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Die gute Botschaft auf der ganzen Erde erschallen lassenDer Wachtturm 1977 | 15. Februar
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‘gründlich Zeugnis ablegen für die gute Botschaft von der unverdienten Güte Gottes’! (Apg. 20:24; Eph. 6:15). Ja, mögen wir uns ‘auf eine Weise betragen, die der guten Botschaft über den Christus würdig ist, so daß wir feststehen in e i n e m Geist, mit e i n e r Seele Seite an Seite für den Glauben der guten Botschaft streitend, und uns in keiner Hinsicht von unseren Gegnern erschrecken lassen’ (Phil. 1:27, 28). Die „gute Botschaft“ muß triumphieren! Mögen wir uns alle bemühen, die gute Botschaft auf der ganzen Erde erschallen zu lassen! Dadurch werden wir sowohl uns selbst als auch viele andere glücklich machen.
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Ich fand etwas, wofür zu kämpfen es sich lohntDer Wachtturm 1977 | 15. Februar
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Ich fand etwas, wofür zu kämpfen es sich lohnt
Von Laurier Saumur erzählt
DIE Luft war eisig kalt und klar. Der Schnee knirschte unter dem Schlitten, und die Pferde schnaubten, als sie den Weg entlangtrotteten, der sich zwischen Douglasfichten und Hemlocktannen hindurchschlängelte. Während wir die Bäume fällten und die Arbeitsgruppen die Stämme wegschafften, dankte ich Gott dafür, daß er die Erde so wunderbar gemacht hat.
Diese Gedanken gingen durch meinen jugendlichen Sinn an jenem typischen Wintertag auf der Farm meines Vaters, die im Hügelland des Gatineau lag, im Westen Quebecs. Das Leben war hart, aber gesund. Ich war eines von vierzehn Kindern einer katholischen frankokanadischen Familie.
Wie in anderen Gebieten Quebecs, so beherrschte die katholische Kirche auch das Leben in unserer kleinen Gemeinde. Ich ging regelmäßig zur Messe und zur Kommunion und beteiligte mich an vielen kirchlichen Aktivitäten. Ich hatte den Wunsch, Gott zu dienen, aber irgend etwas fehlte mir.
Das Schulwesen unterstand damals der katholischen Kirche, nicht dem Staat, und die Kirche war darauf bedacht, das Volk möglichst weitgehend in Unwissenheit zu halten, damit die Priester ihren Einfluß eher geltend machen konnten. Viele Menschen, auch mein Vater und zwei meiner Brüder, konnten daher weder lesen noch schreiben. Diese negative Einstellung zur Volksbildung gefiel mir nicht. Es mißfiel mir auch, daß es keine Bücher und keine Bibliotheken gab, denn ich war sehr wissensdurstig.
Im Jahre 1939, im Alter von achtzehn Jahren, ging ich nach Montreal, um mich weiterzubilden. Endlich konnte ich Bibliotheken besuchen und Bücher lesen! Oft las ich fast die ganze Nacht hindurch. Dadurch erfuhr ich von den Grausamkeiten der Inquisition, und ich begann, die Kirche in einem anderen Licht zu sehen.
Durch einen Cousin kam ich jedoch mit der Katholischen Aktion in Verbindung, einer politischen Organisation mit faschistischen Tendenzen und einer ausgeprägten antisemitischen Einstellung. Ihre Zusammenkünfte fanden in der katholischen Kirche unter der Leitung von Priestern statt. Die Botschaft der Katholischen Aktion war einfach: Hitler ist nicht so schlecht. Die Juden und die englisch sprechenden Protestanten bedrücken uns Frankokanadier. Als ich von Plänen für Gewaltaktionen hörte, war mir aber nicht mehr ganz geheuer, und ich zog mich kurzerhand zurück.
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