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  • Freudige Feste
    Der Wachtturm 1980 | 15. Mai
    • Israeliten, die das gegenbildliche Fest der Wochen feiern, ein Anlaß zu großer Freude. Die beiden Brote standen für die Erstlinge der im Monat Siwan eingebrachten Ernte, und diejenigen, die die gegenbildlichen Brote bilden, sind für Jehova Gott Erstlinge durch Jesus Christus, da sie gegenüber der übrigen Menschenwelt Vorrang haben und als die ersten, die aus dem Opfer des „Lammes Gottes“ Nutzen ziehen, ein himmlisches Erbe erlangen (Jak. 1:18; Offb. 14:4).

      DAS LAUBHÜTTENFEST

      18. Was war das letzte Fest des heiligen Jahres der Juden, wann fand es statt, und wer sollte daran teilnehmen?

      18 Das letzte große Fest des heiligen Jahres der Juden fand im siebenten Monat, im Monat Ethanim oder Tischri, statt (1. Kö. 8:2). Es war in verschiedener Hinsicht bemerkenswert. Meist wird es das Laubhüttenfest genannt, doch zweimal wird es auch als das Fest der Einsammlung bezeichnet (2. Mose 23:16; 34:22). In 2. Mose 23:16, 17 lesen wir zum Beispiel: „Ferner das Fest der Ernte der ersten reifen Früchte deiner mühevollen Arbeiten, dessen, was du auf dem Felde säst; und das Fest der Einsammlung am Ausgang des Jahres, wenn du deine Arbeitserträgnisse vom Felde einsammelst. Bei drei Anlässen im Jahr wird jede männliche Person von euch vor dem Angesicht des wahren Herrn, Jehovas, erscheinen.“ In 2. Mose 34:22 ist auch von dem „Fest der Einsammlung bei der Jahreswende“ die Rede. In 5. Mose 16:13-15 wird es als Laubhüttenfest bezeichnet. Es heißt dort: „Das Laubhüttenfest solltest du dir sieben Tage feiern, wenn du den Ertrag von deiner Dreschtenne und von deiner Öl- und Weinpresse einsammelst. Und du sollst dich während deines Festes freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit und der als Fremdling Ansässige und der vaterlose Knabe und die Witwe, die innerhalb deiner Tore sind. Sieben Tage wirst du das Fest Jehova, deinem Gott, an dem Ort feiern, den Jehova erwählen wird, denn Jehova, dein Gott, wird dich in all deinem Ertrag und in jeder Tat deiner Hand segnen, und du sollst nichts anderes als erfreut werden.“

      19. (a) Inwiefern entsprach dieses Fest seinem Namen? (b) Warum war die Zeit, zu der es stattfand, für die Teilnehmer sehr günstig?

      19 Meistens wird dieses Fest „das Laubhüttenfest“ genannt. Die Juden, die sich zu diesem siebentägigen Fest in Jerusalem versammelten, wohnten entsprechend dem Namen des Festes in Laubhütten oder Zelten. Es begann fünf Tage nach dem Sühnetag, der jährlich am 10. Tischri beobachtet wurde und dem Zweck diente, zwischen dem Volk Israel und Jehova Gott wieder friedliche Beziehungen herzustellen. Die Zeit des Festbeginns war somit sehr günstig. Es dauerte vom 15. bis zum 21. Tischri — eine vollständige Anzahl von Tagen.

      20. Was tat ein Priester gemäß außerbiblischen Berichten an jedem Morgen des Festes?

      20 Das Laubhüttenfest zeichnete sich durch eine unvergleichliche Freude aus. Nach geschichtlichen Aufzeichnungen ging ein Priester jeden Tag bei Tagesanbruch mit einer goldenen Kanne, die etwa drei Log oder ungefähr einen Liter Wasser fassen konnte, von Jerusalem zum Teich von Siloam, wie er später genannt wurde. Diejenigen unserer Leser, die bereits in Jerusalem gewesen sind, werden wissen, daß man, nachdem man die Stadt durch das Misttor an der Südostecke der Stadtmauer verlassen hat, zur sogenannten Marienquelle oder Gichonquelle hinunterkommt. Von dieser Quelle aus grub König Hiskia angesichts einer drohenden Invasion der Assyrer einen Tunnel. Beherzte Besucher, die sich schon einmal durch das Dunkel dieses Tunnels getastet haben, werden sich noch lebhaft daran erinnern, wie sie zum Teich von Siloam gelangten.

