Israels bestand die Strafe in einer Ersatzleistung (2. Mose 22:1; 3. Mose 6:1 bis 5). Während das mosaische Gesetz verbot, einen entlaufenen Sklaven seinem Herrn auszuliefern (5. Mose 23:15, 16), drohten die babylonischen Gesetze jedem, der einen flüchtigen Sklaven aufnahm, die Todesstrafe an (Gesetz 15, 16, 19).“
Der französische Orientalist Joseph Plessis schrieb in dem Werk Supplément au Dictionnaire de la Bible: „Allem Anschein nach hat sich der Gesetzgeber der Hebräer nicht der verschiedenen Gesetze Babylons und Assyriens bedient. In seinem Werk ist nichts zu finden, was als eine Entlehnung nachgewiesen werden kann. So interessant die Ähnlichkeiten auch sein mögen, sind sie doch nicht so bezeichnend, daß sie nicht leicht als Kodifizierung von Bräuchen erklärt werden können, die Menschen gemeinsamen Ursprungs gemeinsam haben.“
Während aus dem Kodex Hammurabi ein Geist der Vergeltung spricht, lesen wir im mosaischen Gesetz: „Du sollst deinen Bruder in deinem Herzen nicht hassen. ... Du sollst nicht Rache nehmen an den Söhnen deines Volkes noch Groll gegen sie hegen; und du sollst deinen Mitmenschen lieben wie dich selbst“ (3. Mose 19:17, 18). Zum einen ist also erwiesen, daß Moses nicht von Hammurabi abgeschrieben hat, und zum anderen zeigt ein Vergleich der biblischen Gesetze mit denen, die auf den Tafeln und Stelen festgehalten wurden, die Archäologen ausgegraben haben, daß die biblischen Gesetze denen weit überlegen sind, die unter anderen Völkern des Altertums galten.
DIE ARCHÄOLOGIE UND DIE GRIECHISCHEN SCHRIFTEN
Was ist über die Griechischen Schriften zu sagen, die allgemein das „Neue Testament“ genannt werden? Hat die Archäologie die Genauigkeit dieses wichtigen Teils der Bibel bestätigt? Man hat ganze Bücher über solche Bestätigungen geschrieben. Bereits 1890 veröffentlichte der französische Bibelgelehrte F. Vigouroux ein über 400 Seiten starkes Werk mit dem Titel Le Nouveau Testament et les découvertes archéologiques modernes (Das Neue Testament und neuzeitliche archäologische Entdeckungen). Er führt darin viele Beweise als Stütze für die Evangelien, die Apostelgeschichte und für die in den Griechischen Schriften enthaltenen Briefe an. Im Jahre 1895 gab W. M. Ramsay sein heute klassisches Buch St. Paul the Traveller and the Roman Citizen (deutsch: Paulus in der Apostelgeschichte, 1898) heraus und lieferte eine Menge wertvollen Aufschluß über die Glaubwürdigkeit der Christlichen Griechischen Schriften.
In neuerer Zeit sind viele weitere Bücher und wissenschaftliche Artikel veröffentlicht worden, die zeigen, wie die Archäologie die Wahrhaftigkeit der ganzen Bibel bestätigt. In dem 1970 veröffentlichten Buch The Archaeology of the New Testament schreibt E. M. Blaiklock: „Eindrucksvolle Beweise, die die biblische Geschichtsschreibung bestätigen, haben Historiker gelehrt, das Alte und das Neue Testament als Autorität zu achten und die Genauigkeit, das große Interesse an der Wahrheit sowie den inspirierten geschichtlichen Einblick der verschiedenen Schreiber, die die Geschichtsbücher der Bibel verfaßten, zu bewundern.“
Ja, die Archäologie stützt eindeutig die Bibel. Was ist aber über andere Gebiete der Wissenschaft zu sagen?
[Karte auf Seite 6]
(Genaue Textanordnung in der gedruckten Ausgabe)
Haran
Ebla
Mari
Nuzi
Babylon
Lagaš
Ur
Sumer
Persischer Golf
[Bild auf Seite 6]
Eine in Ur in Chaldäa ausgegrabene Zikkurat
[Bilder auf Seite 7]
Hausgott (in Lagaš gefunden)
Der Kodex Hammurabi
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Die Wissenschaft bezeugt die Genauigkeit der BibelDer Wachtturm 1981 | 1. Januar
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Die Wissenschaft bezeugt die Genauigkeit der Bibel
WIDERSPRECHEN wissenschaftliche Entdeckungen der Bibel? Dazu muß zunächst gesagt werden, daß die Bibel kein wissenschaftliches Buch ist. Wenn sie aber wissenschaftliche Themen berührt, widerlegt sie unbewiesene menschliche Spekulationen und Theorien. Die Entdeckung universeller Gesetze hat immer wieder die Genauigkeit der Bibel und die Wahrhaftigkeit der Worte des Psalmisten bestätigt, der von Gott sagte: „Die Summe deines Wortes ist Wahrheit“ (Ps. 119:160). Wenden wir uns einmal der Astronomie, der Medizin, der Botanik, der Anatomie und der Physiologie zu, um zu prüfen, ob diese Zweige der Wissenschaft wirklich die Genauigkeit der Bibel bestätigen.
