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  • Die Förderung geistiger Interessen in Malaysia
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
  • Zwischentitel
  • DIE ENTWICKLUNG IN DER NACHKRIEGSZEIT
  • DIE ENTWICKLUNG IN DEN „BRAUNEN FLECKEN“
  • PRÜFUNGEN FÜR JUNGE ZEUGEN
  • DIE GRÜNDUNG EINES ZWEIGBÜROS IN MALAYSIA
Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1979
w79 15. 3. S. 6-8

Die Förderung geistiger Interessen in Malaysia

MALAYSIA ist ein Land mit heißen, tropischen Dschungelgebieten, üppigen Reisfeldern sowie ausgedehnten Kautschuk- und Ölpalmenplantagen. Es gibt in diesem Land auch viele Zinngruben, und an seiner Küste hat man vor einiger Zeit Ölfelder entdeckt. Malaysia gilt als eines der sich am schnellsten entwickelnden Länder in dem Bündnis der Südostasiatischen Nationen (ASEAN). Für Zeugen Jehovas ist es jedoch besonders ermutigend, zu sehen, wie die geistigen Interessen in jenem Land von sehr kleinen Anfängen an immer mehr gefördert worden sind.

Das Werk der christlichen Zeugen Jehovas begann hier in den 1930er Jahren. Unter den ersten Zeugen, die sich in Malaya (jetzt Malaysia) niederließen, waren Harris und Freda Frank, ein holländisch-ceylonesisches Ehepaar. Im Jahre 1931 kam ein Vertreter der Wachtturm-Gesellschaft auf seiner Reise mit diesem Ehepaar in Berührung. Später zogen Jimmy James, ein pensionierter Soldat, und seine Familie von Indien nach Singapur und begannen, eifrig Zeugnis zu geben. James nahm auch Kontakt mit der Familie Frank in Kuala Lumpur auf. Innerhalb weniger Jahre verbreiteten eine Anzahl Pioniere von Australien und anderswoher die Botschaft der Bibel. Zu ihnen gehörte eine unerschrockene Gruppe, die die „Lichtträger“, die Missionsjacht der Gesellschaft, als ihren Stützpunkt benutzte. Die Pioniere besuchten Kautschukplantagen und Zinngruben, gingen in Städte und Dörfer, in vornehme Wohnviertel und in die Häuser der Armen, um über Gottes Wort zu sprechen und biblische Schriften in mehreren Sprachen anzubieten.

Da eine so rege Tätigkeit entfaltet wurde, eröffnete das australische Zweigbüro der Wachtturm-Gesellschaft zum Nutzen der Königreichsverkündiger ein Literaturlager in Singapur. Im Jahre 1937 sandte man Alfred Wicke dorthin und übertrug ihm die Verantwortung für das Lager. Nach seiner Heirat im Jahre 1939 verbrachten er und seine Frau Thelma die nächsten 2 Jahre bis zum Ausbruch des Krieges damit, die Westküste von Malaya gründlich zu bearbeiten. Einige Leute erinnern sich heute noch an ihre Besuche. Eine der Personen, mit denen sie zuerst Kontakt hatten, war Puran Singh, ein junger Sikh, der damals etwa 16 Jahre alt war. Nachdem er die Broschüre Wo sind die Toten? gelesen und gehört hatte, daß die Wickes in der Gegend waren, fuhr er etwa 80 Kilometer mit dem Fahrrad, um sie aufzusuchen. Am nächsten Tag begleitete er sie ins Landgebiet, um das Zeugnisgeben zu lernen. Durch die geistige Erbauung fühlte er sich angespornt, einige Zeit danach noch weitere 190 Kilometer zu fahren, und zwar zu einem Kongreß der Zeugen Jehovas in Kuala Lumpur. Hier trennte er sich von der Sikh-Religion, indem er sich das Haar schneiden und den Bart abrasieren ließ. Nach seiner Taufe nahm er den Namen George Puran Singh an. Voller Eifer wollte er jetzt seine ganze Zeit dem Zeugnisgeben widmen. Wie die Dinge lagen, konnte er das am besten in Indien tun. Dort leistet er seit vielen Jahren treuen Dienst.

