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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1983
  • Zwischentitel
  • „Neujahr“ und Janustag
  • Ordensfrauen sollen aktiv werden
  • Atombombe fiel auf Katholiken
  • Energie aus Traubenabfall
  • Unersetzliche Heidschnucken
  • Aggressive Vögel
  • Schmetterlinge in den Alpen
  • Weltkirchenrat und Politik
  • Neuartige Konservierung
  • USA: süchtige Profisportler
  • Katholiken gegen päpstliche Unfehlbarkeit
  • Müllkunde
Erwachet! 1983
g83 8. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

„Neujahr“ und Janustag

● „‚Neujahr‘ war nicht immer und überall am 1. Januar“, schreibt die Süddeutsche Zeitung. Schon in republikanischer Zeit setzten die Römer erstmals den Jahresbeginn auf das traditionell gewordene Datum, den 1. Januar, fest. „An diesem Tag opferte man dem Gott Janus, betete für das Wohlergehen des Staates, tauschte Glückwünsche und Geschenke aus, gestattete sich aber auch allerlei Ausgelassenheiten — später in den Augen der Christen heidnische Bräuche.“ Die Kirche „ersetzte“ darum im 6. Jahrhundert den Janustag durch das Fest der Beschneidung Jesu und beging es als Buß- und Fasttag. Als „christlichen“ Jahresbeginn hingegen feierte man noch lange ganz verschiedene Anlässe, so zum Beispiel Ostern oder auch, besonders in Deutschland, den 25. Dezember. Heute beginnt das Kirchenjahr mit dem ersten Adventsonntag. Daneben setzte sich nach der Reformation im ganzen Abendland der bürgerliche Kalender durch.

Ordensfrauen sollen aktiv werden

● „Ordensfrauen rüsten gegen Rüstung“. Unter dieser Überschrift berichtet die katholische Wochenzeitschrift Christ in der Gegenwart (30/82) über eine Erklärung, die der Generalrat der internationalen Vereinigung der Generaloberinnen zum Abschluß der Jahrestagung in Rom abgegeben hat. Die Generaloberinnen, die für rund eine Million katholische Ordensschwestern in aller Welt sprechen, wollen bei diesen „das Verständnis für die dringende Notwendigkeit eines Widerstandes gegen das Wettrüsten wecken, die Einsicht in die Gefahren eines nuklearen Konfliktes mehren und zum Einsatz für den Frieden aufrufen“.

Atombombe fiel auf Katholiken

● Im August 1945 war der katholische Geistliche George Zabelka bei der US-Luftwaffe im Pazifik eingesetzt und betreute die Piloten, die die Atombombe auf Hiroschima und Nagasaki abwarfen. 1946 wurde er entlassen. „Während der folgenden zwanzig Jahre begann er langsam zu erkennen“, so bemerkt die Zeitschrift Publik-Forum (8/82), „daß alles falsch war, was er während des Krieges getan und geglaubt hatte.“ Der Geistliche, der nun im Ruhestand lebt, sagte einmal in einem Interview: „Es ist für mich ein ,Zeichen‘, daß 1 600 Jahre christlichen Terrors und Gemetzels zum 9. August 1945 führten, als Katholiken die Atombombe auf die größte und erste katholische Stadt in Japan warfen. Man hätte annehmen sollen, ich, ein katholischer Priester, würde gegen die atomare Bombardierung von Nonnen gesprochen haben. Drei Ordenshäuser katholischer Schwestern wurden an diesem Tag in Nagasaki ausgelöscht. Man hätte annehmen können, ich hätte als Minimalforderung katholischer Moral vorgeschlagen, Katholiken sollten keine Bomben auf katholische Kinder werfen. Ich habe es nicht getan. Ich war wie der katholische Pilot des Nagasaki-Flugzeugs Erbe eines Christentums, das 1 600 Jahre lang Rache, Mord, Folter, Machtstreben und hoheitsrechtliche Gewaltanwendung betrieben hatte, alles im Namen des Herrn.“

