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Erwachet! 1977
g77 22. 7. S. 14-15

Europas größter Binnenhafen

Vom „Awake!“-Korrespondenten in der Bundesrepublik Deutschland

ALS wir uns im landschaftlich schönen Süddeutschland von unseren Freunden verabschiedeten, fragten sie: „Wohin geht ihr?“ „An den Rhein, in die Gegend von Duisburg.“ Darauf erwiderten sie etwas mitleidig: „Oh, ihr geht dorthin, wo es funkt und raucht!“

Jeder, der schon in Duisburg gewesen ist, weiß, was damit gemeint ist. Bei Tag verdunkeln oftmals die Rauchwolken der Schornsteine die Sonne, und nachts färben Hochöfen den Himmel feuerrot.

Aber wir ließen uns nicht entmutigen, sondern gingen auf Entdeckungen aus, um unsere neue Umgebung kennenzulernen. Wir erfuhren, daß Duisburg der größte Binnenhafen Europas ist. Die Kais der 22 Hafenbecken haben eine Gesamtlänge von 44 Kilometern. Die Bedeutung dieses Hafens wird einem bewußt, wenn man bedenkt, daß 1974 hier 68 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen wurden, während im gleichen Zeitraum im größten deutschen Seehafen, in Hamburg, nur 57 Millionen Tonnen verladen wurden.

Günstige geographische Lage

Was begünstigte die Entwicklung der Duisburg-Ruhrorter Häfen? Vor allem die günstige geographische Lage und die Industrie. In Duisburg und seiner Umgebung ist eine Hüttenindustrie konzentriert, zu der die größten Rohstahl- und Roheisenhersteller der Welt gehören. Dazu kommen noch das reiche Vorkommen an Steinkohle im unmittelbaren Hinterland, eine große Kupferhütte im Stadtgebiet sowie eine Reihe chemischer Fabriken. Die Ballung der Industrie an Rhein und Ruhr brauchte einen leistungsfähigen Hafen.

Duisburg ist an ein internationales Wasserstraßennetz angeschlossen. Es bestehen Kanalverbindungen mit der DDR. Über den Rhein-Main-Donau-Kanal besteht eine Verbindung bis zum Schwarzen Meer. Die Küstenmotorschiffe kommen direkt aus Frankreich, Spanien, England, Skandinavien, Polen, Rußland und anderen Ländern.

Eine Hafenrundfahrt

Nachdem wir einiges über das größte Binnenhafensystem Europas erfahren haben, wollen wir diesen verzweigten Umschlagplatz selbst kennenlernen. Wir gehen an Bord eines schmucken weißen Hafenrundfahrtbootes und suchen uns einen Platz auf dem Oberdeck, von dem aus wir alles ungehindert beobachten können.

Das Schiff legt ab mit Kurs auf die Mitte des Rheinstromes. Als wir etwas vom Ufer entfernt sind, können wir die Silhouette der Industrielandschaft hinter den Hafenanlagen überblicken. Da stehen die „Stahlküchen“, in denen es brodelt, da recken sich die riesigen Schornsteine in den rauchgeschwängerten Himmel. Wir fahren stromaufwärts bis in Höhe des Duisburger Stadtzentrums, dann schwenken wir in den Außenhafen ein. Rechts erheben sich die Anlagen der großen Kupferhütte, die jährlich über eine Million Tonnen Rohstoff verarbeitet. Es geht vorbei an einer chemischen Fabrik, die seit hundert Jahren hier ansässig ist. Braungelbe Abgaswolken hängen in der Luft, und rostigroter Staub rieselt auf den angrenzenden Stadtteil nieder. Obwohl die Werke Millionenbeträge für Filteranlagen ausgeben, bleibt die Stadt von der lästigen Verschmutzung nicht verschont.

Inzwischen sind wir am Schwanentor, dem ältesten Punkt des Duisburger Hafens, angekommen. Von hier aus können wir die Silos im Getreidehafen sehen, der 1840 angelegt wurde. Nach kurzem Halt wenden wir, und es geht zurück über den Rhein, um durch den Hafenkanal zum Kernstück des Duisburger Hafens zu gelangen.

Da ist der Ölhafen mit seinen 600 Tankbehältern. An seinen Pumpstationen liegen die Schiffe aus Rotterdam mit ihrer Rohölladung. Auf der anderen Seite ist der Schrotthafen. Schrott wird für die Stahlerzeugung benötigt. Hier ist auch die größte hydraulische Schrottpresse Europas installiert, die mit ihren 360 at Druck den eisernen Müll zu Ballen preßt. Auf den Schrottbergen sehen wir viele Autowracks. Wann wird unser Auto dabeisein?

In einem anderen Hafenbecken sieht es düster aus. Kräne und Förderbänder verladen Kohle, das „schwarze Gold“. Das scheint jedoch die weißen Möwen nicht zu stören, denn sie flattern unruhig, dann graziös schwingend über dem grüngrauen Hafenwasser. Sie sind auf ständiger Futtersuche und bewahren sich in diesem schmutzigen Hafengebiet erstaunlicherweise noch eine reine Weste.

Alte und neue Schubschiffe

Der Hafen ist so geräumig, daß man hier wie auf einem Rangierbahnhof Schubschiffeinheiten zusammenstellen kann. Früher zogen Motorschlepper die Kähne hinter sich her. Heute schieben starke Schubschiffe bis zu sechs Leichter (große Lastkähne), die miteinander verbunden werden, vor sich her.

Mit den Schubschiffen ging auch die gemütliche Zeit der Flußschiffahrt zu Ende. Die Schubeinheiten fahren Tag und Nacht mit zwei Mannschaften, und dabei bleibt wenig Zeit für Beschaulichkeit übrig. Auf den älteren Motorschiffen sieht man noch Blumenkästen an den Kajütenfenstern, lustig flatternde Wäsche und von Maschendraht eingezäunte Kinderspielplätze, was auf Häuslichkeit und Familienleben hindeutet.

Wir hatten auch Gelegenheit, ein altes Schaufelradschleppboot zu besichtigen. Heute liegt dieses 75 Meter lange Schiff als „Schwimmendes Schiffahrtsmuseum“ vor Anker. Seine beiden schwarzen Schornsteine ragen neun Meter über das Deck, und seine mächtigen Radkästen an der Außenseite, etwa in der Schiffsmitte, verleihen dem Dampfer ein antiquarisches Aussehen. Einige der früheren Mannschaftskajüten und andere Räume sind für Ausstellungszwecke umgestaltet worden. Durch die hier gezeigten Gegenstände wird uns die Geschichte der Rheinschiffahrt veranschaulicht. Darunter befinden sich Modelle von alten Rheinschiffen, frühere gesetzliche Verordnungen für die Flußschiffahrt, antike Kupferstiche und Urkunden. Das älteste Zeugnis für die Rheinschiffahrt ist wohl der römische Holzanker, wie er im 1. oder 2. Jahrhundert unserer Zeitrechnung verwendet wurde. Er ist eine naturgetreue Nachbildung von einem Fund, der in der Nähe von Duisburg gemacht wurde.

Hast du vor, Duisburg einmal zu besuchen? Du wirst es nicht bereuen, denn sein Hafen, der größte Binnenhafen Europas, ist wirklich sehenswert.

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