Älteren Personen helfen, Jehova kennenzulernen und ihm zu dienen
FOLGENDE Erfahrungen von Zeugen Jehovas zeigen, zu welchen Ergebnissen Geduld, Freundlichkeit und Erfindungsgabe führen können. Ein Zeuge aus Massachusetts berichtet:
„Ich konnte bei einer Litauerin ein Wachtturm-Abonnement aufnehmen. Als ich sie wieder besuchte, stiegen mir Bedenken auf. Sie war nämlich schon fast siebzig Jahre alt und konnte kaum noch lesen, weil sie so schlecht sah. Auch war die Sprache ein gewisses Hindernis, und sie hielt auch noch an vielen Lehren der falschen Religion fest.
Trotz meiner Bedenken besuchte ich sie und sprach mit ihr über den wahren Gott. Ich versprach ihr, sie wieder zu besuchen. In der folgenden Woche empfing sie mich mit einem strahlenden Lächeln und sagte: ‚Ich freue mich sehr, daß Sie wieder gekommen sind. Ich bin seit Ihrem ersten Besuch so glücklich. Warum mußte ich neunundsechzig Jahre warten, bis ich erfuhr, daß Gott einen Namen hat? Warum hat man mir das in der Kirche nicht früher gesagt?‘ Wir studierten weiter, und bald erkannte sie, was die Bibel über den Zustand der Toten lehrt und daß die Lehren von der Hölle und vom Fegefeuer Irrlehren sind. Jedesmal fragte sie mich, warum sie in der Kirche diese biblischen Wahrheiten nicht gelehrt worden sei.
Dann kam sie zu einem öffentlichen Vortrag, in dem über das Gebet gesprochen wurde. Ich bezweifelte, daß sie alles verstehen würde, weil sie Schwierigkeiten mit der Sprache hatte. Auf dem Heimweg stellte ich aber fest, daß sie deutlich verstanden hatte, was gesagt worden war. Sie war entsetzt darüber, daß Jehova den Gebrauch des Rosenkranzes mißbilligt. Schließlich hatte sie doch den Rosenkranz in ihrem ganzen Leben benutzt, denn Eltern und Kirche hatten sie gelehrt, ihn zu beten. ‚Was soll ich denn noch glauben?‘ fragte sie. Ich sagte ihr, wenn sie Gott gefallen wolle, müsse sie vor allem auf sein Wort hören. Bei unserem nächsten Studium sprachen wir über das Gebet, aber sie war immer noch beunruhigt.
Beim darauffolgenden Studium lenkte sie das Gespräch wieder auf das Gebet. Sie sagte: ‚Ich ging letzthin nachts ins Schlafzimmer, kniete nieder und sagte: „Jehova Gott, ich bin nur eine arme, dumme alte Frau, und ich weiß nicht, wie ich mit dir reden soll, aber vielleicht erhörst du mich ...“, und zum Schluß dankte ich ihm dafür, daß er mich anhörte.‘ Mit Tränen in den Augen fragte sie mich dann: ‚Glauben Sie, daß er mich anhörte?‘ Offenbar tat er es, denn sie fühlte sich von da an mehr zu ihm und zu seinem Volk hingezogen, und sie wohnte unserem Kreiskongreß bei.“
Auf einem Kreiskongreß in New York erzählte ein Zeuge Jehovas folgendes Erlebnis: „Eines Tages sah ich eine Frau, die einen Einkaufswagen voll Lebensmittel zog. Da sie damit nicht richtig zurechtkam, ging ich zu ihr hin und bot ihr an, ihr zu helfen und sie nach Hause zu begleiten. Sie nahm mein Angebot freudig an, denn sie hatte noch etwa sieben Häuserblocks weit zu gehen.
Unterwegs nutzte ich diese Gelegenheit, um mit ihr über die Bibel zu sprechen. Sie nahm mein Angebot, sie später wieder zu besuchen und das Gespräch mit ihr fortzusetzen, freudig an.
Als ich sie besuchte, begannen wir zusammen die Bibel zu studieren, und sie machte rasche Fortschritte. Nun besucht sie fast alle Zusammenkünfte im Königreichssaal und beteiligt sich am Wachtturm-Studium. Diese Frau ist siebenundachtzig Jahre alt, und es ist eine Freude, ihr zu helfen, Jehova kennenzulernen.“
In Peru half eine Missionarin einer bettlägerigen neunundachtzigjährigen Frau, die Bibel kennenzulernen. Mit der Zeit lernte sie Gottes Wahrheit und seine Organisation schätzen. Sie wußte, daß das Predigen eine der Voraussetzungen war, die sie erfüllen mußte, um Jehova wohlzugefallen. Sie wußte aber nicht, wie sie dies tun könnte, denn sie bekam sehr selten Besuch, hatte kein Telephon und konnte auch nicht mehr gut schreiben. Die Aussichten waren tatsächlich schlecht. Die Missionarin ermunterte sie, zu Jehova zu beten und ihn immer wieder darum zu bitten, ihr die Möglichkeit zu geben, ein echter Zeuge zu sein.
Bald darauf zeigte sich eine Möglichkeit. Aus unerklärlichen Gründen wechselten ihre Angehörigen die Hausangestellte, die sie betreuen mußte. Die neue Hausangestellte bemerkte die Bibel und die Schriften, die sie neben ihrem Bett liegen hatte, und begann, Fragen zu stellen. Als die Missionarin das nächste Mal zum Studium kam, war die Frau überglücklich. Nun hatte sie jemand direkt in ihrem Zimmer, der ein sanftmütiges Herz hatte. Wie konnte sie dieser Person helfen? Die Missionarin stand ihr bei, indem sie ihr die Fragen mit der Maschine in Großbuchstaben abschrieb, damit sie sie ihrer interessierten Hausangestellten vorlesen konnte. Während des Studiums mußte die Missionarin selten noch eine Bemerkung hinzufügen. Nach einiger Zeit konnte dieser treue Lobpreiser Jehovas die Neuinteressierte allein betreuen. Trotzdem sie bettlägerig ist, beteiligt sich diese Frau nun ebenfalls freudig am Zeugnisgeben.