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Wunder, die Jesus in seiner „eigenen Stadt“ wirkteDer Wachtturm 1976 | 1. Februar
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Ja, Kapernaum, das am Galiläischen Meer lag, die Stadt, in der Jesus seinen Wohnsitz aufschlug, war Jesu „eigene Stadt“.
DIE STADT, IN DER ER VIELE WUNDER WIRKTE
Während Jesus in der Nähe von Kapernaum am Galiläischen Meer entlangwanderte, forderte er seine ersten vier Jünger auf, ihm nachzufolgen. Es handelte sich um Simon Petrus und seinen Bruder Andreas sowie um Jakobus und seinen Bruder Johannes. Jesus sagte zu ihnen: „Kommt mir nach, und ich werde euch zu Menschenfischern machen.“ Zu fünft gingen sie dann nach Kapernaum hinein (Mark. 1:16-21).
Hier suchte Jesus die Synagoge auf und heilte einen von Dämonen besessenen Mann. In der Bibel heißt es: „Sogleich gingen sie aus der Synagoge hinaus und begaben sich mit Jakobus und Johannes in das Haus des Simon und Andreas“ (Mark. 1:22-29). Daraus geht hervor, daß Petrus und Andreas ihren früheren Wohnort Bethsaida verlassen hatten und nun in Kapernaum wohnten (Joh. 1:44).
Die Schwiegermutter des Petrus, die offensichtlich bei Petrus und Andreas wohnte, war fieberkrank, und Jesus heilte sie. Im Bericht der Bibel heißt es darüber weiter: „Nach Anbruch des Abends, als die Sonne untergegangen war, begann man, alle Leidenden und die von Dämonen Besessenen zu ihm zu bringen; und die ganze Stadt war direkt an der Tür versammelt. Und er heilte viele, die an verschiedenen Krankheiten litten, und er trieb viele Dämonen aus“ (Mark. 1:30-34).
Welch wunderbares Zeugnis das doch für all diese Menschen in Kapernaum war! Sie waren Augenzeugen vieler Wunder Jesu.
Solange sich Jesus in Kapernaum aufhielt, wohnte er wahrscheinlich im Hause des Petrus und Andreas. Somit würde sich auch der weitere Teil des Bibelberichts auf ihr Haus beziehen, in dem es heißt: „Nach einigen Tagen jedoch kam er wieder nach Kapernaum, und es wurde berichtet, daß er zu Hause sei“ (Mark. 2:1).
Als die Leute erfuhren, daß Jesus zurückgekehrt war, strömten sie in das Haus. Es waren so viele Menschen, daß sie nicht nur bis zur Tür standen, sondern sich auch noch vor dem Haus aufhielten. Damit war der Rahmen für ein wirklich bemerkenswertes Ereignis geschaffen. Die Bibel berichtet: „Es kamen Männer, die einen Gelähmten zu ihm brachten, von vieren getragen. Weil sie ihn aber wegen der Volksmenge nicht zu Jesus hinbringen konnten, deckten sie dort, wo er war, das Dach ab, und nachdem sie eine Öffnung gegraben hatten, ließen sie das Tragbett hinunter, auf dem der Gelähmte lag.“
Was tat Jesus? War er ärgerlich? Keineswegs! Er war von ihrem Glauben sehr beeindruckt und sagte zu dem Gelähmten: „Kind, deine Sünden sind vergeben.“ Stell dir das vor! Konnte Jesus tatsächlich Sünden vergeben?
Die anwesenden religiösen Führer glaubten das nicht, und Jesus wußte, was sie dachten. Deshalb sagte er: „ ‚Damit ihr aber wißt, daß der Sohn des Menschen Gewalt hat, auf der Erde Sünden zu vergeben —‘ er sagte zu dem Gelähmten: ,Ich sage dir: Steh auf, hebe dein Tragbett auf und geh nach Hause!‘ Daraufhin stand er auf und hob sogleich sein Tragbett auf und ging vor aller Augen hinaus“ (Mark. 2:2-12).
Offensichtlich wurde diese Heilung durch Gottes Kraft vollbracht. Doch später wirkte Jesus ein noch bemerkenswerteres Wunder. Die Tochter des Jairus, des Synagogenvorstehers in Kapernaum, erkrankte und starb. Doch Jesus folgte der Bitte um Hilfe und begab sich in das Haus des Mannes. Die Bibel berichtet: „[Jesus] faßte das kleine Kind bei der Hand und sagte zu ihm . . .: ,Mädchen, ich sage dir, steh auf!‘ Und sogleich stand das Mädchen auf und begann umherzugehen; sie war nämlich zwölf Jahre alt. Und sie gerieten sogleich außer sich vor Entzücken“ (Mark. 5:41, 42).
Bestimmt hatten die Leute von Kapernaum allen Grund, Jesus als den Sohn Gottes anzuerkennen. Doch nur einige von ihnen taten es. Weitaus die meisten waren nur an ihrem persönlichen Vorteil interessiert.
WAS BEDEUTET DAS FÜR UNS HEUTE?
Als Stadt existiert Kapernaum nicht mehr. Seine Ruinen liegen auf eineinhalb Kilometer Länge am Nordufer des Galiläischen Meeres verstreut. Interessanterweise wurden dort die besterhaltenen Überreste einer Synagoge, die man je entdeckt hat, ausgegraben. Obgleich diese Synagoge aus dem zweiten oder dritten Jahrhundert stammt, nimmt man an, daß sie an der Stelle einer früheren Synagoge gebaut wurde, in der Jesus gepredigt hatte. Ihre Überreste erinnern somit an die vielen Wunder, die Jesus in „seiner eigenen Stadt“ wirkte.
