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Ist der Brauch Weihnachtsgeschenke zu machen, christlich?Der Wachtturm 1958 | 15. Dezember
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sagte: „Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, zu welchem Verdienst gereicht euch dies in Wirklichkeit? Auch die Sünder tun dasselbe.“ — Luk. 6:33, NW.
Was ist denn unter christlichem Geben zu verstehen? Christus erklärte es in folgenden Worten: „Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl bereitest, so rufe nicht deine Freunde noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn. Vielleicht möchten auch sie dich einmal wieder einladen, und es würde dir Vergeltung zuteil. Sondern wenn du ein Festmahl bereitest, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, und du wirst glücklich sein, weil sie nichts haben, dir zu vergelten; denn es wird dir vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.“ — Luk. 14:12-14, NW.
Es ist herzerfreuend, diese Art des Gebens zu beobachten, und manchmal begegnet man ihr in der Weihnachtszeit. Aber leider begegnet man ihr meistens nur an Weihnachten. Christliches Geben ist indes nicht auf einen einzigen Tag im Jahr beschränkt. Christen geben Bedürftigen auch an den übrigen 364 Tagen des Jahres.
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Was hat Christus mit dem Christfest zu tun?Der Wachtturm 1958 | 15. Dezember
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Was hat Christus mit dem Christfest zu tun?
Gelingt es der Geistlichkeit, das Christfest zu einem christlichen Fest zu machen? Was sagt die Bibel über das Christfest? Sagt sie uns, wann Jesus geboren wurde?
„LASST uns das Christfest wieder christlich machen!“ sagte der Evangelist Billy Graham vor einiger Zeit. Doch schon bevor dieser bekannte Evangelist einen solchen Aufruf ergehen ließ, begannen Personen, die die Augen offen hatten, daran zu zweifeln, daß Christus mit dem Weihnachtsfest etwas zu tun hat. Und je mehr nun die religiösen Führer dazu auffordern, das Christfest wieder christlich zu machen, desto mehr häufen sich die Beweise dafür, daß Christus nichts damit zu tun hat.
So konnte man zum Beispiel im Caller, einer in Corpus Christi erscheinenden Zeitung, in ihrer Ausgabe vom 28. Dezember 1956, in einem Leitartikel unter der Überschrift ‚Zuviel‘ lesen, daß der christliche Geist fehle. Es hieß dort:
„Unsere Feier zur Geburt Christi ist zu einem eigentümlichen Volksfest geworden. Wenn wir Amerikaner nicht zuviel trinken, so überessen wir uns doch, und es fragt sich jetzt nur, welches von beiden den menschlichen Organismus mehr beansprucht. In dieser Zeit fordern unmäßiges Trinken und Essen ihren Tribut, und die Mäßigkeit verschwindet in jeder Hinsicht von der Bildfläche. Der Weihnachtsgeist, den wir Amerikaner an den Tag legen, zeichnet sich hauptsächlich durch Unmäßigkeit aus: es wird zuviel hin und her gelaufen, zuviel gegessen und getrunken, zuviel Geld ausgegeben, zuviel auf den Schlaf und die Ruhe verzichtet, von allem sieht man zuviel, nur nichts vom echten Christgeist, denn dieser geht in dem Trubel irgendwie verloren.“
VON NICHTCHRISTEN GEFEIERT
Daß man an Weihnachten von allem zuviel sieht, nur keine Christlichkeit, ging auch aus den Äußerungen hervor, die ein Rabbiner vor zwei Jahren am amerikanischen Rundfunk machte. Dr. Maurice N. Eisendraht, der Präsident der Union hebräischer Gemeinden in Amerika, sprach bei dieser Gelegenheit über das Thema „Ein Rabbiner betrachtet Weihnachten“.
„Ist das Weihnachtsfest nicht ein Universalfest geworden, das von jedermann gefeiert wird?“ fragte Rabbi Eisendraht. „Sind seine ausgeprägt christlichen Merkmale und Lehren nicht in den Hintergrund getreten, und wird es heute im allgemeinen nicht eher als ein Anlaß zum fröhlichen Austausch von Geschenken, ja als eine Zeit vergnügter und oft sogar ausgelassener Geselligkeit gefeiert? … Ist es nicht so, daß die Rundfunk- und Fernsehansager mit ihren lauten Worten die bescheidenen Weisen der alten, zu Herzen gehenden Weihnachtslieder übertönen? Wird nicht draußen der Ausschmückung der Straßen mehr Wichtigkeit und eine größere Bedeutung beigemessen als der Botschaft drinnen im Herzen, der Botschaft eines Friedens auf Erden, der Menschen guten Willens zuteil werden soll?
