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  • Gottes Gedanken über die Ehe kennenlernen
    Erwachet! 1971 | 22. Mai
    • Günstige Auswirkungen

      Wie froh war ich, mein Leben endlich mit Jehovas Forderungen in Übereinstimmung gebracht zu haben! Wie glücklich waren meine Kinder über diese Entscheidung, und wie dankbar waren sie dafür! Die ständigen Streitigkeiten und Handgreiflichkeiten hatten sich sehr nachteilig auf sie ausgewirkt.

      Natürlich gab es auch Probleme. Jetzt mußte ich für unseren Unterhalt selbst aufkommen. Glücklicherweise bekam ich eine Stelle, wo ich von 8 bis 14 Uhr arbeiten konnte. Das bedeutete, daß ich zu Hause war, wenn meine Kinder aus der Schule kamen. Wir besuchten gemeinsam die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas und waren so eine durch die Anbetung Jehovas geeinte Familie.

      Hin und wieder traf ich auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen meinen ehemaligen „Mann“. Wenn er anfing, mit mir zu reden, betete ich im stillen zu Jehova um Kraft, und immer versuchte ich, ihm die Gedanken Gottes über die Ehe klarzumachen oder andere biblische Grundsätze.

      Wenn ich an jenen Tag zurückdenke, an dem ich Gottes Gedanken über die Ehe kennenlernte, wird mir klar, daß ich damals vor die bisher schwierigste Entscheidung meines Lebens gestellt wurde. Ich erinnere mich noch daran, wie schwer mir jene Entscheidung fiel, eine Entscheidung, die drastische Veränderungen mit sich brachte. Aber jetzt muß ich gestehen, daß das Glück, das meine Kinder und ich heute genießen, die Schwierigkeiten, die wir überwinden mußten, bei weitem wettmacht.

      Jehova ist für mich eine Quelle der Kraft gewesen; nur durch ihn gewann ich die Festigkeit, die erforderlich war, um richtig zu entscheiden und dann bei meinem Entschluß zu bleiben. Ich bin so dankbar, daß Jehova in diesen „letzten Tagen“ dafür gesorgt hat, daß er Diener auf der Erde hat, die Menschen, die in einer ähnlichen Lage sind, wie ich es war, helfen, ihre Lebensweise zu ändern und mit Gottes Standpunkt bezüglich der Ehe in Übereinstimmung zu bringen.

  • Ich war ein Buddhist
    Erwachet! 1971 | 22. Mai
    • Ich war ein Buddhist

      EIN BERICHT, WIE ER DEM „AWAKE!“-KORRESPONDENTEN IN LAOS ERZÄHLT WURDE

      EHE der Morgen graute, stand ich auf, schlang den Sarong um die Hüfte und ging in die Küche. Zuerst mußte ich den Kerosinofen anzünden. Dann setzte ich einen großen Topf Wasser auf. Zum Schluß stellte ich einen Korb Reis in den Topf Wasser. Kaum war der Reis gar, klang auch schon dumpfer Trommelschlag vom Tempel oder Wat herüber.

      Nein, ich stand nicht schon um fünf Uhr auf, um für mich Reis zu kochen. Ich tat das für die Mönche des benachbarten Tempels. Der Trommelschlag war das Zeichen für mich und meine Nachbarinnen, mit unseren Reiskörben auf die Straße zu gehen und die Ankunft der Mönche abzuwarten. Wir trugen alle unseren schönsten Seidensarong und dazu eine seidene Schärpe, die über der linken Schulter in Falten gelegt war. Auf der Straße knieten wir in einer langen Reihe nieder, und bald darauf trat ein Mönch nach dem anderen, barfuß und in safrangelber Kutte, aus dem Tempeltor.

