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  • Vögel auf Freiersfüßen
    Erwachet! 1975 | 22. Mai
    • Ein Ständchen für die Auserwählte

      Da es in der Vogelwelt gute Sänger gibt, verwundert es nicht, daß viele gefiederte Freier ihre Auserwählte durch ein Ständchen zu gewinnen suchen. Das Indigofinkenmännchen verfolgt seine Auserkorene stundenlang, wobei es fast ununterbrochen singt, bis sie schließlich dem Zauber seines Liedes erliegt.

      Gehen diese Lieder dem Weibchen wirklich zu Herzen? Um diese Frage beantworten zu können, machte man Versuche mit Hauszaunkönigen. Man legte einen Herzmesser in ein Nest, worauf man entdeckte, daß der Puls des Weibchens jedesmal schneller schlug, wenn das Männchen sein Lied sang.

      Aber manchmal gibt es mehr Männchen als Weibchen, und selbst das unermüdliche Singen von Liebesliedern führt nicht zum Ziel. Zum Beispiel sind oft bei den Baumwachteln die Hähne zahlreicher als die Hennen. Wenn ein Hahn keine Henne gefunden hat, läßt er den ganzen Sommer hindurch seinen fröhlichen Ruf („bobweit“) erschallen. Ein Naturforscher beobachtete an einem Sommertag ein Baumwachtelmännchen, das kein Weibchen gefunden hatte, von morgens 4 Uhr bis abends 7.30 Uhr. In dieser Zeit ließ es 1 430mal seinen Lockruf erschallen — gelegentlich achtmal in einer Minute. Findet ein Baumwachtelmännchen jedoch einen Partner, so hört es auf, Liebeslieder zu singen, und übernimmt die Pflichten eines angehenden Vaters.

      Aber nicht alle Vögel sind gute Sänger. Der kleine schwarzweiße in Nordamerika beheimatete Specht Dryobates pubescens ist wie auch andere Spechte kein großartiger Sänger. Er versucht, ein Weibchen anzulocken, indem er auf einem trockenen Aststumpf herumtrommelt. Das Kragenhuhn balzt, indem es sich auf einen umgestürzten Baumstamm setzt und mit den Flügeln schlägt. Dadurch entstehen dumpfe Brummtöne, die an einen Bauchredner erinnern. Dieses Flügelschlagen wird so gesteigert, daß der Hahn schließlich zwanzig Flügelschläge in der Sekunde macht, bevor er seine Darbietung beendet.

      Tänze und Akrobatik

      Unter den Vögeln gibt es Freier, denen das Singen von Liebesliedern oder das Zurschaustellen ihrer Federpracht nicht genügt. Sie führen einen Tanz vor, und oft tanzt das Weibchen mit, um zu zeigen, daß es die Liebe erwidert. Wenn der Rubinkehlkolibri ein Weibchen, an dem er interessiert ist, sich putzen sieht, unternimmt er einen aufsehenerregenden Balzflug. Das werbende Kolibrimännchen beschreibt einen etwa drei Meter großen Bogen wie ein Pendel, vor und zurück, wobei es seine rotschillernde Kehle zur Schau stellt. Wenn das Weibchen die Liebe erwidert, schließt es sich dem Männchen bei seinen akrobatischen Kunststücken an. Dann steigen beide kerzengerade in die Höhe und stürzen in einem Schwung wieder hinab. Ist das Männchen oben, ist das Weibchen unten, ist das Weibchen oben, ist das Männchen unten usw. Gleich danach paaren sich die Vögel, und dann beginnen sie, Vorbereitungen für die Aufzucht der Jungen zu treffen.

