Wir beobachten die Welt
Uralte Tradition
◆ Zur Osterzeit haben die Eier wieder Hochsaison. Hart gekocht, ausgehöhlt, gefärbt, beklebt, umhäkelt oder einfach aus Holz, Glas oder Porzellan nachgeformt, bilden sie ein typisches Requisit für das Osterfest der Christenheit. Doch „schon die alten Sumerer vor mehr als 4 500 Jahren begingen mit Eiern als Schöpfungssymbolen ihr Frühlingsfest“, schreibt Der Tagesspiegel. „Sogar in China kennt man das Eierbemalen.“ Offensichtlich ist dieses sogenannte „christliche“ Fest mit heidnischem Brauchtum vermischt worden, was es in Gottes Augen gemäß der Bibel verwerflich erscheinen läßt (Gal. 4:9-11).
„Zornige Augenblicke“
◆ In einem „HÖRZU“-Interview wurde der Theologe Professor Thielicke — nachdem auf die politischen Aktivitäten gewisser Pastoren und des Weltkirchenrates hingewiesen worden war — gefragt: „Kann sich das die Kirche noch lange erlauben? Droht sie so nicht viele ihrer treuesten Glieder zu verlieren?“ Seine Antwort: „Die Gefahr besteht wohl, auch ich hatte schon so zornige Augenblicke, in denen ich in Versuchung war, ihr den Rücken zuzukehren.“ Auf die Frage, warum er es nicht getan habe, erwiderte er, er könne seinem und der „Kirche Glauben als Kritiker der Kirche mehr nützen“, wenn er in ihren Reihen stehe. Er sehe in der Kirche soviel Hingabe und Aufopferung und habe dort Brüder und Schwestern; bei aller Kritik wisse er sich dort geborgen. Angesichts des unbiblischen Verhaltens der Kirchen der Christenheit haben zahllose Menschen aus Liebe zur Wahrheit konsequenter Stellung bezogen (Apg. 2:37, 38).
Baustoff für die dritte Welt
◆ Nach Ansicht von Sachverständigen werden allein die Entwicklungsländer bis zur Jahrhundertwende 600 Millionen zusätzliche Häuser benötigen. Man denkt dabei allerdings vorwiegend an Wohnbauten aus Ziegeln, Zement und Beton, obgleich beispielsweise Zement für viele Länder der dritten Welt ungeeignet und noch dazu teuer ist. Die traditionellen Lehmhäuser werden als altmodisch abgetan, obwohl Lehm ein billiger und in den meisten Ländern ausreichend vorhandener Baustoff ist. Das Internationale Institut für Umwelt und Entwicklung in London weist in einer vor kurzem veröffentlichten Broschüre auf die unübertroffenen Vorteile des Lehms als Baumaterial hin. Lehmhäuser sind im Sommer kühler und im Winter wärmer als Betonhäuser. Durch Zusätze und verbesserte Techniken könnte der Baustoff auch wetterbeständiger gemacht werden.
Vertrieben
◆ Die fortschreitende Industrialisierung Indiens — im Land als fortschrittlich gelobt und gefördert — zerstört mehr und mehr die prächtige Fauna des Subkontinents. Der Tagesspiegel nennt als Beispiel eines der größten und schönsten Vogelparadiese des Landes, den „Großen Vedaranyam-Sumpf“ im südindischen Bundesstaat Tamil Nadu. Im letzten Winter habe das Naturschutzgebiet noch von den vielfältigsten Vogelstimmen widergehallt, berichten Wissenschaftler, heute sei es sehr ruhig im Sumpf. Als Ursache dafür nennen sie den weit überhöhten Salzgehalt im Vogelsumpf, der durch die Abwässer von Chemiefabriken entstanden ist und der die Vögel veranlaßt, sich nach kurzer Rast eine andere Möglichkeit des Überwinterns zu suchen.