Energie aus Traubenabfall

● Durch eine sinnvolle Verwendung von Weintraubenabfall könnten Winzer und Gärtner ihre Ölrechnung senken. Der Zeitschrift Naturwissenschaftliche Rundschau (6/82) ist zu entnehmen, daß 85 Prozent der Weintraubenernte der Erde zu Wein und zu Säften verarbeitet werden, das sind etwa 340 Millionen Tonnen. Dabei fallen ungefähr 40 Millionen Tonnen Preßabfall in Form von Stengeln, Kernen und Beerenhäuten an. Jedes Kilogramm dieses Preßrückstandes enthält eine Energiemenge von etwa 10 000 Kilojoule (das entspricht einem Energiegehalt, der zwischen dem Wert von Braunkohle und Steinkohle liegt und wesentlich höher als der von Holz ist). Trotzdem kann er nicht direkt angebrannt werden, weil er einen zu hohen Aschegehalt besitzt. Österreichische Wissenschaftler haben nun bis zu 30 verschiedene Mikroorganismen gefunden, die den Traubenabfall sehr vorteilhaft abbauen können. Dabei entsteht eine Wärmeentwicklung, die die Temperatur in den Preßballen bis auf 80 °C ansteigen läßt. Man kann die Preßballen in Gewächshäusern installieren und diese damit heizen, das dabei entstehende Kohlendioxyd ist sogar für die angebauten Pflanzen als wachstumsfördernd anzusehen. Wenn dünne Radiatoren in die Ballen eingebaut werden, sind sie auch für die Wohnraumheizung verwendbar. Ein 5-m3-Block kann einem Wohnraum für fünf Wintermonate genügend Wärme spenden.

Unersetzliche Heidschnucken

● In Nordrhein-Westfalen sollten mehr Schafe als „Landschaftspfleger“ eingesetzt werden. Diesen Wunsch äußerte die Landesanstalt für Ökologie, Landschaftsentwicklung und Forstplanung in Recklinghausen. Die Heidevegetation müsse kurz gehalten werden, um die Pflanzen- und Tierarten zu erhalten; dafür sei eine gezielte „Schafbeweidung“ besonders vorteilhaft. „Trotz aller technischen Errungenschaften“, so meldeten die Düsseldorfer Nachrichten (WZ), „seien die weidenden Wolleproduzenten bei der Erhaltung von gefährdeten Lebensräumen wie Heide, Trockenrasen und Wacholdertriften kaum durch Maschinen zu ersetzen.“

Aggressive Vögel

● Rätselhaft ist Vogelkundlern eine gewisse Aggressivität bei Vögeln, die früher nur selten beobachtet wurde. In Kanada fallen ganze Rabenschwärme über Rinder her und töten sie. In Bulgarien wurde ein Viehzüchter von einem Vogelschwarm überfallen und lebensgefährlich verletzt. In Narbonne (Frankreich) attackierten Möwenschwärme Menschen und Tiere, so daß sich zwei Monate lang viele Leute nur mit Knüppeln auf die Straße wagten. Auch in Deutschland wurden Passanten schon von einzelnen Vögeln anscheinend ohne Grund angegriffen. Der Hamburger Zoologe Dr. Hoerschelmann erklärte gemäß der Welt am Sonntag folgendes zu dem Phänomen: „In den meisten Fällen gilt der Angriff nur dem Schutz der Jungen im Nest — oder dem Nestbau.“ So würden vor allem in Großstädten immer mehr Meisen, die fast jede Scheu vor dem Menschen verloren hätten, Passanten Haare ausreißen für den Bau ihrer Nester. Aber, so führte der Zoologe weiter aus, „viele Fälle von Aggressivität sind absolut rätselhaft“.

