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  • Eine lebenrettende neue Therapie
    Erwachet! 1979 | 22. August
    • allmählich erhöht, bis sie den vorgeschriebenen Wert erreicht. Die Wirkung auf das Trommelfell ist ähnlich, wie wenn man einen Berg hinauf- oder hinunterfährt. In den ersten Tagen erhielt Gary diese Behandlung alle sechs Stunden rund um die Uhr. Nach jeder Behandlung verspürte er eine anregende Belebung.

      Als Gary am vierten Tag um 20 Uhr eine Behandlung hinter sich hatte, prüfte die Krankenschwester wie üblich sein Blutbild. Das Ergebnis verursachte einige Aufregung — der Hämatokritwert war um einen vollen Prozentpunkt gestiegen, von 10 auf 11. Er war zwar noch gefährlich niedrig, doch die Nachricht gab uns beiden Auftrieb. Am achten Tag der Behandlung betrug der Wert bereits 19, und das reichte aus, um ihn von der Intensivstation in die Isolierstation zu überführen.

      Ein unmißverständliches Zeichen für Garys verbesserten Gesundheitszustand erhielt ich eines Morgens, als er aufwachte. „Möchtest du heute morgen etwas frühstücken?“ fragte ich fröhlich. Seit dem Unfall hatte er keine Nahrung bei sich behalten können. Es riß mich daher aus dem Sessel, den ich als Bett benutzte, als er antwortete: „Ja, gern.“

      „Gut, gut“, sagte ich aufgeregt. Sein wiederkehrender Appetit war ein weiterer Beweis dafür, daß er am Leben bleiben würde. Im Widerspruch zur allgemeinen ärztlichen Meinung hatte er ohne Blut überlebt und gleichzeitig die teilweise tödlichen Komplikationen vermieden, die sich oft bei einer Bluttransfusion ergeben. Natürlich hatte er die Bluttransfusion deshalb verweigert, weil Gottes Gesetz Christen gebietet: ‘Enthaltet euch des Blutes’ (Apg. 15:28, 29).

      Eine weitere Krise

      Bevor Gary die Intensivstation verlassen konnte, bekam Bryan auf einmal Fieber. Die Fontanelle, die weiche Stelle oben am Schädel, war geschwollen, und das zeigte, daß auf das Gehirn ein Druck ausgeübt wurde — ein erster Hinweis auf Hirnhautentzündung. Ein fürchterlicher Schreck durchfuhr mich, als die behandelnde Ärztin ankündigte, er benötige eine Blutplättchentransfusion. Sie erklärte, daß sein Blutplättchenwert so niedrig sei, bestehe die Gefahr, daß bei der Lumbalpunktion eine Blutung eintrete, die zur Lähmung führen könne.

      Als wir Bryan das erstemal in dieses Krankenhaus gebracht hatten, war ein Gerichtsbeschluß erwirkt worden, um uns das Sorgerecht für Bryan zu entziehen. Es war ihm aber doch kein Blut gegeben worden, da es ihm nicht geholfen hätte. Sein Körper war nicht in der Lage, Blutplättchen richtig zu bilden. Daher hatten wir mit dem Arzt, der Bryan behandelte, vereinbart, daß ihm kein Blut gegeben würde.

      Schließlich traf der Arzt ein, mit dem wir die Vereinbarung getroffen hatten. Ich berichtete ihm kurz, was vorgefallen war. Er sagte, er werde die Lumbalpunktion ohne Blut durchführen. So einfach war das — es sollte kein Blut gegeben werden. Es bestand jedoch die Möglichkeit, daß Bryan verblutete oder gelähmt wurde. Die Rückenmarksflüssigkeit wurde ins Labor geschickt, und es stellte sich heraus, daß Bryan Virusmeningitis hatte. Ich seufzte.

      Eine dramatische Wende

      Seit dem ersten Blutplättchentest, der an dem Tag durchgeführt worden war, an dem wir Bryans Krankheit entdeckten, hatte der Blutplättchenwert gleichbleibend 4 000 pro mm3 betragen. Doch ein paar Tage nach seiner Meningitiserkrankung enthüllte eine Blutuntersuchung eine dramatische Wende. Strahlend berichtete der Arzt: „Bryans Blutbild hat sich ein wenig gebessert.“

      „Wirklich?“ unterbrach ich ihn.

