Wachtturm ONLINE-BIBLIOTHEK
Wachtturm
ONLINE-BIBLIOTHEK
Deutsch
  • BIBEL
  • PUBLIKATIONEN
  • ZUSAMMENKÜNFTE
  • g82 8. 12. S. 29-31
  • Wir beobachten die Welt

Kein Video für diese Auswahl verfügbar.

Beim Laden des Videos ist ein Fehler aufgetreten.

  • Wir beobachten die Welt
  • Erwachet! 1982
  • Zwischentitel
  • Tabakgenuß am Altar
  • Wissenschaft und Politik — Retter der Welt?
  • Gefährliche Fundstücke
  • Im Strafraum ermordet
  • „Schalten und walten“ am Sabbat
  • Jagdkriminalität
  • Blindenstock mit Ultraschall
  • Intelligenter als Amerikaner und Europäer?
  • Kinderreichtum
  • Verschwunden
  • Wie aufschlußreich sind die Verteilungsmuster von Artefakten?
  • Griechisch-orthodoxe Kirche verliert an Einfluß
  • Erschreckende Zahlen
Erwachet! 1982
g82 8. 12. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

Tabakgenuß am Altar

◆ „Kapuzinermönche und Pfarrer erlagen in früheren Jahren reihenweise der Versuchung des Tabakschnupfens — und dies während der Messe“, schreibt die Frankfurter Rundschau. Wie der Ortspfarrer von Eußenhausen (Unterfranken) bei der Eröffnung der 8. Deutschen Schnupfverbandspokalmeisterschaft erinnerte, legten Mönche und Pfarrer nicht nur auf der Kanzel für alle sichtbar Schnupfpausen ein, sondern sie schnupften sogar am Altar. „Beim ,Dominus vobiscum‘ küßten sie“, so erklärte der Pfarrer, „nicht nur den Altar, sondern nahmen dabei eine der auf dem Tuch verteilten Prisen auf — freihändig und mit sauberer Nase, wie die Gemeinde bei der folgenden Wendung feststellen konnte.“ Mit der Liturgiereform wurde den Pfarrern dieser Genuß fast unmöglich gemacht, weil die Geistlichen seitdem mit dem Gesicht zu den Kirchgängern die Gottesdienste feiern müssen. Wahre Christen betrachten den Genuß von Tabak als eine Befleckung des Fleisches und Geistes (2. Korinther 7:1).

Wissenschaft und Politik — Retter der Welt?

◆ Auf dem Symposion „Wissenschaft in einer Welt der Krisen“, das kürzlich in der Westberliner Staatsbibliothek Forscher und Politiker aus Israel, den USA und der Bundesrepublik Deutschland zusammenführte, sollte diskutiert werden, „ob und wie die moderne Wissenschaft zu den Weltkrisen wie Hunger, Bevölkerungsexplosion, Energieknappheit und Umweltzerstörung selbst beigetragen hat und wie sie helfen kann, diese abzuwenden oder wenigstens zu mildern“.

Der Direktor des Göttinger Max-Planck-Instituts für Experimentelle Medizin, Professor Friedrich Cramer, äußerte gemäß der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Ansicht, daß das himmelschreiend unökonomische Wirtschaften des Menschen auf der Erde nicht bedeuten müsse, die wissenschaftlich-technische Entwicklung rückgängig zu machen; wir könnten nicht zu einem Leben zurückkehren, „wie es Adam vor der Vertreibung aus dem Paradies geführt haben mag, sondern wir müssen auch weiterhin vom Baum der Erkenntnis essen“. Das heiße, sagte Professor Cramer, „wir müssen alle unsere Kräfte, unsere ganze Erfindungsgabe und unser Wissen einsetzen, um nicht nur die gegenwärtigen Probleme zu lösen, sondern auch jene, die wir unvermeidlich selbst schaffen und den folgenden Generationen hinterlassen“.

