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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1983
  • Zwischentitel
  • Moral oder Furcht?
  • Unmut über die Gehälter der Kleriker
  • Das Tier ist kein Geschäftsmann
  • Kinder nehmen den Tod nicht ernst
  • „Natürliche“ Insektizide
  • Fehlstart
  • Wie sauber ist Geld?
  • Randerscheinung
  • Der Einfluß der äußeren Erscheinung
  • Rätsel um den Gründer der Scientology-Kirche
  • Verführt
  • Fusionsforschung in Israel?
  • Papst würdigt Carabinieri
Erwachet! 1983
g83 8. 9. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Moral oder Furcht?

● Viele religiöse Führer rechtfertigen ihre Beteiligung an der Diskussion über Atomwaffen mit der Behauptung, ein Atomkrieg sei unmoralisch, weil er angeblich eine „neue Qualität“ habe. Der Londoner Kolumnist Gwynne Dyer, Mitglied des Internationalen Instituts für Strategische Studien, widerspricht dieser Auffassung wie folgt: „Das ist natürlich blanker Unsinn; die ,Qualität‘ — die Moral — beim Töten im Krieg ist die gleiche wie seit eh und je. Was sich geändert hat, ist die ,Quantität‘ des Todes. Die Kirchen, die fast jeden Krieg in der Geschichte gerechtfertigt und gesegnet haben (auf beiden Seiten), reagieren einfach auf die gleiche [bedrohliche] Situation, die die übrige Bevölkerung in Aufregung versetzt.“ Es geht auch um ihr Überleben.

Unmut über die Gehälter der Kleriker

● „Lauthals und zornig protestierten zahlreiche Studenten und Studentinnen der Trierer Päpstlichen Fakultät gegen den Bischöflichen Stuhl“, meldete das luxemburgische tageblatt Anfang des Jahres. Was war der Anlaß? „Nachdem es zu einer starken Verknappung der Priester gekommen [war], eröffnete man den Theologiestudenten die Laufbahn als ,Pastoralhelfer‘ oder -,helferin‘. Jetzt wurde der Ausbildungsgang für diese Gottesleute in der Diözese Trier radikal abgestoppt.“ Die zu einer Protestkundgebung versammelten jungen Theologen protestierten vor allem gegen die „zu hohen Gehälter der Kleriker und Bistumsbediensteten“. „Die Bischöfe haben Minister- und Ministerpräsidentengehälter!“ hieß es. Man forderte, daß die „überhöhten Gehälter“ den Helfern zugute kommen.

Das Tier ist kein Geschäftsmann

● In einem Leserbrief an die Zeitschrift Das Tier wendet sich Professor Dr. H. Hediger aus Zürich gegen eine grenzenlose „Vermenschlichung“ biologischer Erscheinungen. Es sei modern, von der „Eigensucht des Erbguts“ zu sprechen, die (angeblich) jede Weiterentwicklung steuere. Die Amerikaner E. O. Wilson (1975) und R. Dawkins (1976) vertreten in ihren Büchern Sociobiology und The Selfish Gene (Das selbstsüchtige Gen) diese Ansicht. Es sei jedoch „unsinnig vermenschlichend ..., ein derartig winziges Teilchen einer Zelle selbstsüchtig zu nennen“.

Neuerdings werden auch Begriffe aus der Geschäftswelt und dem Finanzwesen sowie aus der Technik „immer selbstverständlicher in die Biologie übernommen“. Tiere müßten, so lehrt man, ständig „Strategien“ erfinden und anwenden, die es ihnen gestatten würden, mit harten „Kosten-Nutzen-Rechnungen“ ihre Widersacher zu schlagen und zu überleben — das Tier wird zum überforderten „Geschäftsmann“. „Unerhörte Mißverständnisse und Irrtümer sind die Folge“, da Tiere außerhalb unseres Geschäftsdenkens leben und als Lebewesen „außerhalb oder gar weit über der Technik“ stehen. Der Verfasser hält es daher für falsch, „bei Tieren von ,Budget‘ zu sprechen, von ,Etat‘. Darunter versteht man einen in die Zukunft gerichteten Haushaltsplan oder Voranschlag. Dem Tier aber ist die Zukunft verschlossen.“

