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  • Ist die Bibel oder die Überlieferung die Wegleitung für die Menschen?
  • Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1956
w56 1. 9. S. 517-520

Ist die Bibel oder die Überlieferung die Wegleitung für die Menschen?

Vor langer Zeit sagte ein verständiger Mann: „Wo keine Vision ist, geht das Volk zugrunde.“ Um den schrecklichen Folgen des Mangels an einer geistigen Vision zu entgehen, benötigt der Mensch eine sichere Wegleitung. Dieser Artikel wird dir helfen, die richtige Wegleitung zu wählen — die Wegleitung, von der dein Leben abhängt!

„DEIN Wort ist Leuchte meinem Fuße und Licht für meinen Pfad.“ Diese Worte sind in der Bibel zu finden, in einem Buche, das nicht nur Gottes Wort enthält, sondern Gottes Wort ist. Dieses Wort ist von Gott inspiriert und daher eine Leuchte. Es erhellt unseren Pfad. — Ps. 119:105.

Es gibt aber Leute, die sagen, die Überlieferung sei eine Lampe, die uns gleiches, wenn nicht helleres Licht als Gottes geschriebenes Wort spende. Dies trifft besonders auf die römisch-katholische Kirche zu. Die Überlieferungen der römisch-katholischen Kirche werden dem Worte Gottes gleichgestellt, ja in der Praxis dem geschriebenen Wort Gottes übergeordnet; denn der Berg der kirchlichen Überlieferungen hat für ihre Herde die inspirierte Leuchte der Bibel fast völlig verdunkelt.

„Nein — die Bibel ist NICHT unsere einzige Wegleitung!“ „Die ersten Christen haben nie eine Bibel gesehen!“ Dies sind Titel von Anzeigen, die von der Organisation der Kolumbus-Ritter gefördert wurden und vor kurzem in einer Reihe von Zeitschriften und Zeitungen erschienen. In diesen Anzeigen, welche die Leute zur Annahme der Überlieferungen bewegen sollen, heißt es:

„Der Erlöser gebot uns nicht, irgend etwas zu lesen, sondern er gebot uns, auf seine Kirche zu hören.“ „Wir pflichten der modernen Theorie nicht bei, wonach die Bibel die eine und einzige Quelle religiöser Wahrheit ist.“ „Die Bibel ist nicht die einzige Quelle der christlichen Lehre und des Glaubens und war nicht dazu bestimmt, es zu sein.“ „Die Christen der frühen Jahrhunderte sahen die vollständige Bibel nie. Erst 400 Jahre nach Christi Tod wurden die Bücher der Bibel zu ihrer jetzigen Form zusammengestellt. Und es vergingen 1400 Jahre, bevor das Drucken erfunden und die Massenverbreitung der Heiligen Schrift möglich wurde. Wenn Christus beabsichtigt hätte, daß die Bibel für seine Lehren die einzige Wegleitung sein sollte, hätte er diese Verzögerung dann gestattet?“

Beweisen diese Äußerungen der Kolumbus-Ritter, daß die Bibel nicht des Menschen einzige Wegleitung und daß die Überlieferung eine notwendige Lampe ist?

„FORSCHET IN DER SCHRIFT“

Welche Einstellung hatte Jesus gegenüber dem geschriebenen Wort der Heiligen Schrift? Gemäß der Anzeige der Kolumbus-Ritter scheint es so, als hätte Jesus nie zu jemandem über die Wichtigkeit gesprochen, die Schrift zu studieren. Aber gemäß der katholischen Allioli-Übersetzung sagte Jesus den Juden in Jerusalem: „Ihr forschet in der Schrift, weil ihr glaubet, das ewige Leben darin zu finden, und sie ist es, die von mir Zeugnis gibt.“ (Joh. 5:39, Al) „Forschet in der Schrift“, sagte Jesus.

