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„Wir lebten auf einer Zeitbombe“Erwachet! 1981 | 22. Februar
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persönlichen Bibelstudium und seinen Gebeten Kraft schöpfen und ermunterte eine Klassenkameradin, die auch ein Leiden hatte: „Mach dir keine Sorgen über den Love Canal, denn Jehova wird das alles auf der neuen Erde in Ordnung bringen.“
Diese unschätzbare Hoffnung gab der Familie die Zuversicht, den Alptraum durchzustehen. Aber selbst heute ist das Drama vom Love Canal bei weitem noch nicht zu Ende. Im Mai 1980 wurde beschlossen, daß noch mehr als 700 andere Familien ausziehen sollten. Es wurden Beweise erbracht, daß bei einigen der unglücklichen Opfer Chromosomenschäden aufgetreten waren.
Ist der Love Canal die einzige Deponie mit Giftstoffen, die unbemerkt in Wohnungen und in ahnungslose Opfer eindringen? Könnte die Siedlung, in der du wohnst, oder sogar dein eigenes Heim in Gefahr sein? Der folgende Artikel offenbart einige alarmierende Tatsachen.
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„Nur die Spitze des Eisbergs“Erwachet! 1981 | 22. Februar
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„Nur die Spitze des Eisbergs“
Wie viele „Love Canals“ sind noch im Werden?
„IM GANZEN Land gibt es Tausende solcher Deponien. Der Love Canal könnte ein Vorbote vieler ähnlicher Fälle sein.“ So äußerte sich Dr. Clark Heath vom Federal Center for Disease Control. „Die Situation am Love Canal ist nur die Spitze des Eisbergs.“ Übertreibung? Ziehe folgendes in Betracht:
LOUISIANA — Todessümpfe. Der Devil’s Swamp, ein Sumpf, in dem es früher von Tieren wimmelte, wurde durch die Ablagerung von Millionen Liter tödlicher Chemikalien so gut wie zerstört. Das nahe gelegene Weideland wurde verseucht, so daß 149 Rinder starben. Mehr als 220 Hektar wurden völlig vergiftet. In einem Wohngebiet in der Nähe eines anderen Sumpfes wurden die Bewohner nachts wach, weil sie Erstickungsanfälle hatten. Hunden, die in den Wald gelaufen waren, fielen teilweise die Haare aus. An einer der offiziell bekannten 40 000 Deponien dieses Bundesstaates kam ein Lkw-Fahrer beim Abladen von Abfällen durch die giftigen Dämpfe ums Leben.
IOWA — „Der Love Canal im Vergleich dazu wie ein Picknickplatz.“ In der Nähe von Charles City kippten die Salsbury Laboratories unzählige Tonnen chemischer Abfälle in eine ehemalige Sand- und Kiesgrube. Dazu gehörten fast 30 000 m3 Arsenabfälle. Die chemische Verseuchung ist schon im Grundwasser der Umgebung, in einem nahe gelegenen Fluß und in Quellen der 80 km entfernten Stadt Waterloo festgestellt worden. In dem Gebiet ist eine „überdurchschnittliche Häufigkeit an Blasenkrebs“ zu verzeichnen. Doch unmittelbar gefährdet ist jetzt die nahe gelegene Wasserader, die über 300 000 Menschen versorgt. „Wenn dieses Zeug in die Wasserader gelangt und sich ausbreitet, wird der Love Canal im Vergleich dazu wie ein Picknickplatz wirken“, sagte Charles Miller, ein Beamter des Ministeriums für Umweltschutz.
TENNESSEE — 300 000 Fässer Gift. Soviel vergrub die Firma Velsicol Chemical in der County Hardeman in Gräben, die mit einem Meter Erde zugedeckt wurden. Verbotene Pestizide, die 40mal so stark sind wie DDT, gelangten ins Grundwasser. In der Nähe sperrte man Wasserquellen, weil die Bewohner über Schwindelanfälle, Haarausfall, Nierenschmerzen, Leberstörungen, Atembeschwerden, Übelkeit, Gliederlähmung und sogar über Geburtsfehler klagten.
NEW JERSEY — „Eines der gefährlichsten Gebiete der Vereinigten Staaten“, so lautete die Beschreibung für eine Stelle bei Elizabeth, wo die Chemical Control Corporation 34 000 Fässer ablagerte, aus denen Chemikalien entwichen. Dadurch, daß man vor kurzem 10 000 dieser Fässer, die die gefährlichsten tödlichen Stoffe enthielten, beseitigte, konnte eine Katastrophe ungeheuren Ausmaßes verhindert werden. Am 22. April 1980 passierte das Unvorstellbare. Nur Minuten von der 8-Millionen-Stadt New York entfernt, ging die Deponie in Flammen auf. Die enorme Hitze bewirkte, daß einige Fässer bis 60 Meter hoch geschleudert wurden. Als sich eine schwarze Wolke bildete, befürchtete man eine chemische Verseuchung großen Ausmaßes. Durch günstige Winde wurde die Situation noch gerettet. „Wir waren nur um Haaresbreite von einer Katastrophe entfernt“, sagte der Direktor des Ressorts für Gesundheit, Fürsorge und Wohnungswesen in Elizabeth. Weniger als eine Woche später brach ein Feuer auf einer Deponie in Bayonne aus. Seither hat es auch noch an anderen Stellen gebrannt. Die Bewohner in der Umgebung haben eine der höchsten Krebsraten des Landes.
In England, Mexiko, Japan und Kanada gibt es ebenfalls Probleme mit der Ablagerung und
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