DIE ENTWICKLUNG IN DER NACHKRIEGSZEIT

Als die Japaner in Malaya eindrangen und es besetzten, kam die Zeugnistätigkeit zum Stillstand. Die meisten, die sich daran beteiligt hatten, wurden nach Indien oder anderen Orten evakuiert, und die im Lande verblieben, wurden interniert. Ende der 1940er Jahre trafen jedoch Missionare ein, die die Gileadschule besucht hatten, und das Werk in Malaya wurde wiederbelebt. Kommunistische Guerillas kämpften damals vom Dschungel aus gegen die Kolonialmächte, überfielen und bombardierten Städte und töteten europäische Kautschukpflanzer und Zinnminenaufseher. Das Reisen war für den Kreisaufseher, der begonnen hatte, regelmäßige Besuche in mehreren Städten an der Westküste zu machen, sehr gefährlich.

„Wenn man mit dem Zug fuhr“, so erinnert er sich, „lag man die meiste Zeit auf dem Boden des Waggons, da die Guerillas vom Dschungel aus, der sich entlang den Schienen erstreckte, wahllos drauflosschossen.“ In der Stadt Kampar besuchte er eine Tochter von Jimmy James, die mit einem Zinngrubenarbeiter verheiratet war, der die Aufsicht über mehrere Bagger hatte. Alle Wohnungen lagen in einem abgeschlossenen Gebiet, das mit Stacheldraht umgeben war. Als der Kreisaufseher sein Zimmer betrat, schaltete er das Licht ein, das heißt, er dachte, es zu tun. Zu seinem Entsetzen hatte er aber das Licht für das ganze Wohngelände und eine Sirene eingeschaltet. Alle Bewohner griffen sofort zu ihren Waffen, weil sie glaubten, es handle sich um einen Guerillaangriff. Welch peinliche Situation für jemand, der auf friedliche Weise geistige Interessen fördern wollte!

Bei einem seiner Besuche in Malaya traf der Kreisaufseher im Zinnminenzentrum von Ipoh einen Chinesen. Während dieser Mann in Hongkong die Akupunktur erlernt hatte, hatte er auch unter Anleitung von Zeugen Jehovas die Bibel studiert und war nun bereit, sich am Verkündigen der guten Botschaft zu beteiligen. Aus diesen kleinen Anfängen entwickelte sich im Laufe der Zeit die Versammlung Ipoh.

Später bat die Gesellschaft den Kreisaufseher, Kontakt mit zwei Mädchen aufzunehmen, Ng Yoon Chin und Lee Siew Chan, die in Georgetown auf der Insel Penang eine methodistische Mädchenschule besuchten. Diese Mädchen waren drei Jahre zuvor, als vier Missionare der Zeugen Jehovas einen Monat in Penang verbrachten, in den Besitz des Buches „Die Wahrheit wird euch frei machen“ gelangt und hatten ein tiefes Interesse entwickelt. Nachdem der Kreisaufseher sie besucht hatte, begannen sie Zeugnis zu geben. Um die geistigen Interessen in Penang zu fördern, versetzte das Zweigbüro Alfred und Thelma Wicke im Jahre 1955 in diese Stadt. Es dauerte nicht lange, bis eine Versammlung gegründet werden konnte. Die beiden erwähnten Mädchen wurden Pioniere und erhielten später eine Missionarausbildung auf der Gileadschule, die sie im Jahre 1958 absolvierten.

In Johore, dem südlichsten der neun Sultanate von Malaya, hatten vor dem Krieg Zeugen Jehovas aus Singapur gelegentlich einige Schriften bei K. J. John, einem Finanzbeamten, abgegeben. Er nahm jedoch die Zeugen Jehovas nicht ernst. Als Grund nannte er folgendes: „Ich war zu dem Schluß gelangt, daß es sich bei jeder Religion um einen von Menschen ersonnenen Trick handle, die menschliche Gesellschaft durch angemaßte Autorität zu beherrschen. Dennoch glaubte ich an einen Schöpfer. Die schrecklichen Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges und all die darauf folgenden Schwierigkeiten brachten mich ihm näher. Aber ich wußte immer noch nicht, wie ich ihn anbeten sollte. Daher entschloß ich mich, so zu leben, wie es mir mein Gewissen vorschrieb.“ Später jedoch rief die Broschüre Weltfriede — ist er von Bestand? bei John das Interesse wach. Schließlich wurde im Jahre 1960 eine Versammlung in Johore Bahru gegründet. In dieser Versammlung, in der K. J. John als vorsitzführender Aufseher diente, nahmen 9 Personen den Vollzeitpredigtdienst auf.

DIE ENTWICKLUNG IN DEN „BRAUNEN FLECKEN“

Vor einigen Jahren sprach ein Redner auf einem Kongreß über die Gebietssituation. Er zeigte eine große Landkarte von Malaya, auf der die Westküste hauptsächlich grün eingezeichnet war und die Ostküste als ein großes braunes Gebiet erschien. Von dieser Zeit an wurden unter den Zeugen die Gebiete, in denen es dringend nötig war, die geistigen Interessen zu fördern, humorvoll als „braune Flecken“ bezeichnet. Würden sie jemals „grün“ werden?

