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Erwachet! 1978
g78 8. 7. S. 24-26

Seefahrt hat lange Tradition

Vom „Awake!“-Korrespondenten auf Hawaii

SCHON seit Jahrtausenden verkehren Schiffe auf den Wasserwegen der Welt und dienen vielfältigen Zwecken — der Beförderung von Personen, Nahrungsmitteln und Gütern.

Der Anblick eines riesigen Schiffes, eines Segelschiffes oder anderen Schiffes regt oft unsere Phantasie an. Jedes der sieben Weltmeere hat seine eigene Art von Schiffen, und sie unterscheiden sich voneinander so sehr wie die verschiedenen Leute, die sie gebaut haben. Ein kurzer Rückblick in die Geschichte der Boote und Schiffe fördert interessante Tatsachen zu tage.

Altertümliche Bauarten noch im Einsatz

Die ältesten Darstellungen von Schiffen, die uns bekannt sind, kommen aus Ägypten. Dazu gehören Bilder von bootsartigen Papyrusflößen, einem Transportmittel, das bis in unsere Zeit überlebt hat. Man kann diese Flöße — Hände und Füße dienen als Paddel — auf dem Nil und auch in der Bucht des Tschadsees in Afrika sehen.

Eine andere altertümliche Methode des Transports zur See erkennt man auf einem Relief von Ninive, das ungefähr aus dem Jahre 700 v. u. Z. datiert. Personen und Güter hielt man durch aufgeblasene Tierhäute auf der Wasseroberfläche. Das Gegenstück dieser assyrischen Schiffe kann man heute im Tibet sehen. Andere tibetanische Boote bestehen aus Häuten, die über Holzstreben gespannt sind.

Eines der vielleicht am besten bekannten altertümlichen Boote ist der ausgehöhlte Baum, bekannt als Einbaum. Man verwendet ihn noch heute in Teilen Afrikas, Südamerikas, Australiens und in entlegenen Gebieten Skandinaviens.

Größere Schiffe des Altertums

Im Tal von Dair Al Bahri (Ägypten) liegt ein Tempel mit einer Reihe interessanter Reliefs. Sie stellen eine Expedition der Königin Hatschepsut dar, die eventuell im Jahre 1500 v. u. Z. durchgeführt wurde. Auf dem Relief sieht man ein Schiff, das zwei riesige Obelisken befördert. Einen dieser Obelisken hat man gefunden, und nach Höhe und Gewicht zu urteilen, muß ein Schiff, das zwei solche Exemplare tragen konnte, ungefähr 60 Meter lang und an der breitesten Stelle 24 Meter breit gewesen sein. Ein solches Schiff würde unbeladen 800 Tonnen wiegen und voll beladen 1 500 Tonnen. Das wäre das bemerkenswerteste Schiff, das jemals in Ägypten gebaut worden ist.

Ein bedeutendes seefahrendes Handelsvolk der alten Zeit waren die Phönizier, die an der Mittelmeerküste wohnten. Sie waren für ihre Fertigkeiten als Seeleute und Navigatoren bekannt. Die Phönizier trieben nicht nur im Mittelmeer ihren Handel, sondern umsegelten im Süden sogar die Spitze Afrikas und kamen im Norden bis nach England.

Die Phönizier hinterließen keine Beschreibung ihrer Schiffe. Doch der Prophet Hesekiel beschrieb die phönizische Stadt Tyrus als ein schönes Schiff und gab dabei Einzelheiten an, die offensichtlich als Beschreibung eines phönizischen Schiffes dienen können. Es hatte Planken aus haltbaren Wacholderhölzern, einen Mast aus einer Libanonzeder und Ruder aus „stattlichen Bäumen“ von Baschan, sicherlich Eichenholz. Der Bug, der wahrscheinlich hoch und gewölbt war, wurde aus Zypressenholz mit einer Elfenbeineinlegearbeit hergestellt. Das Segel bestand aus gefärbtem ägyptischen Leinen, und das Deck war mit gefärbtem Wollstoff überdacht (wahrscheinlich in Form eines Baldachins, um Schatten zu spenden). Die Fugen waren abgedichtet (Hes. 27:3-7, 27).

