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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1981
  • Zwischentitel
  • Brasiliens Katholiken beten zu vielen Göttern
  • Glücksspiel in Deutschland
  • Trauriger Rekord
  • Harmloser Unterricht?
  • Alltagsdroge Alkohol bedroht unsere Kinder
  • Kirchenpresse und Meinungsbildung
  • Verseuchte Nordsee
  • Großbritannien: Neue Moscheen — Kirchen schließen
  • Bierdurst und Bierglas
  • Sie leben nur ungern auf der Straße
  • Telefon-Rowdys
  • Guerillas im „Bischofsgewand“?
  • Teure Bibel
  • Wenn Kinder die Eltern schlagen
Erwachet! 1981
g81 8. 1. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Brasiliens Katholiken beten zu vielen Göttern

◆ Der Jubel der Menschen für Papst Johannes Paul II. bei seinem Besuch in Brasilien kam von Herzen. „Doch“, so meint das Spandauer Volksblatt, „nur ein geringer Teil der jubelnden Menschen waren Gläubige in dem Sinn, wie sie das Oberhaupt der katholischen Kirche gern sehen möchte. Brasiliens Katholiken — 90 Prozent der Bevölkerung von 120 Millionen sind getauft und bilden somit die größte katholische Gemeinde der Welt — beten nämlich zu vielen Göttern.“ Verschiedene Formen des Spiritismus und die afro-brasilianischen Kulte haben mehr und mehr Anhänger angezogen. Die Kirche tolerierte bisher „stillschweigend die Riten“. Einst brachten die Negersklaven aus ihrer afrikanischen Heimat heidnische Kulte und Traditionen mit, die, „von der Kirche Roms anfangs unter Bann gelegt“, später jedoch „als Volksreligion mit katholischen Heiligen“ blühten. „Die Sklaven verehrten Maria und meinten damit die Meeresgöttin Iemanja.“ Heute widmen sich längst nicht mehr nur die Farbigen den Kulten. Anhänger aus der Mittelschicht und sogar aus politischen und intellektuellen Kreisen pflegen Kulte wie Candomble, Umbanda und Quimbanda. „Vor allem die breite Masse sucht Trost und Hilfe bei diesen ,Priestern‘ und ,Priesterinnen‘, die die Sprache des Volkes sprechen und nicht die für den einfachen Mann unverständlichen Formulierungen vieler Geistlicher.“

Glücksspiel in Deutschland

◆ Ein Beitrag in der Illustrierten Bunte beschäftigt sich mit Gewinnern und Verlierern beim Lottospiel. Zwanzig Millionen Bundesdeutsche warten allwöchentlich auf das große „Glück“. Die meisten allerdings ein Leben lang vergeblich. Die Bunte schreibt: „Statistiker haben errechnet, daß ein Mensch, der jede Woche die gleichen Zahlen spielt, innerhalb von 268 891 Jahren einen Hauptgewinn erwarten darf. Anders ausgedrückt: Die Wahrscheinlichkeit, sechs Richtige zu tippen, steht 1 zu 13 983 816 — so viele Kombinationsmöglichkeiten hat der Spieler. Ein Fünfer hingegen stellt sich ,schon‘ nach 533 Jahren ein.“ Der größte „Gewinner“ aber ist der Staat. Von den 5,3 Milliarden Mark, die 1979 in die Lottokassen flossen, kassierte er 40 Prozent an Steuern oder 2,1 Milliarden Mark.

Trauriger Rekord

◆ In Bremen sind durch Selbstmord mehr Menschen ums Leben gekommen als durch Verkehrsunfälle. Wie das Statistische Landesamt in Bremen mitteilte, haben in dieser Stadt im Laufe des Jahres 1978 insgesamt 228 Personen Selbstmord begangen. „Die Suizidsterblichkeit in Bremen“, so schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung, „die mit 32,5 von 100 000 Einwohnern weit über dem Bundesdurchschnitt von 22,2 liegt, wird nur noch von Berlin (34,4) und Hamburg (33,7) übertroffen.“

Harmloser Unterricht?