Obwohl Jesus die Juden hieß, in der Schrift zu forschen, verbrachten sie doch ihre Zeit damit, der Tradition zu folgen. Bis zur Zeit Jesu hatten sich bei den Juden eine große Menge Überlieferungen angesammelt. Nahm Jesus, wenn eine Frage entschieden werden mußte, auf diese Überlieferungen Bezug? Niemals! Jesus verwies stets auf Gottes geschriebenes Wort als die entscheidende Autorität. In den Tagen Jesu bildeten die inspirierten Hebräischen Schriften vom ersten Buche Mose bis zur Prophezeiung Maleachis die vollständige Bibel. Jesus machte diese zu einem Licht für seinen Pfad. Als die Frage aufkam: „Ist es für einen Mann gesetzlich, sich von seiner Frau aus Gründen jeglicher Art zu scheiden?“ berief sich Jesus auf 1. Mose, Kapitel zwei, als endgültige Antwort in bezug auf diesen Gegenstand. Als der Teufel versuchte, Jesus in seiner Lauterkeit durch verlockende Angebote zu erschüttern, wies Jesus den Versucher zurück, indem er sich auf das geschriebene Wort Gottes berief und dreimal sagte: „Es steht geschrieben.“ — Matth. 19:3-8; 4:1-10, NW.

Wie entstehen Irrtümer, Fehler und Mißverständnisse? Indem man nicht so handelt wie Jesus, nämlich nicht in den Schriften forscht. Zu einer Gruppe religiöser Führer, die den Überlieferungen folgten, sagte der Sohn Gottes: „Habt ihr nicht … diese Schrift gelesen?“ Eine Gruppe religiöser Führer war völlig verwirrt über die Lehre der Auferstehung. Warum waren sie in solchem Irrtum befangen und warum lehrten sie ihre Nachfolger diesen Irrtum? Jesus sagte zu den Geistlichen: „Ihr irret, indem ihr die Schriften nicht kennet, noch die Kraft Gottes. Was aber die Auferstehung der Toten betrifft — habt ihr nicht gelesen, was zu euch geredet ist von Gott?“ So unterstrich Jesus die große Wichtigkeit, die Schrift zu lesen und ihr zu folgen. — Mark. 12:10; Matth. 22:29, 31.

KEINE MODERNE THEORIE

Indem der Sohn Gottes die Überlieferungen nicht beachtete, ja sie sogar verurteilte und das geschriebene Wort zu seiner einzigen Wegleitung machte, gab er ein Beispiel, dem alle Christen folgen sollten. Der Apostel Petrus sagte: „Christus litt für euch, euch ein Beispiel hinterlassend, damit ihr seinen Fußstapfen genau nachfolgt.“ (1. Pet. 2:21, NW) Wenn ein Christ „seinen Fußstapfen genau nachfolgt“, muß er die Bibel zu seiner einzigen Wegleitung machen. Wenn die Kolumbus-Ritter sagen, diese Ansicht über die Bibel sei eine „moderne Theorie“, so sind sie wiederum im Irrtum. Sie ist weder „modern“ in dem Sinne, daß es eine neuzeitliche Ansicht ist, noch ist es eine „Theorie“. Es ist die Lehre Christi.

Nach seiner Auferstehung fuhr Jesus fort, zu zeigen, daß er gegen die Überlieferungen war. Über eine der Erscheinungen Jesu nach seiner Auferstehung sagt die Bibel: „Und beginnend bei Mose und allen Propheten legte er ihnen in all den Schriften die Dinge aus, die ihn betrafen.“ Ja, Jesus ging zu „all den Schriften“, niemals zu den Überlieferungen. Der auferstandene Jesus sagte zu einer Gruppe seiner Jünger: „‚Dies sind meine Worte, die ich zu euch redete, als ich noch bei euch war, daß alle Dinge, die im Gesetz Mose und in den Propheten und Psalmen über mich geschrieben sind, erfüllt werden müssen‘. Dann öffnete er ihnen den Sinn, damit sie die Schriften völlig begriffen.“ — Luk. 24:27, 44, 45, NW.

Jesus zeigte auch, nachdem er in den Himmel aufgefahren war, daß Christen sich von der Schrift und nicht von Überlieferungen leiten lassen müssen. Zur festgesetzten Zeit gab Gott Jesus die Offenbarung. Christus gab die Offenbarung durch seinen Engel dem Apostel Johannes. Indem er vor jeder Hinzufügung zum geschriebenen Worte Gottes warnte, sagte Jesus: „Ich bezeuge jedem, der die Worte der Weissagung dieses Buches hört: Wenn jemand zu diesen Dingen hinzufügt, so wird Gott ihm die Plagen hinzufügen, die in diesem Buche geschrieben sind.“ Der Überlieferung zu folgen, einer Überlieferung, die oft der Schrift widerspricht, würde bedeuten, daß man dem geschriebenen Worte etwas hinzufügt. — Off. 22:18.

