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  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1981
  • Zwischentitel
  • Kirche beteiligt sich an der Politik
  • Schweiz: Boden, Luft und Gewässer gefährdet
  • Das wachsame „Auge“ des Lehrers
  • Kindersterblichkeit
  • Immer mehr Ehescheidungen
  • Opfer des Verkehrs
  • Kinder werden zu Verbrechern
  • Arzneimittel und Gesundheit
  • Bibelkenntnis der Pfarrer nimmt ab
  • Hygiene nicht übertreiben
  • Dazugelernt
  • Aussatz in Europa
  • Langlebige Seeanemone
  • Rückgang der Austauschtransfusionen bei Neugeborenen
  • Legionärskrankheit aus der Wasserleitung
Erwachet! 1981
g81 8. 7. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Kirche beteiligt sich an der Politik

◆ Unter der Überschrift „Warum die Kirche sich nicht aus der Politik heraushalten kann“ berichtete die Frankfurter Allgemeine Zeitung im März über das Zusammentreffen einer Delegation des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) mit 60 Bischöfen und Präsidenten lutherischer Kirchen der USA. Die Zeitung schrieb: „Am Montag hat der westfälische Präses Reiß vor der Versammlung amerikanischer lutherischer Bischöfe die Gründe dargelegt, durch die sich die Kirche genötigt sieht, an der Politik teilzunehmen. Der christliche Glaube und die christliche Botschaft beschränkten sich nicht auf das Innere des Menschen oder auf das Jenseits. Die Kirche müsse sich mit den Gegebenheiten in der Politik und in der Gesellschaft befassen, die Ursache der jeweiligen Not sind. Die Kirche komme darum nicht um politische Äußerungen herum.“ Dieser Standpunkt wird jedoch nicht vom Gründer des Christentums vertreten, der von seinen Jüngern sagte, daß sie „kein Teil der Welt“ sind. Wahre Nachfolger Jesu mischen sich nicht in die Politik ein und verhalten sich in den politischen Auseinandersetzungen der Welt streng neutral (Joh. 17:14).

Schweiz: Boden, Luft und Gewässer gefährdet

◆ Auch wenn die Gefährdung der Umwelt in der Schweiz noch nicht alarmierend hoch sei, gehe doch „die Tendenz in eine bedrohliche Richtung“. Wie die Basler AZ berichtete, zog die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Umweltforschung (Saguf) Ende letzten Jahres auf einer Tagung in Zürich Bilanz. Trotz Milliarden-Investitionen für den Gewässerschutz habe die durchschnittliche Belastung der Schweizer Gewässer massiv zugenommen. „Der Gewässerschutz kann der immer rascher zunehmenden Verschmutzung nicht folgen“, hieß es. Diese Erkenntnis gelte auch für Luft und Boden, die analogen Entwicklungen ausgesetzt seien. Auf der Tagung wurde bedauert, daß die staatlich geförderte Umweltforschung hingegen stagniere. Der Züricher Toxikologe Professor Christian Schlatter sprach über die Gesundheitsgefährdung durch Chemikalien und erklärte: „Den jährlich 300 000 neuen Substanzen stehen weltweit nur eine toxikologische Prüfkapazität (Prüfung auf Krebsgefährdung) von 600 Substanzen gegenüber.“

Das wachsame „Auge“ des Lehrers

◆ Wann verhält sich eine Schulklasse diszipliniert und lassen sich die Schüler gegenseitig nicht anstecken, den Unterricht zu stören? Nicht wenn der Lehrer streng durchgreift, sondern wenn er aufmerksam seine Klasse im Auge behält und weiß, was in der Klasse wirklich vor sich geht. Die Störungen gehen auch deutlich zurück, wenn er darauf achtet, daß alle Schüler einmal „drankommen“, und wenn sie damit rechnen müssen, unvorhergesehen aufgerufen zu werden. Dieses Ergebnis einer Studie deutscher Forscher wurde in der Zeitschrift für Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie veröffentlicht. Damit wurde eine Untersuchung des Psychologen Dr. J. Kounin bestätigt. Er hatte an amerikanischen Schulen nachgewiesen, daß das „Dabeisein“ des Lehrers von ausschlaggebender Bedeutung in bezug auf die Häufigkeit der Störungen ist; die Härte, mit der Störungen bestraft werden, spielt keine besondere Rolle. Viele deutsche Lehrer hatten diese Studie zuvor in Zweifel gezogen.