ASTRONOMIE
Es ist hinreichend bekannt, daß die einleitenden Kapitel der Genesis Zielscheibe von Spott und vernichtender Kritik gewesen sind. Viele Geistliche der Christenheit behaupten, die Genesis (das erste Buch Mose) sei lediglich eine Sammlung von Dichtungen und Legenden, und widersprechen damit Augustinus, dem katholischen „Kirchenvater“, der im fünften Jahrhundert über diesen Bericht sagte: „Die Erzählung im Buche Genesis [bedient sich] nicht der figürlichen Redeweise ..., sondern beschränkt sich samt und sonders auf die tatsächlichen Geschehnisse wie im Buche der Könige und in anderen Büchern dieser Art“ (De Genesi ad litteram, VIII, 1, 2). Eine Untersuchung des ersten Kapitels der Genesis ergibt, daß die Bibel zeitgenössischen Vorstellungen weit voraus war.
Lange Zeit vor Aristoteles (384—322 v. u. Z.), der glaubte, die Sterne seien wie Nägel in den Himmel getrieben, wurde im ersten Buch Mose (1:6-8) das Himmelsgewölbe als eine „Ausdehnung“ (Neue-Welt-Übersetzung) oder als „Firmament“ (Douay-Übersetzung) bezeichnet. Der Ausdruck „Firmament“ kommt von dem lateinischen Wort firmare, das „befestigen“, „dauerhaft machen“ oder „kräftigen“ bedeutet. Hieronymus gebrauchte diesen Ausdruck in der Vulgata als Wiedergabe des hebräischen Wortes raqíaʽ, das dagegen „ausgedehnte Fläche“ und „Ausdehnung“ bedeutet. T. Moreux, früherer Leiter des Observatoriums Bourges (Frankreich) schrieb: „Diese Ausdehnung, die uns als Himmel erscheint, wird im hebräischen Text durch ein Wort bezeichnet, das in der Septuaginta unter dem Einfluß der damals vorherrschenden kosmologischen Vorstellungen mit steréōma, Firmament, festes Gewölbe, wiedergegeben wurde. Moses spricht von nichts dergleichen. Das hebräische Wort raqíaʽ vermittelt die Vorstellung von Weite oder, noch besser, Ausdehnung.“ Die Ausdehnung oder Atmosphäre über uns wird in der Bibel somit sehr genau bezeichnet.
Im 1. Buch Mose ist von Lichtern die Rede, die auf die Erde scheinen, „um eine Scheidung zwischen dem Tag und der Nacht herbeizuführen“ (1. Mose 1:14-18). Diese Worte wurden von Moses im 16. Jahrhundert v. u. Z. aufgezeichnet. Ziehen wir nur eine der wunderlichen Vorstellungen in Betracht, die damals zu diesem Thema vertreten wurden. Paul Couderc, Astronom am Pariser Observatorium, schreibt: „Bis zum 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung irrten die Menschen in der fundamentalen Frage hinsichtlich Tag und Nacht. Für sie war das Licht ein leuchtender Dunst und die Dunkelheit ein schwarzer Dunst, der am Abend vom Erdboden aufstieg.“ Welch ein Gegensatz zu der kurzen, aber wissenschaftlich genauen Aussage der Bibel über die Ursache von Tag und Nacht auf unserem Planeten!
Zur Zeit der Niederschrift der Bibel hatte man seltsame Vorstellungen über die Form und die Grundlage der Erde. Nach der alten ägyptischen Auffassung vom Weltall „ist das Universum ein rechteckiger Kasten, der wie Ägypten in nordsüdlicher Richtung aufgestellt ist. Die Erde liegt als eine leicht gewölbte Ebene, deren Zentrum Ägypten ist, auf dem Boden. ... An den vier Ecken stützen sehr hohe Berge den Himmel ab. Der Himmel ist ein Metalldeckel, flach oder nach außen gewölbt und durchlöchert. Daran hängen Sterne wie Lampen an Kabeln.“
Gab man solch kindische Theorien in späteren Jahrhunderten auf? Keineswegs. Von dem griechischen Astronomen und Philosophen Anaximandros (6. Jahrhundert v. u. Z.) heißt es: „Für ihn ist die Erde ein Zylinder, dreimal so breit wie tief, und nur der obere Teil ist bewohnt. Aber unsere Erde ist im Raum isoliert, und der Himmel ist eine vollkommene Kugel, in deren Mitte sich unser Zylinder, die Erde, befindet, von allen Punkten des Himmels gleich weit entfernt.“ Im darauffolgenden Jahrhundert vertrat Anaxagoras die Meinung, Erde und Mond seien flach.
Die Bibel war den damaligen wissenschaftlichen Vorstellungen weit überlegen. In einem ihrer Texte, der aus dem 15. Jahrhundert v. u. Z. stammt, heißt es von dem Schöpfer: „[Er] hängt die Erde auf an nichts“, und ein anderer Text aus dem 8. Jahrhundert v. u. Z. spricht von „dem Kreis der Erde“ (Hiob 26:7; Jes. 40:22). Sah man die Erde nicht so, als auf dem Bildschirm die Aufnahmen der Astronauten erschienen, die auf dem Mond waren?