Die Apostel Christi folgten niemals den Überlieferungen; sie hielten sich an das geschriebene Wort. Denken wir zum Beispiel an Petrus. Im Tempel zu Jerusalem zitierte Petrus aus den Schriften Mose und berief sich auf die Propheten „von Samuel an und die folgenden“. (Apg. 3:22-25, NW) Petrus sagte niemals, daß die Überlieferung eine Lampe sei, die unseren Pfad erleuchte und uns so führen könne. Über das geschriebene Wort sprach Petrus: „Wir haben das prophetische Wort befestigter, und ihr tut wohl, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Orte leuchtet.“ (2. Pet. 1:19, NW) Die Bibel ist diese Lampe, nicht die Überlieferung.

DIE ERSTEN CHRISTEN HATTEN DIE VOLLSTÄNDIGE BIBEL

Gemäß den Anzeigen der Kolumbus-Ritter hätten die ersten Christen nicht die vollständige Bibel besessen. Diese Leute gebrauchen dies als Argument zur Unterstützung des Gebrauches von Überlieferungen durch die katholische Kirche. Doch was die ersten Christen von Gottes geschriebenem Wort besaßen, war vollständig in dem Sinne, daß sie alles besaßen, was zur Errettung notwendig war. Timotheus hatte die Bibel, die Hebräischen Schriften, von seiner Jugend an gelesen. Obwohl er nicht alle Bücher der Bibel besaß, die wir heute haben, hatte er doch alles, was notwendig war, um Gottes Anerkennung zu erlangen. Der Apostel Paulus schrieb an Timotheus: „Von Kindheit an hast du die heiligen Schriften gekannt, die dich weise machen können zur Errettung durch den Glauben, der mit Christus Jesus in Verbindung ist.“ — 2. Tim. 3:15, NW.

Wenn die Kolumbus-Ritter sagen, daß die ersten Christen ‚die vollständige Bibel nie gesehen haben‘, so ziehen sie trügerische Schlüsse. Es hört sich gut an. Aber was bedeutet vollständig? Für die ersten Christen waren all die Schriften, die bis zu der betreffenden Zeit geschrieben worden waren, die vollständige Bibel. Obwohl der Bibelkanon noch weiter zunahm, bis der Apostel Johannes seine Schriften um das Jahr 98 n. Chr. beendigt hatte, war doch das, was unter der Einwirkung des Geistes Gottes bis zu einer besonderen Zeit niedergeschrieben war, alles, was die Christen benötigten.

Wie steht es mit der Äußerung der Kolumbus-Ritter, daß die Bücher der Bibel erst 400 Jahre nach dem Tode Christi zu ihrer jetzigen Form zusammengestellt worden seien? Wiederum sind sie im Irrtum. Um das Jahr 98 n. Chr. war das sogenannte „Neue Testament“ oder waren die Griechischen Schriften vollständig. Diese Bücher wurden schon im zweiten Jahrhundert zusammengestellt, also lange bevor sich die römisch-katholische Kirche entwickelte, die auf die Zeit zurückgeht, da der römische Kaiser Konstantin im vierten Jahrhundert die Entstehung der Mischreligion förderte. In der Encyclopaedia Britannica lesen wir: „Es ist sicher, daß am Ende des zweiten Jahrhunderts eine Sammlung apostolischer Dokumente im allgemeinen als autoritative Schrift anerkannt wird.“

Die Kolumbus-Ritter sagen: „Es vergingen 1400 Jahre, ehe das Drucken erfunden und die Massenverbreitung der Schrift möglich wurde.“ Wiederum ist ihr Versuch, die Wichtigkeit der Schrift als einer Leuchte herabzusetzen, trügerisch; denn was macht es schon aus, ob die ersten Christen gedruckte Bibeln hatten oder handschriftliche Dokumente? Beide sind das geschriebene Wort Gottes. Die ersten Christen waren die Herausgeber der Bibel. Hierüber schreibt der Bibelgelehrte Goodspeed:

