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  • Liebe deckt eine Menge von Sünden zu
    Der Wachtturm 1975 | 1. September
    • (Luk. 22:24). Kannst du dir das vorstellen? Doch Jesus rang nicht verzweifelt die Hände, und er sagte nicht: „Bei euch ist Hopfen und Malz verloren! Ich gebe es auf. Ihr werdet es nie lernen, meine wahren Nachfolger zu werden.“ Nein, Jesus liebte sie trotz ihrer sündigen Neigungen. Er ermahnte sie weiterhin und gab ihnen weiteren Rat (Luk. 22:25-27). Und schließlich lernten sie es doch, denn später arbeiteten sie in Einheit zusammen, und keiner von ihnen suchte ehrgeizig Prominenz und Ansehen.

      25. (a) Welche guten Auswirkungen hat es, Sünden mit Liebe zuzudecken? (b) Warum ist es so wichtig, daß wir jetzt einander inbrünstig lieben?

      25 Liebe deckt tatsächlich „eine Menge von Sünden“ zu. Ja, wenn wir Liebe üben, indem wir versöhnlich und hilfsbereit sind und einander ermuntern, werden wir verhindern, daß Sünden bleibenden Schaden oder unlösbare Probleme verursachen. Vergiß nie, was der Apostel Petrus über die Wichtigkeit der Liebe schrieb, die man in dieser kritischen Zeit der Geschichte bekunden sollte: „Das Ende aller Dinge aber hat sich genaht. Seid daher gesunden Sinnes, und seid wachsam im Hinblick auf Gebete. Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander, denn Liebe deckt eine Menge von Sünden zu.“ Wir müssen jetzt inbrünstige Liebe bekunden. Nur dann werden wir in Gottes gerechtes neues System hinüberleben können (1. Petr. 4:7, 8).

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1975 | 1. September
    • Fragen von Lesern

      ● Würde ein Christ, der aufgrund seines Bestrebens, in Übereinstimmung mit der Bibel zu handeln, verhaftet und von der weltlichen Obrigkeit zu einer Geldstrafe verurteilt wird, einen Kompromiß eingehen, wenn er die Strafe bezahlte? Würde es an der Sache etwas ändern, wenn er zwischen einer Geldstrafe und einer Gefängnisstrafe wählen könnte?

      Jesus Christus sagte voraus, daß seine Nachfolger ‘örtlichen Gerichten ausgeliefert’ und ‘um seinetwillen vor Statthalter und Könige gestellt würden, ihnen zu einem Zeugnis’ (Mark. 13:9). Ein solches Vorgehen der Obrigkeit mag darauf zurückzuführen sein, daß Christen die gute Botschaft vom Königreich predigen oder irgend etwas anderes tun, was ihnen ihr christliches Gewissen vorschreibt. (Vergleiche Apostelgeschichte 4:1-3, 18-21; 5:27-40; 1. Petrus 4:15, 16.) Ein Gericht mag gegen sie entscheiden und von ihnen verlangen, eine Geldstrafe zu zahlen. Das Urteil mag entweder nur auf Geldstrafe lauten oder auch die Wahl einer Haftstrafe freistellen oder sowohl aus einer Gefängnisstrafe als einer Geldstrafe bestehen.

      In der Vergangenheit haben es Jehovas Zeugen im allgemeinen abgelehnt, eine Geldstrafe zu zahlen, wenn es um ihre Predigttätigkeit ging. Man war der Ansicht, das Bezahlen der Geldstrafe könne als Eingeständnis, tatsächlich ein Unrecht begangen zu haben, betrachtet werden. Man glaubte auch, der „Verteidigung und gesetzlichen Befestigung der guten Botschaft“ sei besser gedient, wenn man es ablehne, die Geldstrafe zu zahlen, und statt dessen eine Gefängnisstrafe verbüße (Phil. 1:7). Dadurch wurde in vielen Fällen sehr viel Gutes bewirkt, und die Behörden waren von unserer Standhaftigkeit und Entschlossenheit, Gott zu dienen, beeindruckt. Ganz offensichtlich fand dieses Verhalten den Segen Jehovas. In einigen Fällen mag dies zufolge der herrschenden Umstände auch heute noch als ein vernünftiger Weg angesehen werden. Uns interessiert hier jedoch vor allem die Frage, ob das Bezahlen einer Geldstrafe mit der Bibel im Einklang ist oder nicht.

