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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1982
  • Zwischentitel
  • Weltkirchenrat erntet Vorwürfe
  • Der Umgang ist entscheidend
  • Geschiedene sind mehr gefährdet
  • Kalte Füße
  • Neuartige Optik
  • Massenübertritte zum Islam
  • Unerschöpfliche Erdölvorräte?
  • Sorgen der Kirche wachsen
  • Abgeschreckt
  • „Reichtum des Vatikans“
  • Geschickte Baumeister
  • Energie aus dem Erdinnern
  • Mönchsrevolte
Erwachet! 1982
g82 8. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Weltkirchenrat erntet Vorwürfe

◆ Eine Kommission des Ökumenischen Rates der Kirchen klagte im Juli letzten Jahres nach einer dreiwöchigen Reise durch Australien die Regierung des Rassismus und des systematischen Völkermords an den Aborigines, den Ureinwohnern, an. Der Premierminister von Westaustralien, Sir Charles Court, warf der Kommission dagegen vor, allein zu Propagandazwecken nach Australien gekommen zu sein. Gemäß einem Bericht im Archiv der Gegenwart sagte er: „Sie wollte kein ausgewogenes Bild all der guten Dinge erhalten, die getan wurden und werden, um mit einer sehr komplexen Situation fertig zu werden.“ Der Premierminister von Queensland warf dem Weltkirchenrat vor, „eine ,kommunistische Frontorganisation‘ zu sein, sich der Subversion verschrieben zu haben und Rassenunruhen inszenieren zu wollen, indem er 25 000 austr. $ für den Kampf der Aborigines um Landrechte in Queensland bereitgestellt habe“.

Der Umgang ist entscheidend

◆ Wie kommen Jugendliche zum Drogenkonsum und Heroingebrauch? Das Zentralarchiv für empirische Sozialforschung an der Kölner Universität hat vor kurzem eine Untersuchung zu dieser Frage durchgeführt. „Einige der bisher dominierenden Erklärungsmuster werden dadurch in Frage gestellt und neue Einsichten geliefert“, schreibt die Kölnische Rundschau. Nicht die einsamen, kontaktarmen Jugendlichen sind in erster Linie gefährdet, sondern eher die geselligen Jugendlichen mit großem Bekanntenkreis. Freunde und Bekannte üben offensichtlich den entscheidenden Einfluß aus. Oft sind es sehr selbstbewußte junge Leute, die in der Regel mit der „weichen Droge“ begonnen haben und entgegen ihrem festen Glauben doch vom Heroin abhängig werden. Sofort mit dem Heroin begann so gut wie keiner der Befragten. „Entgegen anderslautenden Vorstellungen in der Öffentlichkeit erweist sich das Haschisch nach wie vor als die erste illegale Droge“, bemerkt die Zeitung. Später wird die Neugierde auf den Heroingenuß wiederum durch Freunde und Bekannte geweckt. Die Zeit vom ersten Injizieren bis zur körperlichen Abhängigkeit ist dann im allgemeinen kurz. Sie beträgt durchschnittlich nur zwei bis drei Monate.

Geschiedene sind mehr gefährdet

◆ In seltener Übereinstimmung findet man in den psychiatrischen Krankenhäusern wesentlich mehr geschiedene Kranke, als ihrem Anteil in der Bevölkerung entsprechen würde. Nach Angaben von Professor J. Bojanovsky vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (Mannheim) in der Zeitschrift Fortschritte der Medizin ist im Mannheimer Psychiatrischen Fallregister das Verhältnis von Geschiedenen zu Verheirateten unter den stationär Kranken sechsmal so groß wie in der Grundbevölkerung. Geschiedene bleiben länger im Krankenhaus und werden häufiger wieder aufgenommen. Man findet sie auch häufiger unter den Menschen, die zu Hause Tabletten nehmen. Die Geschiedenen sind in allen Ländern der Welt mehr durch Selbstmord bedroht als Verwitwete (außer Verwitweten unter 30 Jahren), Ledige oder Verheiratete.

