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Wenn das Band der Ehe zu zerreißen drohtDer Wachtturm 1963 | 15. November
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ob du dich von deinem Ehepartner trennen solltest. Die Entscheidung liegt natürlich bei dir. Erwäge aber vorher die schriftgemäßen Gründe für eine Trennung. Bedenke die Folgen, die ein solcher Schritt haben könnte. Nimm eine strenge Selbstprüfung vor. Frage reife christliche Aufseher um Rat. Denke daran, daß du, wenn du bei deinem ungläubigen Lebensgefährten bleibst, auch wenn es für dich schwer sein mag, vielleicht bewirkst, daß er eines Tages ebenfalls ein Anbeter Jehovas wird. Stell dir vor, wie sehr du dich dann freuen würdest, daß du ihn nicht verließest! Bemühe dich jedenfalls, dein Äußerstes zu tun, um von Gott ohne Tadel erfunden und von ihm gesegnet und belohnt zu werden.
Die Liebe ist langmütig und gütig. Die Liebe ist nicht eifersüchtig, sie prahlt nicht, bläht sich nicht auf, benimmt sich nicht unanständig, blickt nicht nach ihren eigenen Interessen aus, läßt sich nicht aufreizen. Sie trägt das Böse nicht nach. Die Liebe versagt nie. — 1. Kor. 13:4, 5, 8, NW.
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„Ehrliche, sehr brave Leute“Der Wachtturm 1963 | 15. November
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„Ehrliche, sehr brave Leute“
IN DEM Buch Medizinalrat Kersten — Der Mann mit den magischen Händen erzählt Joseph Kessel die Lebensgeschichte des finnischen Menschenfreundes Dr. Felix Kersten, eines hochbegabten Arztes für manuelle Therapie, dessen einflußreichster Patient Heinrich Himmler, der Reichsführer der SS, war. Dr. Kersten verschaffte dem gefürchteten Chef der SS, der von entsetzlichen Magenkrämpfen gequält wurde, Erleichterung. Den starken Einfluß, den er dadurch gewann, benutzte er, um diesen Naziführer zu Konzessionen zu bewegen, durch die er Tausende, die die Gestapo umgebracht hätte, rettete. In dem Kapitel „Die Zeugen Jehovas“ heißt es in diesem Buch:
„[Die Zeugen Jehovas wurden] verhaftet, in Konzentrationslager gesperrt und besonders unmenschlich behandelt. Kersten erfuhr davon und beschloß, ihnen nach bestem Vermögen zu helfen.
Die inzwischen eingeführte Zwangsarbeit bot ihm dazu eine einfache Möglichkeit.
Tatsächlich war es infolge des Mangels an Arbeitskräften üblich geworden, die Häftlinge der Konzentrationslager für die Erfordernisse der Fabriken und der Bodenbestellung einzusetzen. Wachmannschaften und sogar abgerichtete Hunde begleiteten sie, um sie zu möglichst schneller Arbeit anzutreiben.
Eines Tages sagte Kersten zu Himmler, daß er in Hartzwalde nicht genügend Arbeitskräfte habe, und fragte ihn, ob er ihm nicht welche aus den Konzentrationslagern verschaffen könnte.
‚Welche Art von Gefangenen möchten sie haben?‘ wollte Himmler wissen.
‚Sie haben viele Zeugen Jehovas‘, sagte Kersten. ‚Das sind ehrliche, sehr brave Leute.‘
‚Oho!‘ rief Himmler. ‚Sie sind gegen den Krieg und gegen den Führer.‘
‚Aber ich bitte Sie‘, meinte Kersten lächelnd, ‚ergehen wir uns doch nicht in allgemeine Betrachtungen — was ich brauche, sind praktische Maßnahmen. Tun Sie mir den Gefallen: geben Sie mir Frauen von dieser Sekte. Sie sind richtiges Landvolk und vorzügliche Arbeiterinnen.‘
‚Gut‘, sagte Himmler.
‚Aber ohne Sklavenaufseher und Hunde‘, bat Kersten. ‚Ich käme mir sonst selbst wie ein Gefangener vor. Ich werde sie besser überwachen als sonst jemand, das verspreche ich Ihnen.‘
‚Abgemacht‘, sagte Himmler.
Kurze Zeit darauf stiegen zehn Frauen in Hartzwalde aus einem Omnibus. Sie waren in Lumpen gehüllt und so mager, daß die Haut an den Knochen klebte. Aber sie baten nicht als erstes um ein Stück Brot oder um Kleidung. Sie wollten eine Bibel, denn im Lager durften sie keine haben ... Kersten forderte bei Himmler noch mehr Zeugen Jehovas für Hartzwalde an. Schließlich waren es dreißig, darunter mehrere Männer.“
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Ihr Gebet wurde erhörtDer Wachtturm 1963 | 15. November
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Ihr Gebet wurde erhört
● Ein Zeuge Jehovas aus Massachusetts (USA) erlebte folgendes: „Als ich vor kurzem an einer Tür vorsprach und mit meinem Zeugnis begann, fragte die Frau lächelnd: ‚Sind sie ein Zeuge Jehovas?‘ Als ich ihre Frage bejahte, bat sie mich einzutreten und erzählte mir, sie habe eben darum gebetet, daß ein Zeuge Jehovas sie besuchen möchte. Als sie zu beten aufgehört habe, habe es geklingelt und ich sei gekommen. Das Bedeutsame an diesem Besuch war, daß ich gar nicht die Absicht hatte, in dieses Haus zu gehen, als ich meinen Wagen verließ. Ich hatte dort zwar früher einmal einem Mann zwei Zeitschriften abgegeben, aber er hatte nur sehr wenig Interesse gezeigt. Auf einmal kam ich jedoch auf den Gedanken, an dieser Tür vorzusprechen.“
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