So erscheint es wenigstens dem abseits stehenden Beobachter — doch gibt es in Amerika sozusagen keine, die abseits stehen … Ja, viele meiner jüdischen Brüder lassen sich von der allgemeinen Atmosphäre dieser Jahreszeit ebenso gefangennehmen wie alle übrigen Amerikaner und sind weit davon entfernt, abseits zu stehen. Auch sie sind im Gedränge und Gewimmel der Menschenmengen, die ihre Weihnachtseinkäufe besorgen, zu finden … Damit komme ich zum ersten Punkt, den ich als Rabbiner über das Weihnachtsfest erwähnen möchte.
Wenn ich ein christlicher Geistlicher wäre und nicht ein jüdischer Lehrer, dann würde ich nichts so sehr bedauern und nichts so heftig kritisieren wie den Umstand, daß Tausende von Christen und auch Juden sowie viele Ungläubige im Judentum und im Christentum … aus einem solch heiligen Tag ein solch völlig heidnisches Fest gemacht haben, das seiner tieferen geistigen Bedeutung völlig entbehrt.“
Somit wird das Weihnachtsfest als ein Fest bezeichnet, das eher heidnisch als christlich ist. „Wenn Sankt Nikolaus Jesus in den Schatten stellt“, erklärte Billy Graham, „dann machen wir aus dem Weihnachtsfest eher einen heidnischen als einen christlichen Feiertag.“ Kann daran etwas geändert werden? Kann die Geistlichkeit aus dem Christfest ein wirklich christliches Fest machen? Es kommt dabei zweifellos darauf an, was Christus dazu sagen würde. Und was er dazu sagen würde, erfahren wir, wenn wir uns der Bibel zuwenden und ausfindig machen, was sie über dieses Thema zu sagen hat.
JESU GEBURTSTAG NICHT DER 25. DEZEMBER
Das Weihnachts- oder Christfest wird aus Anlaß des angeblichen Geburtstages Jesu gefeiert. Viele sogenannte Christen glauben, daß der 25. Dezember der Geburtstag Jesu sei. Wird durch diesen Gedenktag aber wirklich Christus geehrt? Nachschlagewerke berichten uns, daß dieses Datum nichts mit Christus zu tun hat, sondern aus dem Heidentum stammt und der Geburtstag Mithras, eines falschen Messias, ist. Zum Beispiel erfahren wir aus der Encyclopedia Americana, daß „die meisten Bräuche, die heute mit dem Weihnachtsfest verbunden sind, ursprünglich keine christlichen, sondern vorchristliche oder nichtchristliche Bräuche waren, die von der christlichen Kirche übernommen wurden“. Folglich wird durch diesen Gedenktag nicht nur Christus nicht geehrt, sondern er ist auch nicht sein Geburtstag.
Wann wurde Jesus denn geboren? Die Bibel gibt uns genügend Anhaltspunkte, die uns zeigen, daß er nicht am 25. Dezember geboren wurde. Und gestützt auf diese Anhaltspunkte, erfahren wir auch, wann er geboren wurde.
Wenn wir genau wissen wollen, wann Jesus geboren wurde, dann müssen wir zuerst etwas über die biblischen Prophezeiungen von den „siebzig Wochen“ oder, wie die Zürcher Bibel (siehe auch Me, AB) sagt, den „siebzig [Jahr-] Wochen“ wissen. Diese Prophezeiung ist in Daniel 9:24-27 zu finden. Der Engel Gabriel übermittelte Daniel diese Prophezeiung, die wie folgt lautet: „Vom Ausgehen des Wortes, Jerusalem wiederherzustellen und zu bauen, bis auf den Messias, den Fürsten, sind sieben Wochen und zweiundsechzig Wochen.“ — Dan. 9:25.
Die Bibel gibt uns eine festbestimmte Zeit an, wann der Messias erscheinen würde. Welche denn? Die neunundsechzig Wochen, nachdem der Befehl zum Aufbau der Mauern Jerusalems gegeben worden war. In Übereinstimmung mit der für die biblische Zeitrechnung häufig gültigen Regel „Je einen Tag für ein Jahr“ sind diese „Wochen“ keine Wochen, bestehend aus Tagen, sondern „Wochen von Jahren“ oder „Jahrwochen“. — Hes. 4:6; 4. Mose 14:34.