      21. (a) Wie gelangte der Priester zum Teich von Siloam, und was tat er mit dem Wasser von Siloam? (b) An welche Worte der Prophezeiung Jesajas wurden die Juden durch die Freude bei diesem Anlaß erinnert?

      21 Der Priester ging natürlich nicht durch den Hiskia-Tunnel. Auf seinem Weg zum Teich von Siloam führte er eine große Prozession an, zu der auch eine Musikkapelle gehörte. Nachdem er die Kanne mit Wasser gefüllt hatte, kehrte er in die Stadt zurück und ging in den Tempelvorhof, wo sich der Brandopferaltar Jehovas befand. An der südlichen Seite des Altars waren zwei Schalen angebracht, die jeweils eine Öffnung im Boden hatten. Die Schale an der Südwestecke war für das Wasser aus dem Teich von Siloam bestimmt. Wenn der Priester das Wasser hineingoß, floß es zum Grund des Altars. Unter den Juden, die Augenzeugen dieser Handlung waren, herrschte große Freude. Sie mögen an die freudig Feiernden aus Jesaja, Kapitel 12 erinnert worden sein, wo beschrieben wird, wie sich die Israeliten freuten, als sie 537 v. u. Z. aus dem Exil in Babylon freigelassen wurden. In Jesaja 12:3 heißt es: „Mit Frohlocken werdet ihr gewißlich Wasser schöpfen aus den Quellen der Rettung.“

      22. (a) Inwiefern war Jehova für die Vorväter der jüdischen Festteilnehmer der Quell der Rettung? (b) Was wird über die Freude gesagt, die beim Ausgießen des Wassers von Siloam herrschte?

      22 Jehova war der himmlische Quell ihrer Rettung. Er war der Eine, der ihre Vorväter aus dem 70jährigen Exil im heidnischen Babylon befreite, wo sie nach der Rettung gedürstet hatten, die im Jahre 539 v. u. Z. nach dem Sturz Babylons kommen sollte (Jes. 44:28 bis 45:7; Jer. 2:13). Die Erinnerung an diese Befreiung war während des Laubhüttenfestes ein Grund zur Freude. Ein alter jüdischer Spruch lautet sinngemäß: „Wer die Freude beim Ausgießen des Wassers von Siloam nicht gesehen hat, hat in seinem Leben nie eine Freude gesehen.“

      „[Sie sollten] einen Ruf durch all ihre Städte und durch ganz Jerusalem ergehen lassen ...: ,Zieht hinaus in die Berggegend und holt Olivenlaub und das Laub von Ölbäumen und Myrtenlaub und Palmenlaub und das Laub von dichtästigen Bäumen, um Laubhütten zu machen, gemäß dem, was geschrieben ist.‘ Und das Volk ging daran, auszuziehen und es zu holen und sich Laubhütten zu machen, ein jeder auf seinem eigenen Dach und in ihren Höfen und in den Vorhöfen des Hauses des wahren Gottes und auf dem öffentlichen Platz des Wassertores und auf dem öffentlichen Platz des Ephraimtores“ (Neh. 8:15, 16).

  • Festbeleuchtung
    Der Wachtturm 1980 | 15. Mai
    • Festbeleuchtung

      1. Wodurch erhielt Jerusalem beim Laubhüttenfest eine besondere Beleuchtung, und was taten die Juden bei dieser Beleuchtung?

      ANLÄSSLICH des Laubhüttenfestes war die „Stadt des großen Königs“, Jehovas, festlich beleuchtet (Matth. 5:35). Im herodianischen Tempel, und zwar im Vorhof der Frauen, der östlich des Altars lag, gab es nachts ein ungewöhnliches Schauspiel. Es waren vier riesige Leuchter mit je vier großen Schalen aufgestellt. Um die Schalen mit Öl zu füllen, mußte man Leitern anlegen. Abgetragene Priesterkleider dienten in den Ölschalen als Dochte. Das durch die Flammen der 16 Schalen erzeugte Licht war so hell, daß ganz Jerusalem bei Nacht beleuchtet war. Bei dieser hellen Beleuchtung tanzten die Männer im Vorhof der Frauen oder führten akrobatische Kunststücke vor, während die Frauen von ihren Galerien aus zuschauten. Auch wurden die 15 Psalmen der Aufstiege gesungen, und die Leviten musizierten dazu. Dieses freudige Treiben dauerte bis zum Tagesanbruch.

