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Die Religion in England im 17. JahrhundertDer Wachtturm 1961 | 15. November
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die viele Menschen in jenen Tagen hatten. Dies führte manchmal zu unglücklichen Behauptungen. Bei der Einnahme von Drogheda in Irland ordnete Cromwell ein scheußliches Gemetzel an und rechtfertigte es mit den Worten: „Ich bin davon überzeugt, daß das ein gerechtes Gottesgericht an diesen nichtswürdigen Barbaren ist.“6 Die Schlacht von Dunbar beschreibend, bei der Cromwell auf die religiösen Schotten stieß, bemerkt Winston Churchill verständnisvoll: „Beide Seiten riefen voll Vertrauen Jehova an; und der Höchste, der nur wenig Glauben und Eifer bei ihnen vorfand, auf Grund dessen er sich für diese oder jene Seite hätte entscheiden können, muß zugelassen haben, daß rein militärische Faktoren den Ausschlag gaben.“7
Mit der Wiederherstellung der Monarchie war die anglikanische Kirche wieder vorherrschend, und die Verfolgung der Puritaner wurde in vielen Teilen des Landes von neuem kraftvoll weiterbetrieben. Aber die Nonkonformisten waren jetzt stärker, sie waren ihrer Ideen und Ziele sicherer. Mit dem Tode Karls II. schwang das Pendel rapid nach der anderen Seite, als Jakob hier und dort und überall Römisch-Katholische ins Amt einsetzte. Durch den Versuch, die Dissidenten für seine eigenen Zwecke zu gewinnen, trieb er sie ins anglikanische Lager. Seine Absichten waren allzu offenbar, und er floh nach Frankreich, als Wilhelm von Oranien eingeladen wurde, in England zu landen.
Wilhelm war nicht damit einverstanden, ohne Gottesdienstfreiheit zu regieren. Im Jahre 1689 machte das Toleranzgesetz vielen Leiden, die man in religiösen Dingen um des Gewissens willen auf sich genommen hatte, ein Ende, obwohl vereinzelte Fälle immer noch viel Haß und Bitterkeit enthüllten.
Kein einziges Mal zeigte das Pendel im siebzehnten Jahrhundert eine wirklich christliche Handlungsweise der Regierung und des Volkes an. Es war eine Ära, die durch Furcht, Bigotterie, Verfolgung, Bestechung und Günstlingswesen gekennzeichnet war. Die Verbindung von Kirche und Staat führte zu einer großen Beschränkung der Freiheit für viele, und in der Folge heckte man ein Gesetz nach dem andern aus, um Andersdenkende in Fesseln zu legen. Ein solches Blatt der Geschichte kann uns heute zur Warnung dienen. Einem ähnlichen Wege zu folgen würde bedeuten, daß man den gesunden Rat des Apostels verwirft, der vor neunzehnhundert Jahren gegeben worden ist: „Andrerseits ist die Frucht des Geistes: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Glaube, Milde, Selbstbeherrschung. Wider solche gibt es kein Gesetz.“ — Gal. 5:22, 23, NW.
QUELLENNACHWEIS
1 England Under the Stuarts, von G. M. Trevelyan, Seite 28.
2 The Scottish Covenanters, von J. Barr, Seite 98.
3 A Collection of the Sufferings of the People Called Quakers, von J. Besse, 1753, Band I, Seite 460.
4 The Church and the Puritans, von H. O. Wakeman, Seite 133.
5 Puritanism and Richard Baxter, von H. Martin, Seite 111.
6 Cromwell’s Letters and Speeches, von T. Carlyle, Brief 98, 17. September 1649.
7 A History of the English-speaking Peoples, von W. S. Churchill, Band 2, Seite 235.
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Kannst du dich noch erinnern?Der Wachtturm 1961 | 15. November
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Kannst du dich noch erinnern?
Hast du die letzten Ausgaben des Wachtturms sorgfältig gelesen? Wenn ja, dann solltest du folgende wichtige Punkte erkennen. Prüfe dich.
● Wie kam es, daß Jesus niemals einen Fehler machte, während Adam und Eva, die doch auch vollkommen waren, solche begingen?
Jesus machte niemals einen Fehler, weil er eine starke Liebe zu Jehova hegte und ihm stets gehorchte, und Gottes Weg ist immer recht. Ferner übte Jesus sein Wahrnehmungsvermögen aus, zog das Ende eines Weges in Betracht, ehe er ihn betrat, und wählte dann den Weg, durch den er Gott verherrlichen würde. Adam und Eva versagten in allen diesen Punkten. — S. 392.a
● Was ist eine Laufbahn? Was muß man also im Predigtdienste tun, damit er eine Lebenslaufbahn sei?
Eine Laufbahn ist ein Lauf beständigen Fortschritts oder fortschrittlicher Leistungen auf einem gewissen Gebiet oder in einer gewissen Tätigkeit. Damit der Predigtdienst deine Laufbahn werde, muß er zu deiner vordringlichsten Beschäftigung werden, und du mußt beständig Fortschritte darin machen. — S. 421.
● Ist es richtig, um Freude zu beten? Was ist sonst noch erforderlich, um Freude zu erlangen?