Kindersterblichkeit

◆ „Für die Kinder der Welt von heute gibt es jeden dritten Tag ein Hiroshima“, erklärte gemäß der Basler Zeitung ein Sprecher der UNICEF (Weltkinderhilfswerk der UNO) auf einer Pressekonferenz in New York. Zehn Prozent der im sogenannten „Jahr des Kindes“, 1979, in der Welt geborenen 122 Millionen Kinder sind bereits gestorben. Der Sprecher äußerte die Überzeugung, daß die Kindersterblichkeit jedoch bis zur Jahrtausendwende um zwei Drittel gesenkt werden könne, wenn die Regierungen die verfügbaren Mittel und Erkenntnisse nutzen würden. Heute würde die Summe von 50 Millionen Dollar — der Preis eines einzigen Jagdflugzeuges — täglich ausreichen, um Hunger, Krankheit und Analphabetentum in der Welt zu besiegen. Einem aufmerksamen Beobachter stellt sich jedoch die Frage ob viel Geld und guter Wille wirklich ausreichend sind, um die heutigen Probleme zu lösen. Offensichtlich wird vielmehr die Weisheit und Macht des Schöpfers und seiner himmlischen Regierung benötigt (Matth. 6:10).

Immer mehr Ehescheidungen

◆ Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte, sind 1979 in der Bundesrepublik Deutschland annähernd 80 000 Ehen gesetzlich geschieden worden. Im Jahr zuvor gab es nur 32 500 Scheidungen. Nach wie vor begehren mehr Frauen als Männer die Scheidung. Was die Zahlen des Berichtes nicht ausdrücken können, ist das menschliche Leid, das eine zerbrochene Ehe mit sich bringt.

Daß die Zahl der Ehescheidungen in den letzten Jahren drastisch gestiegen ist, haben auch Makler auf dem Markt für Eigenheime erfahren. „Jedes fünfte auf dem Markt angebotene Haus wechselte 1980 wegen einer zerrütteten Ehe den Eigentümer“, berichtete gemäß dem Münchner Merkur eine Immobilien-Beratungsfirma in Frankfurt.

Opfer des Verkehrs

◆ Dem Verkehr auf deutschen Straßen fällt streckenweise schon mehr Wild zum Opfer, als bei der Jagd erlegt wird. Das bedeutet für die Wildtiere überwiegend einen qualvollen Tod. Auf diese traurige Bilanz machte im Februar gemäß der Zeitung Der Tagesspiegel die Ausstellung „Wildtier und Straße“ im Deutschen Jagdmuseum in München aufmerksam. Am Käfig eines Igels war auf einem Schild zu lesen: „Neun von zehn Igeln finden im Dorfbereich oder in den Randzonen großer Siedlungen den Verkehrstod.“ Wie berichtet wird, fallen jährlich in der Bundesrepublik Deutschland 80 000 Rehe, 120 000 Feldhasen, 3 000 Stück Rotwild, 2 000 Stück Schwarzwild, 250 000 Erdkröten und Millionen anderer Amphibien sowie Reptilien, Vögel und Insekten dem Straßenverkehr zum Opfer. Bei Wildunfällen werden jährlich 70 Menschen getötet und 2 000 verletzt.