Kalte Füße

◆ Eine Sendung des Norddeutschen Rundfunks beschäftigte sich im letzten Winter mit der Frage, warum sich Eisbären, Hunde, Möwen und Enten keine Frostbeulen an den Füßen holen, obwohl sie barfuß durch den Winter laufen. Hätten diese Tiere stets gleichmäßig warme Füße, würden sie nicht einen einzigen Winter gesund überleben. Zum Beispiel stehen Möwen im Winter gern lange auf dem Eis. Angenommen, die Möwe hätte warme Füße dann würde das Eis unter ihren Schwimmhäuten allmählich schmelzen. Ihre Füße hätten bald die gleiche Temperatur wie das Eis erreicht und würden schließlich in der Schmelzwasserpfütze festfrieren. Zoologen haben festgestellt, daß die Temperatur an der Unterfläche der Zehen und Schwimmhäute einer Möwe, die auf dem Eis steht, genau 0 Grad beträgt (Fuß: 5 Grad, Fußgelenk: 8 Grad, Rumpf: 38 Grad). Die Standfläche ihrer Füße ist also so kalt, daß das Eis darunter nicht schmelzen kann. Doch selbst wenn eine Möwe auf Eis von vielleicht minus 20 Grad steht, zieht sie sich keine Erfrierungen zu. Eine erstaunliche Vorkehrung in ihren Beinen sorgt dafür, daß die Fußsohlentemperatur stets auf 0 Grad gehalten wird. Das Blut, das in einer Arterie des Möwenbeines körperwarm abwärts fließt, wird vom kalten Blut der Venen gekühlt, gleichzeitig wird das in den Körper zurückfließende Blut vorgewärmt. Überdies wird der Querschnitt der Blutgefäße durch kleine Muskeln automatisch geändert. Und durch erweiterte Gefäße fließt nicht nur mehr Blut, sondern auch eine größere Wärmemenge.

Neuartige Optik

◆ Zukünftig können Präzisionslinsen und -spiegel zu einem Bruchteil der gegenwärtigen Kosten und des Aufwandes hergestellt werden. Auf der 82. Tagung der Deutschen Gesellschaft für angewandte Optik in Bremen stellte gemäß einer dpa-Meldung der amerikanische Wissenschaftler H. W. D. Wahl eine bahnbrechende Erfindung vor. Bisher mußten Linsen, Spiegel und Beugungsgitter für Industrie und Medizin durch Schleifen, Polieren, Ritzen und Bedampfen von Gläsern gefertigt werden. Diese Methode ist sehr material-, zeit- und personalaufwendig. Ein in der Spektralanalyse verwendetes Beugungsgitter kostete daher rund 20 000 Dollar. Nach der neuentwickelten Technik senkt sich der Preis auf rund 100 Dollar! Bei der von Wahl benutzten Methode wird zwischen vorbehandelte Formen aus Metallegierungen eine Kunststoffmasse gepreßt. Das neue Verfahren erlaubt beliebig viele und erstaunlich präzise Kopien einer Form. Die Kunststoffprodukte scheinen auch durch ihr geringes Gewicht eine große Zukunft zu haben. Ein Teleskop zur Beobachtung von Galaxien, wie es in der Raumfahrt Verwendung findet, wiegt jetzt 1 200 Gramm statt bisher 40 Kilogramm. Wie dpa bemerkt, gilt die Erfindung für die deutsche optische Industrie als eine Herausforderung.

Massenübertritte zum Islam

◆ Zu Tausenden sind in den vergangenen Monaten in Indien sogenannte Parias — weit „unterhalb“ des Kastensystems des Hinduismus stehende „Unberührbare“ — zum Islam übergetreten. Wie der schweizerische Tages-Anzeiger berichtet, haben allein im Bundesstaat Tamil Nadu während der letzten 34 Wochen mehr Parias ihren Glauben gewechselt als zuvor in 36 Jahren. Die Unberührbaren gehören zu einer durch das Hindu-Kastensystem stark diskriminierten Bevölkerungsgruppe. Das Hauptmotiv für den Massenübertritt scheint daher in dem Bestreben zu liegen, den Zwängen des Kastensystems zu entgehen. Empörte Hinduführer verlangen nun durch Verfassungsänderung das Verbot des Religionswechsels. Sie behaupten, hinter alldem stehe eine mit Petrodollars aus den Golfstaaten gesteuerte Verschwörung mit dem Ziel, „die Hindukultur und Indien zu zerstören“. In Indien, wo es in der Vergangenheit zu schrecklichen Massakern zwischen Moslems und Hindus gekommen ist, hat dieses Thema explosive Bedeutung.