MEDIZIN UND BOTANIK
In der Bibel lesen wir von Pflanzen und Bäumen, die in mehreren Ländern wuchsen. Unter anderem wird auch die Heilkraft des Balsams erwähnt, der aus verschiedenen immergrünen Bäumen gewonnen wird. C. E. Martin schreibt in dem Werk Dictionnaire Encyclopédique de la Bible: „Kleinere Mengen Mastix [Harz] tropfen natürlicherweise vom Baum, doch um mehr zu erhalten, schneidet man den Stamm der Länge nach ein und läßt das Harz frei ausfließen. ... Es genoß den Ruf, schmerzlindernd zu wirken und Wunden zu heilen: Balsam aus Gilead, ein bekanntes Heilmittel, wird von Jeremia in bildlichem Sinne erwähnt (8:22; 46:11; 51:8); in der neuzeitlichen Sprache wird es immer noch sprichwörtlich gebraucht.“ Viele römische und griechische Historiker wie Plinius und Diodorus von Sizilien erwähnten den Balsam.
Gemäß dem Bericht der Bibel reiste der hebräische Prophet Jona im 9. Jahrhundert v. u. Z. nach Ninive, der Hauptstadt Assyriens. Als Folge seiner missionarischen Tätigkeit ‘begannen die Männer von Ninive an Gott zu glauben’ (Jona 3:5). Danach setzte Jona sich östlich der Stadt nieder. Eine Flaschenkürbispflanze, die über Nacht aufgegangen war, bot Jona Schutz vor der Sonne, indem sie sein Haupt beschattete (Jona 4:6, 10, 11). Wachsen Flaschenkürbispflanzen (Cucurbita lagenaria) wirklich so schnell? In dem Werk Dictionnaire de la Bible, das unter der Leitung von F. Vigouroux zusammengestellt wurde, wird folgendes darüber gesagt: „Man weiß, daß die Kürbispflanze in heißen Ländern sehr schnell wächst und daß man sie als Bedeckung für Hausmauern und Lauben benutzt, wo sie sich wie wilder Wein anschmiegt und durch das Geranke ihrer großen Blätter einen Schutz vor der Wärme bildet. ... In den sinnbildlichen Zeichnungen, die man in den Katakomben gefunden hat und die sich auf die Geschichte Jonas stützen, wird stets diese Pflanze dargestellt.“ Es ist also keineswegs abwegig, daß Jehova eine normalerweise schnellwachsende Kürbispflanze in einer Nacht wachsen ließ, um Jona vor der sengenden Sonne zu schützen.
Die Bibel spricht davon, daß Völkerschaften, die sich der Souveränität Gottes widersetzen, „wie ein Distelwirbel vor einem Sturmwind“ sein werden (Jes. 17:13). In dem Werk Encyclopædia Judaica ist über die Distel (hebräisch: galgál) zu lesen: „Die biblische galgál verbreitet ihren Samen auf einzigartige Weise. Am Ende des Sommers löst sie sich vom Boden, und ihre stacheligen Blätter, die Segeln gleichen, fliegen im Wind und streuen den Samen aus.“ Nogah Hareuveni, Verfasser der Broschüre Ecologie dans la Bible (Ökologie in der Bibel), schreibt über die Distel (galgál): „Die Pflanze mit diesem Namen beginnt im März schnell zu wachsen. ... Innerhalb weniger Wochen wird aus der anscheinend harmlosen galgál ein stacheliges Ungeheuer, dessen Blätter und Blüten mit spitzen Dornen bedeckt sind. Im Sommer verdorrt die Pflanze, doch sie scheint so fest verwurzelt und so gefährlich zu sein, daß man sie anscheinend nicht loswerden kann. Wenn die galgál voll entwickelt ist, geschieht unter der Erde im Bereich zwischen Stengel und Wurzeln etwas Seltsames: Zwischen dem Stengel und den Wurzeln trennen sich die Zellen voneinander, und es genügt ein leichtes Sommerlüftchen, um die ganze Pflanze wegzutragen.“ Gleich der Distel, die einen furchterregenden Anblick bietet, aber vom Wind so leicht fortgetragen werden kann, werden diejenigen, die sich der Souveränität Gottes widersetzen, sozusagen weggeweht werden. Der in der Bibel erwähnte Vergleich „wie ein Distelwirbel“ ist somit zutreffend.
ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE
Wenn die Bibel vom Schöpfer des Menschen stammt, sollten wir darin überzeugende Beweise dafür finden können, daß sie nicht das Produkt menschlicher Weisheit ist. Wie wir bereits festgestellt haben, hatte man im Altertum sehr seltsame Vorstellungen über den Ursprung des Menschen. Medizinische Texte aus dem alten Ägypten zeugen auch von großer Unwissenheit auf dem Gebiet der Medizin. Moses war zwar „in aller Weisheit der Ägypter unterwiesen“ worden, doch er schrieb nicht, der Mensch sei aus den Tränen des Re gebildet worden, sondern „aus Staub vom Erdboden“ (1. Mose 2:7; Apg. 7:22). Bestätigt die moderne Medizin, daß der Mensch aus den Mineralien des Erdbodens gebildet wurde?
Andrée Goudot und Didier Bertrand, Mitglieder der Académie d’Agriculture (Frankreich), schreiben in ihrem Werk Les oligoéléments (Spurenelemente): „In allen untersuchten lebenden Organismen kann außer Kohlenstoff, Sauerstoff, Wasserstoff, Stickstoff, Phosphor, Kalzium, Schwefel, Chlor, Magnesium, Kalium und Natrium das Vorhandensein folgender Elemente als erwiesen gelten: sechs Nichtmetalle: Fluor, Brom, Jod, Bor, Arsen, Silicium; ein Übergangselement: Vanadium; dreizehn Metalle: Eisen, Zink, Mangan, Kupfer, Nickel, Kobalt, Lithium, Rubidium, Cäsium, Aluminium, Titan, Chrom, Molybdän, und wahrscheinlich auch Zinn, Blei, Silber, Gallium, Strontium und Barium.“ Alle diese Stoffe sind in der Erdkruste zu finden, was beweist, daß der Mensch wirklich, wie die Bibel sagt, aus dem Erdboden gebildet worden ist.