Kinder werden zu Verbrechern

◆ Im März dieses Jahres machte ein neunjähriger Junge, der in New York „aus Langeweile“ eine Bank überfallen hatte, Schlagzeilen. „Robert ist noch ein vergleichsweise harmloser Fall“, erklärte gemäß dem Wiesbadener Kurier ein Sprecher des New Yorker FBI-Büros. „Allein in dieser Stadt haben wir ein paar tausend Kinder, die man nicht anders als Schwerverbrecher bezeichnen kann.“ Die New Yorker Polizei verhaftete im letzten Jahr rund 17 000 Kinder und Jugendliche im Alter bis zu 16 Jahren. Ihnen werden Straftaten wie Einbrüche, Überfälle, Autodiebstähle und Raubmord zur Last gelegt. „Die Kinder-Verbrecher“, so eine Mitteilung der New Yorker Polizei, „sind oft so kaltblütig wie Erwachsene und manchmal noch brutaler.“ Richter- Polizisten und Anwälte machen die Lebensumstände der meisten Kinder-Täter für ihre Kriminalität verantwortlich. Die Zeitung schreibt: „Es sind überwiegend Farbige aus den Elendsvierteln mit ihren menschenunwürdigen Wohnungen und der zum Himmel schreienden Not. Hier müssen schon Kinder um ihr Überleben kämpfen, und sie machen das nach täglichen Vorbildern. Sie sehen im Fernsehen die oft unbeschreibliche Brutalität, und auf der Straße machen ihnen die Erwachsenen vor, wie man zu Geld kommen kann.“

Arzneimittel und Gesundheit

◆ Der Mensch könne auch zu viele Arzneimittel nehmen; mit einem Zuviel an Medikamenten aber seien gesundheitliche Gefahren verbunden. Darauf machte im Februar die Arbeitsgemeinschaft der gesetzlichen Krankenkassen und der Ersatzkassen in Bonn in einer Mitteilung aufmerksam. Die Gemeinschaft wies darauf hin, daß es nach dem Urteil namhafter Fachleute nach wie vor wirksame Arzneimittel ohne Nebenwirkungen nicht gebe. Jeder Bürger der Bundesrepublik Deutschland nehme im Laufe seines Lebens, rein statistisch gesehen, nicht weniger als 36 000 Tabletten ein. Trotz eines zunehmenden Verbrauchs an Arzneimitteln aber habe sich der allgemeine Gesundheitszustand der Bevölkerung nicht gebessert.

Bibelkenntnis der Pfarrer nimmt ab

◆ „Selbst unter Pfarrern nimmt die Kenntnis der Bibel ab.“ Auf diese Beobachtung hat gemäß der Neuen Württembergischen Zeitung der Oberkirchenrat des Kirchenkreises Bayreuth „mit großer Sorge“ hingewiesen. In der Kirche und auch in der öffentlichen Diskussion, so räumte er ein, würden ständig biblische Begriffe wie Hoffnung, Liebe, Freiheit und Frieden gebraucht. „Es wird vorausgesetzt, daß diese Etiketten eindeutig sind, aber unter der Hand werden sie nicht mit biblischem, sondern mit eigenem Geist gefüllt“, klagte der Oberkirchenrat vor Pfarrern des Dekanatsbezirks Bayreuth. Es fehle vielfach die Geduld, den Sinn dieser Begriffe in der Bibel aufzuspüren. Er äußerte die Befürchtung, das biblische Zeugnis werde dadurch „seicht und trüb“. Die Worte aus Jeremia 8:9 (Einheitsübersetzung) treffen demnach auf die Geistlichen der Christenheit zu: „Das Wort des Herrn haben sie verworfen, und ihre eigene Weisheit, was nützt sie ihnen?“

Hygiene nicht übertreiben

◆ Gegen die überstarke „Hygiene-Welle“, die gegenwärtig die Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland überrolle, wandte sich gemäß der Zeitung Ärztliche Praxis der Leiter der Klinikhygiene an der Universitätsklinik Freiburg, Professor Dr. Daschner. Nach wie vor sei das Auskochen eine völlig ausreichende Desinfektionsmethode. Das gelte auch für Baby-Milchflaschen und -Sauger. Das Versprühen von Desinfektionsmitteln sei unwirksam und sinnlos; ebenso unnötig sei der routinemäßige Desinfektionszusatz in den Putzmitteln.