Professor Hediger schließt seinen Brief mit den Worten: „Erstaunlich ist die Leichtgläubigkeit der Moderne. Dawkins Lehre, anmaßend vorgetragen, gilt inzwischen an Universitäten und — was schlimmer ist — an Schulen als die allein richtige. Aber wann war wissenschaftliche Arbeit schon vor Irrwegen sicher!“

Kinder nehmen den Tod nicht ernst

● „Ein zweifelhafter Drang zum mutigen Tun hat in jüngster Zeit schon viele Kinder in den Tod getrieben“, klagt der Bonner Generalanzeiger. In den USA spricht man bereits von einer ansteckenden Seuche, die unter den Kindern grassiere. „Sie lieben das realistische Spiel, und sie nehmen dabei den Tod nicht ernst. Denn auf dem Bildschirm, und das erleben viele Kinder ja tagtäglich, wird tausendfach gestorben.“ Ein 13jähriger Schüler wollte z. B. selbst einmal erleben, wie es ist, wenn man eine Schlinge um den Hals spürt. Vorsichtshalber legte er sich ein Messer in greifbare Nähe, um notfalls den Strick zu zerschneiden. Aber dazu kam er nicht mehr. Einem 8jährigen Jungen wurde seine Vorliebe für das Tarzanspiel zum Verhängnis. Bei dem Versuch, sich mit einem Seil von Baum zu Baum zu schwingen, erdrosselte sich das Kind unversehens in einer Schlinge. Jährlich werden unzählige Kinder durch Kugeln, Pfeile, Bolzen oder andere Geschosse verletzt, verkrüppelt oder gar getötet. Kinder schießen mit allerlei Geräten aufeinander, ohne die wirkliche Gefahr zu erkennen. Die Zeitung schreibt: „Bei den Helden im Fernsehen sieht das alles ja so einfach aus, besonders, wenn noch Komik mit im Spiel ist. Für die Kinder aber verwischen sich die Grenzen zwischen Show und Realität.“ Eltern sollten daher das Kino und das Fernsehprogramm für ihre Kinder kritisch auswählen und mit ihnen über den Unterschied zwischen Spiel und Realität sprechen.

„Natürliche“ Insektizide

● Die Bevölkerung Indiens benutzt schon seit langem die Blätter und Früchte des Neem-Baumes (Azadirachta indica) als natürliches Schädlingsbekämpfungsmittel. Wie die Phytomedizinische Gesellschaft in Geisenheim mitteilt, konnte jetzt nachgewiesen werden, daß ein Extrakt aus Teilen des Neem-Baumes tatsächlich gegen Insekten wirksam ist. Auch in den Blättern einer anderen in den Tropen beheimateten Pflanze (Hyptis suaveolens) haben indische Wissenschaftler eine flüchtige Substanz mit hoher Wirksamkeit gegen pflanzenschädliche Pilze entdeckt. In ersten Versuchen konnte mit dem ätherischen Öl dieser Pflanze das Auftreten einer Blattfleckenkrankheit an Reis verhindert werden, ohne Samen oder Keimlinge zu schädigen.

Fehlstart

● Der Absturz der europäischen Ariane-Rakete (L5) habe „außer einem nicht unerheblichen Investitionsvolumen von über 300 Millionen Mark auch viele berechtigte Hoffnungen unwiederbringlich mit in die Tiefe des Ozeans“ gerissen, bemerkt die Zeitschrift Funk-Technik (38/83). Der Fehlstart sei nicht nur als „schwerer Rückschlag für die europäische Raumfahrt zu werten“, sondern habe Europa auch im Bereich des Satellitenfunks zurückgeworfen. Doch, so gibt die Zeitschrift zu bedenken, ist die „hochgelobte Qualität von Satellitensendungen ... noch nicht einwandfrei erwiesen“. Die bisher zugänglichen Satellitenübertragungen aus Übersee lassen trotz aufwendiger professioneller Apparatur an Bildschärfe zu wünschen übrig; beim Farbton ist es nicht anders. Außerdem können sie von allen beweglichen und tragbaren Geräten nicht empfangen werden. Somit bleiben etwa 20 Millionen Autofahrer und mehrere Millionen Besitzer von Kofferempfängern sowie portablen Fernsehgeräten wegen der angewandten Gigahertz-Technik „für immer unerreichbar“.