◆ In Unterrichtsstunden über Zauberei ersannen Kinder an einigen Grundschulen Bannsprüche, Zaubertränke und Hexereien, meldet die in Neuseeland erscheinende Zeitung Herald. Wie die Zeitung weiter berichtet, gibt es dort einen Unterricht in Hexerei, der eng mit okkulten Praktiken verbunden ist, wie sie in der westlichen Welt eine Wiederbelebung erfahren haben. In einer Klasse wurden die Schüler aufgefordert: „Versuche, deine Hände wie eine Hexe zu gebrauchen. Streiche über deine schwarze Katze. Nimm eine Kröte, und kaue sie, halte sie zum Mond hin, reibe dir die Hände wenn ein Bannspruch erfolgreich war, banne [jemand] durch Zauberei.“ Von einer anderen Unterrichtsstunde wurde berichtet, daß die Kinder mehrerer Klassen Bannsprüche aufsagten und glaubten, die Schule sei voller Magie und Hexen. Man hat offensichtlich nicht erkannt, daß die enge Verbindung zum wirklichen Spiritismus die arglosen Jugendlichen in dämonische Praktiken verstricken könnte.

Alltagsdroge Alkohol bedroht unsere Kinder

◆ Der bedauernswerte Rekord von über 600 deutschen Heroin-Toten im vorletzten Jahr hat in der Bundesrepublik Deutschland die Anstrengungen im Kampf gegen den Drogenmißbrauch vervielfachen lassen. Leider wird darüber die Alltagsdroge Alkohol vergessen, schreibt die Neue Westfälische, deren Mißbrauch gemäß der „Deutschen Hauptstelle gegen Suchtgefahren“ noch immer das „größte Problem“ ist. Den rund 50 000 Fixern in der Bundesrepublik Deutschland stehen nämlich 1,5 Millionen Alkoholkranke gegenüber, von denen 150 000 Jugendliche unter 25 Jahren sind. „Was den Drogenberatern besondere Sorge bereitet“, bemerkt die Zeitung, „ist, daß das Einstiegsalter immer mehr absinkt, daß elf- bis zwölfjährige Jungen und immer mehr Mädchen den Schluck aus der Pulle probieren, wie sie es von den Erwachsenen abgeguckt haben.“ Tatsächlich spielt, wie die Neue Westfälische weiter schreibt, das „Vorbildverhalten der Eltern eine große Rolle“, da eine Untersuchung zeigt, daß 61 Prozent der Eltern die ersten „Alkohollieferanten“ beim ersten Probieren der Kinder und Jugendlichen sind. Die meisten Jugendlichen in Deutschland dürfen sogar an die häuslichen Alkoholvorräte, ohne vorher die Eltern um Erlaubnis bitten zu müssen. Die Drogenberater empfehlen den Eltern, auf den Genuß von Alkohol in Gegenwart ihrer Kinder zu verzichten oder zumindest ihren Alkoholkonsum zu überdenken. „Wirkliche Vorbeugung beginne aber erst, wenn man sich mehr Zeit für die Kinder nehme, ihnen Chancen gebe, Eigeninitiativen gegen die Langeweile, die zur Flasche greifen läßt, zu entwickeln.“

Kirchenpresse und Meinungsbildung

◆ „Der katholischen Kirchenpresse geht es nicht eben gut“, bemerkt die Zeitschrift Capital in einem Aufsatz mit der Überschrift „Christ und Geld“. Fast im Gleichschritt mit dem nachlassenden Kirchenbesuch sollen auch die Auflagen der Bistumsblätter seit 1970 um gut 10 Prozent gesunken sein. Mit dem Erwerb der Deutschen Zeitung, Christ und Welt zugunsten ihrer Kölner Wochenzeitung Rheinischer Merkur gingen die Bischöfe in dieser prekären Situation zum Angriff über. „Mit straffer Organisation, modernem Marketing und viel Geld versucht die katholische Kirche in Deutschland, christliche Meinungsbildung zu schaffen. Ob sich der Einsatz lohnt, ist aber auch nach dem Erwerb der ,Deutschen Zeitung‘ höchst ungewiß“, schreibt Capital. Die von den deutschen Bistümern gegründete Medien-Dienstleistungs-GmbH (MDG) betreut ungefähr 99 Titel, die im Rahmen der Arbeitsgemeinschaft Katholische Presse erscheinen und aus zahlreichen kirchlichen und privaten Verlagen besteht. „Damit ist die katholische Kirche auf ihre Art der mächtigste Presseblock im Lande, jedoch gleichwohl nicht von Interesse für das Kartellamt.“ Das liegt wohl daran, weil „diese Papierflut kein annähernd entsprechendes Gewicht im Meinungsbildungsprozeß der Deutschen darstellt“. Und das „weiß die Kirche selbst am besten“.

