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  • Was sollte dein Kind lesen?
    Erwachet! 1978 | 8. Juli
    • wird jetzt den jungen Lesern ganz unverblümt geschildert. Die altmodische Ansicht, daß gewisse Dinge für Kinder tabu sein sollten, nur weil sie jung sind, ist nicht mehr gefragt“ (The Writer, April 1975, S. 12).

      Sie führt Gründe für diesen Wechsel auf, zum Beispiel 1. die höhere Bildung der Kinder, 2. die Fülle von Zeitschriften, die im Elternhaus liegen und die heutige Welt beschreiben, und 3. vor allem das Fernsehen, das ständig über „Studentenaufstände, die Ermordung von Politikern, über Kontroversen um die Geburtenkontrolle und die Änderung der Geschlechtsmoral“ berichtet.

      Während viele mit dieser Begründung, warum der gegenwärtige Trend besteht, nicht übereinstimmen mögen, ist es eine Tatsache, daß in der heutigen Kinderliteratur viele Themen einbezogen sind, die vor 10 oder 15 Jahren nicht behandelt wurden. Bei einem Blick auf kürzlich veröffentlichte Bücher entdeckt man Abhandlungen über Trunkenheit, Scheidung, vorehelichen Geschlechtsverkehr, Schwangerschaft, Abtreibung, Homosexualität und Senilität.

      Außerdem betrachten es heute einige Kinderbuchautoren als voreingenommen und engstirnig, für einen „moralischen Zweck“ zu schreiben — das heißt junge Leute vom Schlechten weg- und zum Guten hinzuführen. Das, so argumentieren sie, sei „Propaganda“. Ihrer Ansicht nach sollten nicht die „Guten“ gegen die „Bösen“ kämpfen — Helden gegen Schurken. Sie behaupten, daß der Schreiber den Kindern nicht predigen sollte. Vielmehr sollte er ihnen einfach überzeugend eine Geschichte erzählen.

      Bei einigen Kinderbuchautoren hat sich neuerdings auch eine Änderung in ihrer Einstellung gegenüber der Bibel vollzogen. Einer sagte zum Beispiel: „Viele Geschichten des Alten Testaments beruhen auf der primitiven Vorstellung von Jehova als einem Gott der Rache, der auf furchtbare Weise bestraft (wie in der Sintflut), oder als einem Gott, der mühevolle Beweise dafür verlangt, daß man ihm untergeben ist (wie in der Geschichte über Abraham und Isaak).“

      In Wirklichkeit lehrt das die Bibel nicht. Im Gegenteil, sie stellt Jehova ständig als einen liebevollen Vater dar, der seine irrenden Kinder zur Rückkehr und zum Gutestun auffordert (Mal. 3:6-10). Doch der Schreiber, der eine solch feindselige Haltung gegenüber dem Gott der Bibel einnimmt, wird seine kleinen Leser bestimmt nicht dazu ermuntern, zu Gott aufzublicken. Christliche Eltern, die glauben, daß ein enges Verhältnis zu Gott das größte Geschenk ist, das sie ihrem Kind geben können, werden gegenüber dieser extremen Ansicht wachsam sein.

      Nachdem wir also das Durcheinander in der Welt der Kinderliteratur betrachtet haben, kommt auf die Eltern die Frage zu: „Wie steht ihr zu den verschiedenen Arten von Büchern? Was werdet ihr dem kleinen Hans oder der kleinen Sabine zu lesen geben?“

      Was können die Eltern tun?

      Offensichtlich ist es nicht weise, die ganze Literatur in irgendeiner der oben erwähnten vier Kategorien als „völlig schlecht“ oder „vollkommen gut“ zu bezeichnen. Die Eltern müssen sich über die emotionalen Bedürfnisse des Kindes klar sein, die vom Alter und davon abhängen, wie ein Buch auf ein ganz bestimmtes Kind wirkt.