Seit vielen Jahrhunderten steht in der Bibel, daß das Blut eines Geschöpfes sein Leben oder seine Seele darstellt. „Die Seele von jeder Art Fleisch ist sein Blut“ (3. Mose 17:14). Ist dieser Standpunkt, medizinisch betrachtet, vernünftig? Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, daß das Blut mit den lebenswichtigen Prozessen in engem Zusammenhang steht. Außerdem hat die Wissenschaft vor nicht allzu langer Zeit entdeckt, daß das Blut jeder Person etwas Spezielles und Einzigartiges ist. Léone Bourdel, Professor an der L’Ecole supérieure d’Anthropobiologie in Frankreich, schreibt dazu folgendes: „Aufgrund der genetischen Kombinationen bei der Fortpflanzung ist unser Blut etwas Einzigartiges und ist weder mit dem unserer Eltern noch mit dem unserer Kinder identisch. Dieses Blut produzieren wir unser ganzes Leben lang. Ungeachtet wie viele Transfusionen wir erhalten mögen, nehmen wir nie das Blut des Spenders an; stets herrscht unser Blut vor, das ständig und identisch erneuert wird.“
GRÜNDE, DER BIBEL ZU GLAUBEN
Wir können die im ersten Artikel zitierten Worte von Aldous Huxley abwandeln und sagen: Gute Gründe für das zu finden, was man aus anderen guten Gründen glaubt, war Sinn und Zweck dieser Erörterung zu der Frage: „Kann man der Bibel glauben?“
Zunächst haben wir gesehen, daß die Bibel nicht von uns verlangt, blind zu glauben. Sie lädt uns ein, unsere „Vernunft“ zu gebrauchen und uns ‘aller Dinge zu vergewissern’ (Röm. 12:1, 2; 1. Thess. 5:21). Wir haben festgestellt, daß die Archäologie die historische Genauigkeit der Bibel bestätigt. Darüber hinaus haben wir anhand einiger Beispiele gesehen, daß der Bericht der Bibel selbst in den kleinsten Einzelheiten wissenschaftlich genau ist.
Das sind „gute Gründe“, der Bibel zu glauben. Aber es gibt noch „andere gute Gründe“, ja sogar noch bessere Gründe, denn es ist ganz klar, daß der Glaube an Gott und die Zuverlässigkeit seines Wortes nicht nur von archäologischen Funden und wissenschaftlichen Untersuchungen abhängen können. Die Bibel ist nicht nur als sittliche Richtschnur von Wert, sondern sie ist auch das einzige Buch, das uns Gottes Willen und seinen Vorsatz in Verbindung mit dem Menschen offenbart. Ja, dieses von Gott inspirierte „Buch der Bücher“ vermittelt uns eine wirkliche Hoffnung, was die Zukunft der Erde und des Menschen betrifft, wie der letzte dieser Artikel zeigt.
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Die Vorstellung, die die Ägypter vom Universum hatten
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Die Distel („galgál“)
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Die Bibel — ein Buch der HoffnungDer Wachtturm 1981 | 1. Januar
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Die Bibel — ein Buch der Hoffnung
WILLIAM GLADSTONE, der als der „bedeutendste britische Staatsmann des 19. Jahrhunderts“ gilt, schrieb einmal: „Wissenschaft und Forschung haben viel dazu beigetragen, die historische Glaubwürdigkeit des Alten Testaments zu bestätigen: ... dadurch haben sie die Aussage bekräftigt, daß darin eine göttliche Offenbarung zu finden ist; ... Inhalt und Wirkung der Heiligen Schrift zwingen uns — rein rationalistisch gesehen —, wie unsere Vorfahren zu glauben, daß sie einem unerschütterlichen Felsen gleicht.“
Die Bibel hat im Laufe der Zeit in der Tat wie ein unerschütterlicher Felsen alle Krisen überstanden. Wer auf diesem Felsen steht, kann von seiner erhöhten Stellung aus sowohl weit in die Vergangenheit als auch weit in die Zukunft schauen. Wir möchten einmal prüfen, ob durch die Bibel selbst bewiesen werden kann, daß sie glaubwürdig und ein Buch der Hoffnung ist.
INNERE HARMONIE UND EIN HAUPTTHEMA
Die 66 Bücher der Bibel wurden von ungefähr 40 Schreibern in einem Zeitraum von 16 Jahrhunderten niedergeschrieben. Diese Aussage läßt sich leicht lesen. Doch denke einmal darüber nach. Kennst du ein Buch, an dem vom Ende des 4. Jahrhunderts u. Z. an bis in unsere Tage geschrieben wurde und an dem mit Unterbrechungen mehrere Männer aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten geschrieben haben?
Ein solches Buch gibt es nicht. Doch angenommen, es gäbe ein solches Buch, ein Buch, mit dessen Niederschrift zur Zeit des Römischen Reiches begonnen worden wäre und an dem während der Jahrhunderte, in denen Monarchien herrschten, bis in die heutige Zeit der Republiken hinein die verschiedensten Leute — Soldaten, Könige, Priester, Fischer und sogar ein Hirte und ein Arzt — geschrieben hätten. Könnte man dann erwarten, daß in allen Teilen dieses Buches dasselbe Thema verfolgt und dieses im großen und ganzen auf die gleiche Weise behandelt würde? Wohl kaum.