Verseuchte Nordsee

◆ Seit Jahren werden Industrieabfälle, chemische Stoffe und Klärschlamm aus Abwässern in die Nordsee gepumpt. Der Rat der Sachverständigen für Umweltfragen hat in einem dem deutschen Bundesinnenminister überreichten Gutachten die Gefahren für die Nordsee aufgezeigt. Der Rat stellte fest, daß die Flußmündungen und Teile des Küstenmeeres sowie der Küste mit Watt und Inseln bereits übermäßig stark durch Schadstoffe im Meerwasser belastet sind. Die Bundesforschungsanstalt für Fischerei in Hamburg hat erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Einleiten von flüssigem Chemie-Müll bei Helgoland und einer Hautkrankheit bei Plattfischen festgestellt.

Großbritannien: Neue Moscheen — Kirchen schließen

◆ Gemäß einer dpa-Nachricht im Weser-Kurier bekennen sich gegenwärtig schätzungsweise 1,5 Millionen Briten zur islamischen Religion. „Wenn man bedenkt, daß die anglikanische Staatskirche derzeit bei christlichen Feiertagen höchstens 1,7 Millionen Gläubige — in vielen Fällen nur einmal im Jahr — um sich sammeln kann, läßt sich die Bedeutung des Islams in England nicht leugnen“, schreibt das Blatt. In den letzten 20 Jahren wurden ungefähr 400 Moscheen gebaut, von einfachen Räumen bis zur Größe einer Kathedrale. In der gleichen Zeit mußten dagegen 650 anglikanische Kirchen geschlossen werden.

Bierdurst und Bierglas

◆ Der amerikanische Psychologe Randall Yee von der Washington-State-Universität bestätigte durch eine Untersuchung, was „geschäftstüchtige“ Gastwirte schon längst vermuteten. Gemäß dem Magazin Plus fand er heraus: Je größer das Bierglas, desto mehr wird getrunken. Der Durst kann gesteigert werden, wenn sofort nachgeschenkt wird.

Sie leben nur ungern auf der Straße

◆ In der Bundesrepublik Deutschland gibt es nach behördlichen Schätzungen annähernd 80 000 Nichtseßhafte. Um des „Pennerproblems“ Herr zu werden, hat die Europäische Gemeinschaft gemäß den Bremer Nachrichten im Rahmen ihres „Projekts zur Minderung der Armut“ einen Forschungsauftrag erteilt, der dieses Problem näher analysieren soll. Ein Ergebnis der Bearbeitung des EG-Auftrages widerlegt bereits ein verbreitetes Vorurteil: Die obdachlosen Land- und Stadtstreicher sind gern frei und ungebunden „auf der Walze“. Wie die Zeitung bemerkt, sehnen sich die meisten in Wahrheit nach einem Heim, einer Arbeitsstelle und praktischer Lebenshilfe. Die Kontaktarmut der wohnungslos Umherziehenden wird als das schwerste Hindernis für eine Rückkehr in die Normalität bezeichnet.