Griechische Kriegsschiffe sind auf Vasen und Tellern des 6. Jahrhunderts v. u. Z. abgebildet. Sie waren die leichtesten und elegantesten Schiffe des Altertums, die man heute kennt. Einige waren so leicht, daß die Mannschaft sie für die Nacht an Land holen konnte. Die Griechen bauten auch Galeeren mit drei, vier und fünf Ruderbänken.

Eine Betrachtung altertümlicher Schiffe wäre nicht vollständig, würde man den Orient außer acht lassen. Die älteste überlieferte Beschreibung eines Handelsschiffes aus dem Orient stammt aus dem 13. Jahrhundert u. Z. von Marco Polo. Er beschreibt eine chinesische Dschunke wie folgt:

„Sie hat nur ein Deck, und der Raum darunter ist in 60 kleine Kabinen aufgeteilt. ... jede ist als kleiner Aufenthaltsraum für einen Händler ausgestattet. ... bei einigen Schiffen der größeren Bauart ist der Raum durch 13 Trennwände unterteilt, die aus dicken, miteinander verbundenen Planken bestehen. Sie sollen Schutz bieten, wenn das Schiff ein Leck hat ... oder wenn es von einem hungrigen Wal getroffen wird — was auf keinen Fall selten vorkommt.“

Die Chinesen befördern entlang der Küste und auf Flüssen immer noch Güter und Personen mit Hilfe solcher Dschunken. Es sind stabile Holzschiffe, deren Segel parallel zum Schiffskörper gerichtet sind.

Weiterentwickelte Segelschiffe

Im 15. Jahrhundert v. u. Z. begann das Zeitalter der Entdeckungsreisen. Damals waren die Schiffe auf den Weltmeeren auf der Suche nach Neuland. Sehr interessiert an diesem neuen Tätigkeitsfeld war der portugiesische Prinz, den man dann Heinrich den Seefahrer nannte. Er sandte Schiffsexpeditionen in Richtung Süden entlang der afrikanischen Küste in der Hoffnung, schließlich einen Seeweg nach Indien zu finden. Darauf fanden viele andere Nationen und Privatpersonen Interesse daran, nach Ostindien, China und Japan zu kommen. Sie wollten einen schnelleren Zugang zu dem Gold, den Edelsteinen und Gewürzen haben, die bis dahin nur mit langwierigen und kostspieligen Überlandkarawanen nach Europa gekommen waren.

Wegen dieses Interesses erfuhr das Segelschiff zwischen den Jahren 1400 und 1540 u. Z. eine tiefgreifendere Weiterentwicklung als in all den Jahrtausenden davor. Im Laufe der Zeit tauchten Schiffe mit zwei Masten auf, dann mit drei und sogar vier Masten. Je komplizierter die Schiffe wurden, um so mehr Segel kamen hinzu; einige hatten mehr als dreißig.

Gemäß dem Buch Schiffe (Band aus „Life — Wunder der Wissenschaft“) bauten im 15. Jahrhundert die Schiffbauer „das erste, klassische Vollschiff: drei Masten, mit großen Rahsegeln an Vor- und Hauptmast; ein Lateinsegel am Besanmast (der hintere Mast, auch Kreuzmast genannt); und häufig ein ziemlich großes Sprietsegel, das vor dem Bug des Schiffes unter dem Bugspriet gesetzt wurde“.