Die Bibel wurde aber tatsächlich während eines solchen Zeitabschnittes unter verschiedenen Regierungsformen von Männern dieser eben erwähnten und noch anderer Kategorien in drei Sprachen niedergeschrieben. Dennoch ist die Bibel durch und durch harmonisch. Von Anfang bis Ende übermittelt sie dieselbe Botschaft. Ist das nicht erstaunlich?
Diese innere Harmonie wäre ohne den Einfluß eines ewigwährenden, vereinigenden Geistes, mit dem alle Bibelschreiber erfüllt waren, nicht möglich gewesen. Dieser Geist war Gottes wirksame Kraft. Der Apostel Petrus sagte darüber folgendes: „Keine Prophezeiung der Schrift [entspringt] irgendeiner privaten Auslegung ... Denn Prophetie wurde niemals durch den Willen eines Menschen hervorgebracht, sondern Menschen redeten von Gott aus, wie sie von heiligem Geist getragen wurden“ (2. Petr. 1:20, 21).
Da Gott der eigentliche Autor der Bibel ist, behandelten die Bibelschreiber ein einziges Hauptthema: die Rechtfertigung der Souveränität Jehovas und die endgültige Verwirklichung seines Vorsatzes für die Erde durch sein Königreich unter der Herrschaft Christi, des „Samens“ der Verheißung. (Siehe die Rubrik auf Seite 16.)
EIN BUCH DER PROPHETIE
Die Prophezeiungen der Bibel liefern uns wahrscheinlich den größten Beweis dafür, daß sie nicht Menschenwort, sondern das Wort Gottes ist. Der Mensch ist trotz seiner hochentwickelten wissenschaftlichen Ausrüstung noch nicht einmal in der Lage, regelmäßig genaue Wettervorhersagen zu machen, geschweige denn Hunderte von Ereignissen vorauszusagen. Die Bibel enthält jedoch buchstäblich Hunderte von Prophezeiungen, die sich so genau erfüllt haben, daß es Erstaunen hervorruft. Wird dadurch nicht deutlich, daß hinter diesen Prophezeiungen der große überlegene Geist steht, der einmal sagte: „Ich allein [bin] Gott ... und keiner sonst, der wahre Gott, dem niemand gleicht, der von Anfang an den Ausgang kundgetan und das noch Ungeschehene in der Vorzeit.“ (Jes. 46:9, 10, Jerusalemer Bibel)?
Viele der wichtigsten Prophezeiungen der Bibel stehen mit ihrem Hauptthema in Verbindung: die Rechtfertigung Gottes durch das Königreich des verheißenen „Samens“. Damit man den verheißenen Retter, ohne zu zweifeln, genau identifizieren konnte, ließ Gott durch Inspiration viele Prophezeiungen niederschreiben und gab so Aufschluß über seine Geburt, sein Leben und seinen Tod. Diese Prophezeiungen über den „Samen“ oder „Messias“ — es gibt davon über 300 — erfüllten sich alle an Jesus Christus.a
Freidenker haben versucht, Christus so hinzustellen, als ob er die Dinge auf eine Weise manipuliert hätte, daß die Prophezeiungen auf ihn paßten. Im allgemeinen brüsten sich Freidenker damit, sehr logisch denken zu können. Doch ist es logisch, zu behaupten, Jesus habe die Dinge so manipuliert, daß er in Bethlehem geboren wurde (Micha 5:2; Matth. 2:1, 5, 6), daß er aus dem Stamme Juda kam (1. Mose 49:10; Luk. 3:23, 33) und daß er ein Nachkomme des Königs David wurde? (Jes. 9:7; Matth. 1:1).
Andere mögen darauf erwidern: „Wenn Jesus der Sohn Gottes ist und vorher im Himmel gelebt hat, dann konnte er auch dafür sorgen, daß sich durch seine Geburt diese Prophezeiungen erfüllten.“ Das stimmt zwar, aber dieses Argument würde die Anschauung eines Freidenkers, Jesus sei nichts weiter als ein normaler Mensch gewesen, zunichte machen.
Und was kann zu dem gesagt werden, was bei Jesu Tod geschah, daß er geschlagen, angespuckt, an einen Pfahl gebracht und — was sehr außergewöhnlich war für einen am Pfahl Hingerichteten — daß seine Knochen nicht gebrochen wurden? (Jes. 50:6; Micha 5:1; Jes. 53:5; Ps. 34:20; Matth. 27:26, 30; Luk. 23:33; Joh. 19:33-36). Beeinflußte Jesus auch all diese Geschehnisse? Das war unmöglich! Es handelte sich also hierbei um echte Prophezeiungen, die über 700 Jahre vor ihrer Erfüllung niedergeschrieben worden waren. Ja, ein glänzendes Zeugnis zugunsten der Glaubwürdigkeit der Bibel!