Es stimmt zwar, daß die Heilungen und die Auferweckung, die Jesus in Kapernaum bewirkte, nur von vorübergehendem Nutzen waren, da die betreffenden Personen schließlich wieder krank wurden und starben. Doch Jesus erbrachte damit einen Beweis, den Beweis nämlich, daß Menschen gesund gemacht und sogar wieder auferweckt werden können. Damit haben wir eine sichere Grundlage für den Glauben, daß Jesus das, was er in kleinem Umfang tat, nun, da er auferweckt und als Gottes himmlischer König eingesetzt worden ist, in weltweitem Ausmaß tun kann. Wird er aber seine Macht wirklich auf diese Weise gebrauchen?
Jesus selbst hat es uns verheißen. Er sagte: „Die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden“ (Joh. 5:28, 29). Glaubst du das? Wenn ja, dann handle nicht so wie jene Bewohner Kapernaums, die zwar sahen, aber nicht bereit waren, Jesu Nachfolger zu werden. Mögest du vielmehr, gestützt auf deinen Glauben, von einem dankbaren Herzen dazu bewogen werden, Jesus und seinen himmlischen Vater zu lieben und ihnen zu dienen! (Matth. 11:23, 24).
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Die 59. Klasse der Gileadschule wird zur Beharrlichkeit angesporntDer Wachtturm 1976 | 1. Februar
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Die 59. Klasse der Gileadschule wird zur Beharrlichkeit angespornt
AM 7. September 1975 fand für die Studenten der 59. Klasse der Gileadschule die Abschlußfeier statt. Sie hatten einen fünfmonatigen Kurs, in dem sie gründlich auf den Missionardienst vorbereitet worden waren, erfolgreich abgeschlossen. Im Verlauf des Vormittagsprogramms, das im Kongreßsaal der Zeugen Jehovas in Queens (New York) durchgeführt wurde, wiesen die Redner die Absolventen nachdrücklich darauf hin, daß sie stets ein gutes Verhältnis zu Jehova haben und daß sie in ihrem Missionargebiet bleiben sollten.
U. V. Glass erinnerte sie daran, daß sie „Schafe“ Jehovas unter der liebevollen Obhut Jesu Christi seien. Er stützte sich auf Psalm 23, wo Gott als Hirte beschrieben wird, und erklärte, daß dieser Beschreibung das Leben wirklicher Schafe und Hirten zugrunde liege.
E. A. Dunlap betonte, daß der Erfolg der Missionare nicht von ihrer eigenen Kraft oder Fähigkeit abhänge, sondern davon, daß sie ‘die unverdiente Güte Gottes annähmen und ihren Zweck nicht verfehlten’ (2. Kor. 6:1). Er sagte, sie sollten immer daran denken, daß sie zu dem Zweck ausgesandt worden seien, den Menschen in ihrem Gebiet den Namen Gottes kundzutun. Wenn sie diesen Zweck beharrlich erfüllten, würden sie bestimmt Erfolg haben, selbst wenn sie auf Widerstand stoßen würden (Josua 1:2, 3; 21:45).
Um zu zeigen, wie gut es ist, wenn Missionare in ihrem Gebiet bleiben, erzählte M. G. Henschel folgende Begebenheit: Ein Musiker begann eines Tages, ernsthaft über den Zweck seines Lebens nachzudenken, und betete zu Gott. Er erinnerte sich an eine Missionarin, die ihn fünfzehn Jahre zuvor besucht hatte. Er suchte sie, und da sie immer noch in ihrem Gebiet war, gelang es ihm, sie ausfindig zu machen. Er traf sie auf der Straße. Nun ist ein Sohn dieses Mannes bereits ein getaufter Diener Jehovas, und andere seiner Angehörigen machen ebenfalls gute Fortschritte. Welch ein Segen für die Missionarin, die so lange in ihrem Gebiet ausgeharrt hat!
M. H. Larson führte aus, daß die Absolventen über lebengebende geistige Speise verfügten und daß sie deshalb bereit sein sollten, Probleme, die auf sie einstürmten, zu überwinden, um Menschen zu helfen. Er gab ihnen den Rat, sich so zu verhalten wie der hebräische Prophet Habakuk, der sagte: „Auf meinem Wachtposten will ich stehenbleiben und ich will mich fortgesetzt auf dem Bollwerk aufstellen; und ich werde Wache halten“ (Hab. 2:1).
G. M. Couch führte unter anderem Jesus Christus als Beispiel an, der seine himmlische Heimat verließ, um sündigen Menschen zu dienen. Doch Jesus Christus war glücklich. Warum? Weil er wußte, wie wichtig seine Aufgabe war, und weil er das Gute in den Menschen sah. Er sagte, wenn die Absolventen Jesus Christus nachahmen würden, könnten sie in ihrem Gebiet ebenfalls glücklich werden.
F. W. Franz führte den Absolventen vor Augen, daß sie nicht von einer kirchlichen Organisation ausgesandt werden, wie dies bei den Missionaren der Christenheit der Fall ist. Nach der Bibel erhielten weder Philippus noch der Apostel Paulus, die beiden hervorragenden Evangeliumsverkündiger oder Missionare
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