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  • Die Herausforderung, Jehova zu dienen, vorbehaltlos annehmen
    Der Wachtturm 1972 | 1. Mai
    • ... Aus diesem Grunde wird mein Volk meinen Namen erkennen, ja aus diesem Grunde an jenem Tage, weil ich der Eine bin, der redet.‘“ Gott ließ also zu, daß sein Volk für nichts weggenommen wurde, daß die Feinde es in ihren Besitz bekamen, ohne es zu kaufen. Gottes Weib, auf der Erde vertreten durch den Überrest, die Noomi-Klasse, mußte also von Babylon der Großen erlöst oder zurückgekauft werden.

      19. Besonders an welche Verheißung, die Jakob dem Juda gegeben hatte, dachte Noomi wohl in ihrer Verlassenheit?

      19 In der gleichen Lage befand sich auch Noomi aus Bethlehem und aus dem Stamme Juda als anscheinend von Jehova gezüchtigte, kinderlose Witwe. Dennoch war es ihr innigster Wunsch, einen Anteil zu haben an der Verwirklichung des Vorhabens Jehovas, das die Frauen in Israel betraf, besonders einige begünstigte aus dem Stamm Juda, denn die Frauen dieses Stammes hatten die Aussicht, daß sich die Verheißung Jakobs, des Vaters Judas, an ihnen erfüllte. Kurz bevor Jakob im Jahre 1711 v. u. Z. in Ägypten starb, segnete er Juda mit den Worten: „Das Zepter wird nicht von Juda weichen, noch der Befehlshaberstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt; und ihm wird der Gehorsam der Völker gehören.“ (1. Mose 49:10) Dieser Schilo, dessen Name „Der, dessen es ist“ oder „Der, dem es gehört“ bedeutet, muß der Befehlshaber werden, der den Stab führt. Er muß der sein, der das königliche Zepter ergreift. Er muß der Messias sein, der wahre Same Abrahams, durch den sich alle Familien der Erde segnen sollen. (1. Mose 22:17, 18) Wessen Sohn in der Abstammungslinie Judas, des Urenkels Abrahams, würde er sein? Welcher Mutter in Juda würde die außergewöhnliche Ehre zuteil werden, ihn an ihrer Brust zu tragen? „Nicht mir“, mag Noomi in ihrem Herzen gedacht haben, denn sie war ja kinderlos und zu alt, um Kinder zu gebären. Kein Wunder, daß sie in ihrer Einsamkeit ausrief: „Nennt mich Mara.“

      JEHOVA ERSCHLIESST EINEN WEG

      20. Was verhieß Jehova einige Jahrhunderte später durch Jesaja?

      20 Jehova ließ diese treue Frau, deren Flehen er gehört hatte, jedoch nicht im Stich. Mit Recht hätte der Prophet zu ihr das sagen können, was er Jahrhunderte später im Auftrag Jehovas zu dem Weib sagte, das sie darstellte: „‚Ich [verbarg] mein Angesicht nur einen Augenblick vor dir, doch mit liebender Güte auf unabsehbare Zeit will ich mich deiner erbarmen‘, hat dein Rückkäufer, Jehova, gesagt.“ (Jes. 54:8) Wie sollte sich das an Noomi erfüllen? Wenn sie ohne einen natürlichen Nachkommen sterben würde, so hätte sie keinen Erben, dem sie das Besitztum ihres verstorbenen Mannes hinterlassen könnte. Und sollte Jehovas Vorhaben, Schilo aus dem Stamme Juda hervorzubringen, durch sie verwirklicht werden, dann müßte sie einen männlichen Erben haben. Was konnte sie tun?

      21. Wie kam das Gesetz Israels einer Witwe zu Hilfe, die sich in einer solch schwierigen Lage befand wie Noomi, und wieso war dies für Ruth eine Herausforderung?

      21 Das Gesetz Israels kam jemandem, der sich in einer solch schwierigen Lage befand wie Noomi, zu Hilfe. Jehova hatte selbst verheißen, daß keine gottesfürchtige Israelitin unfruchtbar bleiben sollte. Er hatte gesagt: „Weil du fortfährst, auf die Stimme Jehovas, deines Gottes, zu hören: ... Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes.“ (5. Mose 28:2-4) Auch ein Mann sollte nicht ohne einen Nachkommen bleiben, durch den sein Name erhalten blieb. Das Gesetz Israels bestimmte: „Falls Brüder beisammenwohnen und einer von ihnen gestorben ist, ohne einen Sohn zu haben, sollte die Frau des Verstorbenen nicht die Frau eines fremden Mannes auswärts werden. Ihr Schwager sollte zu ihr gehen, und er soll sie sich zur Frau nehmen und die Schwagerehe mit ihr vollziehen. Und es soll geschehen, daß der Name seines verstorbenen Bruders auf den Erstgeborenen übergehen sollte, den sie gebären wird, damit sein Name aus Israel nicht ausgetilgt werde.“ (5. Mose 25:5, 6) Dieses Gesetz in Verbindung mit dem Gesetz über den Rückkauf war Noomis einzige Hoffnung. Wenn ein Bruder oder ein naher Verwandter gefunden werden könnte, dann könnte Noomi aufgrund dieser Vorkehrung des Gesetzes einen Ausweg suchen. Doch selbst wenn sich ein solcher Verwandter finden würde, könnte sie selbst kein Kind mehr haben. Ihre einzige Hoffnung wäre dann Ruth, ihre Schwiegertochter, die aufgrund dieser Vorkehrung an ihrer Stelle für Elimelech einen Nachkommen hervorbringen könnte. Wie würde Ruth diese Gelegenheit betrachten? Würde sie bereit sein, auf die Aussicht, einen jungen Mann zu finden, der ihr etwas bieten könnte, zu verzichten? Würde sie diese Herausforderung als eine Gelegenheit erkennen, Jehovas Vorhaben kennenzulernen und es zu ihrem Lebensinhalt zu machen?