      In der Bibel werden Geldbußen (englisch: fine, was auch Geldstrafe bedeutet) erwähnt; sie waren unter dem Gesetzesbund eine übliche Strafform (5. Mose 22:19; vergleiche 2. Mose 21:29-32; Sprüche 19:19; 21:11). Aus Esra 7:26 geht hervor, daß die persischen Beamten eine „Geldbuße“ unter andere Formen der Bestrafung wie Gefängnis, Verbannung und Tod mit einreihten. Heute verhält es sich so, wie es in dem Werk World Book Encyclopedia von 1973 heißt: „Eine Geldstrafe [fine] ist meistens die Strafe für ein minderes Delikt (eine geringfügigere Übertretung).“ (In der neuen Fassung des deutschen Strafgesetzes vom 1. Januar 1975 ist der Begriff „Geldbuße“ nicht mehr enthalten.)

      Eine Geldstrafe (fine) sollte demnach nicht so betrachtet werden, als ob sich der Angeklagte aus dem Gefängnis „freikaufen“ möchte. Sie gleicht nicht einem Bestechungsgeld, wie es z. B. der Statthalter Felix von dem Apostel Paulus zu erhalten hoffte und das Paulus nicht zahlte (Apg. 24:26, 27). Demnach kann ein Christ zu Recht eine ihm auferlegte Geldstrafe als eine Form der Strafe ansehen, und sein Gewissen mag es ihm gestatten, die Geldstrafe als Ausdruck seiner Unterwürfigkeit unter die obrigkeitlichen Gewalten dieser Welt zu zahlen, obgleich er davon überzeugt sein mag, kein Unrecht verübt, sondern im Einklang mit Gottes Wort gehandelt zu haben (Röm. 13:1, 2; 1. Petr. 2:13, 14). Es stimmt natürlich, daß bei einigen Beobachtern der Eindruck entstehen kann, wir seien schuldig, wenn wir eine Geldstrafe bezahlen, doch derselbe Eindruck würde bei den meisten Beobachtern auch dann entstehen, wenn wir eine Gefängnisstrafe verbüßen. Wir kümmern uns nicht zuallererst um den Standpunkt der Menschen dieser Welt, sondern um den Standpunkt Gottes. Ob wir nun eine Geldstrafe zahlen oder eine Gefängnisstrafe verbüßen — es geschieht, weil wir darauf bestehen, ‘Gott, dem Herrscher, mehr zu gehorchen als den Menschen’. (Lies Apostelgeschichte 5:29, 32; Hebräer 10:34; Philipper 3:8, 9.)

      Wenn ein Gericht die Wahl zwischen einer Geldstrafe (fine) und einer Gefängnisstrafe zugesteht (wie es in den USA üblich ist), bringt es im allgemeinen ein bestimmtes Maß an Barmherzigkeit oder Nachsicht zum Ausdruck. Personen, die man als eine echte Bedrohung für das Gemeinwohl betrachtet, werden gewöhnlich zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, wogegen eine Geldstrafe als ein leichteres Strafmaß auferlegt wird, dadurch kann der Betreffende sein Familienleben weiterführen und seiner Beschäftigung ununterbrochen nachgehen, er bleibt bei seiner Familie, und auch an seinem Leben in der Gemeinde ändert sich nichts, was bei einem Gefängnisaufenthalt der Fall wäre. In der Bibel spricht weder etwas dagegen, daß sich ein Christ diese mildere Form der Strafe zunutze macht, noch wird die Forderung erhoben, einen Weg einzuschlagen, durch den die Behörden gezwungen werden, zu zeigen, wie weit ihr Widerstand gegen Gottes Königreich gehen mag. (Vergleiche vielmehr den apostolischen Rat aus Römer 13:3, 4; Titus 3:1, 2; 1. Petrus 2:12-17; 3:13-16.) Wenn es einem Christen freisteht, zwischen einer Geldstrafe und einer Gefängnisstrafe zu wählen, könnte er sich möglicherweise sagen, daß er mehr zur Förderung der guten Botschaft beitragen kann, wenn er die Geldstrafe zahlt und seine Handlungsfreiheit behält. Es handelt sich um eine Frage, die jeder gemäß seinem eigenen Gewissen und nach sorgfältiger Erwägung entscheiden muß, und seine Entscheidung sollte von anderen in der Versammlung nicht kritisiert werden, ob er sich nun entschließt, die Geldstrafe zu zahlen, oder es für besser ansieht, ins Gefängnis zu gehen.

