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  • China: Probleme mit Einzelkindern
  • Sie hinken auf zwei Seiten
  • Ungewisses Erbe
  • Ungekämpfter Kampf
  • Rauschgiftwelle
  • Weltraumpläne Brasiliens
  • Absage an „alternative“ Geburtshilfe
  • Tödliche neue Seuche
  • Verbotene Souvenirs
  • Mangel an Glauben in Finnland
  • Fernsehnation
  • Super-Korn
Erwachet! 1983
g83 22. 7. S. 29-31

Wir beobachten die Welt

China: Probleme mit Einzelkindern

● Nur ein Kind pro Familie mag dazu beitragen, daß China sein Bevölkerungsproblem in den Griff bekommt, aber dadurch wird ein anderes Problem verursacht — eine Generation von verzogenen Einzelkindern. Um ihren Plan voranzutreiben, hat die Regierung Kleinfamilien mit Prämien und mit Vorzügen belohnt, was die Wohnung, die Fortbildung und die medizinische Versorgung betrifft. Das Ergebnis? „Die Einzelkinder sind die Sonne der Familie, und Eltern sowie Großeltern kreisen um diese Sonne wie Planeten“, schreibt die Zeitung China Daily. Die Folge ist, daß „einige Einzelkinder niemals lernen, sich um andere zu kümmern. Im Kindergarten zanken sie sich mit ihren Freunden und weigern sich, ihre Spielsachen mit anderen zu teilen.“ In dem Bemühen, „Eltern zu helfen, in ihre kleinen Lieblinge nicht so vernarrt zu sein“, hat die Regierung Millionen Exemplare von Büchern und Flugschriften über die Erziehung von Einzelkindern verteilt.

Sie hinken auf zwei Seiten

● Gemäß einer für das erzbischöfliche Ordinariat New York durchgeführten Untersuchung „vermengen Tausende von New Yorkern, sieben bis acht Prozent der Katholiken lateinamerikanischer Abstammung, ihr Christentum mit abergläubigen Praktiken“. Gut 70 000 suchen Läden auf, in denen Kräuter und Zaubertränke für kultartige Riten feilgeboten werden; rund 40 000 gehen zu Medien und wollen mit Toten Kontakt aufnehmen, während etwa 25 000 Tier- und andere Opfer darbringen. „Die Priester, die diese Untersuchung durchgeführt haben“, meldet der Schweiz. Evang. Pressedienst, „verurteilen den Aberglauben, hüten sich aber davor, dies allzu heftig zu tun, weil sie befürchten müssen, daß diese Leute dann überhaupt nicht mehr zur Kirche kommen.

Ungewisses Erbe

● Gemäß einer Meldung in der Publikation Atomwirtschaft (10/82) wurden im September letzten Jahres 700 km vor der nordspanischen Küste 10 000 Tonnen radioaktive Abfälle aus Belgien, den Niederlanden und der Schweiz — verschlossen in Beton und Container — in eine Tiefe von 3 500 m versenkt. Obgleich bei der Aktion das nach der Londoner Konvention von 1972 geltende Recht beachtet wurde, hat sie zu massivem Protest verschiedener Verbände geführt. Die Internationale Atombehörde (IAEO) erwartet bis zum Jahr 2000 rund 200 000 Tonnen radioaktive Abfälle. Wohin mit dem Atommüll? Eine umfassende Studie der Behörde macht deutlich, daß nur bis 1990 über Zwischenlager Lagerkapazitäten bestehen. Für die Zeit danach existiert keine ausgereifte Planung.