Die Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Hildegard Hamm-Brücher, appellierte an die Vertreter der Forschung: „Ein paar von Ihnen sollten sich mit Politik befassen, wenigstens temporär. Wir brauchen Wissenschaftler, die uns bei der Entscheidungsfindung helfen.“ „Sie äußerte sich überzeugt davon“, schreibt die Zeitung, „daß Wissenschaft und Technik viel mehr zur Lösung der großen Weltprobleme beitragen könnten als bisher.“ Die Wissenschaftler könnten vielleicht die nötigen Informationen dazu beitragen, gab Professor Cramer zu bedenken, aber selbst wenn dies geschähe, bliebe unklar, „welche moralischen und politischen Instanzen dafür sorgten, daß wir dann auch vernünftig handeln“. Trotz ihres guten Willens sind Politiker und Wissenschaftler nicht in der Lage, die Probleme der Menschheit zu lösen. Ohne Zweifel benötigen wir eine übermenschliche Regierung, die über den nötigen Einfluß und die nötige Weisheit verfügt (Daniel 2:44).

Gefährliche Fundstücke

◆ Immer wieder finden Kinder alte Munition oder Waffen aus dem Zweiten Weltkrieg und werden beim Spielen damit schwer verletzt oder gar getötet. Wie ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Landesinnenministeriums in Düsseldorf auf Anfrage der Zeitung Die Welt feststellte, werden die Behörden an Rhein und Ruhr „noch auf Jahrzehnte hinaus“ nach Restbeständen aus dem Zweiten Weltkrieg suchen müssen. Von 1949 an sind bis zum Ende des vergangenen Jahres an rund 300 000 Fundstellen allein 11 148 375 Granaten entdeckt worden; 179 907 Bomben wurden gefunden, 72 522 Minen sowie 8 155 787 Handgranaten und Panzerfäuste. Zusätzlich kamen bei den Suchaktionen noch rund zehn Millionen verschiedene Sprengkörper zutage. Das Gewicht der sichergestellten Munition für Handfeuerwaffen aus dem letzten Weltkrieg liegt bei 5 718 Tonnen. Der Landesminister appellierte an die Bevölkerung, alle verdächtigen Objekte, die aus dem Krieg stammen könnten, so vorsichtig wie möglich zu behandeln und sofort amtliche Stellen über entsprechende Funde zu unterrichten. Experten wiesen in diesem Zusammenhang darauf hin, daß Bomben „noch mindestens 65 Jahre scharf sind, ihre Gefährlichkeit also bis weit in das 3. Jahrtausend behalten“.

Im Strafraum ermordet

◆ Bei einem „Freundschaftsspiel“ zweier einheimischer Mannschaften wurde in Kolumbien ein Fußballspieler im Strafraum erschossen, als er für seine Mannschaft den Ausgleichstreffer erzielen wollte. Der Stürmer hatte beim Stand von 1:2 die gegnerischen Verteidiger ausgespielt und wollte gerade auf das leere Tor schießen, als ihn der tödliche Schuß traf, der offensichtlich von der Zuschauertribüne abgefeuert worden war. Wie Die Presse berichtet, wurde das Spiel sofort nach dem Mord unterbrochen. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Der Mörder muß jedoch den tödlichen Schuß mitten unter den anderen Fußballfans völlig unbemerkt abgegeben haben und danach sofort geflüchtet sein.