Über die Schiffe, die unter der Führung von Christoph Kolumbus nach Amerika fuhren, wird in der gleichen Publikation gesagt: „Obgleich keine Zeichnungen oder genauen Pläne überliefert worden sind, wissen wir, daß das Flaggschiff des Christoph Kolumbus, die Santa Maria, ein solches Schiff war. Ebenso die Pinta und auch die vom Admiral bevorzugte Niña, die vom dreimastigen Lateinsegler zum Vollschiff umgetakelt worden war, nur daß sie kein Topsegel und kein Sprietsegel führte.“

Kolumbus’ Zeitgenosse, Vasco da Gama, fand den lang gesuchten Seeweg nach Indien. Danach hatte Portugal ein Jahrhundert lang das Monopol über die indischen Gewässer. Schließlich wurde dieses Monopol von den Niederländern, den Franzosen und den Briten gebrochen. Die wertvolle Ladung, die auf diesem Seeweg transportiert wurde, lockte von weitem Piraten an. Darauf wurde es notwendig, die Schiffe mit Waffen auszurüsten. Diese Kombination von Handels- und Kriegsschiffen wurde als „Indiensegler“ bezeichnet.

Schiffbau in Amerika

Durch die Entdeckung Amerikas und der „Neuen Welt“ entstanden zusätzliche Anforderungen an den Schiffstransport. Zwischen Europa und Amerika entspann sich ein lebhafter Handel. Es herrschte auch Handelsverkehr an der Küste Amerikas, zwischen den Nord- und den Südkolonien. Das weckte den Ruf nach einer amerikanischen Handelsflotte. Der Schiffbau wurde in den neuen amerikanischen Kolonien zu einer führenden Industrie.

Zu den berühmtesten aller amerikanischen Handelsschiffe gehörte der „Klipper“. Er war das Schiff in der Mitte und auch gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Die Klipper lobte man als die schönsten und schnellsten Schiffe. Für Reisen nach China und Australien brauchten sie nur die Hälfte der üblichen Reisedauer. Die Geschwindigkeit dieser Schiffe brachte ihnen den Namen „Klipper“ ein, denn das Wort clip bedeutet „dahinjagen“. Der berühmteste aller Klipper war die Cutty Sark. Sie war 65 Meter lang und 11 Meter breit und hatte drei Masten und 34 Segel.

Im Jahre 1807 konnte man in New York auf dem Hudson River das erste wirklich erfolgreiche Dampfschiff sehen. Es war die Clermont, ein langes, schlankes Schiff mit ungefähr 43 Meter Länge und 4,5 Meter Breite. Es hatte an der Seite Schaufelräder mit rund 1,20 Meter Breite und 4,50 Meter Durchmesser. Später wurden auch Ozeandampfer eingesetzt. Schließlich ersetzte eine Schiffsschraube am Heck die Schaufelräder.

Dann kamen die Stahlschiffe, die stärker, sicherer und wirtschaftlicher sind als Holzschiffe. Der Fortschritt des 20. Jahrhunderts hat uns massive Frachtschiffe, Luxuslinienschiffe, Tanker, Kühlschiffe und atombetriebene Schiffe beschert.

Schiffe sind für die Menschheit in vieler Hinsicht von Nutzen. Man sollte nicht die Tatsache übersehen, daß 1961 das erste Übersee-Vielzweckkabel zwischen Kanada und Großbritannien von einem Schiff gelegt wurde. Während der vergangenen zwei Jahrzehnte haben Schiffe zahllose Übersee-Telefonleitungen gelegt, die das Festland der Vereinigten Staaten mit Hawaii und anderen Teilen des Pazifiks verbinden. Ähnliche Kabelverbindungen hat auch der Orient, haben Teile Südamerikas und Inseln im Atlantik und im Pazifik.

Obwohl das Flugzeug heute eine hohe Passagier- und Frachtbeförderungsquote hat, sind Schiffe eine lebenswichtige Verbindungslinie zwischen vielen Gebieten, die durch Luftfahrzeuge nicht erreichbar sind. Die Tradition der Seefahrt wird offensichtlich noch anhalten.

[Bilder auf Seite 24]

DSCHUNKE

GRIECHISCHES KRIEGSSCHIFF

KLIPPER

„SANTA MARIA“

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