      Wollen wir beispielsweise die Kategorie der Märchen betrachten. Einige werden argumentieren, daß das Kind bereichert wird — die Vorstellungskraft wird angeregt, gewöhnlich siegt das Gute über das Böse. Andere würden sagen, daß solche Erzählungen Aberglauben vermitteln und einen ungesunden Standpunkt zum Übernatürlichen fördern. Außerdem können sie bewirken, daß das Kind in einer Traumwelt zu leben versucht und für die Probleme des Lebens magische Lösungen erwartet, statt zu erkennen, daß man sich anstrengen muß, um gewünschte Ziele zu erreichen.

      Die Entscheidung müssen die Eltern treffen. Doch ist es nicht — unabhängig davon, welche Auffassung du vertrittst — wichtig, jedes deiner Kinder als ein Individuum zu betrachten? Das eine Kind hat vielleicht schon einen starken Hang zum „Tagträumen“, und es wäre daher weise, den jungen Geist in eine andere Richtung zu lenken.

      „Doch woher weiß ich, welche Auswirkung diese Geschichtenbücher auf mein Kind haben?“ fragst du. Es ist nicht immer leicht, das festzustellen. Im Leben eines Kindes gibt es außer Lesen viele andere Einflüsse. Doch es gibt eine Möglichkeit, ziemlich zuverlässig zu erfahren, was wirklich das Herz deines Kindes beeinflußt.

      Lest die Geschichte gemeinsam. Den Kindern gefällt es, wenn du ihnen auf diese Weise Aufmerksamkeit schenkst. Für Kinder, die gern lesen, ist es ein willkommener Anlaß, während es für die, die nicht so gern lesen, eine Ermunterung ist. Einige Lehrer sind tatsächlich der Ansicht, daß Eltern, die ihren kleinen Kindern, die noch nicht lesen können, etwas vorlesen, auf diese Weise im Gehirn des Kindes günstige Voraussetzungen für eine Neigung zum Lesen schaffen.

      Vielleicht bist du überrascht, aus dem Munde deines Kindes zu hören, welche Schlußfolgerungen es aus der Geschichte zieht und was ihm besonders daran gefiel. Frage dein Kind: „Wie denkst du über diese Person?“ „Was hat dir an der Geschichte am besten gefallen?“ Wenn du dir über die Antworten Gedanken machst, hast du vielleicht den Wunsch, Korrekturen vorzunehmen, indem du zu den Romanen einen Ausgleich durch mehr Sachbücher schaffst. Das hat zusätzlich den Vorteil, daß dein Kind ermuntert wird, nicht nur über die Abenteuer anderer zu lesen, sondern lernt, wie man selbst etwas macht.

      Natürlich befreit dich das nicht davon, darüber nachzudenken, welche Bücher in deinem Haus gelesen werden sollten. Vielleicht möchtest du die modernen Geschichten im Bereich der Romane überprüfen. Bist nicht du derjenige, der entscheiden sollte, wann dein Kind etwas über Sex, Schwangerschaft und Abtreibung erfahren sollte? Kinder sollten zwar schon lernen, daß gute Leute Fehler machen können, doch ist es für sie wirklich eine Hilfe in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, wenn sie etwas über siegreiche Ganoven lesen?

      Oder möchtest du, daß dein Kind der Devise glaubt „Macht geht vor Recht“? Sollen deine Kinder nicht vielmehr lernen, daß es richtige und falsche Handlungsweisen gibt und daß Grundsätze wesentlich sind? Viele glauben, daß die Comics mit den „Superhelden“, die alles zerstören, was ihnen in den Weg kommt, ein gefährliches „Vorbild“ oder Beispiel für Kinder sind.

      Manche Eltern halten es auch für günstig, Sachbücher erst einmal durchzusehen, bevor sie sie dem Kind geben. In solchen Büchern werden manchmal bestimmte Rassen oder Nationalitäten in einem schlechten Licht dargestellt. Andere enthalten sehr dogmatische Aussagen.