Bei dem 5. Start der „Ariane“ gingen ein Nachrichtensatellit für die Schiffahrt und ein italienischer Nachrichtensatellit im Werte von zusammen 270 Millionen Mark verloren.

Wie sauber ist Geld?

● Es hat sich offenbar „ausgezahlt“, daß die Deutsche Bundesbank seit einiger Zeit dem Banknotenpapier eine Substanz beimischt, die das Wachstum von Mikroorganismen hemmt. Das Bundesgesundheitsamt, das vor einiger Zeit verschiedene Geldsorten auf ihre „Reinlichkeit“ hin untersuchte, hat bei ausländischen Banknoten erheblich mehr Verunreinigungen gefunden als bei deutschem Geld. Auf deutschen Banknoten fanden sich immerhin auf jeder Seite jeweils etwa 50 Bakterien, Hefen oder Schimmelpilze. Dabei gab es keinen Unterschied zwischen stark umlaufenden 10-DM-Scheinen oder weniger oft benutzten 100-DM-Noten. Das Bundesgesundheitsamt betont — so konnte man in der Zeitschrift medizin heute lesen —, daß ihm bisher in Deutschland kein Fall einer Erkrankung bekannt geworden ist, der von verschmutztem Geld ausging. Vor allem in Lebensmittelgeschäften sollte dennoch stets eine strikte Trennung von Verkauf und Kasse eingehalten werden.

Randerscheinung

● „8.45 Uhr: Christliche Morgenfeier“. So liest man auf den Anzeigetafeln im Bonner Bundeshaus. Westermanns Monatshefte berichteten vor einiger Zeit in einem Beitrag über dieses Stück Bonner Alltag, das über die Bundeshauptstadt hinaus kaum bekannt ist. Früher fand die Morgenandacht im Plenarsaal des Bundestages statt, doch „längst ist man umquartiert in den kleineren ,Ruheraum Herren‘, eigentlich ein Sitzungszimmer, holzgetäfelt, Veloursteppich“, mit einem „bescheidenen Altar, im Halbkreis gruppiert einige Polsterstühle, darauf recht bequem die schwindende Gemeinde“. Im halbjährlichen Turnus teilen sich die evangelische und die katholische Kirche in die Zulieferung der Texte. Der Rahmen ist festgelegt: „Gemeinsames Lied/Psalm/Schriftlesung/Gebet/Gemeinsames Lied“. Wer zuerst kommt, liest vor. So ist es Brauch seit Bestehen des Bundestages. „Leider hat der Besuch stark nachgelassen“, stellte ein Minister fest. Manchmal findet sich nur eine Handvoll Seelen ein. Das Magazin bemerkte abschließend: „Der Bundestag beginnt mit Beten, der Anzeigetafel nach. Aber die Morgenandacht ist zur kümmerlichen Randerscheinung geworden.“

Der Einfluß der äußeren Erscheinung

● Haben es gutaussehende Menschen leichter im Leben? Wie Experimente bestätigen, machen attraktiv erscheinende Personen einen „besseren Eindruck“. Man vermutet bei ihnen eine ausgeprägte Persönlichkeit, hält sie für interessanter, ehrlicher, warmherziger, umgänglicher, freundlicher, tatkräftiger, geistvoller und erfolgreicher. Sie erhalten auch eher als andere Hilfe, wenn sie in Not sind. Die Frankfurter Zeitung — Blick durch die Wirtschaft empfiehlt, sich zu pflegen, da gutes Aussehen auch die Chance erhöhe, einen Job zu erhalten.

Rätsel um den Gründer der Scientology-Kirche

● Wo ist der Gründer und Leiter der sogenannten Scientology-Kirche, der Amerikaner L. Ron Hubbard? Die New Yorker Time berichtete kürzlich, Hubbard sei seit März 1980 verschwunden. Schon lange wird gemunkelt, der Religionsgründer sei tot oder wahnsinnig. Daß irgend etwas nicht stimmt, wurde deutlich, als Hubbards 48jähriger Sohn Ronald ein Gericht in Kalifornien anrief, um einen Treuhänder zu bestellen, der den Besitz seines Vaters „vor den neuen Leitern“ der Organisation schützen sollte. Gemäß der schweizerischen Weltwoche sind die „neuen Leiter“ junge Anhänger Hubbards, die von Jugend an seine persönlichen Dienstboten waren und nun die Kontrolle der Organisation an sich gerissen haben.