Wann beginnen diese neunundsechzig Jahrwochen zu zählen? Im Jahre 455 v. Chr. König Artaxerxes oder Artasasta verordnete in jenem Jahre — dem zwanzigsten Jahr seiner Regierung —, daß Jerusalem und seine Mauern wieder aufgebaut werden sollten. Diese Verordnung finden wir in Nehemia 2:1-8 aufgezeichnet. Wenn also die neunundsechzig Jahrwochen oder die 483 Jahre im Jahre 455 v. Chr. begannen, dann mußten sie im Jahre 29 n. Chr. enden. In Übereinstimmung mit der Prophezeiung erschien in jenem Jahre der Messias. Als sich nämlich Jesus im Jahre 29 n. Chr. im Jordan taufen ließ, wurde er dadurch, daß er mit Gottes heiligem Geiste gesalbt wurde, der Gesalbte oder Christus, der Messias.
Wieso ist uns all dies eine Hilfe, um festzustellen, wann Jesus geboren wurde? Weil uns die Prophezeiung auch berichtet, wann der Messias getötet werden würde. Er sollte in der Mitte der siebzigsten Woche „weggetan“ oder getötet werden. Demnach dauerte die Predigtdienstzeit Christi nur dreieinhalb Jahre. Nun müssen wir wissen, wie alt Jesus war, als er seinen Dienst antrat. Die Bibel berichtet uns: „Jesus selbst war, als er sein Werk, begann, ungefähr dreißig Jahre alt.“ Es ist vernünftig, auf Grund des damaligen Brauches zu schließen, daß Jesus sein Werk begann, sobald er das Alter von dreißig Jahren erreicht hatte. — Luk. 3:23, NW.
Als Christus nach dreieinhalbjähriger Predigttätigkeit am Marterpfahl starb, war er dreiunddreißigeinhalb Jahre alt. Er starb zur Zeit des Passahfestes. Das geschah um den 1. April des Jahres 33 n. Chr. Wenn er also im Alter von dreiunddreißigeinhalb Jahren starb, wäre er sechs Monate später oder um den 1. Oktober herum vierunddreißig Jahre alt gewesen. Folglich wurde Jesus nicht am 25. Dezember geboren, sondern um den 1. Oktober des Jahres 2 v. Chr.
Es gibt für das Oktoberdatum noch weitere Beweise. Die Bibel berichtet uns zum Beispiel, daß Johannes der Täufer sechs Monate älter war als Jesus. (Luk. 1:26-38) Wenn wir also wissen, wann Johannes geboren wurde, dann wissen wir auch, wann Jesus geboren wurde.
Die Bibel enthüllt, wann Johannes geboren wurde. Zacharias, der Vater des Johannes, diente, kurz bevor Johannes gezeugt wurde, als Priester. Er gehörte zu „der Abteilung Abias“. (Luk. 1:5, Me; 8-25) In 1. Chronika 24:7-18 (Me) werden die vierundzwanzig Priesterabteilungen aufgeführt. Danach war Abias Abteilung die achte. Bei der zweiten Dienstrunde der vierundzwanzig Priesterabteilungen kam die achte Abteilung im vierten jüdischen Monat oder nach unserem Kalender gegen Ende Juni an die Reihe. Demnach fiel die Empfängnis Johannes des Täufers auf Ende Juni des Jahres 3 v. Chr. und seine Geburt auf Ende März des Jahres 2 v. Chr. Da Johannes sechs Monate älter war als Jesus, muß Jesus also um den 1. Oktober des Jahres 2 v. Chr. geboren worden sein.