Ignorierter Bestseller
◆ Wie wenig die „Christen“ in der Bibel lesen, geht aus einer Untersuchung hervor, die vor kurzem auf einer Synodaltagung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) veröffentlicht wurde. Demnach lesen nur 5 Prozent der Protestanten „häufig“ und 13 Prozent „hin und wieder“ in der Heiligen Schrift. „Selten“ lesen 25 Prozent Gottes Wort, 55 Prozent „nie“. Die Untersuchung ergab auch, daß 51 Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder eine Bibel in ihrem Haushalt haben, 17 Prozent sogar mehrere Bibeln, 26 Prozent jedoch keine Bibel besitzen. Die meisten Kirchenmitglieder (68 Prozent) bevorzugen die Übersetzung Martin Luthers, 18 Prozent die Einheitsübersetzung, während 7 Prozent andere moderne Übersetzungen und 2 Prozent die Gute Nachricht bevorzugen.
Satellit für Arabien
◆ Bis zum Jahre 1983 soll der erste arabische Fernmeldesatellit in Betrieb genommen werden. Wie die Zeitschrift Funkschau meldet, wird der Satellit eine Übertragungskapazität von 8 000 Fernsprech- und sechs Fernsehkanälen haben. Die „Arab Organization for Space Communications“ (AOSC) hat beschlossen, den Auftrag an eine nicht genannte internationale Gesellschaft zu vergeben. Der Nachrichtensatellit soll mit der amerikanischen Raumfähre Columbia auf seine Erdumlaufbahn gebracht werden.
Zweite „grüne Revolution“?
◆ „Nach den Fortschritten in der Raumfahrt und Mikroelektronik ist für viele Beobachter das ,Zeitalter der Biologie‘ angebrochen. ... [Die] Folgen sind noch unübersehbar“, schreibt der Münchner Merkur. „Viele namhafte Wissenschaftler aber betrachten die neue Gentechnologie auch als ,das größte Risiko seit der Atombombe‘.“ Pflanzengenetiker versuchen, Eigenschaften von einer Pflanze auf eine andere zu übertragen, indem sie — ohne Rücksicht auf Verwandtschaftsgrade — die Gene einer Pflanze in die Erbsubstanz einer zweiten einbauen. Die Neuzüchtung von Nutzpflanzen durch Eingriffe in das Erbgut der Pflanze wird als die „zweite grüne Revolution“ bezeichnet, die „zu einer weltweiten Ertragssteigerung sowohl in den Ländern der dritten Welt wie auch in den Industriestaaten“ führen soll. In der Welt blickt man hoffnungsvoll auf die Genforschung, die die Ernährungsprobleme der Erde lösen soll.
Muttermilch
◆ Die Rückstände giftiger Insektenvertilgungsmittel in der Muttermilch betragen heute zum Teil nur noch ein Zehntel der Rückstandswerte von 1975. Sie sind also in den letzten fünf Jahren erheblich geringer geworden. Diesen Befund teilte gemäß der Frankfurter Rundschau der Berliner Professor W. Baltes in Hamburg mit. Professor Baltes ist Vorsitzender der Fachgruppe „Lebensmittelchemie und gerichtliche Chemie“ in der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Als Gründe für diese positive Entwicklung nannte er das Verbot der Herstellung und Anwendung von DDT seit 1972, das Verbot der Anwendung von PCB (polychloriertes Biphenylen) seit 1978 sowie das Verbot und die Einschränkung verschiedener anderer chlororganischer chemischer Verbindungen.
Frühzeitiger Schwangerschaftsnachweis
◆ Ein neuartiger Test, den Münchner Wissenschaftler entwickelt haben, eignet sich zur besonders frühzeitigen und sicheren Diagnose einer Schwangerschaft. Bei dem neuen Schwangerschaftsnachweis — so ist der Deutschen Gesundheits-Korrespondenz zu entnehmen — wird mit einem raffinierten diagnostischen Verfahren (Enzymimmunassay) festgestellt, in welcher Konzentration das Protein „Beta-1-Glykoprotein SP-1“ im Serum vorkommt. Schon ein milliardstel Gramm SP-1 pro Kubikzentimeter Serum kann nachgewiesen werden. Konzentrationen über diesem Wert gelten als Schwangerschaftsnachweis. Spätestens am vierten Tag nach Ausbleiben der Periode wurde in einem Versuch mit 24 Frauen im Klinikum Großhadern der Münchner Universität die Schwangerschaft diagnostiziert.