Um drei Kartons mit Dokumenten zur Person Hubbards geht es in einem Gerichtsverfahren in Florida. Die Dokumente hatte Hubbard einige Wochen vor seinem Untertauchen einem Gefolgsmann namens Gerry Armstrong übergeben, damit dieser eine möglichst schmeichelhafte Biographie des „Kirchengründers“ schreibe. Die Durchsicht des Materials soll Armstrong jedoch derart erschreckt haben, daß er spontan die „Kirche“ verließ. Vor Gericht belegte Armstrong jetzt, daß Hubbard sich „fortwährend in falschem Licht dargestellt und über seine Vergangenheit Lügen verbreitet“ habe.

Verführt

● „Fünfeinhalb Prozent aller lizenzierten amerikanischen Psychotherapeuten gestehen ein, daß sie ab und an auch schon mal mit einer Patientin [Geschlechtsverkehr haben].“ Das enthüllt die Zeitschrift Psychologie Heute (4/83) und stützt sich dabei auf eine Untersuchung, die von der Universität Los Angeles durchgeführt wurde. Neun von zehn Klientinnen, die sich auf das sexuelle „Angebot“ ihres Therapeuten eingelassen hatten, „trugen erhebliche psychische Beschwerden davon: Sie fanden kein Vertrauen zu einem neuen Therapeuten (oder zu Männern im allgemeinen), litten unter Depressionen, griffen zu Drogen oder waren selbstmordgefährdet“. Andere Ergebnisse strafen die faule Ausrede mancher Therapeuten Lügen, die sich damit herausreden wollen, sie agierten im Interesse ihrer Anvertrauten: „Fast alle ,Seitensprünge‘ wurden nach Angaben der Therapeuten mit als körperlich attraktiv empfundenen Klientinnen ausgeführt, praktisch keine jedoch mit älteren, ,häßlichen‘ oder behinderten.“

Fusionsforschung in Israel?

● Israel will sich offenbar an der Fusionsforschung beteiligen. Gemäß einem Bericht der Jerusalem Post sind erst kürzlich Vertreter des israelischen Energieministeriums sowie mehrerer Großfirmen aus den USA zurückgekehrt, wo sie mit Experten Gespräche über die Errichtung eines „Riggatron“-Reaktors in Israel führten. In Fusionsreaktoren werden die Wasserstoff-Isotope Deuterium und Tritium unter hohen Temperaturen in einem heißen Gemisch aus Atomteilchen zu neuen Kernen verschmolzen. Dabei wird eine-Million-mal mehr Energie frei als bei chemischen Prozessen. Ein israelischer Ministeriumssprecher äußerte sich positiv zu dem 100-Millionen-Dollar-Projekt. „Wenn es zustande käme, dann könnten etwa 70 Wissenschaftler ,die Grenzen eines neuen und interessanten Gebietes‘ überschreiten“, berichtet die Zeitschrift Universitas. Fusionsforschung wird vor allem in den USA, in der Sowjetunion, in Japan und in Europa betrieben. Nach Ansicht der Experten werden Fusionsreaktoren frühestens in 30 bis 40 Jahren kommerziell Energie liefern können.

Papst würdigt Carabinieri

● Zum erstenmal seit dem Jahre 1870 hat ein Papst wieder einer Kaserne des italienischen Heeres einen Besuch abgestattet. Wie das Trierer Bistumsblatt Paulinus berichtet, hat Johannes Paul II. beim Besuch einer römischen Kaserne in der Nähe des Vatikans „seine Wertschätzung für die oft unter Einsatz des Lebens geleistete Arbeit der Carabinieri“ zum Ausdruck gebracht. (Die Gendarmerie ist in Italien als ein Teil des Heeres organisiert.) An dem Gottesdienst mit dem Papst, so wird berichtet, nahmen rund 7 000 Soldaten sowie viele Witwen und Waisen von Opfern des Terrorismus teil.

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