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Führt der Buddhismus zur Erleuchtung?Erwachet! 1974 | 8. April
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wird, indem er wenigstens drei Personen auferweckte (Luk. 7:11-17; 8:40-56; Joh. 11:1-40).
Die Bibel sagt uns auch die Wahrheit über den Ursprung der Erde und des Menschen, ferner darüber, wie das Böse begann und wie Gott noch zu Lebzeiten der heutigen Generation aller menschlichen Bedrückung ein Ende machen wird. Möchtest du diese Hoffnung nicht näher kennenlernen? Jehovas Zeugen sind gern bereit, dir dabei behilflich zu sein.
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Fidschiinseln — Palette des PazifiksErwachet! 1974 | 8. April
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Fidschiinseln — Palette des Pazifiks
Vom „Awake!“-Korrespondenten auf den Fidschiinseln
AUF den Fidschiinseln bieten die Straßen ein buntes Bild. Man sieht Moslems mit farbenfrohem Turban, bärtige Sikhs, geschäftige Chinesen. Einige tragen einen kegelförmigen Hut und die traditionellen schwarzen Mandarinhosen. Inderinnen in leuchtend rosafarbenen und violetten Saris kaufen bei einem fliegenden Händler Süßigkeiten. Eine Frau in ungewöhnlicher Kleidung, die dem malaiischen Typus angehört, feilscht mit einem Touristen, der einen Korb kaufen will.
Die eigentlichen Fidschiinsulaner mit ihrer Ballonfrisur überragen diese gemischte Bevölkerung um einige Zentimeter. Der gut gewachsene Fidschianer in seinem sulu (eine Art Sarong), den ein Häuptling „Kilt der Südseehochländer“ nannte, unterscheidet sich deutlich von allen übrigen Inselbewohnern.
Du magst nun fragen: „Wie kommt es, daß es auf den Fidschiinseln, die weit weg im Stillen Ozean liegen, ein solches Rassenkunterbunt gibt?“ Um eine Antwort auf diese Frage zu erhalten, müssen wir uns der Geschichte zuwenden.
Der Fidschiinsulaner
Die Berichte über die Vergangenheit sind nur skizzenhaft. Vor langer Zeit — genau wann, weiß man nicht — unternahmen Angehörige eines Seefahrervolkes in Doppelbooten Fahrten in die Weiten des ihnen damals noch völlig unbekannten Stillen Ozeans auf der Suche nach einer neuen Heimat. Sie hatten keinen Sextanten, keinen Kompaß und keine Seekarten. Sie segelten der aufgehenden Sonne entgegen und kämpften dabei gegen Wind und Wellen. Ihre einzigen Navigationshilfen waren ihre Augen und ihre Kenntnisse des Meeres. Die Legenden lassen den Schluß zu — und jetzt ist es auch eine allgemein anerkannte Theorie —, daß diese Seefahrer aus Indonesien stammten. Indonesien gilt als Sprungbrett für die Besiedelung der Südseeinseln. Die Fidschiinseln wurden später ein Schmelztiegel für Melanesier und Polynesier.
Die Melanesier entwickelten sich zu den besten Schiffsbauern des Südpazifiks. Ihre bekannten Doppelboote bauten sie aus starken Brettern, die sie mit Hilfe von Steinäxten aus einem Baumstamm schnitten und mit Tauen zusammenbanden. Diese Boote waren so genau gearbeitet, daß es selten notwendig wurde, die Fugen zu dichten. Manchmal bauten sie sieben Jahre lang an einem einzigen Boot. Das größte Boot, das je auf Fidschi gebaut wurde, hieß Rusa-i-Vanua. Es hatte eine Gesamtlänge von 36 Metern, und das Deck war 15 × 7,30 Meter groß. Die Höhe des Mastes betrug 21 Meter, und die beiden Rahen maßen 27,5 Meter. Solche Boote, in denen hundert Mann samt den Vorräten für eine lange Reise Platz hatten, legten 15 Knoten (1 kn = 1 sm/st) zurück. Es vergingen Jahrhunderte. Dann kamen die Fidschiinsulaner mit Europäern in Berührung, wodurch sich das Leben auf diesen Inseln änderte.
