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Verheißungsvolle Schattenbilder von FamilieneinheitDer Wachtturm 1953 | 1. September
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Grundsatz war, als er die Israeliten als sein Volk erwählte und sie über alle anderen Völker erhöhte? Könnte nicht gesagt werden, Jehova habe die Rassenüberlegenheit in Verbindung mit der jüdischen Nation begünstigt? Doch wiederum wenden wir uns den göttlichen Aussprüchen zu und finden ein bestimmtes Nein! Jehova führte die Israeliten in bezug auf seinen Grund zu ihrer Erwählung nicht irre: „Dich hat Jehova, dein Gott, erwählt, ihm zum Eigentumsvolke zu sein aus allen Völkern, die auf dem Erdboden sind. Nicht weil euer mehr wären als alle Völker, hat Jehova sich euch zugeneigt und euch erwählt; denn ihr seid das geringste unter allen Völkern; sondern wegen Jehovas Liebe zu euch, und weil er den Eid hielt, den er euren Vätern geschworen, hat Jehova euch mit starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Hause der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.“ (5. Mose 7:6-8) Ohne Frage hing die Überlegenheit dieser Nation davon ab, daß sie ein Volk waren und ein Volk blieben, um den Namen Jehovas zu erhöhen, denn der Psalmist sang: „Er rettete sie um seines Namens willen, um kundzutun seine Macht.“ — Ps. 106:8.
12. Warum behielt Gott die Nation Israel nicht unabänderlich als Volk wegen seiner Freundschaft mit Abraham?
12 Allerdings hatte Gott selbst gesagt, daß es wegen des Eides war, den er ihren Vätern geschworen hatte. Daß er sich dadurch aber nicht unabänderlich verpflichtete, die ganze Nation als sein eigen zu behalten, geht klar aus dem hervor, was in der Wüste im zweiten Jahr nach dem Auszug aus Ägypten geschah. Nachdem zehn von den zwölf Kundschaftern, die zum Auskundschaften des Landes nach Kanaan gesandt worden waren, mit einem auf Furcht begründeten ungünstigen Bericht zurückkehrten, wurde Jehova wegen dieses offenkundigen Mangels an Glauben zornig über die Nation. „Und Jehova sprach zu Mose: Wie lange will mich dieses Volk verachten, und wie lange wollen sie mir nicht glauben bei all den Zeichen, die ich in ihrer Mitte getan habe? Ich will es mit der Pest schlagen und es vertilgen [es enterben, AS]; und ich will dich zu einer Nation machen, größer und stärker als sie.“ (4. Mose 14:11, 12) Jahrhunderte später gab auch Johannes der Täufer diesbezüglich Zeugnis, als er gewisse Personen der natürlichen Nachkommen Abrahams verurteilte: „Ihr Otternbrut, wer hat euch gezeigt, wie dem kommenden Zorn zu entfliehen ist? So bringet denn der Reue gemäße Frucht. Und beginnt nicht bei euch selber zu sagen: ‚Als Vater haben wir Abraham.‘ Denn ich sage euch, daß Gott die Macht hat, dem Abraham aus diesen Steinen Kinder zu erwecken.“ (Luk. 3:7, 8, NW) Offensichtlich war Jehova nicht an einem Volke interessiert nur der Glieder dieses Volkes wegen oder wegen einer angeblichen „Überlegenheit“, die ihnen ihre Stellung bei ihm verleihen mochte. Auch gründete er hier nicht eine „Herrenrasse“, die wegen der Freundschaft Gottes mit Abraham, ihrem Vorfahren, für immer Anspruch auf eine Stellung der Gunst erheben konnte. Jehova Gott verändert seine gerechten Grundsätze nie und hat sich konsequent an das gehalten, was er in Eden festsetzte.
DAS VORBILD-ISRAEL — EINE GEEINTE FAMILIE
13. Wie hob Jehova hervor, daß die Priesterschaft keine besondere Kaste war?
13 Es ist also nicht befremdend, daß in der Organisation Israels unter dem Gesetz kein Raum gelassen war für Klassenunterschiede; und Jehova gründete auch kein Kastensystem, als er das Priestertum als amtierende Körperschaft und als Mittel des Zugangs der Israeliten zu Gott einführte. Da Jehova den sündenbeladenen Zustand der Juden hervorhob, wurde es nötig, eine Vorkehrung zu treffen, wodurch sie in der Anbetung Zugang zu Jehova haben konnten. Die Priester, die für diesen Dienst geweiht und geheiligt waren, konnten dieses Mittel des Zugangs zu Gott beschaffen durch die verschiedenen Schlacht- und Speisopfer, die unter den Bedingungen des Gesetzesbundes vorgesehen waren. Wenn aber auch die Priester dieses besondere Vorrecht erhielten, hob Jehova doch weiterhin die Tatsache hervor, daß er der Gott von ganz Israel war. „In jener Zeit, spricht Jehova, werde ich der Gott aller Geschlechter [Familien, AS] Israels sein, und sie werden mein Volk sein.“ — Jer. 31:1.