Schmetterlinge in den Alpen

● Im Tiroler Landesmuseum ist zur Zeit das erste Zentrum für alpine Schmetterlingsforschung in Europa im Entstehen. Nicht nur die etwa 4 000 Schmetterlingsarten, die in extremen Lebensräumen der österreichischen Alpen leben, sollen gründlich erforscht und registriert werden, sondern auch die Wanderwege von Schmetterlingen aus Nordafrika und Südeuropa, die jährlich über die Alpen hinweg in verschiedene Regionen Europas führen. Kleinschmetterlinge sind zum Beispiel auf nur wenige Futterpflanzen angewiesen. „Jede Landschafts- und Vegetationsveränderung wirkt sich daher auf den Bestand gravierend aus“, bemerkt die österreichische Zeitung Die Presse. Die von den Wissenschaftlern gesammelten Daten sollen in einem Computer gespeichert werden und unter anderem die Grundlage für Schutzmaßnahmen bilden. „Erst wenn wir genau über die ,Biographie‘ und die Lebensbedingungen der Schmetterlinge in den Alpen Bescheid wissen, können wir bedrohten Arten erfolgreich helfen zu überleben“, sagte der Leiter der neuen Forschungsstelle.

Weltkirchenrat und Politik

● „Der Weltrat der Kirchen, der heute für 400 Millionen Christen spricht, wurde 1948 in der Hoffnung auf eine Einigung der zersplitterten Christenheit der Welt gegründet“, schreibt Ben Arnold in einem Beitrag für Das Beste (8/82). „Seine zunehmende politische Parteinahme und die finanzielle Unterstützung für Organisationen, die auch vor Gewaltanwendung nicht zurückschrecken, hat die Uneinigkeit aber eher noch gefördert als vermindert.“ Nachdem sich die dogmatischen Unterschiede zwischen den Kirchen als unüberwindbar erwiesen hätten, habe sich das ursprüngliche Ziel der „christlichen Einheit“ im Laufe der Jahre verflüchtigt und der Rat habe sich zunehmend „auf politische Fragen konzentriert“. Wenn man die wirtschaftlichen Nöte, die Rassendiskriminierung, bildungspolitische und sonstige soziale Mißstände der Menschheit bewältigen helfe, so wurde argumentiert, werde das die Kirchen einander annähern. Es mache sich auch bemerkbar, daß fast die Hälfte der stimmberechtigten Mitglieder aus Ländern der dritten Welt komme und eine „antiwestliche und antikapitalistische Einstellung“ offenbaren würde.

Gegenwärtig wird die sechste Vollversammlung des Weltkirchenrates geplant, die im Juli 1983 in Vancouver stattfinden soll. Der Verfasser ist der Meinung, daß die „Christen“ der Welt auf der „bewegten weltpolitischen Bühne präsent“ sein müßten, gibt jedoch folgenden Rat: „Das aber geschieht sicherlich am besten dadurch, daß sich die Offiziellen des Weltkirchenrates nicht an Karl Marx, sondern an Jesus Christus halten.“ Wahre Christen haben schon längst erkannt, daß die weltlichen Bemühungen der Kirchen der Christenheit ihre Verurteilung durch Gott nicht rückgängig machen können und sie ihrer Vernichtung nur näher bringen (Offenbarung 18:4-24).

Neuartige Konservierung

● Trotz Temperaturen bis zu 34 Grad kam eine Schiffsladung Bananen von den Antillen frisch in Hongkong an. Wie Der Spiegel meldet, waren die Südfrüchte zuvor mit einer Mischung aus verschiedenen Zuckerarten und Fettsäureestern besprüht worden. Diese neuartige Konservierung scheint ebenso wirksam zu sein — und ist dazu billiger — wie die energieaufwendige Kühlung. Der Zuckerfilm hält den verderblichen Luftsauerstoff ab und läßt das beim Reifen entstehende Kohlendioxyd aus den Früchten austreten — jedoch nicht Wasser und Geschmacksstoffe.

Auch an der Universität Karlsruhe ist man einem neuen Verfahren zur Konservierung von Lebensmitteln ohne Kühlung, Trocknung oder Sterilisation auf der Spur. Indem man den Wassergehalt in den betreffenden Lebensmitteln weitgehend bindet, soll erreicht werden, daß sich Bakterien nicht mehr vermehren und Schimmelpilze nicht mehr wachsen können.