Die Europäer und die Geschichte der Neuzeit
Schon im 17. Jahrhundert war ein niederländischer Seefahrer auf die Fidschiinseln gestoßen, doch erst vom 18. Jahrhundert an, als weitere Seefahrer diese Inseln besuchten, kamen sie in größerem Maße unter europäischen Einfluß. Die Europäer, die auf die Fidschiinseln kamen, wollten Sandelholz kaufen. Das süßlich riechende Sandelholz enthält ein Öl, das bei den Polynesiern schon seit alters geschätzt wird. China und Indien bezahlten gute Preise für dieses wohlriechende Holz. In jenen Ländern galt es als außerordentlich wertvoll, und man verwendete es zur Herstellung von Räucherkerzen, religiösen Gegenständen, Schnitzarbeiten und von Parfüm. Für eine Ladung von 250 Tonnen erhielten die Fidschiinsulaner Tauschwaren im Wert von 100 Dollar. In China verkauften die Händler eine solche Ladung für 40 000 Dollar. Das lockte Glücksritter an die Gestade der Insel Vanua Levu, obschon ihr gefährliche Riffe vorgelagert sind und ihre Bevölkerung damals zu den gefürchtetsten Kannibalen der Südsee zählte.
In dieser Zeit waren die Fidschiinseln unter dem Namen Menschenfresser-Inseln bekannt. Diesen furchterregenden Namen trugen sie zu Recht, denn die Fidschianer aßen leidenschaftlich gern Menschenfleisch. Das veranlaßte den englischen Dichter Rupert Brooke zu schreiben:
Die Glieder, die vermochten, dich zu berücken,
sind nun eines Kannibalen Entzücken;
Das Ohr, dem du dein Gelübde sagtest leise,
dient nun lediglich als Zwischenspeise.
Menschenfleisch war die Leibspeise einiger Häuptlinge. In der Küche des Häuptlings Ra Udreudre sollen zu seinen Lebzeiten 900 Menschen in den Kochtopf gewandert sein. Nach einem beglaubigten Bericht wurde der unglückliche Methodistenpfarrer Thomas Baker getötet und mit Haut und Haar verspeist. Die verkohlten Reste seiner Schuhe sowie ein Menschenfresserbesteck sind im Museum in Suva ausgestellt. Ganz gleich, was die Fidschiinsulaner auch veranlaßt haben mag, Menschenfleisch zu essen, so hat diese üble Sitte doch ihre vorzüglichen Eigenschaften überschattet und ihren Ruf befleckt.
Im Jahre 1835 trafen die Wesleymissionare Cross und Cargill auf den Fidschiinseln ein. Einige der Eingeborenen nahmen die Lehren der Fremden im schwarzen Rock an, aber aus einem falschen Beweggrund. Für die Inselbevölkerung war Gott ein Wesen, das entweder segnete oder strafte, und sie betete ihre Götter an wegen der Macht und der Kraft, die sie besaßen. Als die Fidschianer sahen, daß die Europäer Metallwerkzeuge, Druckpressen, Feuerwaffen und Kriegsschiffe herstellen konnten, dachten sie, der neue Gott sei mächtiger als ihre Götter und es wäre daher nur vernünftig, diesen Gott zu verehren.
Vom Jahre 1840 an kamen Europäer in mehreren Wellen auf diese Inseln und siedelten sich darauf an, in der Hoffnung, reich zu werden. Sie trieben Tauschhandel, kauften Land — 4 000 Quadratmeter für fünf Cent — und legten Pflanzungen an. Für ihre Pflanzungen benötigten sie Arbeiter. Doch die Fidschiinsulaner eigneten sich nicht dazu, denn sie arbeiteten nur, wenn sie wollten, auch waren sie nicht bereit, niedere Arbeit zu verrichten. Einige Pflanzer kauften sich daher Sklaven auf den Sklavenmärkten. Der große Bedarf an Arbeitern hatte zur Folge, daß eine weitere Volksgruppe auf den Fidschiinseln ansässig wurde.
Inseln mit einer buntgemischten Bevölkerung
Nach dem Ausbruch des Sezessionskrieges oder des Bürgerkrieges in den USA wurde der Baumwollanbau auf den Fidschiinseln ein einträgliches Geschäft. Später begann man auch mit dem Zuckerrohranbau. Der Bedarf an Arbeitern war groß. Die Pflanzer wandten sich an Indien. In Afrika arbeiteten bereits indische Kontraktarbeiter, und in den Jahren 1879 bis 1916 arbeiteten auch auf den Fidschiinseln indische Kontraktarbeiter. Von den 64 000 Indern, die damals auf die Fidschiinseln geholt worden waren, kehrten 24 000 wieder
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