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Lebende KunstwerkeErwachet! 1981 | 8. Juni
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in sehr kurzer Zeit züchten, vertreten andere die Ansicht, daß es mindestens 10 Jahre dauert, bis ein Bonsai von wahrer Schönheit entsteht. Doch beide Gruppen werden wohl darin übereinstimmen, daß der Eindruck eines gealterten Stammes nicht immer durch die Zeit entsteht, sondern auch durch die Hand des Bonsai-Züchters geschaffen wird. Also kannst du mit Geduld ebenfalls zu einem lebenden Kunstwerk kommen. (Eingesandt.)
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Wir beobachten die WeltErwachet! 1981 | 8. Juni
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Wir beobachten die Welt
Kirchenaustritte
◆ Der Austritt aus der Kirche sei nicht die Folge eines Verlustes „religiöser Werte“, sondern der Ausdruck eines krassen Materialismus. Diese Ansicht vertrat gemäß der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ein Religionssoziologe auf einer Jahrestagung evangelischer Lektoren und Prädikanten. Die Deutschen der Gegenwart sind, so meint der Soziologe, ein „Volk ausgeprägter Materialisten“, die in einem bestimmten Alter genau berechnen, was ihnen die Mitgliedschaft in der Kirche noch „bringt“. Er mußte aber auch zugeben, daß in mehr als fünfzig Prozent der Fälle bei einem Austritt Unzufriedenheit mit der Kirche an sich die Hauptrolle spielt. Der Soziologe hatte in Berlin mehr als 22 000 Personen, die aus der Kirche ausgetreten waren, über ihre Motive befragt.
Wie dem Tagesspiegel zu entnehmen ist, sind im Jahre 1980 in Berlin 12 900 Personen aus der Kirche ausgetreten. Das entspricht einer Steigerung von 13 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor, wo nur 10 701 die Kirchen verließen. „Beobachter schließen einen Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Austritte und den Diskussionen um den Papstbesuch in der Bundesrepublik im November nicht aus“, schreibt die Zeitung.
Potentielle Bedrohung
◆ Manche Menschen fürchten, es könne einmal zu einer Atombombenexplosion aus Versehen kommen. Wenn man den Bericht einer schweizerischen Zeitung in Betracht zieht, scheinen ihre Befürchtungen nicht ganz unbegründet zu sein. Vom amerikanischen Verteidigungsministerium wurde gemäß der Zeitung Die Weltwoche kürzlich zugegeben, daß sich seit 1945 etwa 30 bis 40 Unfälle mit Flugzeugen ereignet haben, die nukleare Waffen trugen. Mehr als die Hälfte dieser Vorfälle war vordem verschwiegen worden. Das größte Aufsehen erregte die Enthüllung, daß ein Flugzeug vom Typ B 52 im Jahre 1961 in der Nähe der Stadt Goldboro (Nordkarolina, USA) versehentlich eine Atombombe fallen ließ. Von den insgesamt 6 Sicherheitsschaltern der 24-Megatonnen-Atombombe sollen fünf versagt haben, und „nur ein einziger elektrischer Schalter verhinderte eine nukleare Explosion der Stärke von ca. 2 000 Hiroshima-Detonationen“.
Was ein Gedächtnis leisten kann
◆ Gelegentlich wird ein Kind geboren, dessen intellektuelle Fähigkeiten schon sehr früh im Leben offenbar werden. Ein 5jähriges Mädchen aus Massachusetts (USA) soll bereits seinen sechsten „Roman“ geschrieben haben. „Stunden nach ihrer Entbindung begann sie, Wiegenlieder zu summen; ... ihr erstes Wort, ‚Hallo!‘, sagte sie im Alter von einem Monat“, berichtete die Mutter der kleinen Alicia Witt. Wie die New York Post meldet, lernte sie mit sieben Monaten lesen. Shakespeare las sie bereits im Alter von zwei Jahren. Ihre Eltern sagten, sie habe vor kurzem folgendes erklärt: „Zuerst will ich Präsident werden, und danach will ich heiraten. Wenn ich feststelle, Präsident zu sein klappt nicht, dann lasse ich das fallen und suche mir einen Mann.“ Ein Psychologe, der Alicia einem Test unterzog, als sie drei Jahre alt war, soll festgestellt haben, daß ihr intellektueller Stand zu dieser Zeit einem Alter von 20 Jahren entsprach.
Der größte Wasserfall
◆ Der größte Wasserfall der Welt befindet sich in der Meeresstraße zwischen Australien und der Insel Tasmanien. Wie die australische Forschungsgesellschaft Commonwealth Scientific and Industrial Research Organization gemäß einer dpa-Meldung angab, liegt er unter der Wasseroberfläche und ist für den Menschen sozusagen unsichtbar. Am Südostzipfel Australiens stürzen jede Sekunde etwa 30 000 Kubikmeter Wasser über die ungefähr 150 km breite sogenannte Bass-Strait-Kaskade in 400 Meter Tiefe. Nach Angaben eines australischen Wissenschaftlers ist dieser Wasserfall der einzige bisher bekannte, bei dem sich Wasser entlang der Oberfläche bewegt und im selben Medium plötzlich in die Tiefe fällt.
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