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Sind die Weißen intelligenter als die Schwarzen?Erwachet! 1978 | 8. Januar
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gleiche Umweltbedingungen zu schaffen, können Antworten auf diese Fragen schwerlich mehr sein als vernünftige Vorschläge.“
Eines jedoch ist sicher, nämlich, daß es keine vernünftige Grundlage gibt, Angehörige einer anderen Rasse als minderwertig zu betrachten. Ohne einen Unterschied zwischen den Rassen zu machen, gibt die Bibel uns den gesunden Rat, ‘in Demut die anderen höher zu achten als uns selbst’ (Phil. 2:3).
Aber bei einigen Leuten behaupten sich immer noch Ansichten, die sie daran hindern, diesen vortrefflichen biblischen Rat anzuwenden.
Eine der hervorstechendsten Ansichten ist die, daß Angehörige anderer Rassen einen unangenehmen Körpergeruch haben.
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Körpergeruch und RasseErwachet! 1978 | 8. Januar
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Körpergeruch und Rasse
ES TRUG sich im Sommer des Jahres 1960 in Arkansas zu. Zwei schwarze Mädchen, ungefähr acht und zehn Jahre alt, sollten demnächst zusammen mit Weißen eine Schule besuchen. Vorher hatten sie eine Schule auf dem Land besucht, in der Rassentrennung bestand.
Eines Tages fragte eine weiße Frau, die sich mit den Mädchen angefreundet hatte, das jüngere der beiden: „Pam, was hältst du davon, zusammen mit weißen Kindern eine Schule zu besuchen?“ Ziemlich zögernd erwiderte sie darauf: „Ach, ich weiß nicht. Also, ich meine nicht Sie, Fräulein Cruder, aber die Weißen, verstehen Sie, die riechen komisch“ und rümpfte bei diesem Gedanken ihre kleine Nase.
Das ist bei den Schwarzen eine weitverbreitete Ansicht. Die Kleinen entwickeln offensichtlich diese Vorstellung nicht so sehr aufgrund eigener Erfahrungen als vielmehr aufgrund dessen, was sie gehört haben. Aber woher kommt diese Vorstellung, daß die Weißen einen anderen, unangenehmen Geruch haben? Es ist zum großen Teil eine Reaktion auf die Ansichten, die die Weißen seit langem über die Schwarzen haben.
In den vergangenen Jahrhunderten, als die Schwarzen Sklaven waren und als Eigentum betrachtet wurden, sprachen die Weißen oft über deren Körpergeruch. John R. Baker schreibt in seinem kürzlich veröffentlichten Buch Race (Rasse): „In den Veröffentlichungen vergangener Jahrhunderte wurden über dieses Thema viel freizügigere Bemerkungen gemacht als heute. Zum Beispiel bezieht sich Henry Home in seiner Veröffentlichung Sketches of the History of Man auf den ,widerlichen Geruch‘ der Neger. In dem im gleichen Jahr (1774) veröffentlichten Werk The History of Jamaica schreibt Long, daß die Neger durch ihren ,tierischen oder widerlichen Geruch gekennzeichnet sind, der ihnen allen mehr oder weniger eigen ist‘.“
Das wurde zu einer weitverbreiteten Ansicht unter Weißen. Da die Schwarzen angeblich in der Evolution die Schwelle zum Jetztmenschen später als die Weißen überschritten haben und als biologisch unterlegen betrachtet wurden, überrascht es nicht, daß die Weißen zu dieser Schlußfolgerung gelangten.
Eine weitverbreitete Auffassung
Allerdings glauben nicht nur die Schwarzen und die Weißen, daß jeweils die andere Rasse einen unterschiedlichen, unangenehmen Körpergeruch hat. Melville Jacobs und Bernhard J. Stern stellten in ihrem Buch General Anthropology fest: „Es gibt wenige Vorstellungen über Rassenunterschiede, die weiter verbreitet sind als die, daß jede Rasse ihren ausgeprägten Geruch hat.“
Beispielsweise wurde in den vergangenen Jahrhunderten viel über einen besonderen Geruch der Juden geschrieben. Der japanische Anatom Buntaro Adachi schrieb, daß er den Körpergeruch der Europäer als unangenehm empfand. Das war sein erster Eindruck, als er sich in Europa niederließ, doch später sagte er, er habe sich an den Geruch gewöhnt und möge ihn gern.