Dazugelernt

◆ Bislang hat die Wissenschaft der Großhirnrinde die größte Bedeutung für Intelligenz und Bewußtsein zugesprochen. Während die Großhirnrinde eines normalen Menschen allgemein 4,5 cm dick ist, weist sie bei einem Akademiker in Sheffield (England) nur eine Dicke von etwa 1 mm auf! Als Student wurde er von seinen Kommilitonen als Super-Mathematiker bewundert. Der junge Mann „ohne Hirn“ hat einen Intelligenzquotienten von 126 und hat, wie Die Welt meldet, sein Mathematikstudium mit Auszeichnung abgeschlossen. Eine Untersuchung seines Gehirns ergab, daß die Großhirnrinde bei ihm völlig unterentwickelt ist. Die Neurologen stehen verblüfft vor einem Rätsel. „Manche Experten vermuten“, schreibt Der Spiegel dazu, indem er Professor Patrick Wall (Londoner University College) zitiert, „‚daß die vielgepriesene Großhirnrinde vielleicht doch nicht so wichtig ist, wie wir glaubten‘. Dafür seien möglicherweise andere Hirnregionen wie das Zwischenhirn ... ,von wesentlich größerer Bedeutung als bislang angenommen‘. Andere Wissenschaftler wiederum meinen, das menschliche Gehirn besitze eine derart große Überschußkapazität (Redundanz), daß selbst die Vernichtung größerer Hirnregionen nicht unbedingt Folgen haben müsse: Gesunde Nervenzellen übernähmen im Falle einer Verletzung die Aufgaben der zerstörten Hirnteile.“ Offenbar machen sich die Experten keine großen Hoffnungen, bald eine Lösung des Rätsels zu finden, denn der Neurologe Professor John Lorber (Sheffield University) sagte: „In zehn Jahren werden wir wohl noch ebenso dumm dastehen wie heute.“

Aussatz in Europa

◆ Die Lepra ist in unseren Breitengraden noch nicht ausgerottet, wie mancher Leser vielleicht vermutet hat. In Italien leben noch etwa 800 Leprakranke. Dies berichtete kürzlich der L’Osservatore Romano. Sie befinden sich in Leprastationen in Messina (Sizilien), Cagliari (Sardinien), Gioia del Colle bei Bari und in der Nähe von Genua. In Ligurien und Kalabrien sind Fälle von Aussatz aufgetreten. Vermutlich ist die Krankheit dort von Fremden oder Seeleuten eingeschleppt worden. Das Ärztemagazin Praxis-Kurier weist darauf hin, daß heute die Krankheit meist vollständig heilbar ist. Erschwerend sei jedoch immer noch, daß die Inkubationszeit (Zeit zwischen der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit) viele Jahre betrage.

Langlebige Seeanemone

◆ Aufgrund mehrjähriger Beobachtungen ist der Wissenschaftler Dr. J. R. Ottaway aus Christchurch (Neuseeland) zu dem Schluß gekommen, daß die Seeanemonen (Actinia tenebrosa) an der felsigen Ostküste Neuseelands wenigstens fünfzig Jahre alt werden können, manche aber unter ihnen imstande sein dürften sogar über 200 Jahre alt zu werden. Über seine mühsame Forschungsarbeit berichtet der neuseeländische Wissenschaftler im Australian Journal of Marine and Freshwater Research.

Rückgang der Austauschtransfusionen bei Neugeborenen

◆ An der Kinderklinik Heidelberg sank die Zahl der bei Neugeborenen vorgenommenen Blutaustauschtransfusionen, die aufgrund einer Rh-Unverträglichkeit vorgenommen wurden, auf ein Zehntel des Maximums von 1966. Wie Medical Tribune berichtet, ist diese positive Entwicklung einer vorbeugenden Behandlung der gefährdeten Mütter und einer frühzeitigen Lichtbehandlung (Fototherapie) der entsprechenden Neugeborenen zu verdanken.

Legionärskrankheit aus der Wasserleitung

◆ Der Erreger der gefürchteten Legionärskrankheit ist offensichtlich auch in Europa weit verbreitet. Wie die Zeitschrift British Medical Journal berichtet, ist dies das Ergebnis einer ersten eingehenderen Untersuchung in Großbritannien. Der Erreger wurde dort nicht nur in den Kühltürmen der Klimaanlagen von Hotels und Krankenhäusern nachgewiesen, sondern auch in den Wasserversorgungssystemen. Der im Wasser vorkommende Organismus, das Bakterium Legionella pneumophilia, wurde 42mal in 31 Gebäudekomplexen aufgespürt. In sechs Einrichtungen ist es zuvor zu Krankheitsfällen gekommen.

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