Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Zum Schutze des Papstes
● Die Schweizer Garde des Vatikans hat nun nach einer Meldung der „Associated Press“ Tränengas in ihr Waffenarsenal aufgenommen. Die Glieder des Neunzig-Mann-Heeres sollen eine Schutzwaffe wünschen, die „weniger schädlich“ ist als ihre Maschinenpistolen und Bajonette oder die Kombination Speer und Streitaxt, mit der sie Wache stehen. Doch warum sollte die Vatikanstadt überhaupt derartig bewaffnete Wachen haben? Die Antwort der „New Catholic Encyclopedia“ lautet: „Sie dienen hauptsächlich zum Schutz der Person des Papstes.“ Wie verhielt es sich aber mit Christus, dessen „Stellvertreter“ der Papst zu sein beansprucht? Jesus Christus erklärte dem römischen Statthalter Pilatus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt. Wenn mein Reich von dieser Welt wäre, hätten meine Diener gekämpft, daß ich den Juden nicht [zur Hinrichtung] ausgeliefert worden wäre.“ Deshalb benötigten Christi „Diener“ kein Waffenarsenal. Doch der Papst ist offensichtlich der Meinung, daß seine „Diener“ ein solches nötig haben. Es scheint, daß weder der Glaube noch der Mut, noch das „Reich“ des Papstes demjenigen Christi entspricht (Joh. 18:36, katholische „Jerusalemer Bibel“).
Das Blut erzählt alles
● Nach den Äußerungen englischer Kriminologen, die auf einem Treffen der internationalen Gerichtswissenschaftler in Zürich (Schweiz) sprachen, ist es Forensikern (Gerichtsmediziner) vielleicht schon bald möglich, „aus einem Blutfleck das Persönlichkeitsbild jenes Menschen zu rekonstruieren, der die Blutspur hinterließ“. Wie „Die Welt“ berichtet, haben Forscher festgestellt, daß sich im Blut des Menschen im Laufe seines Lebens eine große Vielfalt von Antikörpern ansammeln, durch die sich das Blut des einen Menschen von dem aller anderen unterscheidet. Das Blatt bemerkt, man nehme heute an, „daß jeder Mensch sein spezifisches Blut hat, daß kein Blut dem anderen völlig gleicht“. Durch die Blutuntersuchung lassen sich der Lebensraum eines Menschen, sein ungefähres Alter und seine Allergien, sogar einiges über seine Beschäftigung und seine sexuellen Gewohnheiten ermitteln. Abschließend heißt es in dem Artikel: „Kurz, den Möglichkeiten zur Rekonstruktion eines ,wiedererkennbaren‘ Menschen mit seiner Lebenshistorie und seinem Lebensraum scheinen kaum Schranken gesetzt.“ Ja, es kann gesagt werden, daß in mehr als nur einer Hinsicht „das Leben aller Wesen aus Fleisch . . . das Blut [ist]“ (3. Mose 17:11, 14, „Einheitsübersetzung“).
Vorfall klärt Bibelbericht
● Das Erdbeben, das sich vor einiger Zeit in Guatemala ereignete, wirkte sich sogar auf einige Tote aus. Die Zeitschrift „Time“ berichtet, daß „einige Trauernde, die ihre Toten in Familiengräbern beisetzen wollten, feststellten, daß die Särge längst verstorbener Verwandter von dem Beben freigelegt worden waren“. Etwas Ähnliches hatte sich während eines Erdbebens beim Tode Jesu im Gebiet von Jerusalem zugetragen. Damals legte man Leichen gewöhnlich in Grüfte oder Kammern, die meist an Bergabhängen in den weichen Sandstein Palästinas gehauen waren. In einem Bericht der Bibel wird gezeigt, was beim Tode Jesu geschah: „Gräber wurden offengelegt, und viele Leiber der dort Begrabenen wurden aufrecht emporgeschleudert. In dieser Stellung wurden sie aus den Gräbern geworfen und von vielen gesehen, die auf ihrem Rückweg in die Stadt an diesem Ort vorbeigingen“ (Übersetzung von Johannes Greber). Es war somit keine Auferstehung, wie einige Bibelübersetzer zu verstehen geben, sondern offensichtlich wurden die Toten wie in Guatemala lediglich freigelegt, so daß man sie sehen konnte (Matth. 27:51-53).
Ein schlechter Präzedenzfall
● Der indische Kardinal Joseph Parecattil, Präsident der Katholischen Bischofskonferenz, hat den Katholizismus in seinem Land zu dem Bestreben aufgerufen, sich zu „einer indischen Kirche“ zu entwickeln. Auf einer Generalversammlung der Konferenz hob er, wie die indische Zeitung „Express“ berichtete, die Notwendigkeit hervor, zu diesem Zweck „aus den reichen Quellen der Religionen, der Gedankenwelt und der philosophischen Systeme Indiens zu schöpfen“. Als Präzedenzfall verwies er die Bischöfe auf „die ersten vier Jahrhunderte . . . [nach Christus, als] christliche Theologen gegenüber einem konstruktiven Dialog mit anderen Bekenntnissen aufgeschlossen waren“. Bei den „anderen Bekenntnissen“ handelte es sich selbstverständlich nur um Nichtchristen, doch das hinderte den Kardinal nicht, dafür einzutreten, daß die in den ersten Jahrhunderten gepflegte „Aufnahme von Begriffen und Gedankenmustern aus bodenständigen Kulturen ein fortdauernder Prozeß in der Kirche sein sollte“. Damit bestätigt Kardinal Parecattil die Richtigkeit der biblischen Warnung vor dem „Abfall“ und die Tatsache, daß dieser in seinen Anfängen im ersten Jahrhundert „bereits am Werke“ gewesen ist (2. Thess. 2:3, 7).