Autofahren bei Gewitter
◆ Der Karosseriekörper des Autos wirkt wie ein Blitzableiter, an dem der Strom in die Erde abfließt. Daher läßt sich ein Gewitter fast nirgendwo so sicher überstehen wie im Auto. Gefährdet ist jedoch, wer den Arm aus dem Fenster hält. Die Auto-Zeitschrift Mot weist auch darauf hin, daß die ausgefahrene Antenne bei Gewitter ein Risiko darstellt. „Über das Antennenkabel kann der Blitz ins Wageninnere dringen, das Autoradio zerstören und auf Insassen überschlagen.“
Säuglingssterblichkeit und Vorsorgeuntersuchung
◆ Nur 57 Prozent der deutschen Frauen, die schwanger sind, gehen zehnmal (wie empfohlen) oder öfter zu den kostenlosen Überwachungsuntersuchungen. Dem Umstand, daß die Schwangeren hierzulande so wenig zu den Vorsorgeuntersuchungen gehen, wird die im Vergleich mit den Nachbarländern höhere Säuglingssterblichkeit angelastet. Die perinatale Sterblichkeit der Säuglinge soll bei Frauen, die sich nur dreimal oder weniger untersuchen lassen, wesentlich höher sein. Zum Beispiel hat in Vorarlberg (Österreich) eine 95prozentige Beteiligung der Frauen an den Vorsorgeuntersuchungen gemäß einem Bericht im Münchner Merkur die Säuglingssterblichkeit gegenüber den anderen österreichischen Bundesländern halbiert.
Bulgarien: Heilkräuter auf dem Vormarsch
◆ Bulgarische Ärzte scheinen pflanzlichen Heilmitteln immer mehr den Vorzug zu geben. Wie die in der DDR erscheinende Zeitschrift Urania berichtet, hat sich der Heilkräuterverbrauch in Bulgarien in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt. Allein im Jahre 1980 wurden zum Beispiel 8 000 Tonnen Pfefferminze, Kamille, Lindenblüten, Lavendel und andere Kräuter von einem staatlichen Unternehmen aufgekauft und zu pflanzlichen Heilmitteln verarbeitet. Vor rund fünf Jahren ist in Sofia eine Spezialklinik mit 60 Betten eingerichtet worden, die Patienten mit chronischer Bronchitis, Magen- und Darmgeschwüren sowie Bronchialasthma hauptsächlich mit Heilkräuterzubereitungen behandelt.
Sonnentelefone
◆ Im Schwarzwald wurde jetzt an der Bundesstraße 14 ein beleuchtetes Notruftelefon mit einer Stromversorgung über Solargeneratoren in Betrieb genommen. Mit der tagsüber gewonnenen Energie wird eine 24-V-Batterie geladen, die nachts die Stromversorgung übernimmt. Wie die Zeitschrift Funkschau meldet, konnte der Stromverbrauch durch eine Leuchtstoffröhre für Batteriebetrieb auf ein Drittel gegenüber herkömmlichen Leuchten gesenkt werden. In Frankreich wurden die ersten Telefonzellen, die ihren Strombedarf mit Solarenergie decken, in Troyes (Departement Champagne) aufgestellt. Gemäß der Zeitschrift Universitas ist auf dem Dach der Telefonzellen eine Solarbatterie montiert, die einen Akkumulator im Sockel lädt.
Opfer der Unmoral
◆ Die vor einigen Jahren noch weitgehend unbekannte Kinderprostitution habe in zahlreichen Ländern Asiens und Südafrikas „alarmierend“ zugenommen. Dies erklärte kürzlich die Vertreterin des Internationalen Kinderschutzbundes vor dem Kongreß der Internationalen Bewegung gegen die Sklaverei in Nizza (Südfrankreich). Sie machte dafür gemäß der Stuttgarter Zeitung vor allem die „Industrialisierung des Sex-Tourismus“ in westlichen Ländern verantwortlich.