Unerschöpfliche Erdölvorräte?

◆ Leningrader Forscher vertreten die Ansicht, daß sich die Öl und Gasvorräte der Erde niemals erschöpfen werden — vorausgesetzt, die Glut im Erdinnern hält an. Die Wissenschaftler führen die Bildung von Kohlenwasserstoffvorkommen auf erhitzte Kohlenoxyd- und Wasserstofffluida zurück, die ständig vom heißen oberen Erdmantel in die Erdkruste aufsteigen. Diese Stoffe kühlen sich ab, dringen in die Poren von Sedimentgesteinen ein und durchlaufen die geochemischen Phasen von Trockengas, Flüssiggas, Erdöl und Bitumen. Gemäß der Zeitschrift Sowjetunion heute lieferten kürzlich weitere Funde einfachster Kohlenwasserstoffe in vulkanischen Gesteinen eine Bestätigung für diese Hypothese. Gasbläschen und Erdöltropfen wurden auch in Kratern auf der Kamtschatka-Halbinsel und sogar in Diamanten führenden Gesteinen nachgewiesen. Die Untersuchungen wurden von einer Gruppe von Forschern am Zentralen Leningrader Forschungsinstitut für geologische Erdölerkundung durchgeführt.

Sorgen der Kirche wachsen

◆ „Fortschreitende Entfremdung vom christlichen Leben, eine sich beschleunigende Säkularisation und verkrustete volkskirchliche Strukturen ... — das sind Tatbestände, die der evangelischen Kirche in der Bundesrepublik immer größere Sorgen bereiten.“ Dies wurde gemäß der Schneverdinger Zeitung und einer Mitteilung des Evang. Pressedienstes bei einer internationalen Pfarrertagung (VELKD) in Celle festgestellt. Die Kirchengemeinden seien „sprachlose Gemeinden“, die andere nicht für den Glauben gewinnen könnten, meinte der Erlanger Theologe Dr. M. Seitz. Der evangelischen Kirche fehle auf breiter Basis der „werbende Wahrheitszeuge“. „Fehlt der evangelischen Kirche die Lust zu überzeugen und zu kämpfen?“ fragte er.

Abgeschreckt

◆ Die europäische Diebsameise (Solenopsis fugax) baut ein unterirdisches Tunnelsystem an das Nest und die Brutkammern von Ameisenkolonien anderer Gattungen und stiehlt ihnen die Larven und Puppen. Seltsamerweise wurde noch nie beobachtet, daß sich die ihrer Brut beraubten Ameisen wehrten oder mit den Eindringlingen kämpften. Gemäß der Zeitschrift Die Naturwissenschaften haben nun Untersuchungen ergeben, daß die Diebsameise einen äußerst wirksamen Stoff aus ihrer Giftdrüse ausscheidet, der eine abschreckende Wirkung auf andere Ameisen hat. Der Stoff, ein Alkaloid, konnte inzwischen synthetisiert werden und bewies im Versuch gegenüber einer Reihe von verschiedenen Ameisenarten seinen abschreckenden Effekt.

„Reichtum des Vatikans“

◆ „Der von Papst Paul VI. noch ,unsere heilige Armut‘ genannte Reichtum des Vatikans konnte stets nur geschätzt werden“, schreibt Die Weltwoche. „Bestätigungen durch die Kirche gab es nie, Dementis allemal.“ Der erstmals im Jahre 1979 von Johannes Paul II. veröffentlichte Staatshaushalt des Vatikans offenbarte zwar ein großes Defizit, trug jedoch „zur Erhellung nicht wesentlich bei“. Die britische Wirtschaftszeitung The Economist schätzte damals den Aktienbesitz und andere Vermögenswerte auf 23,2 Milliarden Mark. Neuere Schätzungen päpstlicher Geldanlagen, Immobilienbesitze und Schuldverschreibungen fielen nur halb so hoch aus.

