Nachrichten und ihre tiefere Bedeutung
Sollte ein Christ zweifeln?
● Während eines Vortragsabends, den die evangelische Melanchthon-Akademie veranstaltete, äußerte sich der Autor des vor einiger Zeit erschienenen theologischen Bestsellers „Predigten für Zweifler“ zu bestimmten von ihm vertretenen Ansichten. „Der Glaube bedarf des Zweifels“, behauptete er. Weiter führte er aus, auf Jesus Christus zu vertrauen sei immer eine unsichere Angelegenheit. „Garantien gibt es nicht.“ Auch sprach er von einer gewissen „heilsamen Wirkung“ des Zweifels, da dieser einen vor Fanatismus bewahre und die „Erstarrung in eingefahrene Frömmigkeitsbahnen“ verhindere.
Gemäß der Bibel gehören jedoch Glaube und Zweifel überhaupt nicht zusammen; vielmehr wird wahrer Glaube als „die gesicherte Erwartung erhoffter Dinge“ erklärt (Hebr. 11:1). Gott hat sogar „allen Menschen eine Gewähr“ für ihren Glauben gegeben, indem er Jesus Christus von den Toten auferweckte (Apg. 17:31). Darüber hinaus zeigt die Bibel deutlich, daß es keine „heilsame Wirkung“ hat, wenn der Christ an seinem Glauben zweifelt. Als Jakobus das Gebet behandelte, schrieb er: „Er bitte aber unablässig im Glauben, ohne irgendwie zu zweifeln, denn wer zweifelt, ist gleich einer Meereswoge, die vom Winde gejagt und umhergetrieben wird. In der Tat, jener Mensch wähne nicht, daß er von Jehova etwas empfangen werde; er ist ein unentschlossener Mann, unbeständig in all seinen Wegen“ (Jak. 1:6-8).
Kirchgänger auf „krummen Pfaden“
● Die Regierung der Vereinigten Staaten hat unlängst Schritte eingeleitet, um scharf gegen die sogenannte „Weiße-Kragen-Kriminalität“ und gegen die Wirtschaftskriminalität vorzugehen. Die untersuchenden Bundesbeamten „sind zu der Überzeugung gelangt, daß die Wirtschaftskriminalität viel verbreiteter ist, als früher angenommen wurde“, berichtet die Zeitschrift „U.S. News & World Report“. „Die geschätzten Gesamtverluste haben sich seit den frühen 1970er Jahren mehr als verdoppelt und betragen heute 44 Milliarden Dollar im Jahr.“ Den Hauptanteil an dieser Summe — bis zu 10 Milliarden Dollar — soll der von Arbeitnehmern begangene Diebstahl ausmachen. Eingeschlossen sind auch Bestechungen, Schmiergelder, Unterschlagungen und Ladendiebstähle.
Wer begeht nun solche „Weiße-Kragen“-Delikte? Ein Experte auf diesem Gebiet, W. S. Albrecht, Professor für Management, beschreibt den Täter so: „Wahrscheinlich verheiratet, nicht geschieden, nicht von Drogen oder Alkohol abhängig und ein aktives Kirchenmitglied.“
Offensichtlich hilft die spärliche moralische Unterweisung, die solche Personen als Kirchenmitglieder erhalten, ihnen nicht, gemäß dem vollkommenen Willen Gottes ‘durch die Neugestaltung ihres Sinnes umgewandelt zu werden’, was die wahre christliche Unterweisung nach den Worten des Apostels Paulus bewirkt. In der Tat, das Versäumnis der Religion, das moralische Leben ihrer Anhänger zu beeinflussen, sollte sogar ein Kennzeichen der „letzten Tage“ dieser Welt sein: „Sie werden an den Formen der Religion festhalten, aber sich von ihrer Kraft distanzieren“ (Röm. 12:2; 2. Tim. 3:1, 5, „Wilckens“).
Ansicht über das Blut vernünftig
● „Künstliches Blut“, so war ein Artikel überschrieben, der bei einem Aufsatzwettbewerb in der Bundesrepublik Deutschland einen Preis erhielt. In dem Artikel wurde auf die neuere Entwicklung synthetischer Blutersatzmittel eingegangen. Es wurde aufgezeigt, daß Experimente bewiesen hätten, daß Tiere, deren Blut teilweise oder völlig durch synthetische Blutersatzmittel ersetzt worden war, nicht nur überlebten, sondern sich auch normal entwickelten. Abschließend hieß es in dem Artikel: „Trotz vieler ungelöster Probleme ist wohl der Beweis erbracht worden, daß synthetische Mittel für eine gewisse Zeit einen Teil der Funktionen des Blutes übernehmen können. Hierdurch ist der Einsatz von Blutersatzstoffen bei hohen Blutverlusten ... in den Bereich der Möglichkeit gerückt.“
In Japan hat man einen solchen unlängst entwickelten Blutersatzstoff tatsächlich bei Menschen angewandt; das Leben eines Patienten soll dadurch schon gerettet worden sein. Die wichtigste Eigenschaft dieser Ersatzmittel ist, daß sie wie das Blut Sauerstoff transportieren können.
Diese Tatsachen bestätigen, daß Jehovas Zeugen nicht unverantwortlich oder unvernünftig handeln, wenn sie aus religiösen Gründen Bluttransfusionen ablehnen und um eine andere Behandlungsmethode bitten (Apg. 15:29; 21:25).