      Wir hegten große Achtung vor diesen Männern. Hatten sie nicht ihr Leben ganz oder teilweise dem Buddha und seinen Lehren geweiht? Wir erachteten es als großes Vorrecht, sie in dieser Weise unterstützen zu dürfen. Wenn ein Mönch an mir vorbeikam, nahm ich eine Handvoll Reis aus meinem Korb und legte ihn in den Napf, den mir der Mönch hinhielt. Keiner der Mönche sagte ein Wort, nicht einmal das übliche „khob chai“ (Dankeschön). Uns wurde die Gunst erwiesen, ihnen etwas zu geben. Wir glaubten fest, daß wir uns ein „boon“ oder Verdienst erwarben, wenn wir diesen „heiligen Männern“ etwas schenkten, und daß wir dank dieser Verdienste bei unserer Wiedergeburt glücklich und reich sein und ein großes Haus und viele Diener haben würden.

      Nachdem der letzte Mönch seinen Reis erhalten hatte, zog ich eine kleine Wasserflasche heraus und goß ihren Inhalt auf die Erde. Auf diese Weise riefen wir Nang Thorani, die Erdgöttin, und unsere verstorbenen Ahnen als Zeugen unserer guten Taten an. Nachdem die Mönche verschwunden waren, meditierten wir alle noch eine Zeitlang gesenkten Hauptes, befriedigt über die vollbrachte gute Tat.

      Ja, ich liebte meine Religion und nutzte jede Gelegenheit aus, um für meine Freunde ein besonderes Fest zu veranstalten oder in den Tempel zu gehen, um den Mönchen bei ihrer Arbeit zu helfen. Ich erfüllte die Forderungen des Buddhismus und war überzeugt, daß ich eine gute Grundlage für mein nächstes Leben legte.

      Eine neue Erfahrung

      Damals wohnte ich in einem Ort in Südlaos. Ich arbeitete als Bibliothekarin. Eines Tages betrat eine Frau die Bibliothek und stellte sich als eine Missionarin der Zeugen Jehovas vor. Für mich war das etwas Neues. Doch die herzliche, freundliche Art der Frau war mir sympathisch. Sie erzählte mir einiges über ihren Glauben, und das hörte sich so gut an, daß ich bei mir dachte: „Das ist dasselbe wie der Buddhismus.“

      Kurz danach zog ich noch weiter südwärts in die Ortschaft, in der meine Eltern wohnten, wo es aber keine Zeugen Jehovas gab. Die Missionarin wurde zur gleichen Zeit in die Hauptstadt versetzt, so daß ich sie im Laufe der folgenden zwei Jahre nur einmal wiedersah, als ich in Vientiane einen Besuch abstattete. Nachdem ich mich von ihr getrennt hatte, dachte ich erneut, sie habe eine ähnliche Religion wie ich.

      Damit man besser versteht, warum ich glaubte, die beiden Religionen seien ähnlich, sollte ich vielleicht erwähnen, daß der Buddhismus lehrt, man könne Errettung erlangen, wenn man den „edlen achtfachen Pfad“ beschreite, der da heißt: 1. rechte Anschauung — die Welt realistisch betrachten; 2. rechte Gesinnung — bestrebt sein, sich von Eigenschaften wie Stolz und Groll zu befreien, und sich bemühen, seine Feinde zu lieben; 3. rechtes Reden — Buddha definierte das als „nicht lügen, nicht verleumden, nicht fluchen und nicht klatschen“; 4. rechtes Handeln — friedfertig, aufrichtig und ehrlich sein; 5. rechtes Leben — eine Arbeit meiden, die anderen Leiden verursacht; 6. rechtes Streben — sich bemühen, eine gute Geistesverfassung zu entwickeln; 7. rechtes Überdenken — auf der Hut oder geistig wachsam sein, so daß man nicht gedankenlos spricht oder handelt; und 8. rechtes Sichversenken, das heißt Meditation.

      Was die Bibel über den Wandel lehrte, erschien mir ähnlich wie die buddhistische Lehre. Besonders groß ist die Ähnlichkeit zwischen den Geboten in 2. Mose 20 und vier der „Fünf Vorschriften“, die die Buddhisten an Festtagen im Tempel hersagen:

      „Ich halte mich an das Gebot, nicht zu töten;

      Ich halte mich an das Gebot, nicht zu stehlen;

      Ich halte mich an das Gebot, die Ehe nicht zu brechen;

      Ich halte mich an das Gebot, nicht zu lügen;

      Ich halte mich an das Gebot, nichts zu genießen, was berauscht und die Sinne umnebelt.“

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