Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • Erschütternde Freiheitsverletzung in Puerto Rico
    Erwachet! 1977 | 22. August
    • Operation wurde ohne Blut durchgeführt, wie es die Patientin und ihr Mann gewünscht hatten. Frau Rosarios Zustand war nach der Operation ernst, aber stabil, und sie war bei Bewußtsein.

      Am folgenden Tag erreichte der Gerichtsentscheid des Richters Delgado den Arzt im San Martín Hospital. Doch er kam zu spät, da er an das erste Krankenhaus, das Doctor’s Hospital, gerichtet war. Da die Operation im San Martín Hospital bereits ohne Blut durchgeführt worden war, sah der Arzt keine Notwendigkeit, Blut zu geben.

      Damit hätte der Fall abgeschlossen sein müssen. Doch die Einmischung ging weiter. Am Tag nach der Operation maßte sich der bereits erwähnte Verwandte nochmals an, bei dem Staatsanwalt des Bezirksgerichts vorstellig zu werden und eine weitere eidesstattliche Erklärung abzugeben. Er sagte genau das gleiche wie in seiner früheren Erklärung. Das Gericht ignorierte den verantwortlichen Arzt, der die Operation durchgeführt hatte. Es nahm keine Rücksprache mit ihm, der Patientin, ihrem Mann oder ihren Kindern.

      Dennoch gab der Bezirksrichter Alberto Toro Nazario darauf einen weiteren Gerichtsentscheid heraus. Er hatte genau den gleichen Wortlaut wie der vorherige. Nur war er diesmal an den Arzt des San Martín Hospital gerichtet.

      Darauf fragte der Arzt Frau Rosario, ob sie eine Bluttransfusion wolle. Das verneinte sie nachdrücklich. Sie war ein erwachsener Mensch und kannte ihren Standpunkt hinsichtlich des Blutes, und ihr Mann teilte ihre Meinung. Darauf ließ der Arzt die drei behandelnden Krankenschwestern eine Erklärung unterschreiben, die besagte, daß die Patientin bei vollem Bewußtsein war und sich geweigert hatte, eine Bluttransfusion anzunehmen.

      Ein Haftbefehl

      Da der Arzt kein Blut gegeben hatte, erließ das Gericht einen Haftbefehl gegen ihn. Ihm wurde Mißachtung des Gerichts vorgeworfen. Man stellte ihm eine Vorladung zu und forderte ihn auf, noch am gleichen Tag vor dem Bezirksrichter Edgardo Márquez Lizardi zu erscheinen. Die Patientin, ihr Mann und ihre Kinder wurden nicht zum Verhör eingeladen. Sie wurden noch nicht einmal zu Rate gezogen. Ja, sie hatten gar keine Ahnung von dem Verhör und dem Haftbefehl gegen ihren Arzt.

      Der Richter verhörte den Arzt ausführlich. Der Arzt sagte, er habe das Gericht nicht mißachtet, da in dem Entscheid des Richters Toro Nazario nicht ausdrücklich gefordert worden war, daß er der Patientin gegen ihren Willen Blut geben müsse. Er bezeugte auch, daß er aufgrund der sich ausbreitenden Krankheit nicht garantieren könne, daß die Patientin überleben würde, nicht einmal, wenn ihr Blut gegeben würde.

      Der Richter Márquez Lizardi stellte dann einen weiteren Entscheid aus, der das Datum des Verhörs trug. Diesmal war er ausführlicher. Er enthielt die ausdrückliche Anweisung, daß der Patientin gegen ihren Willen Blut übertragen werden solle. Es wurde jedem verboten, sich der erzwungenen Transfusion zu widersetzen. Der Richter erklärte, daß die Polizei von Puerto Rico dafür sorgen solle, daß der Entscheid ausgeführt würde.

      Trotz aller Appelle war der Richter nicht bereit, seinen Entscheid rückgängig zu machen. Er sollte am nächsten Tag ausgeführt werden.