Artemis-Statue entdeckt
◆ In den Ruinen der antiken Stadt Ephesus (Westtürkei) haben Archäologen den Torso einer Marmorstatue der Göttin Artemis entdeckt. Wie Die Welt meldet, stammt die 50 cm große Statue aus dem 1. Jahrhundert u. Z. und diente vermutlich als Grundstein eines Hauses. Der „Artemis der Epheser“ wurde gemäß Apostelgeschichte 19:27, 34, 35 in dieser Stadt besondere Verehrung zuteil.
Ein Anzug für über 1 Million Dollar
◆ Den teuersten „Anzug“ der Welt besitzt zur Zeit die amerikanische Weltraumbehörde NASA. Der Weltraumanzug, der Astronauten einer Raumfähre das Überleben auch außerhalb ihres Raumschiffes im All ermöglichen soll, kostet 1,5 Millionen Dollar. Er bietet eine große Bewegungsfreiheit und ist mehrfach verwendbar. Dies wurde beim Kongreß der Internationalen Astronautischen Föderation (IAF) in Rom berichtet.
Eisberge als Wasserspeicher
◆ Die Eisberge der Weltmeere speichern etwa 2 500 Kubikkilometer Süßwasser. Das ist so viel Wasser wie in allen Flüssen der Erde zusammengenommen. Wie TASS berichtet, wurde diese Menge von sowjetischen Wissenschaftlern auf der Grundlage von Meßdaten errechnet, die von Schiffen, Flugzeugen und Satelliten aus gesammelt wurden. Die Eisdecke der Antarktis gilt als das größte Eisreservoir.
„Einmischungen“ zurückgewiesen
◆ Scharfe Kritik an Äußerungen und Verhaltensweisen „mancher Vertreter der großen Kirchen“ hat der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände geübt. Politische Interessen dürften seiner Meinung nach nicht mit dem „christlichen Auftrag“ vermengt werden. „So werde durch die Parteinahme von Kirchenleuten bei widerrechtlichen Hausbesetzungen ungesetzliches Handeln mit kirchlicher Autorität versehen“, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung. „In anderen Fällen — wie beispielsweise im Zusammenhang mit drohenden Betriebsstillegungen in Frankfurt am Main — würden Diffamierungen gegen das bessere Sachwissen gesetzt.“
Dürfen Kranke fliegen?
◆ Untersuchungen der Fluggesellschaften-Vereinigung IATA haben ergeben, daß es in der Regel nicht notwendig ist, wegen einer Krankheit auf eine Flugreise zu verzichten. Ein absolutes „Flugverbot“ besteht im wesentlichen nur für Personen mit frischem Herzinfarkt, mit schwerer Angina pectoris und mit akuter Herzmuskelerkrankung (Myokarditis, Endokarditis, Perikarditis). Menschen mit stark überhöhtem Blutdruck, mit Leukämie oder Anämie sowie mit Glaukom (grüner Star), Infektionskrankheiten und akuten Psychosen sollten auf das Fliegen verzichten. „Ein bereits abgeheilter Infarkt oder ein eingesetzter Herzschrittmacher sind im allgemeinen kein Grund, das Flugzeug zu meiden“, bemerkt die Zeitschrift Naturwissenschaftliche Rundschau. „Auch hohes Alter sollte an und für sich niemanden an einer Flugreise hindern.“
Rekordtiefe
◆ Sowjetische Forscher sind im Timormeer (zwischen Australien und Indonesien) erstmals mit einem Tiefseetauchgerät in 1 720 Meter Tiefe vorgedrungen. Der bisherige Rekord lag gemäß der Naturwissenschaftlichen Rundschau bei 1 500 Metern. Derartige Tauchfahrten helfen, das Geheimnis der „weißen Flecken“ unseres Planeten zu lüften.