      22. Wen berührte diese Herausforderung damals in dem prophetischen Drama noch, und was sollte der weitere Verlauf dieses Dramas bei uns heute bewirken?

      22 Und Boas und Soundso? Wie würden sie die Herausforderung betrachten, für Noomi einen Erben hervorzubringen, damit der Name Elimelechs, ihres verstorbenen Mannes erhalten bliebe? Würden sie darin eine Gelegenheit sehen, Jehova noch mehr zu dienen? Wie berührt diese Herausforderung und der weitere Verlauf dieses Dramas uns heute? Noomis Tröstung, die Erfüllung des Traumes ihres Lebens und die Rolle, die Ruth, Boas und Soundso in Verbindung mit dieser Herausforderung spielten — das alles gehört zu diesem begeisternden Drama, das sogar uns heute anspornt, Jehovas Vorhaben zu unserem Lebensinhalt zu machen. Der folgende Artikel zeigt uns den weiteren Verlauf dieses Dramas.

  • Mache Jehovas Vorhaben zu deinem Lebensinhalt
    Der Wachtturm 1972 | 1. Mai
    • Mache Jehovas Vorhaben zu deinem Lebensinhalt

      1. (a) Wie denken und empfinden heute viele Menschen? (b) Worin bestand die Herausforderung, der sich Ruth und Noomi gegenübersahen und die sie zu einer Handlungsweise veranlaßte, die uns zu Eifer und selbstloser Liebe anspornt?

      „DER Glaube ist nicht ein Besitz aller Menschen“, sagte der Apostel Paulus. (2. Thess. 3:2) Eine der vielen Ursachen hierfür ist besonders der Geist der Selbstbestimmung, der im zwanzigsten Jahrhundert so sehr in den Vordergrund getreten ist. Der Wunsch, das eigene Ich zu befriedigen, ist eine Religion geworden, bei der der Schöpfer in eine Ecke gedrängt wird und Herz und Sinn gegenüber seinem Vorhaben gleichgültig werden. Wie herzerquickend muß es daher für Jehova sein, Menschen zu beobachten, die die Herausforderung, ihm zu dienen, selbstlos angenommen und sein Vorhaben zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben, und welch ein Beispiel für uns! Ein besonders leuchtendes Beispiel aus der alten Zeit ist Ruth, die ihr Volk und ihre Heimat in Moab verließ und mit ihrer verwitweten Schwiegermutter Noomi nach Bethlehem zurückkehrte. Selbst Witwe, hätte Ruth ebensogut den Wunsch haben können, in Moab einen Mann zu finden und sich in einer ihr vertrauten Umgebung niederzulassen, um eine Familie zu gründen. Ihre Liebe zu Noomi und zur Anbetung Jehovas veranlaßte sie aber, alles zu verlassen und Noomi bei ihrer Rückkehr nach Israel zu begleiten. In dieser ihr fremden Umgebung wurde die Selbstlosigkeit ihrer Liebe bis zum Äußersten geprüft, doch ihr aufrichtiger Wunsch, Jehovas Vorhaben zu ihrem Lebensinhalt zu machen, bewog sie, diese Herausforderung anzunehmen, ohne einen Augenblick zu zögern. Der Ausgang, den die Sache für Ruth und Noomi nahm, und die Ereignisse, die dazu führten, spornen uns zu Eifer und selbstloser Liebe an.

      2, 3. Was entspricht in unserer Zeit Noomis Rückkehr in ihre Heimat zusammen mit Ruth?

      2 Es ist die Zeit der Gerstenernte, was bedeutet, daß das Passahfest vorbei ist. Es ist Frühling, die winterlichen Regengüsse sind vorüber, und nun hofft man in Bethlehem-Juda, etwas zu ernten. Bethlehem ist nach zehn langen Jahren der Hungersnot wieder das „Haus des Brotes“. Diese Jahre hat Noomi in Moab zugebracht, und da hat sie

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