Ungekämpfter Kampf

● „Heftige Kritik an einer Legendenbildung über den Kirchenkampf im Dritten Reich und die Rolle der Bekennenden Kirche hat erneut der Kölner Religionspädagoge Hans Prolingheuer geübt“, berichtet die Rheinische Post (28. 1. 83). Die sogenannte Stunde Null sei in den Kirchen zu einer „Geburtsstunde von Lügen und Legenden“ über einen Kirchenkampf als Kampf zwischen Kirchen und Nationalsozialismus geworden, schreibt er in „Der ungekämpfte Kirchenkampf 1933 bis 1945 — das politische Versagen der Bekennenden Kirche“. Die „Bekennende Kirche“ sei erst nach dem Zusammenbruch des Hitlerregimes zu dem geworden, „worauf Millionen von Opfern des Faschismus zu ihren Lebzeiten vergeblich gewartet hätten: zu einem Bollwerk gegen Adolf Hitler“.

In der Studie, die zum Teil in der ökumenischen Monatszeitschrift Neue Stimme veröffentlicht wurde, kritisiert der Religionspädagoge auch die Stuttgarter Schulderklärung der evangelischen Kirchen von 1945. (Sie lautet auszugsweise: „Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden ... Wir klagen uns an, daß wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.“ Sie schloß mit einem Wort an Gott, „der uns durch die Katastrophen unseres Volkes hindurch gerettet hat und Schuld vergeben will“ [FAZ 25. 1. 83, S. 1].) Dieses „Schuldbekenntnis“ hat nach Ansicht Prolingheuers „mehr verschwiegen als bekannt“. „Berge von Papier“ hätten bisher dazu beigetragen, „die Wahrheit vom politischen Versagen der Bekennenden Kirche zu ersticken“. Der Kirchenkampf sei der Interessenlage der Nachkriegskirche angepaßt worden.

Rauschgiftwelle

● Der Rauschgiftkonsum ist in Westeuropa sprunghaft angestiegen. Darauf hat der UN-Suchtstoffkontrollrat in Wien in seinem Jahresbericht hingewiesen. Die Produktion von Cannabis, Marihuana und Haschisch hat neue Rekordhöhen erreicht. Heroin ist weiter auf dem Vormarsch. In einem nicht genannten westeuropäischen Land deutet die Beschlagnahme von Heroin auf ein Wachstum von 65 Prozent hin. Die Rekordernten im „Goldenen Dreieck“ (Ostasien) sowie im Nahen und Mittleren Osten haben eine Heroinschwemme ausgelöst, die trotz des hohen Exports nach Europa und Nordamerika auch die einheimische Bevölkerung zunehmend gefährdet. Sorgenvoll wird eine „LSD-Renaissance“ in der Bundesrepublik Deutschland, in Frankreich und Spanien registriert. Die legal produzierten psychotropen Substanzen wie Amphetamine und Methaqualone (Aufputsch- und Beruhigungsmittel), die auf den schwarzen Markt umgeleitet werden, sind ein weiteres Sorgenkind der Rauschgiftkontrolle. Gemäß dem Bericht „wuchert die Drogenabhängigkeit in alle Teile der Welt und in alle gesellschaftlichen Schichten hinein“ (Weser-Kurier). Die steigende Arbeitslosigkeit trägt nach Meinung der Fachleute noch dazu bei.

Weltraumpläne Brasiliens

● Brasilien plant, bis 1987 zu den sieben Weltraumnationen vorzustoßen. Wie der Zeitschrift New Scientist zu entnehmen ist, entwickelt Brasilien ein eigenes Raketen- und Satellitenprogramm, das jährlich umgerechnet rund hundert Millionen Mark kostet. Das Weltrauminstitut São Jose bei São Paulo wird 1985 mit dem europäischen Ariane-Programm kooperieren und zunächst zwei Fernmeldesatelliten in eine Umlaufbahn bringen. Brasilien hat in letzter Zeit noch aus einem anderen Grund von sich reden gemacht. Es gehört zu den am höchsten verschuldeten Staaten der Erde.