      Die Patientin erleidet einen Schock

      Um 1.30 Uhr am nächsten Morgen trafen sich die bewaffneten Männer — die drei Polizisten und zwei Geheimagenten — mit den drei Krankenschwestern im Krankenhaus. Sie betraten das halbprivate Zimmer und befahlen allen anderen, den Raum zu verlassen. Ihr Mann bestand darauf zu bleiben, und dies wurde ihm gestattet. Aber er wurde daran gehindert, etwas zu tun, um die Vorgänge aufzuhalten.

      Während Frau Rosario Widerstand leistete, schrie sie: „Tun Sie mir das nicht an! Ich bin kein Verbrecher!“ Sie versuchte, die Krankenschwestern aufzuhalten. Doch sie wurde schnell überwältigt. Ihre Hände und Füße wurden an das Bett gefesselt. Auf diese Weise konnte sie keinen Widerstand leisten, als man ihr die Transfusion geben wollte. Darauf erlitt sie einen Schock.

      Die Ärzte waren nicht in der Lage, das Blut durch den Arm zu verabreichen. Daher trafen sie Vorbereitungen für eine Operation, die dem alleinigen Zweck dienen sollte, ihren Hals zu öffnen, um die Schlagader zu erreichen, damit sie das Blut an dieser Stelle transfundieren konnten. Sie wurde in den Operationssaal gebracht, die Schlagader wurde freigelegt, und eine Bluttransfusion wurde erzwungen.

      Frau Rosario blieb einige Tage im Halbkoma und war nicht mehr in der Lage, mit jemandem zu reden. Darauf setzten Krämpfe ein. Die Krankenschwestern schlossen sie sogleich an eine Nierenmaschine, eine Lungenmaschine und eine weitere Maschine an. Ein Arzt gab mehr Blut. Bald darauf starb Frau Rosario.

      Man denke an die schädlichen Auswirkungen, die eine Bluttransfusion haben kann. Hinzu kommt der Schock, den die Patientin erlitt, als man ihr gegen ihren Willen Blut aufzwingen wollte und sie zu diesem Zweck sogar an Händen und Füßen band. Ja, es ist sehr gut möglich, daß all dies für ihren frühen Tod verantwortlich war oder zumindest dazu beitrug. Es kann gut sein, daß diejenigen, die für die ganze schändliche und schimpfliche Angelegenheit verantwortlich sind, Blutschuld auf sich geladen haben (2. Mose 20:13; Apg. 20:26).

      „Wo bin ich?“

      Herr und Frau Rosario hatten ihre Freunde um Hilfe gebeten, unter anderem auch einige Älteste ihrer Religionsgemeinschaft. Doch nicht einmal sie waren in der Lage, den Lauf der Ereignisse aufzuhalten. All ihre Appelle an die Behörden waren vergebens.

      Einer dieser Ältesten befand sich außerhalb des Zimmers, als die gemeine Tat geschah. Er hörte das Stöhnen und Schreien von Frau Rosario. Doch da ein Polizist vor der Tür Wache stand, konnte er nichts tun.

      Einmal wurde die Tür aufgerissen, und der Ehemann, Herr Rosario, kam heraus. „Sieh nur, was sie meiner Frau antun!“ rief er verzweifelt. Doch jemand im Zimmer riß ihn zurück, als sich der Polizist ihm zuwandte. Darauf wurde die Tür wieder geschlossen.

      Der Älteste konnte es nicht länger aushalten. Blutenden Herzens lief er die Treppe hinunter. Ihm war buchstäblich schlecht geworden. Was dort vorgegangen war, erfüllte ihn mit Abscheu. Er beschreibt seine Gefühle mit den Worten: „Ich fragte mich: Wo bin ich? Ist dies Puerto Rico? Wird hier in diesem Land eine hilflose und schwerkranke Frau in einem Krankenhaus überfallen? Es ist doch unmöglich, daß so etwas hier in Puerto Rico geschieht! Aber es geschah wirklich.“

      Der Arzt, das sei zu seiner Ehre gesagt, arbeitete nach besten Kräften mit den Rosarios zusammen. Doch genauso, wie seiner Patientin die Hände buchstäblich gebunden wurden, waren ihm die Hände bildlich gebunden. Er konnte nicht mehr tun, um zu helfen. Doch wie die in San Juan erscheinende Zeitung El Vocero später berichtete, hatte der Arzt vor Gericht gesagt: „In diesem Zustand gibt eine Bluttransfusion keine Gewähr dafür, daß die Patientin überlebt, da die Krankheit in den meisten Fällen weiter fortschreitet.“