      „Ja“, fuhr er fort. „Der Wert ist auf 25 000 gestiegen.“

      Ich war schrecklich aufgeregt. Natürlich wollte ich glauben, daß Bryan am Leben bliebe. Doch hatten wir die Hoffnung aufgegeben, da uns der Arzt gesagt hatte, seines Wissens hätten nur sehr wenige diese Krankheit überlebt. Ich konnte mich kaum beherrschen, als ich Gary die gute Nachricht von Bryans verbessertem Blutbild erzählte. „Das ist immer noch nicht gut, Jan“, sagte er matt, unbeeindruckt von meiner Begeisterung. Er versuchte, mich vor falschen Hoffnungen zu schützen. Einer der Ärzte hatte erklärt, Bryans Überlebenschancen ständen eins zu einer Milliarde.

      Eine Woche verging. Wir ließen eine zweite Blutuntersuchung durchführen. Die Zahl der Blutplättchen betrug diesmal 50 000! Und jede weitere wöchentliche Untersuchung zeigte eine weitere Verbesserung. Bei der nächsten Untersuchung betrug der Wert überwältigende 193 000; in der darauffolgenden Woche 309 000. Schließlich erreichte er 318 000, was als normal betrachtet wird. Die Ärzte waren fassungslos. Sie machten Bemerkungen wie: „Hier kommt das einmalige Baby“ und: „Es macht uns noch alle zu Zeugen Jehovas.“ Sie schrieben die Veränderung von Bryans Zustand sogar einem „Wunder“ zu.

      Gary und Bryan sind inzwischen völlig gesund, und ich bin für den glücklichen Ausgang sehr dankbar. Niemand möchte seine Lieben leiden oder sterben sehen. Doch diese Erlebnisse haben mir gleichzeitig vor Augen geführt, daß es etwas Wichtigeres gibt als das gegenwärtige Leben. Viel wichtiger ist, daß wir Gottes Gebote halten, denn wenn wir das tun, haben wir die sichere Aussicht, daß Gott uns in seinem gerechten neuen System von den Toten auferwecken wird, wo wir uns des ewigen Lebens in vollkommener Gesundheit und Glück erfreuen können (Offb. 21:3, 4). Sind Jesu Treue bis zum Tod und seine Auferstehung nicht ein Beweis dafür, daß es das weiseste ist, Gottes Geboten zu gehorchen?

      Ich bin unserem barmherzigen und gütigen Gott, Jehova, dankbar, daß er mir die Kraft gegeben hat, treu auszuharren und seinen Geboten in dieser prüfungsreichen Zeit zu gehorchen. In meinem Fall trafen bestimmt die inspirierten Worte des Apostels Paulus zu: „Wir haben ... diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit die Kraft, die über das Normale hinausgeht, Gottes sei und nicht die aus uns selbst“ (2. Kor. 4:7). (Eingesandt.)

  • Die moderne Japanerin
    Erwachet! 1979 | 22. August
    • Die moderne Japanerin

      Vom „Awake!“-Korrespondenten in Japan

      SCHON seit Jahrhunderten wird die Japanerin von Beobachtern aus dem Westen als Muster für anmutige Schönheit und passive Unterordnung betrachtet. Das Bild der bescheidenen, stillen und stets dienstbereiten Ehefrau im Kimono ist in vielen Ländern bekannt. Vermittelt diese Vorstellung ein vollständiges Bild? Wie bewegt sich die Japanerin in unserer modernen Welt?

      Die herkömmliche japanische Definition für Frau lautet ryosai kembo (gute Ehefrau, weise Mutter), und das gilt heute noch als das Ideal. Die überwiegende Mehrheit der Japanerinnen zeigt, daß sie in dieser Rolle Glück und Erfüllung finden können. Doch besonders seit dem Zweiten Weltkrieg ist die Stellung der Frau in der japanischen Gesellschaft im Wandel begriffen.

      Die anmutige Frau im Kimono gibt es heute noch, aber außer ihr sieht man Frauen in Blue jeans, Shorts und hohen Stiefeln. Die lebhafte junge Frau im Hosenanzug, die ein Taxi herbeiruft, kann auch die gelassene junge Frau im Kimono sein, die einmal in der Woche ihre ocha (Teezeremonie) besucht. Diese moderne Frau zeigt größtenteils immer noch bewundernswerte Eigenschaften ihrer Vorfahrinnen, zum Beispiel Bescheidenheit und Ausdauer. Allerdings neigt sie eher dazu, ihre Meinung frei zu äußern, und kann besser über ihre Zukunft bestimmen, als es ihre Großmutter konnte. Ihre Eltern suchen vielleicht einen passenden Ehepartner aus, aber die endgültige Entscheidung, wen sie heiraten wird,

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