Eine der bemerkenswertesten Prophezeiungen und eine, die durch die Geschichte ausdrücklich bestätigt wurde, war die Vorhersage der Vernichtung Jerusalems. Solch eine Prophezeiung hätte kein scharfsinniger Politiker machen können, der die wachsende Unzufriedenheit der Juden unter römischer Herrschaft beobachtet hätte. Nein, die Prophezeiung enthielt Einzelheiten, die kein „Futurologe“ hätte vorhersehen können. Wer hätte gedacht, daß der römische Feldherr Cestius Gallus im Jahre 66 u. Z. seine Truppen „wider alle Vernunft“ — wie Josephus schrieb — von Jerusalem abzog, gerade als die Stadt so weit war, daß sie wie eine reife Pflaume in seine Hände gefallen wäre! Doch Jesus hatte vorausgesagt, daß dies die Gelegenheit sei, aus der belagerten Stadt zu fliehen (Luk. 21:20-22). Auf diese Weise konnten seine Jünger, die nach diesem Zeichen Ausschau gehalten hatten, entkommen. Ungefähr vier Jahre später, im Jahre 70 u. Z., wurden dann Jerusalem und sein Tempel vollständig vernichtet, genauso wie Jesus es vorausgesagt hatte (Luk. 19:41-44; Matth. 24:2).
Jesu Prophezeiung über die Vernichtung Jerusalems im ersten Jahrhundert ist für uns heute von großem Interesse, denn sie steht im Zusammenhang mit der Prophezeiung über das Ende des gegenwärtigen bösen Systems und über die Aufrichtung des Königreiches Gottes unter der Herrschaft des verheißenen „Samens“. Im ersten Jahrhundert gab Jesus den Christen ein Zeichen, wodurch sie wissen konnten, daß das Ende Jerusalems nahe war und daß sie zu ihrer eigenen Sicherheit fliehen sollten. Er hat heutigen Christen ebenfalls ein Zeichen gegeben, an dem sie erkennen können, daß sein Königreich nahe ist.
Nachdem Jesus internationale Kriege, schwere Erdbeben, Seuchen, Lebensmittelknappheit und die Verfolgung wahrer Christen angeführt hatte, erwähnte er „Angst und Bangen unter den Nationen [nicht nur unter den Juden]“ und sagte voraus, daß „die Menschen ohnmächtig werden vor Furcht und Erwartung der Dinge, die über die bewohnte Erde kommen [nicht nur über Jerusalem]“ (Luk. 21:10-19, 25, 26). Allein diese Äußerungen Jesu zeigen, daß sich seine Prophezeiung bei der Vernichtung Jerusalems im Jahre 70 u. Z. noch nicht vollständig erfüllt hat. Seine Prophezeiung sollte sich offensichtlich in weit größerem Maße erfüllen, also nicht nur zur Zeit der Vernichtung des abgefallenen Jerusalems, sondern auch dann, wenn die gesamte falsche Religion und der übrige Teil des bösen Systems Satans vernichtet werden wird, um der gerechten ‘neuen Erde, die wir gemäß Gottes Verheißung erwarten’, Platz zu machen (2. Petr. 3:13).
Dieser Gedanke wird durch die folgende Frage, die die Jünger Jesus stellten, bestätigt: „Sage uns: Wann werden diese Dinge [er hatte gerade über die Vernichtung Jerusalems gesprochen] sein, und was wird das Zeichen deiner Gegenwart und des Abschlusses des Systems der Dinge [Ende der Welt, NT 68] sein?“ (Matth. 24:3).
Jesus zeigte mit einer weiteren Erklärung, daß er nicht nur die Vernichtung Jerusalems im Sinn hatte, sondern auch an die Zeit dachte, wenn er mit Königsmacht zurückkommen würde und Gottes Königreich aufgerichtet werden würde. Er sagte: „Und dann werden sie den Sohn des Menschen in einer Wolke mit Macht und großer Herrlichkeit kommen sehen. ... Beachtet den Feigenbaum und alle anderen Bäume: Wenn sie bereits ausschlagen, so erkennt ihr selbst, indem ihr es beobachtet, daß nun der Sommer nahe ist. Ebenso auch ihr, wenn ihr diese Dinge geschehen seht [Kriege, Erdbeben, Seuchen, Lebensmittelknappheit, Christenverfolgung, Angst und Bangen unter den Nationen], erkennt, daß das Königreich Gottes nahe ist“ (Luk. 21:10-31).
Genauso, wie sich Jesu Prophezeiung bezüglich der Vernichtung Jerusalems in allen Einzelheiten genau erfüllt hat, wird sich auch seine Prophezeiung hinsichtlich des Endes dieses Systems der Dinge erfüllen. Das Geschehen seit dem Jahre 1914 liefert uns genügend Beweise, daß wir in der Zeit leben, in der sich die in Matthäus, Kapitel 24 und 25, Markus, Kapitel 13 und Lukas, Kapitel 21 aufgezeichneten Prophezeiungen Jesu erfüllen. Nachdem er erwähnt hatte, daß ‘alle diese Dinge ein Anfang der Bedrängniswehen sind’, fügte er hinzu: „Und diese gute Botschaft vom Königreich wird auf der ganzen bewohnten Erde gepredigt werden, allen Nationen zu einem Zeugnis; und dann wird das Ende kommen“ (Matth. 24:8, 14).