      Die Zeitung enthielt auch den Kommentar eines bekannten Rechtsanwalts aus Puerto Rico. Dieser Rechtsanwalt erklärte, die erzwungene Durchführung einer Handlung, die einer religiösen Überzeugung widerspricht, sei „eine Verletzung der Bürgerrechte“, wenn diese Überzeugung nicht im Gegensatz zum Gesetz stünde.

      Andere Fälle

      Diese erschütternde Freiheitsverletzung ist kein Einzelfall. Es war nicht das erstemal, daß so etwas in Puerto Rico geschah. In den letzten Jahren sind solche Fälle wiederholt vorgekommen. Sowohl Erwachsenen als auch Kindern sind Bluttransfusionen aufgrund von Gerichtsentscheiden aufgezwungen worden.

      Zum Beispiel lehnte kürzlich ein sechsunddreißigjähriger Mann die Verwendung von Blut bei der Behandlung seiner Krankheit ab. Er unterzeichnete eine Erklärung, durch die das Krankenhaus und die Ärzte von jeglicher Verantwortung für das, was seine Ablehnung von Blut zur Folge haben könnte, befreit wurden. Seine Frau stimmte völlig mit ihm überein. Doch die Ärzte bestanden auf einer Bluttransfusion. Der Patient und seine Frau machten eine schreckliche Tortur mit. Er erhielt Mittel, die ihn einschläfern sollten, und während er bewußtlos war, wurde ihm gegen seinen Willen Blut gegeben.

      Wie Frau Rosario, so achtete auch dieser Mann das Gesetz des Landes. Er war ein gewissenhafter Bürger. Doch wie Frau Rosario glaubte er, daß man ‘Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen muß als Menschen’, wenn ein Konflikt besteht zwischen dem, was Menschen verlangen, und dem, was Gott verlangt (Apg. 5:29).

      Zugegeben, andere mögen in dieser Angelegenheit keine Gewissenskonflikte haben. Und das ist auch ihr Recht. Doch diejenigen, die Gewissenskonflikte haben, sollten das ihnen von Gott zugestandene Recht in Anspruch nehmen dürfen, die ärztliche Behandlung auszuwählen, die sie wünschen. Einem Patienten eine unerwünschte ärztliche Behandlung aufzuzwingen ist ärztliche Arroganz. Es ist eine Verletzung der Freiheiten, um die Menschen jahrhundertelang hart gekämpft haben. Es ist eine Verletzung der Menschenwürde. Und was noch wichtiger ist, es ist eine Beleidigung Gottes. Und eines Tages wird „jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft ablegen“, wie wir in Römer 14:12 lesen. Das gilt auch für diejenigen, die aufrichtige Anbeter Gottes daran hindern wollen, seinen Gesetzen zu gehorchen.

  • Wie man auf natürliche Weise Wein herstellt
    Erwachet! 1977 | 22. August
    • Wie man auf natürliche Weise Wein herstellt

      WER einen vorzüglichen Wein haben möchte, kaufe sich ein oder zwei Pfund reife Rotweintrauben, und er wird feststellen, daß sie einen weißlichen Belag haben. Wegen des Aussehens meinen die meisten Leute, es sei ein Insektizid. Das ist unzutreffend. Es handelt sich dabei um einen natürlichen, verkappten Hefepilz, der nur darauf wartet, den Saft der Weinbeere in Gärung zu bringen. Das ist das Geheimnis der natürlichen Weinherstellung. Vielleicht möchte der eine oder andere die Weinbeeren mit Wasser abspülen, doch sollte man diese weißliche puderartige Schicht nicht abwaschen oder abreiben.

Deutsche Publikationen (1950-2025)
Abmelden
Anmelden
  • Deutsch
  • Teilen
  • Einstellungen
  • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutzerklärung
  • Datenschutzeinstellungen
  • JW.ORG
  • Anmelden
Teilen