14. Wie gelangte der Stamm Levi in seine begünstigte Stellung?
14 Übrigens waren es ursprünglich nicht die Leviten gewesen, die als Gottes Auserwählte abgesondert worden waren. Als in Ägypten der Engel Jehovas durchs Land ging und alle Erstgeborenen der Ägypter schlug, wurden alle Erstgeborenen sämtlicher Familien Israels von Jehova geheiligt und wurden sein Eigentum, und dies indem sie am Leben gelassen wurden. So waren alle Familien gleichmäßig in seinem Eigentum vertreten. Nun hätten gemäß dem Brauch in alten Zeiten die ältesten Söhne im Laufe der Zeit normalerweise sowieso als Priester gedient. Als aber Jehova kraft eigenen Rechts zu unabhängigem Handeln seine nationale Priesterschaft einsetzte, wählte er die Leviten an ihrer Stelle. „Und Jehova redete zu Mose und sprach: Und ich, siehe, ich habe die Leviten aus der Mitte der Kinder Israel genommen, anstatt aller Erstgeburt, welche die Mutter bricht unter den Kindern Israel; und die Leviten sollen mir gehören. Denn mein ist alle Erstgeburt: an dem Tage, da ich alle Erstgeburt im Lande Ägypten schlug, habe ich mir alle Erstgeburt in Israel geheiligt vom Menschen bis zum Vieh; mir sollen sie gehören, mir, Jehova.“ (4. Mose 3:11-13; siehe auch die Verse 44-51) So kam es, daß Jehova bei der Einführung des Gesetzesbundes zu allen Familien Israels sagte: „Wenn ihr fleißig auf meine Stimme hören und meinen Bund halten werdet, so sollt ihr mein Eigentum sein aus allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein; und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein.“ (2. Mose 19:5, 6) Bestimmt setzte Jehova damals mit den Leviten nicht eine erhöhte Priesterschaft ein, noch schuf er dadurch einen Klassenunterschied.
15. (a) Was zeigt an, daß einzelne Familien in Israel nicht ungebührend ausgezeichnet wurden? (b) Wie wurde eine unterschiedliche Behandlung verhütet?
15 Ein weiterer Beweis, daß die einzelnen Familien in Israel nicht besonders ausgezeichnet wurden, liegt in der Tatsache, daß die Ehe zwischen den Gliedern verschiedener Stämme erlaubt war, wiewohl in den Fällen nicht gestattet, wo das Erbe des Landes dadurch einem Stamme entgangen wäre. (4. Mose 27:5-11; 36:1-12) Obwohl die Ehe mit Ausländern verboten war, durfte doch unter gewissen Umständen selbst eine im Kriege gefangengenommene Frau geheiratet werden. (5. Mose 21:10-13) Man wird sich erinnern, daß Rahab, ein Vorfahr von Christus Jesus, durch Salmon, der sie heiratete, in den Stamm Juda willkommen geheißen wurde, und ebenso verhielt es sich mit Ruth, die das Weib des Boas wurde. (Matth. 1:2-5; Jos. 6:23, 25; Ruth 4:10, 13) In bezug auf eine Ehe ist ferner bemerkenswert, daß ein Mann, auch wenn er ein Knecht war, die Tochter seines Meisters heiraten konnte. (1. Chron. 2:34, 35) Daraus geht hervor, daß Knechte eine sehr begünstigte Stellung in Israel bekleideten. Wohl stimmt es, daß die Sklaverei erlaubt war. Wurde aber nicht betont, daß die ganze Nation Israel Jehovas Sklave sei? (3. Mose 25:55, AÜ) Doch wurde nicht erlaubt, daß ein natürlicher Sohn Abrahams für immer in unfreiwillige Sklaverei gegenüber seinen Brüdern verkauft wurde. (2. Mose 21:2-8; 3. Mose 25:39-55; 5. Mose 15:12-18) Außerdem durften Knechte auf keine Weise bedrückt, sondern mußten rücksichtsvoll behandelt werden. Beleidigungen von seiten ihrer Herren mußten als solche anerkannt und bestraft werden, oder man mußte die richtige Abhilfe schaffen, selbst bis zu dem Maße, den Diener wegen des Verlustes eines Auges oder eines Zahnes freizulassen. (2. Mose 21:20, 21, 26, 27, 32) Ferner durften Löhne nicht zurückbehalten werden; prompte Zahlung wurde zu allen Zeiten verlangt. (3. Mose 19:13; 5. Mose 24:14, 15) Es zeigt sich also, daß, obwohl gewisse Klassen in Israel in Erscheinung traten, das Gesetz keine unterschiedliche Behandlung irgendwelcher Art gegenüber irgendeiner Gruppe oder einzelner wegen ihrer Stellung im Leben gestattete. Nur Feinde der Nation wurden geächtet oder als Ausgestoßene betrachtet. — 5. Mose 7:1-3.