„Schalten und walten“ am Sabbat

◆ Am Institut für Technologie und Halacha (rabbinische Gesetzesbelehrung) in Jerusalem suchen orthodoxe Wissenschaftler — wie der Leiter des Instituts erklärte — nach technischen Patentlösungen um „eine Lebensführung gemäß der Halacha im 20. Jahrhundert möglich zu machen“. Der Talmud verbietet zum Beispiel das Anzünden eines Feuers am Sabbat. Nach moderner rabbinischer Auffassung fällt auch die Betätigung eines Lichtschalters oder das Anstellen eines Gerätes darunter. Die Techniker des Instituts haben nun einen Schalter entwickelt, der — anstatt das Licht oder das Gerät direkt anzustellen einen Kunststoffverschluß von einer Fotozelle fortbewegt und so den Strom in Gang bringen läßt. Dieses indirekte Anstellen ist nach den Gesetzen des Talmuds erlaubt. Kürzlich hat der oberste israelische Gerichtshof auf seine Weise „geschaltet“ und einen Mißstand „abgestellt“. Er erklärte zum wiederholten Mal einen Regierungsbeschluß für nichtig, der von den Orthodoxen durchgesetzt worden war und der israelischen Fluggesellschaft El Al alle Flüge am Sabbat und an anderen heiligen Tagen untersagte. Die heftigen Auseinandersetzungen um die Sabbatflüge von El Al halten jedoch an.

Jagdkriminalität

◆ Im letzten Jahr gingen der bayerischen Polizei 286 Wilderer in die Fänge. Unter den Schützen waren 15 Frauen — mehr als doppelt so viele wie in den Vorjahren. Nicht selten müssen ihre Opfer qualvoll verenden, denn mancher Auto-Wilderer, der in seinem Wagen auf ein Tier wartet, schießt etwa sechs oder sieben Tiere an, bis er einen tödlichen Volltreffer landet. Vereinzelt arbeiten die „Wildmörder“ noch mit Schlingen und Fangeisen. Der Todeskampf der Tiere dauert meist stundenlang. Verfängt sich ein Reh in einem Tellereisen, schreit es oft so markerschütternd, daß der Fallensteller nicht mehr wagt, seine Beute zu holen. Elend läßt er es verenden. Die Wilderei, darauf weist die Rheinische Post in einem Beitrag hin, ist kein Kavaliersdelikt, sondern Jagdkriminalität mit Millionenschaden. Als schweres Eigentumsvergehen wird Wilderei mit empfindlichen Geldstrafen oder Freiheitsentzug für drei Monate bis fünf Jahre geahndet.

Blindenstock mit Ultraschall

◆ Wie die Zeitschrift Funkschau (11/82) meldet, hat jetzt ein Fotokonzern einen Blindenstock entwickelt, in den ein akustischer Entfernungsmesser eingebaut ist. Wenn sich die blinde Person einem Hindernis nähert, wird sie durch ein akustisches Signal auf die Gefahr aufmerksam gemacht. Der Entfernungsmesser arbeitet mit Ultraschall.

Intelligenter als Amerikaner und Europäer?

◆ Die japanische Jugend hat gemäß einem Bericht in der Zeitschrift Nature den höchsten Intelligenzquotienten (IQ) der Welt. Rund 75 Prozent der japanischen jungen Leute hatten in Tests zur Ermittlung ihres IQ wesentlich bessere Ergebnisse erzielt als im Durchschnitt die amerikanische und europäische Jugend. Der Verfasser des Artikels, Richard Lynn, ließ offen, ob der unterschiedlich hohe IQ einen tatsächlichen „Intelligenzunterschied“ widerspiegelt oder ob die Japaner einfach besser beim IQ-Test sind.

Kinderreichtum

◆ Statistisch gesehen hat jede afrikanische Frau 6,4 Kinder. Von allen Kontinenten hat Afrika damit den größten Kinderreichtum. Im einzelnen sieht die Geburtenrate wie folgt aus: Kenia: 8,1, Algerien: 7,3, Niger: 7,1, Marokko: 6,9, Ghana und Liberia: 6,7, Sudan: 6,6. Verschiedene Länder des Nahen Ostens haben ebenfalls hohe Raten: Jordanien (7,8), Syrien (7,2) sowie Irak und Kuwait (7,0). Die Länder mit den niedrigsten Ziffern sind die Bundesrepublik Deutschland (1,4), Österreich (1,6), Italien und Schweden (1,7), die USA (1,8), Kuba, die DDR, Frankreich und Großbritannien (1,9).