Die Bibel weist somit nicht auf den 25. Dezember als den Geburtstag Jesu hin. Ja, dieses Datum wird von der Bibel nicht bestätigt, und es ist auch nicht vernünftig, daran festzuhalten, wie dies aus einem Kommentar der Works von Joseph Mede hervorgeht, wo gesagt wird: „Zur Zeit der Geburt Christi mußten sämtliche Frauen und Kinder in der Stadt, zu der sie gehörten, eingeschrieben werden, und das bedeutete, daß manche weit reisen mußten. Solche Reisen mitten im Winter zu unternehmen, wäre nicht ratsam gewesen, besonders nicht mit schwangeren Frauen und Kindern. Aus diesem Grunde könnte Christus nicht mitten im Winter geboren worden sein. Auch waren zur Zeit der Geburt Christi die Hirten nachts draußen auf dem Felde und hüteten die Schafe; das wäre mitten im Winter kaum der Fall gewesen. Und sollte jemand denken, die Winterwinde seien in diesen Gegenden nicht so kalt, dann denke er an Christi Worte, die wir im Evangelium lesen: ‚Betet, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe.‘ Wenn der Winter eine so ungünstige Zeit für die Flucht war, dann war er wahrscheinlich auch keine günstige Zeit für die Hirten, um auf dem Felde zu bleiben, sowie für Frauen und Kinder, um eine Reise zu unternehmen.“
KEINE STÜTZE FÜR DIE GEBURTSTAGSFEIER
Nirgends in der Bibel lesen wir etwas davon, daß die ersten Christen Jesu Geburtstag gefeiert hätten, auch nicht am richtigen Datum. Christus gab nie den Auftrag, seinen Geburtstag zu feiern.
Er sagt uns, welches Tages wir gedenken sollten, nämlich seines Todestages, nicht seines Geburtstages. „Tut dies immer wieder zu meinem Gedächtnis.“ Mit diesen Worten gebot Christus seinen Nachfolgern, daß sie das Gedächtnisabendmahl feiern sollten. Wir finden jedoch nirgends ein solches Gebot hinsichtlich seines Geburtstages. — Luk. 22:19, NW.
Die Bibel sagt von wahren Christen: „Auf keine Weise geben wir Ursache zum Straucheln“, und: „In jeder Weise empfehlen wir uns als Gottes Diener.“ Wie denn? Unter anderem „durch Reinheit“ und „wahrhaftige Rede“. Was ist aber Reines an der Weihnachtsfeier? Was ist Wahres daran? Empfiehlt das Christfest den Nichtchristen das Christentum? Sind sein unrichtiges Datum und die Ehrung eines falschen Messias sowie der sagenhafte Sankt Nikolaus Dinge, mit denen Christus etwas zu tun haben möchte? Einer der Apostel Christi antwortet darauf: „Die unheiligen Fabeln … weise ab.“ „Gebiete gewissen Leuten, keine andere Lehre zu lehren, noch auf falsche Geschichten zu achten und auf Geschlechtsregister, die zu nichts führen, sondern eher Fragen hervorrufen, die zur Nachforschung Anlaß geben, als irgend etwas von Gott darzureichen, das mit Glauben zusammenhängt.“ „Da ihr die Unwahrheit abgelegt habt, redet Wahrheit, ein jeder von euch mit seinem Nächsten.“ — 2. Kor. 6:3-7; 1. Tim. 4:7; 1:3, 4; Eph. 4:25, NW.
Die Menschen mögen noch so gute Absichten haben, aber sie können ein heidnisches Fest und heidnische Bräuche nicht dadurch christlich machen, daß sie sie mit dem Namen Christi verbrämen, wie dies aus folgendem biblischen Grundsatz deutlich hervorgeht: „Welche Teilhaberschaft haben Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder was für eine Gemeinschaft hat Licht mit Finsternis? Ferner: welcher Einklang besteht zwischen Christus und Belial?“ — 2. Kor. 6:14, 15, NW.
Was läßt dies alles erkennen? Daß Christus mit dem Christfest nichts zu tun hat. Selbst wenn es von dem heidnischen 25. Dezember in den Oktober verlegt und wenn die sagenhafte Gestalt des Sankt Nikolaus beseitigt würde, selbst wenn am Weihnachtstag keine Schlemmer und keine Betrunkene mehr zu sehen wären und wenn es keine groben Fälle von Unsittlichkeit und Verbrechen mehr gäbe, selbst wenn der heidnische Brauch des Austausches von Geschenken abgeschafft würde und die Kirchen statt der Warenhäuser wieder mehr ins Rampenlicht träten, ja selbst wenn all das eintreten sollte — aber es scheint nicht die leiseste Möglichkeit zu bestehen, daß es eintritt —, selbst dann könnte das sogenannte Christfest dennoch nicht „wieder zu einem christlichen Fest“ gemacht werden, weil Christus mit diesem Fest nie etwas zu tun gehabt hat! Wie unvernünftig, wie absurd ist es deshalb für sogenannte Christen, seien es nun Geistliche oder andere Personen, zu denken, sie könnten aus dem Weihnachtsfest ein christliches Fest machen — etwas, das doch zu der Heiligen Schrift so grundsätzlich im Widerspruch steht!