Ja, die gegenwärtige Zeit der „Bedrängnis“ kündigt die Erfüllung einer wunderbaren Hoffnung an. „Diese gute Botschaft vom Königreich“ wird heute „auf der ganzen bewohnten Erde“ von Jehovas Zeugen gepredigt. Nah und fern verkündigen sie die großartigste aller Botschaften, daß Jehovas Souveränität bald gerechtfertigt und sein Vorsatz für die Erde verwirklicht sein wird, wenn das Königreich des „Samens“, Jesus Christus, alle Bösen vernichtet hat und dafür sorgt, daß Gottes Wille wie im Himmel so auch auf der Erde geschieht (Matth. 6:9, 10). Dann werden alle gerechtigkeitsliebenden Menschen, die das Ende des gegenwärtigen Systems überlebt haben, und die Millionen Auferstandenen die Gelegenheit haben, für immer auf einer paradiesischen Erde zu leben (Joh. 5:28, 29).
Das ist bestimmt eine wunderbare Hoffnung, die die Bibel der Menschheit in Aussicht stellt. Die Philosophen, Wissenschaftler und Politiker dieser Welt können uns keine solche Hoffnung geben. Warum also DIE BIBEL, das einzige Buch der Hoffnung, das existiert, ablehnen? Jehovas Zeugen werden dir gern dabei behilflich sein, die Bibel besser kennenzulernen.
[Fußnote]
a Eine Liste der wichtigsten Prophezeiungen über den Messias findet man in dem Buch „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“, S. 341—343, herausgegeben von der Wachtturm-Gesellschaft.
[Kasten auf Seite 16]
DIE BIBEL VERFOLGT EIN HAUPTTHEMA:
Die Rechtfertigung der Souveränität Jehovas und die endgültige Verwirklichung seines Vorsatzes bezüglich der Erde durch sein Königreich unter Christus, dem verheißenen „Samen“
DIE GRUNDLEGENDE WAHRHEIT:
„Am Anfang ... Gott ...“ (1. Mose 1:1).
GOTT GAB DEM MENSCHEN EINEN GUTEN ANFANG:
„Gott [sah] alles, was er gemacht hatte, und siehe! es war sehr gut“ (1. Mose 1:31).
GEMÄSS GOTTES VORSATZ SOLLTE DAS PARADIES ÜBER DIE GANZE ERDE AUSGEDEHNT WERDEN:
„Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch‘“ (1. Mose 1:27, 28; 2:8).
DER ERSTE MENSCH REBELLIERTE UND VERERBTE SEINEN NACHKOMMEN DEN TOD:
„Durch e i n e n Menschen [ist] die Sünde in die Welt hineingekommen ... und durch die Sünde der Tod und ... [so hat sich] der Tod zu allen Menschen verbreitet“ (Röm. 5:12).
GOTT VERHIESS BEFREIUNG DURCH DEN „SAMEN“:
„Durch deinen Samen [Abraham] werden sich bestimmt alle Nationen der Erde ... segnen“ (1. Mose 22:17, 18; vergleiche 1. Mose 3:15).
CHRISTUS IST DER VERHEISSENE „SAME“:
„Nun wurden die Verheißungen Abraham und seinem Samen zugesagt. Es heißt nicht: ,Und den Samen‘ wie im Falle vieler solcher, sondern wie im Falle eines einzigen: ,Und deinem Samen‘, welcher Christus ist“ (Gal. 3:16).
GOTTES KÖNIGREICH UNTER DEM „SAMEN“ WIRD JEHOVAS VORSATZ FÜR DIE ERDE VERWIRKLICHEN:
„Ihr sollt daher auf folgende Weise beten: ,Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt. Dein Königreich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auch auf der Erde‘“ (Matth. 6:9, 10; Offb. 12:10).
GOTTES NAME UND SOUVERÄNITÄT WIRD DURCH DIE VERNICHTUNG ALLER REBELLEN GERECHTFERTIGT WERDEN:
„O mögen sie für alle Zeiten beschämt und bestürzt sein, und mögen sie mit Scham bedeckt werden und umkommen, damit man erkenne, daß du, dessen Name Jehova ist, du allein, der Höchste bist über die ganze Erde“ (Ps. 83:17, 18).
WÄHREND DER TAUSENDJAHRHERRSCHAFT CHRISTI WIRD DAS IRDISCHE PARADIES WIEDERHERGESTELLT:
„Glücklich und heilig ist, wer an der ersten Auferstehung teilhat; über diese hat der zweite Tod keine Gewalt, sondern sie werden Priester Gottes und des Christus sein und werden als Könige die tausend Jahre mit ihm regieren“ (Offb. 20:6).
DIE AUSWIRKUNGEN DER SÜNDE WERDEN BESEITIGT SEIN:
„Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen“ (Offb. 21:3, 4).
ORDNUNG WIRD WIEDERHERGESTELLT UND GOTT SCHLIESSLICH GERECHTFERTIGT SEIN:
„Als nächstes das Ende, wenn er seinem Gott und Vater das Königreich übergibt, wenn er Regierungen von aller Art und alle Gewalt und Macht zunichte gemacht hat. Denn er muß als König regieren, bis Gott alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod zunichte gemacht. ... Wenn ihm aber alle Dinge unterworfen sein werden, dann wird sich auch der Sohn selbst dem Einen unterwerfen, der ihm alle Dinge unterworfen hat, so daß Gott allem alles sei“ (1. Kor. 15:24-28).