USA: süchtige Profisportler

● „Amerikas Berufssportler, so tönt es aus Football-, Baseball-, Basketball- und Pferdesportkreisen immer lauter, sind in beängstigendem Maße alkohol- und drogensüchtig geworden“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4. 8. 82, S. 17). Die Direktion des Vereins Utah Jazz in Salt Lake City gestand: „Es gibt keinen einzigen Verein in der Basketball-Profiliga, der überzeugend bestreiten kann, [daß] er ... mit diesem Problem zu kämpfen“ hat. Nach Annahme von John Newcombe, ehemaliger Spitzenspieler und jetziger Werbeleiter des Baseball-Meisters Los Angeles Dodgers, sind „siebzig bis achtzig Prozent der Athleten in den populärsten Sportarten mehr oder weniger regelmäßige Drogenbenutzer“. Sein Verein — und so manch anderer Klub — hat bereits interne Beratungs- und Bekämpfungsprogramme für drogensüchtige Spieler eingeführt. Die Hauptgründe für den Alkohol und Drogenmißbrauch werden im Leistungszwang und in der Langeweile gesehen; auch verfügen die Sportler in der Regel über viel Bargeld. Darrell Porter, Star der Baseball-Mannschaft von Kansas City, schilderte den Alltag des amerikanischen Profisportlers einmal wie folgt: „Vor dem Spiel Amphetamine, nach dem Spiel Barbiturate und zwischendurch in Hotelzimmern, Flugzeugen und Bussen immer wieder Alkohol — zur Normalisierung des Gemütszustandes.“

Katholiken gegen päpstliche Unfehlbarkeit

● Bei einer Umfrage in der römischen Kirchengemeinde Santa Paolo Romana antworteten 57 Prozent auf die Frage „Welche Glaubenswahrheit hältst du für am meisten umstritten?“ mit „Die Unfehlbarkeit des Papstes.“ Wie der Schweiz. Evang. Pressedienst bekanntgab, wurde die Frage von über 1 000 Personen beantwortet. Von einer verstärkten Wiederaufnahme der Einzelbeichte, wie sie sich der jetzige Papst wünscht, hielten die Befragten überhaupt nichts. „Die Menschen gehen nicht mehr zur Beichte, weil das alte Sündenbewußtsein verschwunden ist“, lautete ihr Urteil. Paradies und Hölle spielten bei den Gläubigen nur noch eine geringe Rolle.

Müllkunde

● Um ihre Lebenshaltungskosten zu senken, durchwühlen immer mehr Amerikaner der mittleren Einkommensklasse den Müll hinter Supermärkten und Fachgeschäften, Imbißecken und Restaurants. „Täglich kommen ungefähr 50 Leute zu den Müll-Containern hinter unserem Supermarkt“, erklärte der Manager eines großen Lebensmittelgeschäfts in Claremont, einer mittelständischen Vorstadt von Los Angeles. „Einige von ihnen tragen Pelzmäntel.“ Ohne von den Angestellten gehindert zu werden, durchwühlen sie den Müll und schleppen alles Verwendbare — wie verbeulte, aber intakte Konservendosen, Salat und Gemüse, deren Äußeres welk ist, und leicht beschädigte Möbelstücke — zu Autos, Kleinbussen und Lieferwagen. An der Universität von Los Angeles wird nun sogar ein Kurs für Müllkunde („garbology“) angeboten. Die Zahl der mittelständischen Müllverwerter „hat in jüngster Zeit beträchtlich zugenommen“, stellte gemäß der Zeitung Die Welt eine Wissenschaftlerin der Universität fest, „und es gehören Leute dazu, die vor nicht allzu langer Frist niemals auch nur an so was gedacht hätten.“ Sie bilden eine „neue Art von Überlebensfarmen“.

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