Verschwunden

◆ Die Hauptbrutstätte von Meeresschildkröten vor der ostafrikanischen Küste, die kleine Insel Maziwi, ist im Meer verschwunden. Wie die tansanische Regierungszeitung Daily News meldet, konnten zwei Wissenschaftler, die zu der Insel an der Nordküste Tansanias geschickt worden waren, nachdem beim Fischereiinstitut Berichte über ihr allmähliches Verschwinden eingegangen waren, keine Spur mehr von dem unbewohnten Eiland entdecken. Die Insel hatte drei Arten von Meeresschildkröten beherbergt, unter anderem die Art „Oliver Ridley”, die sonst nirgendwo in Ostafrika gelebt hatte. Die Hälfte des Bestandes von zwei weiteren Arten in Ostafrika („Grüne Schildkröte“ und „Hawksbill“) kam von diesem Eiland.

Wie aufschlußreich sind die Verteilungsmuster von Artefakten?

◆ Viele Archäologen messen der Anordnung und Schichtung vorgeschichtlicher Kehrichthaufen eine gewisse Bedeutung zu. Aber auch Kinder „dürften in einem Haufen Abfall ein interessantes und erforschungswertes Gebilde sehen“, bemerkt die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft (4/82). „Wie nun, wenn der Forscherdrang spielender Kinder späteren Archäologen ein Schnippchen schlüge?“ Zwei Forscher einer amerikanischen Universität haben diese Frage experimentell zu beantworten versucht. Sie ließen ein etwa eineinhalb Jahre altes Kind in einem künstlich aufgeschichteten Abfallhaufen spielen und beobachteten dessen Verhaltensmuster. Nachdem anfänglich „der Abfallhaufen lokal auseinandergerissen wurde, wobei der Experimentator vorzugsweise die größten Objekte (die Weinflaschen) entfernte und ein kurzes Stück hangabwärts rollen ließ“, geriet danach „der verbliebene Kern des Haufens durcheinander“, bis er schließlich weiter zerstört wurde und ungefähr einen Ring um den Ursprungsort bildete. Die Forscher kamen zu dem Schluß, daß „kindliches Spiel das ursprüngliche archäologische Muster grundlegend verändern und in ein Zufallsmuster ... umwandeln kann. Die Ursachen einer solchen Veränderung müssen bei der Erforschung der Verteilungsmuster von Artefakten insbesondere von vorgeschichtlichem Kehricht in Betracht gezogen werden.“

Griechisch-orthodoxe Kirche verliert an Einfluß

◆ Am 18. Juli ist das neue griechische Ehegesetz, das zum ersten Mal in der Geschichte des Landes die reine Ziviltrauung zuläßt, in Kraft getreten. Das vom Parlament mit sozialistischer Mehrheit verabschiedete Gesetz war von der griechisch-orthodoxen Kirche hart bekämpft worden. Der Staat erkennt jedoch auch die rein kirchliche Trauung als staatlich gültig an.

Erschreckende Zahlen

◆ In der Bundesrepublik Deutschland sind etwa 150 000 Jugendliche alkoholabhängig; rund 80 000 Jugendliche sind dem Heroin verfallen; alljährlich reißen außerdem an die 40 000 Jugendliche wegen Schwierigkeiten von zu Hause aus. Diese erschreckenden Zahlen enthält eine Studie, die vor kurzem vom bayerischen Innenministerium anläßlich eines internationalen Seminars in München veröffentlicht wurde (Süddeutsche Zeitung).

    Deutsche Publikationen (1950-2025)
    Abmelden
    Anmelden
    • Deutsch
    • Teilen
    • Einstellungen
    • Copyright © 2025 Watch Tower Bible and Tract Society of Pennsylvania
    • Nutzungsbedingungen
    • Datenschutzerklärung
    • Datenschutzeinstellungen
    • JW.ORG
    • Anmelden
    Teilen