Absage an „alternative“ Geburtshilfe

● Auf der 44. Tagung der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wurde Ende letzten Jahres zugegeben, daß „der enorme technische Fortschritt vielfach den Blick auf die psychologischen Aspekte der Geburt verstellt“ hat. „Ebenso ist der kulturbezogene Gesichtspunkt des Gebärens mitunter zu kurz gekommen.“ So sei es nur natürlich, daß jetzt, „auf dem Höhepunkt der technischen Entwicklung im Kreißsaal“, die Forderung nach einer alternativen Geburtshilfe laut werde, erklärte Professor Dr. K.-H. Wulf (Universitäts-Frauenklinik Würzburg) gemäß einem Bericht in der Medical Tribune. Der Gynäkologe und seine Kollegen nahmen in dieser Frage auch gegenüber Hausgeburten jedoch übereinstimmend eine ablehnende Haltung ein. Zwar gäbe es kaum vergleichende Untersuchungen, doch fünf kleinere Studien würden den Schluß zulassen, daß „hinsichtlich Morbidität und Mortalität der elektronisch überwachten Klinikentbindung der Vorzug zu geben“ sei. Wenngleich in letzter Zeit von manchen Frauen die Hausgeburt angestrebt werde, sei der Anteil insgesamt gering. „Im Jahre 1981 waren es in der Bundesrepublik unter 1 % aller Geburten“, schreibt die Medical Tribune. Nach Ansicht der Gynäkologen könnte jedoch die ambulante Geburt durchaus eine Alternative zur Klinikgeburt sein. Natürlich haben auch die Befürworter der Hausgeburt ihre Argumente, wie das in Erwachet! vom 22. Dezember 1980, Seite 28 gezeigt wurde.

Tödliche neue Seuche

● Auch in Europa bereitet die ebenso rätselhafte wie lebensgefährliche Erkrankung des Immunsystems, Aids genannt (acquired immune deficiency syndrome), den Medizinern Kopfzerbrechen. Erste Verdachtsmomente für die bisher unbekannte — nicht angeborene, sondern erworbene — Immunerkrankung tauchten vor zwei Jahren in den USA auf. „Vor allem bei Homosexuellen stellten Spezialisten ein teilweises Versagen des Immunsystems fest, nämlich der zellgebundenen Infektabwehr“, schreibt Die Welt. Etwa 65 Prozent der Aids-Patienten sterben an unbeherrschbaren Infektionen; bei einem Teil der Betroffenen entwickelt sich eine besonders bösartige Geschwulst (Kaposi-Sarkom). Inzwischen sind entsprechende Todesfälle auch schon in der Bundesrepublik Deutschland gemeldet worden. (Siehe Erwachet!, 8. 2. 83, S. 30.)

„In den USA nimmt die Ausbreitung von Aids bereits beängstigende Dimensionen an“, bemerkt Die Welt. Bis Anfang Februar wurden schon 1 025 Aids-Kranke registriert, und bald dürfte es keine Übertreibung mehr sein, von einer Epidemie zu sprechen. Zu den Risikogruppen, die besonders gefährdet sind, gehören allen voran die Homosexuellen, außerdem Rauschgiftsüchtige. Auch Bluterkranke, die auf den regelmäßigen Ersatz fehlender Gerinnungsfaktoren angewiesen sind, gehören dazu. „Da vermutet wird, daß der Erreger auch über Blutkonserven und Plasmabestandteile transportiert wird, sind sie besonders bedroht“, heißt es. Es ist davon die Rede, daß die Ursache für Aids „vermutlich ein mit Blut und Blutprodukten weitergegebener infektiöser Erreger“ ist. Derzeit wird nach einem Virus Ausschau gehalten, „das über den Intimkontakt oder über Blut, ähnlich wie die Hepatitis B, ,gestreut‘ wird“. (Vergleiche Erwachet!, 8. 6. 83, S. 29.)

Verbotene Souvenirs

● Die Reiseandenkenindustrie — vor allem in den Entwicklungsländern — ist mitschuldig an der Gefahr der Ausrottung bedrohter Tiere und Pflanzen. Das Washingtoner Artenschutzabkommen, dem inzwischen 79 Staaten beigetreten sind, zählt 1 700 gefährdete oder von der Ausrottung bedrohte Tiere und 30 000 Pflanzen auf. Die Geldbörse aus Leopardenfell aus dem Sudan und der Leguan aus Ecuador, das Wolfsfell aus Kanada und das Pumafell aus den USA, Gürtel aus Schlangenleder und Figuren aus Elfenbein — die Einfuhr all dieser Produkte stellt einen Verstoß gegen das Artenschutzabkommen dar.