Aus diesem Grunde meiden wahre Christen das Weihnachtsfest und befolgen damit das biblische Gebot: „Hört auf, Unreines anzurühren.“ — 2. Kor. 6:17, NW.
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Erkennt, daß Hiob durch Ausharren glücklich wurde!Der Wachtturm 1958 | 15. Dezember
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Erkennt, daß Hiob durch Ausharren glücklich wurde!
ZU DEN treuen Männern der alten Zeit, die Christen von heute ein gutes Beispiel gaben, gehörte auch Hiob. Jakobus, der Jünger und Halbbruder Jesu, bemerkte: „Siehe! wir preisen die glücklich, die ausgeharrt haben. Ihr habt vom Ausharren Hiobs gehört und habt gesehen, welchen Ausgang Jehova schuf, daß Jehova voll zarten Mitgefühls und Erbarmens ist.“a — Jak. 5:11, NW.
Daß Hiob viel erdulden mußte, wissen wir alle. Er wurde für sein Ausharren jedoch belohnt. Seine Gesundheit wurde ihm wiedergeschenkt, und seine Frau kehrte wieder zu ihm zurück. Es wurden ihm zehn weitere Kinder, sieben Söhne und drei schöne Töchter, geboren, und sein materieller Besitz mehrte sich um das Doppelte. Jehova erwies sich Hiob gegenüber in der Tat voll zarten Mitgefühls und Erbarmens!
Durch all das wurde unter anderem prophetisch vorhergesagt, daß der geistliche Überrest des Leibes Christi viel leiden müsse, daß seine geistige Gesundheit wiederhergestellt und ihm Glück und Wohlfahrt zuteil werde, ja daß ihm auch „Kinder“ geschenkt würden, nämlich die große Menge „anderer Schafe“, die nun zu Jehovas heiligem Berge hinströmt, um dort gemeinsam mit dem durch Hiob vorgeschatteten Überrest dem einen wahren Gott, Jehova, Anbetung darzubringen. — Jes. 2:2-4; Joh. 10:16.
Beide Klassen, der hiobgleiche Überrest und die den „Kindern“ gleichkommenden anderen Schafe, können jetzt ebenso glücklich werden, wie Hiob es damals wurde, wenn sie Ausharren bekunden. Ob wir nun zu dieser oder jener Klasse gehören, müssen wir doch, da wir uns Jehova hingegeben haben, um seinen Willen zu tun, in bezug auf unser Ausharren geprüft werden. Dies trifft besonders auf unseren christlichen Predigtdienst zu. Wenn heftige Verfolgungen über uns kommen oder wenn schlechte Ergebnisse im Predigtdienst uns bis zum äußersten entmutigen, so sollten wir uns dadurch nicht zu der Schlußfolgerung verleiten lassen, Gott sei ungerecht oder lieblos. Wir sollten dann vielmehr über Jehovas wunderbare Schöpfungswerke nachsinnen — so wie er Hiob einlud, es zu tun — und uns wieder davon überzeugen, daß er uns in der Tat liebt und weiß, was für uns das Beste ist. Wir dürfen uns auch nicht von denen beeinflussen lassen, die uns zwar nahestehen, aber nicht geistlich gesinnt sind. Durch solche falschen Freunde und ihre irreführende Überredungskunst kann unsere Lauterkeit manchmal auf eine schwere Probe gestellt werden, so wie Hiobs Lauterkeit durch seine Frau und seine drei angeblichen Tröster geprüft wurde.
Wenn wir treu ausharren, werden wir ebenso glücklich werden wie Hiob. Wir werden feststellen, daß Jehova Gott auch uns gegenüber voll zarten Mitgefühls und Erbarmens ist, so wie er es dem hiobgleichen Überrest gegenüber war, als dieser während des ersten Weltkrieges auf die Probe gestellt wurde. Er wird es uns gegenüber auch in Zukunft sein, denn er wird uns in Harmagedon bewahren und uns in seine neue Welt der Gerechtigkeit eingehen lassen.
Jehova Gott ist weise, gerecht und liebreich; was er zuläßt, ist zu unserem Besten. Laßt uns deshalb unsere Lauterkeit bewahren und ausharren, wie Hiob es tat! Dann werden wir ebenso glücklich werden wie er.
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