Nicht nur leere Kassen, sondern auch „höchst peinliche zwielichtige Verbindungen“ — wichtige Finanzberater des Vatikans sind gemäß der Weltwoche in Haft, allerdings im Zusammenhang mit Vorgängen außerhalb des Vatikans — veranlaßten den Papst zur Einsetzung einer außerordentlichen Finanzkommission. Die Kommission hat dem Papst „nicht nur Empfehlungen für den Rotstift und Ideen zur Erschließung neuer Geldquellen, sondern vor allem auch neue, vertrauenswürdige Ratgeber für die Geldgeschäfte seiner Heiligkeit vorzuschlagen“. Die Weltwoche bemerkt: „Christus jagte die Geldwechsler aus dem Tempel. So weit kann der Papst nicht gehen: Gesucht werden ehrliche, gottesfürchtige Makler.“

Geschickte Baumeister

◆ Die Pyramiden des alten Ägyptens sind mit bewunderungswürdiger Präzision in der Nord-Süd-Achse ausgerichtet. „Bisher gab es eine Menge von Vermutungen, wie man vor vielen tausend Jahren eine derartige Genauigkeit überhaupt schaffen konnte“, stellt Dr. Josef Dorner aus Innsbruck in der Berliner Morgenpost fest. „Doch keine der in der wissenschaftlichen Literatur aufgezählten Methoden führte bei der Erprobung an Ort und Stelle zum erwünschten Ergebnis.“ Der Innsbrucker Wissenschaftler hat nach dem Studium altägyptischer Texte für seine Dissertation die Technik der Baumeister der Pharaonen genau nachvollzogen. „Wie man wußte“, so berichtet er, „verwendeten die ägyptischen Architekten einen bestimmten Stern im Bild des Großen Bären für ihre Berechnungen, und zwar jeweils seine Position im äußersten linken und im rechten Azimut.“ In der Astronomie wird mit Azimut ein gewisser Winkel bezeichnet; er gehört zu den Koordinaten, mit deren Hilfe man die Lage eines Gestirns am Himmelsgewölbe festlegen kann. Sobald dieser Winkel feststand, konnten die Ägypter offenbar mit ganz einfachen Hilfsmitteln die Nord-Süd-Richtung bestimmen.

Energie aus dem Erdinnern

◆ Wissenschaftler der Ruhr-Universität haben in der Eifel mit neuen Methoden bis zu 10 Kilometer tief unter der Erdoberfläche zwischen 10 und 30 Kubikkilometer heißes und flüssiges Gestein nachgewiesen. Allein 1 Kubikkilometer dieses rund 10 000 Grad heißen Magmas würde ihrer Meinung nach ausreichen, um bei voller Ausnutzung etwa zwei Drittel des Ruhrgebietes 200 Jahre lang mit elektrischer Energie zu versorgen. Die Bochumer Forscher konnten nachweisen, daß durchschnittlich nur 10 bis 20 Prozent des Vorrats an heißem Gestein bei einem Vulkanausbruch ausgeworfen werden. Die Vorstellung, die Erdschichten unter der Eifel seien durch Vulkanausbrüche vor einigen Jahrtausenden vollständig ausgekühlt, muß daher korrigiert werden. Langfristig gesehen, könnte die Erdwärme einen bedeutenden Beitrag zur Energieversorgung leisten. Die Forscher warnten jedoch vor einer Überschätzung der Anwendungsmöglichkeiten.

Mönchsrevolte

◆ Nach ihrer fünfmonatigen Besetzung des Athos-Klosters Karakalou (Griechenland) kapitulierten der Abt Lachanis und die elf Mönche, die ihn unterstützten. Lachanis hatte sich im Februar letzten Jahres von seinen Anhängern zum neuen Abt wählen lassen. Das Ökumenische Patriarchat in Istanbul, dem die Mönchsrepublik juristisch untersteht, erkannte diese Wahl jedoch nicht an. Daraufhin verschanzten sich die Mönche in ihrem Kloster und drohten, das im 13. Jahrhundert erbaute Gebäude zu sprengen. Der „Heilige Rat“ — die aus 20 Äbten bestehende Regierung der Mönchsrepublik — mußte schließlich die griechische Polizei zu Hilfe rufen, um den Aufstand beenden zu können. Der Aufstand des Karakalou-Klosters ist auf dem Athos nicht einmalig. Seit 1972 befinden sich die Mönche des Esphygmenou-Klosters in Rebellion gegen das Patriarchat wegen dessen Annäherung an die römisch-katholische Kirche.

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