„Im Mittelalter hörte die Herstellung von Schriften als Gewerbe gänzlich auf. Das Abschreiben von Manuskripten wurde in den Schreibzimmern einiger Klöster und Paläste noch in einem gewissen Umfang durchgeführt, doch wurden größtenteils Einzelkopien angefertigt, und es scheint keine der älteren Herstellung großen Umfangs gegeben zu haben; die Kopien entstanden nicht durch Diktat, wie dies in den alten Buchfabriken der Fall gewesen war.“ — Christianity Goes to Press.

DURCH DAS GESCHRIEBENE WORT VOLLSTÄNDIG AUSGERÜSTET

Je mehr wir in den Schriften forschen, desto deutlicher tritt zutage, daß Gottes geschriebenes Wort den Christen zum Dienste vollständig ausrüstet. Wohl zitieren die Kolumbus-Ritter in ihren Anzeigen öfters den Schluß des Johannes-Evangeliums. Unterstützt dies aber die Ansicht, daß nicht schriftgemäße Überlieferungen notwendig seien? Laßt uns sehen.

Johannes sagte in seinen Schlußworten: „Es sind aber auch viele andere Dinge, die Jesus getan hat, und wenn diese alle einzeln niedergeschrieben würden, so würde, dünkt mich, selbst die Welt die geschriebenen Bücher nicht fassen.“ — Joh. 21:25.

Die Worte des Apostels bedeuten gewiß nicht, daß Jesus zu einer Sammlung ungeschriebener christlicher Überlieferungen autorisiert hätte. Nein, Johannes wollte damit sagen, daß es viele weitere Dinge gebe, die Jesus tat, und viele weitere Worte, die er äußerte, die aber nicht schriftlich niedergelegt wurden. Dafür gibt es mindestens zwei offensichtliche Gründe: 1. Wegen der Menge würde es nicht von praktischem Nutzen sein, jedes Wort, das Jesus sprach, niederzuschreiben, und 2. wäre es nicht notwendig. Johannes erklärte es folgendermaßen: „Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buche geschrieben sind. Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubet, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf daß ihr glaubend Leben habet in seinem Namen [mittels seines Namens, NW].“ — Joh. 20:30, 31.

Wie klar das also ist! Die Dinge, die zu wissen für uns lebenswichtig sind, sind niedergeschrieben worden. Die Dinge, die wir wissen müssen, alles, was wir wissen müssen, um zu „glauben, daß Jesus der Christus ist“, und um ewiges Leben zu erlangen mittels seines Namens — ‚diese sind niedergeschrieben worden‘.

Wir werden sogar ermahnt, uns vor unbiblischen Überlieferungen zu hüten. Der Apostel Paulus sagte: „Seht euch vor; vielleicht mag jemand da sein, der euch als seine Beute wegführe durch Philosophie und leere Täuschung gemäß der Überlieferung der Menschen.“ — Kol. 2:8, NW.

Christus Jesus war so sehr gegen die nicht schriftgemäße Überlieferung, daß er eine bloß mündliche Überlieferung seiner Lehre niemals gestattet hätte. Jesus fragte die religiösen Führer seiner Tage: „Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen?“ Dann erklärte Jesus die Wirkung dieser Überlieferung: „Ihr habt so das Wort Gottes eurer Überlieferungen wegen ungültig gemacht.“ (Matth. 15:1-6, NW) Da Jesus vor nicht schriftgemäßer Überlieferung warnte, würde er gewiß nicht auf diese Weise lebenswichtige Wahrheiten weitergeben.

Laß Gottes aufgezeichnetes Wort deines Fußes Leuchte und ein Licht auf deinem Pfade sein! Es wird auch ohne die Beifügung einer nicht schriftgemäßen Überlieferung vollständig genügen: „Alle Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich zum Lehren, zum Überführen, zum Richtigstellen der Dinge, zur Zucht in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes völlig geschickt sei, vollständig ausgerüstet für jedes gute Werk.“ — 2. Tim. 3:16, 17, NW.

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