Telefon-Rowdys

◆ Von Jahr zu Jahr muß die Deutsche Bundespost mehr Schäden an Telefonzellen beklagen. Im vorletzten Jahr wurden von den rund 111 000 Fernsprechhäuschen, Fernsprechzellen und Fernsprechhauben im Bundesgebiet und in West-Berlin über 60 000 beschädigt. Die sinnlose Zerstörungswut hat die Post 10,1 Millionen DM gekostet. Scheiben werden eingeschlagen, Hörer abgerissen, sogar ganze Telefonhäuschen in die Luft gesprengt oder in Brand gesetzt. Im Jahre 1979 konnten insgesamt 5 191 Täter ermittelt und zur Erstattung des von ihnen verursachten Schadens herangezogen werden. Da die Telefone in den Fernsprechhäuschen die schnellste Verbindung zur Polizei, zur Feuerwehr oder zu einem Arzt herstellen können, sind sie lebenswichtig. Das Telefon-Rowdytum wurde einem zwanzigjährigen Lehrling aus Düsseldorf beinahe zum Verhängnis. Der junge Mann riß in einer Telefonzelle den Hörer ab. Als Passanten nahten, rannte er über eine Schnellstraße. Dabei wurde er von einem Auto erfaßt und schwer verletzt. Der Autofahrer lief sofort zur Telefonzelle, um Hilfe herbeizuholen. Doch der Hörer fehlte! Der Autofahrer hetzte zurück zum Verletzten, lud ihn in seinen Wagen und brachte ihn in ein Krankenhaus. Dort rettete eine Notoperation dem jungen Mann das Leben. Eine Krankenschwester fand dann in der Jackentasche des Patienten den abgerissenen Telefonhörer.

Guerillas im „Bischofsgewand“?

◆ Ein Kolumnist der angesehenen brasilianischen Zeitung O Globo kommentierte die von der katholischen Kirche veranstaltete 4. Internationale Ökumenische Tagung in São Paulo wie folgt: „Eigentlich waren Theologie und Ökumene auf dem theologischen Treffen in São Paulo nur Vorwände für politische und ideologische Kundgebungen.“ Während der Tagung sollen einige Delegierte „dem brasilianischen Bischof Dom Pedro Casaldaliga eine Guerillauniform offeriert haben“. „Sofort“, so schreibt der Leitartikler, „gemäß dem Blatt der Diözese São Paulo, zog Dom Casaldaliga die Guerillauniform unter stürmischem Applaus an und erklärte, daß er die Uniform geradeso wie ein geistliches Gewand trage, da beide die gleiche Hoffnung ausdrückten.“ O Globo bemerkt, daß sich „diese Guerilla-Theologie während des ganzen Kongresses fortsetzte“. In einer Rundfunkrede machte darauf der Erzbischof von Porto Alegre die Bemerkung, daß — anstatt einer theologischen Tagung — „die Sitzung den Eindruck eines internationalen Treffens einer linksgerichteten politischen Organisation machte, die Vorbereitungen trifft, die Macht zu übernehmen“.

Teure Bibel

◆ Bei einer Auktion in Hamburg wurde im Mai letzten Jahres eine Ausgabe der „Neunten Deutschen Bibel“ für 53 000 DM versteigert. Diese Ausgabe gilt als die typographisch schönste und am meisten verbreitete Bibel vor Luther (1522). Sie wurde von Anton Koberger in Nürnberg im Jahre 1483 gedruckt und steht an neunter Stelle der vorreformatorischen deutschen Bibeln.

Wenn Kinder die Eltern schlagen

◆ Zwei Psychiater der Universität von Maryland (USA), H. T. Habbin und D. J. Madden, haben gemäß einem Bericht in der Zeitung Ärztliche Praxis eine neue „Krankheit“ vorgestellt: Eltern werden die Opfer von Gewalttätigkeiten ihrer eigenen Kinder („battered parents syndrome“). Die Psychiater aus Baltimore beobachteten 28 Familien, in denen es zu Gewalt oder Gewaltandrohung gegen einen Elternteil gekommen war. Die jugendlichen Täter, meist im Alter von 13 bis 24 Jahren, lebten in allen Fällen mit ihren Eltern zusammen und waren finanziell von ihnen abhängig. Oft hatten die Eltern oder ein Elternteil in ihrer Erzieherrolle resigniert. In allen betroffenen Familien war die „Entwicklung des Jugendlichen zur unabhängigen Persönlichkeit gestört“. Ebenso war die familiäre Struktur gestört, und es fehlte an elterlicher Autorität. Auffälligerweise, so berichtet die Ärztliche Praxis weiter, sollen die attackierten Eltern dazu neigen, den Ernst des Vergehens ihrer Kinder zu bagatellisieren — und zwar desto mehr, je länger die Tat zurückliege.

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