Grundsätzlich gilt, daß der Handel mit nahezu allen Stücken, die aus der Haut oder dem Fell, aus den Zähnen oder Krallen von Krokodilen, Riesenschlangen, Raubkatzen oder Elefanten gefertigt worden sind, entweder ganz verboten ist oder daß für die Ausfuhr eine Genehmigung des Urlaubslandes vorliegen muß. Tierschützer sähen es allerdings am liebsten, wenn Tiersouvenirs völlig aus dem Urlaubsgepäck der Touristen verschwinden würden. Touristen, die gegen das Artenschutzabkommen verstoßen, müssen in der Bundesrepublik Deutschland mit Bußgeldern bis zu 50 000 Mark rechnen. Im Jahre 1981 wurden allein von den Frankfurter Flughafen-Zollbehörden 227 Bußgeldverfahren eingeleitet.

Mangel an Glauben in Finnland

● Die Geistlichkeit der Finnischen Evang.-Luth. Kirche leidet unter einem Mangel an Glauben. Die Kirche nehme den Standpunkt ein, die Bibel sei mehr menschlich als göttlich, erklärte kürzlich Juhani Simojoki, der Leiter der Kirchgemeinden von Helsinki. Wörtlich sagte er, die Menschen bilden „einen Teil der Tierwelt als Ergebnis der Evolution, aber nicht notwendigerweise das Endresultat. Gottes Gleichnis ist der Vetter eines Affen. ... Ebensowenig betrachten wir es als Tatsache, daß die Sintflut praktisch alles Leben einmal zerstörte.“ Was das Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge betrifft, so sagte er, „gibt es keinen Grund, es länger zu erwarten“. Außerdem wies er darauf hin, daß einige Theologen wahrscheinlich nahe daran sind, „gewisse Lehren zu verwerfen“, aber „da das heikel ist, zögern sie gewöhnlich, über ihre Ansichten zu sprechen und den Glauben anderer mit Füßen zu treten“. Jesus Christus sagte treffend von dieser Art religiöser Führer: „Blinde Leiter sind sie. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen“ (Matthäus 15:14).

Fernsehnation

● Aus einer „teleskopie“-Umfrage, die jetzt vom ZDF veröffentlicht wurde, geht hervor, daß 96 Prozent aller Haushalte in der Bundesrepublik Deutschland und in West-Berlin inzwischen mit einem Fernsehgerät ausgestattet sind. Vor 20 Jahren hatten nur 44 Prozent Fernsehen, wobei nicht einmal die Hälfte das ZDF empfangen konnte. Insgesamt war die „Flimmerkiste“ im letzten Jahr täglich im Durchschnitt 190 Minuten eingeschaltet, davon 173 Minuten an Wochentagen (Samstag: 225 Min., Sonntag: 241 Min.). Man rechnet damit, daß bis Ende 1984 rund 20 Prozent aller Haushalte mit Videorecordern ausgestattet sein werden. Jeder zehnte Haushalt besitzt bereits Bildschirm- bzw. Videospiele.

Super-Korn

● Sowjetische Wissenschaftler haben in einer Klimakammer ein Weizenkorn gezüchtet, dessen „Ernte“ ausreichen würde, um einen Laib Brot zu backen. Wie die Nachrichtenagentur TASS meldet, seien aus jedem Korn mehr als 40 Sprosse gewachsen, die zusammen bis zu 3 000 Körner getragen hätten. Die Weizensorte sei jedoch nicht für die Aussaat gedacht. Bei dem Experiment im Institut für Agrophysik in Leningrad ging es vor allem um die biologischen Reserven des Weizensamens. Man verfügt dort über eine Reihe von Klimakammern, in denen die natürlichen Bedingungen jeder geographischen Zone der Erde nachgebildet werden können.

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