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Nachrichten und ihre tiefere BedeutungDer Wachtturm 1981 | 1. Januar
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Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Das Evangelisieren von Haus zu Haus
● Zwei unabhängige Baptistengemeinden von Red Deer (Alberta, Kanada) haben sich für das Predigen von Haus zu Haus ausgesprochen. In einer Artikelserie, die in der in Red Deer erscheinenden Zeitung „The Advocate“ über lokale Kirchengemeinden veröffentlicht wurde, konnte man folgende Worte eines Pastors, der in einer dieser Gemeinden wirkte, lesen: „Wenn man sich umschaut, sieht man, daß neue religiöse Gruppen entstehen, weil die Kirche mit ihrer Botschaft bei ihren Anhängern keinen Anklang mehr findet. ... Statt uns um die Menschen zu kümmern, haben wir uns zu sehr mit Bauprojekten, Vermögensangelegenheiten und Sitzungen beschäftigt.“ Nachdem er erwähnt hatte, daß er mit dem Predigen von Haus zu Haus begonnen hat, fügte er hinzu: „Wenn man an die Tür klopft, sagen die Leute: ,Du liebe Zeit! Schon wieder die Zeugen Jehovas!‘ Es soll aber so weit kommen, daß sie sagen: ,Du liebe Zeit! Schon wieder die Baptisten!‘“ Verschiedene religiöse Gruppen haben erkannt, daß das Evangelisieren der Zeugen Jehovas von Haus zu Haus biblisch ist, und haben seine Wirksamkeit bemerkt (Apg. 5:42; 20:20). Allerdings haben es nicht viele dieser Gruppen fertiggebracht, den Predigtdienst eifrig durchzuführen, und keine von ihnen predigt die wahre Königreichsbotschaft.
Die Welt braucht einen Messias
● In einer Pressemeldung aus Rom wurde der Präsident und Gründer des bekannten „Club of Rome“ (eine internationale Gruppe Intellektueller) zitiert, der sagte, daß wir einen „Messias“ brauchten, der die Welt von ihren gegenwärtigen sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen befreien würde. Der Bericht lautete: „Aurelio Peccei, der 72 Jahre lang das Leben in all seiner Vielfalt gesehen hat, brachte zum Ausdruck, daß die Welt dringend einen Messias braucht. Der Präsident und Gründer des „Club of Rome“ sagte, daß ein charismatischer Führer — in wissenschaftlicher, politischer oder religiöser Hinsicht — für die Welt die einzige Rettung von sozialen und wirtschaftlichen Umwälzungen sei, die die Zivilisation bedrohten. Solch ein Führer müßte sich über nationale und internationale Interessen sowie über das politische und wirtschaftliche Gefüge der Staaten hinwegsetzen, um die Menschheit von ihren Gebrechen zu befreien, erklärte Peccei.“
Der Souverän des Universums ist sich dieser Notwendigkeit schon lange bewußt. Er hat solch einen Führer verheißen, der die Macht haben wird, „sich über nationale und internationale Interessen“ hinwegzusetzen. Das können wir aus der Prophezeiung aus Daniel 7:14 über den messianischen König erkennen: „Ihm wurde Herrschaft und Würde und Königtum gegeben, damit die Völker, Völkerschaften und Sprachen alle ihm dienen sollten.“
Ja, der verherrlichte Jesus Christus ist Gottes verheißener messianischer König, den er „als Führer und Gebieter für die Völkerschaften“ eingesetzt hat (Jes. 55:4). Was für ein Herrscher wird er sein? Jehovas Prophet sagte, daß er ‘den Geist der Weisheit und des Verständnisses, den Geist des Rates und der Machterweisung, den Geist der Erkenntnis und der Furcht Jehovas’ besitzen werde, damit er in Geradheit Recht sprechen und die Menschheit in Frieden vereinen könne (Jes. 11:1-9).
Tödliches Spiel
● Ein dreizehnjähriger Junge, der bei seinen Großeltern zu Besuch war, sah sich einen Film im Fernsehen an, in dem wiederholt Szenen über Russische-Roulette-„Spiele“ gezeigt wurden. Nachdem sich der Junge den Film mindestens dreimal angesehen hatte, suchte er nach einem Revolver und fand auch einen im Haus, lud ihn, und nun spielte er das „Spiel“. Er hielt sich die Pistole an den Kopf und drückte ab. Der Schuß ging los, und der Junge war tot. Seine Angehörigen gaben dem Film die Schuld für diese Tragödie. „Ich werde meinen Fernsehapparat aus meiner Wohnung hinauswerfen“, sagte sein Großvater. Tony Johnson, der Onkel des Jungen und stellvertretender Sheriff, äußerte sich wie folgt: „Der Junge war hoch begabt und ein sehr guter Sportler, dem die Zukunft offenstand. Diesen Film sollte man verbrennen. ... Er dachte, es wäre ein Spiel gewesen, an dem man sich erfreuen könnte, ein waghalsiges Spiel. ... Es ist traurig, daß es unsere Gesellschaft Jugendlichen so leicht macht, sich etwas Derartiges anzuschauen.“
Die Bibel sagt: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten“, und durch diese Art Gesellschaft können wir ins Verderben gestürzt werden (1. Kor. 15:33). Man kann schon sich nachteilig auswirkende Gesellschaft haben, indem man sich einen Fernsehfilm ansieht. Deshalb wird in Sprüche 13:20 warnend gesagt: „Wer mit Weisen wandelt, wird weise werden, wer sich aber mit den Unvernünftigen einläßt, dem wird es schlecht ergehen.“ Jugendliche, die mit Toren Gemeinschaft pflegen, können leicht zu Torheiten verleitet werden, wodurch es ihnen „schlecht ergehen“ kann.
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