Aufschlußreich ist auch eine Erfahrung, die über einen englischen Arzt erzählt wird, der in Bombay (Indien) stationiert war. Er ließ sich jeweils Sonntag morgens von seinem indischen Diener während des Gottesdienstes aus der Kirche rufen, um der Gemeinde vor Augen zu führen, wie wichtig er in seiner Funktion als Arzt war. Eines Tages besuchte der Arzt eine große indische politische Versammlung, verließ sie jedoch nach kurzer Zeit und erklärte seinem Diener: „Welch eine Wohltat, wieder im Freien zu sein! Noch zehn Minuten, und ich wäre zusammengeklappt. Dieser Geruch!“ Sein Diener erwiderte: „Sehen Sie, Sahib, jetzt werden Sie vielleicht verstehen, was auch ich jeden Sonntag auszustehen habe, wenn ich mitten in die Kirche gehen muß, um Sie zu holen!“
Welche Schlußfolgerung ergibt sich daraus? Daß der Geruch verschiedener Rassen nur in der Einbildung der Leute besteht? Wenn nicht, was bewirkt dann, daß bestimmte Rassen einen anderen Körpergeruch haben? Ist es auf die Vererbung zurückzuführen?
Körpergeruch — Warum?
Niemand wird leugnen, daß jeder Mensch Körpergeruch hat. Der große Absatz an Deodoranten und Antitranspiranten beweist, daß das der Fall ist. Und es ist offensichtlich, daß einzelne, seien es Schwarze oder Weiße, einen starken Körpergeruch haben, an dem andere Anstoß nehmen. Wieso? Wodurch wird dieser Geruch bewirkt?
Offensichtlich ist es nicht der Schweiß, wie man vielleicht annehmen könnte. Experimente haben gezeigt, daß der Schweiß, so wie er vom Körper abgesondert wird, sowohl keimfrei als auch geruchlos ist. Der Geruch entsteht, wenn im Schweiß Bakterien am Werk sind.
An behaarten Körperstellen, vor allem unter den Armen, sammelt sich Schweiß, und dort wird auch das Gedeihen der Bakterien begünstigt, was einen unangenehmen Geruch ergeben kann. Die Kleidung spielt auch eine Rolle, da sich darin der Schweiß und die Organismen festsetzen können, die ihn zerlegen und dadurch den Körpergeruch hervorrufen.
Der Körpergeruch des einzelnen hängt auch von seiner Ernährung ab. Jacobs und Stern schrieben in General Anthropology: „Zu den stärksten geruchserzeugenden Stoffen, die den Chemikern bekannt sind, gehören die Valeriansäure, die Buttersäure und verwandte organische Verbindungen, die die Haut als Dunst aussondert, wenn die betreffende Person einige Stunden vorher Milch, Butter, Käse oder verschiedenartige Fette verdaut hat. ... Eine Bevölkerung, die viel Knoblauch ißt, hat einen anderen charakteristischen Geruch; wieder andere Gerüche werden durch Zwiebeln hervorgerufen; geräucherter Lachs und Wildbret, Salzheringe und Yamswurzeln haben auch ihren eigenen Geruch.“
Doch trotz der Beweise dafür, daß Faktoren dieser Art verantwortlich sind, glauben immer noch viele Leute, daß der Körpergeruch hauptsächlich auf die unterschiedlichen Erbmerkmale der Rassen zurückzuführen ist. J. W. Johnson schreibt in seinem Buch Along This Way über einen interessanten Wortwechsel, den er über dieses Thema hatte: „Ein Mann sagte einmal: ,Ich möchte Ihnen ganz offen eine Frage stellen. Ist die ablehnende Haltung gegenüber den Negern nicht hauptsächlich darauf zurückzuführen, daß sie einen schlechten Körpergeruch haben?‘“
„Als Erwiderung“, sagte der Schreiber, „gab ich zu verstehen, daß es eine Menge Neger mit einem schlechten Körpergeruch gibt; doch dann fragte ich meinen Fragesteller, ob er glaube, daß die teuren Zeitschriftenanzeigen, die gegen Körpergeruch zu Felde ziehen, dazu bestimmt seien, ausschließlich Neger als Kunden zu gewinnen. Ich brachte zum Ausdruck, daß meiner Meinung nach das nicht der Fall ist, da auf den Bildern dieser Anzeigen hauptsächlich ziemlich gut aussehende weiße Mädchen zu sehen sind.“
Kann jedoch eine Gruppe von Schwarzen ebenso wie eine Gruppe von Weißen einen unangenehmen Geruch haben, wenn sie eine bestimmte Ernährungs- und Lebensweise hat? Gewiß! Die Schwarzen, die wochenlang auf den Sklavenschiffen zusammengepfercht waren, hatten einen sehr schlechten Geruch. Das gleiche trifft auf viele schwarze Sklaven zu, die auf den Feldern arbeiteten und sich nicht regelmäßig badeten. Sogar heute gibt es noch sowohl unter Schwarzen als auch unter Weißen bestimmte Gruppen, deren Hygiene miserabel ist und deren Ernährungsweise vom Üblichen abweicht. Sie haben oft einen anderen Geruch, der Personen, die gewöhnlich nicht mit ihnen zusammen sind, unangenehm erscheint. Allerdings bedeutet das nicht, daß alle Weißen oder Schwarzen so riechen.