      2. Wo hielten sich die Nichtisraeliten auf, die dem Fest beiwohnten?

      2 Unbeschnittene Nichtisraeliten, die dem Fest beiwohnten, durften sich nur im Vorhof der Heiden aufhalten, der vom Vorhof Israels durch eine Steinbrüstung und den äußeren Vorhof getrennt war. (Beachte Apostelgeschichte 21:28, 29 als Veranschaulichung der im Tempel geltenden Einschränkungen für Nichtjuden.)

      3, 4. (a) Wie begab sich Jesus im Herbst 32 u. Z. zum Laubhüttenfest, und durch welche seiner Worte konnten die Juden an das Wasser von Siloam erinnert werden? (b) Worauf nahm Jesus dadurch Bezug, wie aus Johannes 7:39 hervorgeht?

      3 Wenn wir die bekannten Bräuche, die in Verbindung mit der Feier des Laubhüttenfestes aufkamen, berücksichtigen, können wir einige Äußerungen, die Jesus bei dem Fest machte, besser verstehen. Er feierte es zum letzten Mal im Herbst des Jahres 32 u. Z. Da die Juden in Jerusalem ihn zu töten suchten, verließ er Galiläa allein und begab sich unauffällig zum Fest. Gegen Mitte des Festes, vielleicht am 18. Tischri, trat er offen auf und begann das Volk, die Menge der im Tempel anwesenden Festteilnehmer, zu belehren.

      4 Der letzte Tag des Festes, der 21. Tischri, wurde ‘der große Tag des Festes’ genannt. An jenem Tag erinnerte Jesus wahrscheinlich das Volk an das Ausgießen des Wassers von Siloam, als er sagte: „Wenn jemand durstig ist, komme er zu mir und trinke. Wer an mich glaubt, so, wie die Schrift gesagt hat: ,Aus dessen Innerstem werden Ströme lebendigen Wassers fließen.‘“ Zu diesen Worten Jesu bemerkt der Apostel Johannes: „Das sagte er jedoch hinsichtlich des Geistes, den die, die an ihn glauben, empfangen sollten; denn noch war der Geist nicht da, weil Jesus noch nicht verherrlicht worden war“ (Joh. 7:37-39).

      5. Wann und wie begann die Erfüllung jener bedeutsamen Worte?

      5 Die Erfüllung dieser bedeutsamen Worte begann, als am Pfingsttag des darauffolgenden Jahres auf ungefähr 120 Jünger, die in einem Obersaal in Jerusalem versammelt waren, der heilige Geist ausgegossen wurde. Aus ihnen begannen tatsächlich Ströme lebendigen Wassers zu fließen, als sie auf übernatürliche Weise in vielen Sprachen zu den erstaunten Juden, die sich zu Tausenden versammelt hatten, über „die großen Dinge Gottes“ redeten (Apg. 2:1-41).

      6. Welche Worte, die Jesu Jünger an die besondere Tempelbeleuchtung erinnert haben mögen, äußerte Jesus am letzten Tag des Festes?

      6 Am siebenten und letzten Tag des Laubhüttenfestes machte Jesus eine Bemerkung, die seine Jünger an die bei dem Fest verwendete besondere Beleuchtung erinnert haben mag, nämlich an die vier hohen Leuchter im Vorhof der Frauen. Jesus sagte: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird keineswegs in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens besitzen“ (Joh. 8:12).

      7. Warum war es sehr passend, daß Jesus beim Laubhüttenfest von sich als vom „Licht der Welt“ sprach?

      7 Jesus sprach von sich als vom „Licht der Welt“, was sehr passend war, denn das Laubhüttenfest wies die Merkmale eines internationalen Festes auf. Inwiefern? Weil dem „als Fremdling Ansässigen“, der innerhalb der Tore Israels wohnte, in Gottes Gesetz das Recht zugeschrieben wurde, an diesem Fest teilzunehmen und sich mit Gottes auserwähltem Volk zu freuen (5. Mose 16:14).

      8. (a) Was war an der Opferung der beim Laubhüttenfest dargebrachten Stiere das Besondere? (b) Inwiefern entspricht die Zahl den Aufzeichnungen in 1. Mose, Kapitel 10, und worauf deutet dies hin?