16. Was wird durch den Umstand veranschaulicht, daß für den Einheimischen wie für den Fremden ein und dasselbe Gesetz gegeben wurde?
16 Hier sehen wir indes von neuem die Barmherzigkeit Gottes offenbar werden. Selbst wenn ein bestimmtes Gebot erlassen war, alle ungesetzlich Handelnden im Lande, das den Israeliten als Erbe gegeben war, vollständig zu vernichten, traf Jehova doch Vorkehrung für jene Fremdlinge, die den Juden gewogen waren. Wenn sie bereit waren, sich der Beschneidung zu unterziehen, und wenn sie alle Gesetze Israels halten wollten, durften sie als Glieder der Nation angenommen werden und viele Segnungen empfangen gleichwie die einheimischen Juden. (4. Mose 15:14-16) In jeder Hinsicht finden wir also in der Nation Israel ein schönes Bild der Einheit, die in den Versammlungen des Volkes Jehovas heute besteht; wir finden ein und dasselbe Gesetz für den Einheimischen und den Fremden, das gut ein und denselben Satz theokratischer Ratschläge für die „kleine Herde“ der Gesalbten und für die „anderen Schafe“ darstellt, die als „e i n e Herde“, als eine ungeteilte Familie beisammen wohnen.
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Einheit in einem Leben gemäss der Neuen Welt eine WirklichkeitDer Wachtturm 1953 | 1. September
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Einheit in einem Leben gemäss der Neuen Welt eine Wirklichkeit
1, 2. Wie ist ersichtlich, daß das Familienleben im theokratischen Aufbau eine wichtige Rolle spielt?
DAS Familienleben spielt eine wichtige Rolle im theokratischen Aufbau der Christenversammlung. Dies trifft zu, weil Jehova Gott die Familieneinrichtung theokratisch gerade so angeordnet hat, wie er es am Anfang bei Adam und später in der Nation Israel tat. Wiewohl es stimmt, daß die Israeliten Juden waren von Geburt und die Christen heute Zeugen Jehovas sind durch eigene Wahl und Verbindung, herrscht dennoch in der ganzen Organisation die Familienordnung. Wenn jemand die Alte-Welt-Gesellschaft verläßt und sich von der sterbenden Familie trennt, die unter Adams Verdammnis steht, so muß er sich, wenn er Leben erhalten soll, notwendigerweise mit der Neuen-Welt-Gesellschaft verbinden und ein Glied der Familie Gottes werden. Dies tut er, indem er Jesus Christus an Stelle Adams als seinen Vater annimmt, und wenn er von Gott aufgenommen wird, wird er gerechtfertigt und zu Gottes eigenem geistigem Sohne gemacht oder für ewiges Leben auf der Erde bewahrt und am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi als gerecht erklärt.
2 Selbst jene in der Versammlung, die als Aufseher in Stellungen von Verantwortung eingesetzt sind, werden gemäß der Art und Weise gewählt, wie sie ihrer eigenen Familie vorstehen, wenn sie verheiratet sind. (1. Tim. 3:4, 5) Und wenn Paulus das richtige Verhalten jener anzeigt, die in solchen Stellungen sind, vergleicht er dies mit Familiengemeinschaft. „Übe nicht strenge Kritik an einem älteren Manne. Im Gegenteil ermahne ihn als einen Vater, jüngere Männer als Brüder; ältere Frauen als Mütter, jüngere Frauen als Schwestern, in aller Keuschheit.“ (1. Tim. 5:1, 2, NW) So kommt es, daß die theokratische Organisation in Wirklichkeit eine Familie ist, und Gott verlangt, daß Personen, die an der Tätigkeit und den Wohltaten der Familieneinrichtung teilhaben, auch deren Verantwortlichkeiten teilen und im besten Interesse der Familie wirken.
FALSCHER FAMILIENSTOLZ — EINE SCHLINGE
3. Welche Stellung nehmen einige in bezug auf Familienahnen ein, und warum ist dies unweise?
3 Einige könnten folgern, daß — wenn doch Gott die menschliche Familieneinrichtung anordnete — dieses Familienverhältnis unverletzlich sei, und daß absolute Loyalität fleischlichen Banden gegenüber bewahrt werden müsse, daß nichts zugelassen werden
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