Ja, es ist richtig, um Freude zu beten. Darauf muß man in Übereinstimmung mit dem Gebet Freude pflegen, indem man den Sinn mit den Wahrheiten aus Gottes Wort erfüllt, die eine echte Ursache zur Freude sind, und muß zu anderen davon sprechen, um so den Segen eines größeren Glücks, des Glückes des Gebens, zu empfangen. Pflege ferner den regelmäßigen Umgang mit Gottes Neuer-Welt-Gesellschaft. Blicke in allen Dingen zu Jehova um Führung und Leitung auf, und wandle auf dem Wege, den er als den richtigen weist. Mache es dir auch zur Aufgabe, Dinge zu tun, die zur Freude anderer beitragen. — S. 425.
● Auf welche Weise sollte ein christlicher Aufseher Rat erteilen?
Auf liebevolle Weise, auf eine Art, die auferbaut und ermutigt und zugleich praktische Hilfe zum Überwinden von Schwierigkeiten bietet. — S. 431.
● Aus welchem Gebiet stammten fast alle Apostel Jesu Christi?
Aus Galiläa. — S. 436.
● Welche Eigenschaft könnte jemanden veranlassen, um anderer willen sich vom Trinken oder Essen gewisser Dinge, obwohl Gott sie nicht mißbilligt, zurückzuhalten?
Die Liebe. — S. 459.
● Sind die Zehn Gebote für Christen immer noch von Interesse?
Ja. Wiewohl es stimmt, daß Christen nicht mehr unter dem Mosaischen Gesetz stehen, zu dem die Zehn Gebote gehören, sind doch die Grundsätze, die in diesen Geboten verankert sind, immer noch gültig. Sie sind zu unserer Belehrung aufgezeichnet worden. — S. 468.
● Spricht die Bibel jemals von Tradition oder Überlieferung auch in gutem Sinne?
Ja! In 2. Thessalonicher 2:15 und 3:6 wird auf eine gültige Tradition der Apostel hingewiesen, die unter Inspiration schriftlich niedergelegt wurde. Diese ist natürlich nicht dieselbe wie uninspirierte menschliche Überlieferungen, die dem Worte Gottes widersprechen. — S. 479.
● Warum ist es wichtig, daß ein Christ gute Manieren an den Tag legt?
Sie sind eine Äußerung liebender Rücksichtnahme auf andere. Sie tragen zu guten Beziehungen zu anderen bei. Andere sind geneigt, die Botschaft günstiger aufzunehmen, wenn sie ihnen von einer Person mit guten Manieren überbracht wird, und auch die Organisation, die diese Person vertritt, eher anzuerkennen. — S. 490, 495.
● Worin besteht die „so leicht umstrickende Sünde“, auf die in Hebräer 12:1 (NW) hingewiesen wird?
Im Mangel an Glauben. — S. 529.
● Was ist der heilige Geist?
Er ist Jehovas unsichtbare wirksame Kraft, nicht nur die Macht, die ihm selbst innewohnt, sondern auch die Tatkraft, die zur Erfüllung seines Willens von ihm selbst ausgeht. — S. 555.
● Was schattete der jüdische Siebente-Tag-Sabbat vor?
Die Tausendjahrherrschaft Jesu Christi. — S. 568.
● Nenne drei hervorragende Beispiele von Verrätern, die in der Bibel erwähnt werden.
Ahitophel, Judas Iskariot und die Klasse des „bösen Sklaven“. — S. 569.
● Wie kann man sich davor bewahren, daß das Böse einen verhärtet?
Indem man biblische Beispiele von Personen im Sinn behält, die allen üblen Dingen zum Trotz, die sie erleiden mußten, ihr Herz weich bewahrten. Durch das Gebet zu Gott und durch die Bewahrung eines starken Glaubens. Sei demütig, geduldig, langmütig. Pflege die Liebe. Behalte im Sinn, warum Gott Übles zuläßt, nämlich zur Rechtfertigung seines Namens und zur Rettung seiner Geschöpfe. — S. 588.
● Gib einige Winke, die uns behilflich sein können, das Bibellesen höchst segensreich zu gestalten.
Lies mit der richtigen geistigen Einstellung, indem du demütig zu Jehova um Belehrung aufblickst. Trachte nach Verständnis; nimm dir Zeit zum Nachsinnen und suche eine Erklärung von Stellen, die du nicht verstehst. Mache dir von dem, was du liest, ein Gesamtbild, vielleicht mußt du deshalb sogar nach Material forschen, das zum Beispiel die geographische Lage und sonstige nähere Umstände beleuchtet. Achte auf die prophetische Erfüllung des Gelesenen. Stelle Grundsätze fest, die dein Leben berühren, und Schrifttexte, die du im Predigtdienst brauchen kannst. Führe dir das, was du liest, lebhaft vor Augen oder umreiße es dir im Geiste. — S. 632, 635.
● Ist es mit christlichen Grundsätzen vereinbar, daß „man sein Prestige wahre“?
Nein, es gefährdet jemandes Verhältnis zu Jehova Gott. — S. 656.
● Welchem Zweck dienten vor allem die frühen jüdischen Synagogen?
Sie waren Schulen, Stätten der Unterweisung, der Ermahnung und der Ermunterung. — S. 665.
[Fußnote]
a Alle Zitate sind dem Wachtturm-Jahrgang 1961 entnommen.
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