Vor acht Jahren besuchte ein junger Zeuge eine pädagogische Hochschule in Penang. Er war entsetzt, als er am Ende seiner Ausbildung erfuhr, daß er nach Kuala Trengganu komme, einer Stadt in einem dieser „braunen Flecken“. Er fragte einen Ältesten um Rat und erwähnte, daß er dort keine Freunde und niemanden haben werde, mit dem er die Bibel studieren könne. Der Rat war: „Gehe am ersten Tag in deinem neuen Gebiet von Haus zu Haus, gib Zeugnis, und du wirst bald Freunde haben.“ Er tat es mit wirklichem Eifer und im Vertrauen auf die Hilfe des Geistes Jehovas. Sehr bald begann der „braune Fleck“, grün zu schimmern, was geistiges Wachstum verriet, das zur Gründung einer schönen Versammlung aktiver Zeugen führte.

PRÜFUNGEN FÜR JUNGE ZEUGEN

Die meisten Königreichsverkündiger in Malaysia sind junge Leute. Da sie aus traditionsbewußten chinesisch-buddhistischen Familien kommen, haben sie oft heftigen Widerstand von ihren Angehörigen zu erdulden. Die Erfahrung eines chinesischen Mädchens ist dafür typisch. Sie erzählt:

„Ich hatte gerade mein Abschlußexamen an einer höheren Schule abgelegt und besuchte die Zusammenkünfte, ja studierte sogar schon mit anderen, die Interesse an der Bibel zeigten. Meine Mutter war entsetzt und dachte, es sei für mich sehr erniedrigend, von Haus zu Haus zu gehen. Es kam schließlich so weit, daß sie mir an den Ort folgte, wo sich eine Gruppe zu einem wöchentlichen Bibelstudium eingefunden hatte. Sie versuchte, die Zusammenkunft durch Tamil-Musik aus einem Transistorradio, das sie mitgebracht hatte, zu stören, während sie mich wiederholt aufforderte mitzukommen. Andere versuchten, ihr die Sache geduldig zu erklären, und sie konnten sie nach und nach beruhigen, wenn auch nicht zufriedenstellen. Meine Eltern verlangten von mir, keine Zusammenkünfte mehr zu besuchen, aber ich gehorchte weiterhin Jehova.

Als ich einen Diavortrag eines Missionars aus Laos besuchte, kamen meine Eltern beide zum Königreichssaal, um mich zu holen. Ich wurde zum Haus meiner Großmutter geschleppt, wo gewöhnlich Familienangelegenheiten erledigt werden. Ich wurde ins Kreuzverhör genommen und erhielt vor einem Familienrat einen Verweis. Mein Vater stieß mich mit dem Kopf an die Wand, um mich so zu warnen, daß er Gewaltmaßnahmen ergreifen werde, falls ich meine christliche Tätigkeit fortsetzen würde.

Jetzt wohne ich in einem Studentenwohnheim und kann Zeugnis geben und alle Zusammenkünfte besuchen, da ich unabhängig bin.“

DIE GRÜNDUNG EINES ZWEIGBÜROS IN MALAYSIA

Anfang 1972 ließen es die Umstände für die Wachtturm-Gesellschaft ratsam erscheinen, in Malaysia ein Zweigbüro zu eröffnen. Die Versammlung auf der herrlichen Insel Penang hatte einen schönen Königreichssaal mit einem Missionarheim und einem Literaturlager gebaut. Dieses Gebäude dient nun als Zweigbüro, von dem aus das Königreichswerk sowohl auf der Halbinsel Malakka und in Ostmalaysia als auch in dem unabhängigen Staat Brunei beaufsichtigt wird. Damals gab es in Malaysia eine Höchstzahl von 207 Königreichsverkündigern, und während des Jahres betrug die Zunahme über 20 Prozent. In den folgenden Jahren erhöhte sich die Anzahl der tätigen Zeugen auf 455. Eine vor einiger Zeit durchgeführte Serie von Kreiskongressen wurde von insgesamt 600 Personen besucht. Im Jahre 1978 waren bei der Abendmahlsfeier im ganzen Land insgesamt 1 010 Personen anwesend.

Ja, das Werk des Zeugnisgebens und Lehrens hat gute Fortschritte gemacht. Es bleibt aber noch viel zu tun, um die geistigen Interessen in Malaysia weiter zu fördern.

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