      Kurz nach Sonnenuntergang kann man die Amerikanische Waldschnepfe bei ihrem Balzflug beobachten. Jemand, der das getan hat, schildert diesen Flug wie folgt: „Die Schnepfe flog in großen Spiralen im Zickzack gegen den Mond. Im Flug trug der Vogel einem auf dem Boden sitzenden Weibchen mit Hilfe der Flügel sein Balzlied vor. Als er den höchsten Punkt seines Fluges erreicht hatte, begann er den spektakulären Sturzflug. Die Pfeiftöne, die er während des langen Aufstiegs zum Himmel erzeugt hatte, wurden jetzt in unregelmäßigen Abständen von einer weichen Melodie unterbrochen. Dann stürzte sich der Vogel immer schneller und schneller herab. Als er sich der Erde näherte, bremste er, indem er die Flügel ausbreitete. Er ließ sich in der Nähe der Stelle nieder, von der er wenige Minuten vorher aufgeflogen war.“ Wenn ein Weibchen einige dieser eindrucksvollen Balzflüge gesehen hat, kommt es aus seinem Versteck hervor und schließt sich dem Männchen an.

      Es gibt Wasservögel, wie zum Beispiel die Seetaucher, die auf dem Wasser tanzen. Die balzenden Vögel treten mit den Füßen ganz schnell das Wasser, wobei sie sich fast der ganzen Länge nach aufrichten. So flattern sie über die Wasserfläche und nehmen dabei auffällige Körperhaltungen ein.

      Liebeslauben

      Ganz erstaunliche Balzgewohnheiten haben die auf Neuguinea und in Australien heimischen Laubenvögel. Die Männchen bauen aus Zweigen eine für ihre Art charakteristische Laube. Eine solche Laube ist manchmal mehr als einen halben Meter hoch und über einen Meter lang und kann mit den verschiedensten bunten Gegenständen wie Blumen und Beeren geschmückt sein. Es gibt sogar Laubenvögel, die ihre Liebeslaube mit bunter Farbe bemalen. Die Farbe stellen sie durch Kauen von bunten Beeren und Holzkohle her. Sie tragen die Farbe gewöhnlich mit dem Schnabel auf, aber einigen unter ihnen dienen auch Rindenstückchen oder Blatteilchen als Pinsel. Der Schmucklose Laubenvogel verziert seine Laube nicht nur, sondern er wirbt noch mit einer Blume im Schnabel um seine Auserwählte.

      Wird ein Weibchen durch die Laube und das Gehabe ihres Erbauers angelockt, kommt es in die Laube, worauf die Paarung stattfindet. Merkwürdigerweise verläßt das Weibchen dann die Laube und baut selbst ein Nest, in dem es die Jungen großzieht.

      Der Frühling ist die Zeit, in der die Vögel auf Freiersfüßen gehen. Jede der verschiedenen Arten wirbt auf ihre Weise: durch Schaustellungen, Singen, Geschenke, Tänze und das Bauen von Liebeslauben. Wenn ein gottesfürchtiger Mensch über die Tausende von verschiedenen Vogelarten nachdenkt, sieht er darin einen Beweis für „die überaus mannigfaltige Weisheit“ eines liebevollen Schöpfers (Eph. 3:10).

  • Die unhörbar fliegende Eule
    Erwachet! 1975 | 22. Mai
    • Die unhörbar fliegende Eule

      ● Die Eule, die Beutetiere jagt, erreicht hohe Geschwindigkeiten, ohne das sausende Geräusch zu erzeugen, das man bei den meisten fliegenden Vögeln vernimmt. In den letzten Jahren haben sich Ingenieure dafür interessiert, warum die Eule so unhörbar fliegt, weil sie den Lärm vermindern möchten, den der Kompressor des Düsentriebwerkes erzeugt. Sie haben die Flügel der Eule genauer untersucht und festgestellt, daß die Federn besonders gezackt sind, was bewirkt daß die Eule so leise fliegt wie nur wenige Vögel der Welt. Die Ingenieure beabsichtigen, den Kanten der Turbinenschaufeln eine ähnliche Form zu geben, in der Hoffnung, die Entstehung des Lärms zu verhindern. In der Zeitschrift Product Engineering hieß es: „Die Flügel der Eule haben den Ingenieuren Anregungen gegeben.“

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