      In den USA mögen Geldstrafen nicht nur von staatlichen Organen auferlegt werden; es könnte zum Beispiel auch sein, daß ein Christ von einer Gewerkschaft mit einer Geldstrafe belegt wird, wenn es sein Gewissen nicht erlaubt sich an bestimmten Gewerkschaftsaktionen zu beteiligen, die seiner Meinung nach biblischen Grundsätzen widersprechen. Auch in diesem Fall mag er zu dem Schluß kommen, daß er durch das Bezahlen der Geldstrafe lediglich eine ungerechte Strafe dafür auf sich nimmt, daß er ein Christ ist (1. Petr. 2:19, 20; 3:17; vergleiche Sprüche 17:26).

      ● Was meinte Paulus mit den Worten in 1. Korinther 7:29: „Fortan seien die, die Ehefrauen haben, so, als ob sie keine hätten.“?

      Diese Ermahnung des Apostels Paulus gehört zu einer längeren Abhandlung, in der das Ledigsein als der bessere Weg im Leben empfohlen wird, weil der Christ dadurch in der Lage ist, „ständige Dienstbereitschaft für den Herrn“ zu bekunden, „ohne sich ablenken zu lassen“ (1. Kor. 7:32-35). Der Rat an Ehemänner, so zu sein, ‘als ob sie keine Ehefrauen hätten’, muß sich daher auf völlige Ergebenheit im Dienst für Jehova beziehen.

      Viele Verheiratete führen ihre Ehe so, als sei sie das einzig Wichtige im Leben. Sie sind so sehr darum bemüht, ihrem Ehegefährten zu gefallen, daß sie geistige Dinge vernachlässigen, wenn nicht gar ganz außer acht lassen. Ein christlicher Ehemann erkennt aber, daß sein Verhältnis zu Gott das Wichtigste in seinem Leben ist. Er muß ganzherzig für Jehova leben (Röm. 14:8). Seine Liebe zu Gott muß genauso ungeteilt sein wie die Liebe eines Ledigen. Ungeachtet der Folgen, die dies haben mag, sollte er nicht zulassen, daß sich seine Ehe nachteilig auf den Dienst auswirkt, den er Gott als ergebener Jünger des Herrn Jesus Christus schuldet. Dies stimmt mit den Worten Jesu überein: „Wenn jemand zu mir kommt und haßt nicht [hat nicht weniger Liebe für] seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und seine Kinder und seine Brüder und seine Schwestern, ja selbst seine eigene Seele, so kann er nicht mein Jünger sein“ (Luk. 14:26; vergleiche Matthäus 10:37).

      Man sollte nicht denken, mit dem Rat des Paulus sei gemeint, daß christliche Ehemänner überhaupt keine Notiz von ihren Frauen mehr nehmen und sie behandeln sollten, als existierten sie gar nicht. Im Gegenteil, Paulus wies Christen in Ephesus an: „Ebenso sind die Ehemänner verpflichtet, ihre Frauen zu lieben wie ihre eigenen Leiber. Wer seine Frau liebt, liebt sich selbst, denn kein Mensch hat je sein eigenes Fleisch gehaßt, sondern er nährt und hegt und pflegt es“ (Eph. 5:28, 29). Daher sollte ein christlicher Ehemann seine Verpflichtungen in der Ehe nicht vernachlässigen. Er sollte aber stets dem Rat des Paulus folgen, sein gesamtes Leben mit seinem Verhältnis zu Gott in Verbindung zu bringen. Er sollte die Ehe nicht zu seinem ganzen Lebensinhalt machen, sondern danach trachten, daß sie, soweit möglich, sein gutes Verhältnis zu Gott fördert.

      Der Rat, den der Apostel Paulus gab, sollte auch im Licht der Hoffnung betrachtet werden, die diejenigen hatten, an die er schrieb. Es handelte sich bei ihnen um geistgesalbte Christen (sowohl um Ehemänner und Ehefrauen wie auch um Ledige), die die Aussicht hatten, nach ihrem Tod und ihrer Auferstehung mit dem Herrn Jesus Christus im Himmel vereint zu werden. Deshalb würden eines Tages alle irdischen Bindungen, auch das Band der Ehe, vollständig aufgelöst und nicht wieder erneuert werden. Sie würden die Sorgen, Freuden oder materiellen Dinge der Erde nicht mit in den Himmel nehmen. Da sie alles Irdische zurücklassen müßten, sollten sie nicht zulassen, daß diese Dinge eine zu große Bedeutung in ihrem Leben annehmen würden.

      Darüber hinaus würden sich ihre Verhältnisse auch selbst während ihres Lebens auf der Erde ändern. Der Apostel Paulus sagte „Die Szene dieser Welt wechselt.“ Es wäre daher unklug, wenn Christen sich zu sehr an Bindungen mit anderen Menschen und an Besitztümer klammern würden, die nicht von dauerndem Bestand sind. Täten sie dies, so könnten sie, wenn

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