      8 Gemäß 4. Mose 29:12-34 wurde eine ungewöhnliche Zahl Stiere geopfert. Am ersten Tag waren es 13, und an den darauffolgenden sechs Tagen wurde jeweils ein Stier weniger geopfert, so daß am siebenten und letzten Tag noch sieben Stiere geopfert wurden. An diesem Tag erklärte Jesus: „Ich bin das Licht der Welt.“ So wurden bis zum Ende des Festes 70 Stiere als Opfer dargebracht. Die Zahl 70 ist ein Vielfaches von 7 und 10; beide Zahlen stellen Vollständigkeit oder Vollkommenheit dar — die Zahl 7 geistige Vollkommenheit und die Zahl 10 irdische Vollständigkeit. Am 10. Tischri, am Sühnetag, wurde nur ein Stier als Sühnopfer dargebracht. Aber während des siebentägigen Laubhüttenfestes vom 15. bis 21. Tischri wurden 70 Stiere geopfert. Sinnbildlich gesprochen, lieferten diese genug Blut zur Reinigung und Rettung der ganzen Menschenwelt. Dies entspricht den Aufzeichnungen in 1. Mose, Kapitel 10, wo, beginnend mit Noah und seinen drei Söhnen, bis zu den Namen Mescha und Sephar die Namen von Familienhäuptern und Nationen angeführt werden. Insgesamt handelt es sich um 70 Namen, durch die anscheinend die gesamte damals nach der Flut lebende Weltbevölkerung erfaßt wird.

      9. Wessen „Licht“ war Jesus, wie er sagte, und was benötigen alle Menschen, um Leben zu erlangen?

      9 Für Jesus Christus war es also höchst passend, zur gegebenen Zeit zu sagen: „Ich bin das Licht der Welt“ — nicht nur das Licht seiner gesalbten Fußstapfennachfolger. Von welchem Nutzen das Licht ist, geht daraus hervor, daß Gott zuerst sagte: „Es werde Licht“ und nach der Erschaffung der Sonne, des Mondes und der Sterne als erstes deren Licht auf die Erde scheinen ließ, bevor er Tiere und schließlich den vollkommenen Menschen und seine Frau erschuf, die sich des Lichts des Lebens erfreuen sollten. In der heutigen Welt, die aufgrund der Sünde und der Entfremdung von Gott in Finsternis ist, können alle Menschen aus dem Licht Nutzen ziehen, das aus Jesus Christus, dem „Licht der Welt“, hervorstrahlt. Sie alle benötigen „das Licht des Lebens“ (Joh. 8:12; 1. Mose 1:3).

      DAS GEGENBILDLICHE LAUBHÜTTENFEST

      10. In welcher Hinsicht glich das Laubhüttenfest den beiden vorausgehenden Festen, und was müssen wir hier berücksichtigen?

      10 Wie die beiden dem Laubhüttenfest vorausgehenden Feste, die Gott für sein auserwähltes Volk verordnet hatte, in unserer Zeit ein Gegenbild haben, so auch das Laubhüttenfest. Wann trat dieses Gegenbild in Erscheinung? Das können wir ermitteln, indem wir die geschichtlichen Vorbilder und Gegenbilder, die dabei eine Rolle spielen, berücksichtigen.

      11. Was zeigen die geschichtlichen Tatsachen bezüglich der Frage, ob die in Matthäus 13:39 erwähnte „Ernte“ im Jahre 1914 begann?

      11 In Matthäus, Kapitel 13 finden wir Jesu Gleichnis von der Ernte. Es handelt vom Weizen und vom Unkraut (Lolch). Als Jesus das Gleichnis im einzelnen erklärte, sagte er: „Die Ernte ist ein Abschluß eines Systems der Dinge“ (Matth. 13:39). Biblische Prophezeiungen und Zeittafeln sowie geschichtliche Ereignisse beweisen, daß im Jahre 1914 u. Z. der Abschluß des heutigen Systems der Dinge begann, und zwar als im Herbst jenes Jahres die „sieben Zeiten“ abliefen, in denen die Nationen ohne Einmischung des messianischen Königreiches Gottes auf der Erde herrschten (Dan. 4:23-25). Begann in jenem Jahr die „Ernte“ oder das Einsammeln

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