      Ein wissenschaftliches Buch beispielsweise kann von der Entwicklung des Lebens aus niederen Formen handeln und auf diese Weise andeuten (oder sogar behaupten), daß der biblische Schöpfungsbericht nur ein religiöser Mythos ist. Das widerspricht vielleicht der religiösen Erziehung, die die Eltern dem Kind geben. Wenn der Vater oder die Mutter auch das Buch insgesamt für lesenswert halten, möchten sie vielleicht zuerst mit dem Kind bestimmte Ansichten, die darin vertreten werden, besprechen.

      Das alles nimmt Zeit in Anspruch. Aber es zeigt, daß du dich kümmerst. Du möchtest, daß dein Kind etwas lernt, aber es soll auch wissen, was zum Guten und zum Glück gereicht. Man kann der Wirklichkeit dieser Welt nicht entfliehen. Jedes Kind muß in einem bestimmten Alter und auf eine bestimmte Art damit vertraut gemacht werden. Dieses kleine neue Leben — gewöhnlich voller Neugier und Lernbereitschaft — ist jedoch dir anvertraut, und daher solltest du nicht unterschätzen, wie sehr deine Führung und deine Liebe zur seelischen und geistigen Entwicklung des Kindes beitragen können.

      Außerdem erkennen weise Eltern, daß wir alle — auch kleine Kinder — geistige Bedürfnisse haben. Die Kleinen haben oft eine Menge Fragen; manchmal stellen sie sehr schwere Fragen. Gottes Wort, die Bibel, ist eine unerschöpfliche Quelle der Weisheit. Es kann „den Unerfahrenen Klugheit ... geben, einem Jüngling Erkenntnis und Denkvermögen“ (Spr. 1:4). Wenn man zusammen mit den Kindern die Bibel liest, werden sich ganz natürlich Gespräche über die wirklich wichtigen Dinge des Lebens ergeben. Die meisten, die sich ständig an die Bibel als moralische Richtschnur halten, sind zu der Erkenntnis gekommen, daß sie nicht nur ein gutes Buch, sondern auch das notwendige „Licht“ fürs Leben ist (Ps. 119:105, 160; 36:9).

      Heute gibt es mehr Bücher für Kinder als je zuvor. Der Konkurrenzkampf um die Zeit deines Kindes ist groß: Fernsehen und immer mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Deine Kinder zum Lesen zu ermuntern ist richtig. Doch es ist weise, sich dafür zu interessieren, was sie lesen, um ihren jugendlichen Tatendrang in die richtige Bahn zu lenken.

      Insgesamt betrachtet, verhält es sich vielleicht so, wie der Philosoph Bacon einmal schrieb: „Einige Bücher probiert man, andere verschlingt man, und einige wenige kaut man und verdaut man.“

  • Kletterpartie in Ägyptens Vergangenheit
    Erwachet! 1978 | 8. Juli
    • Kletterpartie in Ägyptens Vergangenheit

      „WIE sagt man ,Pyramiden‘ in Arabisch?“ frage ich den Kairoer Taxifahrer, während ich mich hinter ihn auf den Sitzplatz setze. „Wie viele Pyramiden?“ fragt er zurück. Da ich nur eine Auskunft und keinen Wortwechsel haben möchte, antworte ich: „Irgendeine Pyramide!“ „Wir können in Arabisch nicht so wie ihr in Englisch eine Pyramide oder die Pyramiden oder zwei Pyramiden oder drei Pyramiden sagen“, erklärt er. „Ihr habt ein Wort für die Einzahl und eines für die Mehrzahl. Aber in Arabisch gibt es ein Einzahlwort, ein Mehrzahlwort für zwei und ein anderes für drei oder mehr.“

      Der Taxifahrer bahnt sich seinen Weg durch den jetzt schwächer werdenden Strom von Fahrzeugen, Männern in langen Gewändern und verschleierten Frauen, die ihr kleines Kind auf der Schulter tragen. Dann Hunde, Ziegen und aufwirbelnder Staub. Wir nähern uns der Ebene von Gise.

      Ach, da sind sie ja! Ich beuge mich weit aus

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