Dennoch wurde die Behauptung aufgestellt, und das sogar von einem Universitätsgelehrten, daß der Körpergeruch einer der hervorstechendsten Rassenunterschiede ist. Gibt es Beweise dafür, daß diese Erklärung unwahr ist?
Was Experimente gezeigt haben
Um eine Antwort zu finden, hat man einige Experimente durchgeführt. Professor Otto Klineberg, eine führende Autorität auf dem Gebiet der Rassenpsychologie, berichtet über eine unveröffentlichte Studie. Der Versuchsleiter sammelte in Teströhrchen Schweiß von weißen und schwarzen Studenten, die kurz vorher in einer Sportschule Turnübungen gemacht hatten. Man übergab dann die Teströhrchen einer weißen Jury und bat sie, sie nach dem Grad ihres Geruchs einzustufen.
„Die Ergebnisse zeigten“, berichtet Klineberg, „keine eigentliche Bevorzugung der Proben von den Weißen; sowohl das Teströhrchen, das als das unangenehmste, als auch das, das als das angenehmste bezeichnet wurde, war von Weißen.“
In der Zeitschrift The Journal of Genetic Psychology (1950, S. 257—265) wird über eine andere Erfahrung berichtet. Die Versuchspersonen waren zwei Schwarze und zwei Weiße. Alle vier studierten am College, aßen in der gleichen Mensa, hatten die gleichen Wohnverhältnisse und nahmen an der gleichen, von der Schule organisierten Freizeitgestaltung teil. Bei diesem Versuch duschten sich die vier Studenten im gleichen Duschraum und verwendeten die gleiche Seifensorte.
Beim ersten Teil des Experiments waren die Studenten gerade vom Duschen gekommen, und beim zweiten Teil hatten sie eine starke Schweißentwicklung, nachdem sie sich körperlich sehr angestrengt betätigt hatten. Das Experiment wurde so durchgeführt, daß Zufallsfaktoren ausgeschlossen waren und auch jede Möglichkeit, die Versuchspersonen zu erkennen. Insgesamt gaben 59 Personen 715 Testurteile ab, nachdem sie die Möglichkeit gehabt hatten, bei den Versuchspersonen, die mit einem Tuch abgedeckt waren, jeden Körperteil einer Geruchsprüfung zu unterziehen.
368 Testurteile, das sind mehr als die Hälfte, lauteten „nicht feststellbar“. Dadurch gaben die Betreffenden zu, daß sie nicht in der Lage waren, in irgendeiner Weise einen charakteristischen Körpergeruch der Weißen oder der Schwarzen auszumachen. Und bei fast der Hälfte der übrigen Testurteile, also bei 157, waren die Personen, die dachten, sie könnten herausfinden, welcher Körpergeruch zu welcher Rasse gehörte, im Irrtum. Ein bloßes Ratespiel hätte fast dieselbe Genauigkeit ergeben.
Interessanterweise waren sich nur 7 Personen der 59köpfigen Jury sicher, in jedem Fall den Körpergeruch der Rasse bestimmen zu können. Dieser Überzeugung gaben sie dadurch Ausdruck, daß sie niemals das Urteil „nicht feststellbar“ abgaben. Dennoch war im Durchschnitt nur ungefähr die Hälfte ihrer Testurteile zutreffend — bei einem Ratespiel wären die Ergebnisse also auch nicht besser gewesen.
George K. Morlan berichtet in der Zeitschrift The Journal of Genetic Psychology folgendes. „Daß durch den Körpergeruch Rassenunterschiede zum Ausdruck kommen, wird durch unser Experiment weder bewiesen noch widerlegt, doch wenn solche Unterschiede bestehen und Weiße und Neger die gleiche Ernährung, Reinlichkeit usw. haben, wird durch unsere Beweise bestimmt nicht die Ansicht unterstützt, daß Weiße diesen Geruch mit zuverlässiger Genauigkeit feststellen können.“
Was Vorurteile ausmachen
Zweifellos glauben viele Personen in aller Aufrichtigkeit, daß der unangenehme Körpergeruch hauptsächlich auf die Rassenzugehörigkeit und nicht so sehr auf schlechte Hygiene oder die Ernährung zurückzuführen ist. Weil man sie glauben macht, eine andere Rasse habe einen schlechten Geruch, ist es möglich, daß sie wirklich denken, sie könnten einen solchen Geruch feststellen. In einem Aufsatz darüber schrieb Gordon W. Allport, ehemals Professor für Psychologie an der Harvarduniversität:
„Mit Gerüchen können ziemlich viele Vorstellungen verbunden werden, ... wenn wir einmal in Gedanken den Geruch von Knoblauch mit Italienern verknüpft haben, die wir irgendwo getroffen haben, oder billiges Parfüm mit Einwanderern oder Gestank mit Mietskasernen, würden wir, wenn wir diese Gerüche erneut wahrnehmen würden, an Italiener, Einwanderer oder Bewohner von Mietskasernen erinnert werden. Sobald wir einen Italiener treffen, werden wir vielleicht an den Geruch von Knoblauch denken und ihn sogar ,wahrnehmen‘. Geruchshalluzinationen (die durch solche Verknüpfungen hervorgerufen werden) sind alltäglich. Aus diesem Grund erklären vielleicht Leute, die einen bestimmten Geruch mit einer bestimmten Vorstellung verknüpft haben, mit Überzeugung, daß alle Neger oder alle Einwanderer riechen.“
Hat sich einmal eine Person eine solche Meinung gebildet, ist es normalerweise nicht leicht, sie zu ändern. Vorurteile können tief verwurzelt sein, doch erscheinen sie albern, wenn man sie objektiv betrachtet. Man denke beispielsweise an die Frau, die sagte, sie möchte nicht, daß Schwarze in ihrer Nachbarschaft wohnen, „da sie riechen“. Doch hatte die gleiche Frau nichts dagegen einzuwenden, daß Schwarze in ihrem Haus für sie als Dienstpersonal arbeiteten. Zweifellos hatte John Dollard, ehemals Professor für Psychologie an der Yale University, recht, als er sagte: „Es erscheint durchaus möglich, daß der Körpergeruch des Negers kein Gegenstand der Diskriminierung wäre, wenn es nicht diese Ansicht gäbe.“
Die Encyclopædia Britannica (1971) bietet im Anschluß an einen Aufsatz über dieses Thema folgende Schlußfolgerung an: „Es ist zu bezweifeln, daß es beim Geruch von Schweiß bedeutsame Unterschiede gibt. Tests haben erwiesen, daß es kaum möglich ist, zwischen dem Schweiß von einem Neger und einem Weißen zu unterscheiden. Dieses Gebiet ist umfassend, und es besteht im allgemeinen die Tendenz, Unterschiede, die im Laufe der Zeit entstanden sind, der betreffenden Rasse zuzuschreiben, obwohl in vielen Fällen die Unterschiede auf soziale und andere Faktoren zurückgeführt werden können, die nichts mit der Rasse zu tun haben.“
Es ist traurig, wenn jemand über andere ein Urteil abgibt, bevor er die Beweise untersucht. Und es ist noch trauriger, wenn jemand diese Ansichten beibehält, nachdem er die Beweise in Erwägung gezogen hat. Man hat aufgrund von Vorurteilen schon ganze Rassen diskriminiert. Gibt es aber wirklich einen vernünftigen Grund dafür, gegenüber irgendeiner Rasse Vorurteile zu haben oder sie zu diskriminieren?
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Die Menschheit — eine FamilieErwachet! 1978 | 8. Januar
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Die Menschheit — e i n e Familie
UNSERE Erde wird von einer großen Vielfalt von Völkern bewohnt, die sich durch ausgeprägte körperliche Merkmale voneinander unterscheiden. Siehst du in den Angehörigen dieser Völker Glieder ein und desselben Menschengeschlechts? Akzeptierst du jeden als vollwertigen Menschen, ganz gleich, welchem Volk oder welcher Rasse er angehört?
Diese Fragen sollten wir bejahen können. Unser Schöpfer will, daß jeder seinen Mitmenschen so betrachtet. Woher wissen wir das? Weil er einen seiner Diener, nämlich den christlichen
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