Wir beobachten die Welt
Ungewöhnliche Geburt
◆ In Amarillo (Texas) wurde kürzlich ein gesundes Baby von einer Mutter geboren, die in den letzten drei Wochen ihrer Schwangerschaft bewußtlos war. Die Frau hatte einen Herzanfall erlitten und lag nach Angaben der Ärzte mit schweren Gehirnschäden in einem Koma. Sie war durch Intensivbehandlung nach dem Anfall am Leben erhalten worden.
Atmen fällt schwer
◆ „Alle Einwohner von Mexiko-Stadt“, sagte der örtliche Direktor des gerichtsmedizinischen Dienstes „haben wegen der hohen Luftverschmutzung Probleme mit ihrer Lunge.“ Diese Tatsache offenbarte im Jahre 1977 die Autopsie an 7 500 Leichen. Es wird berichtet, daß die 60 000 Industriebetriebe und die 1,5 Millionen Autos täglich 650 Tonnen Schadstoffe in die Atmosphäre der Stadt abgeben. Die Auspuffgase der vielen 20 bis 30 Jahre alten Kraftwagen seien zu einem großen Teil für die Luftverschmutzung verantwortlich.
Jugendliche als Chirurgen
◆ In Bangladesch versucht man, das schnelle Anwachsen der Bevölkerung durch Sterilisierung einzudämmen. Nun werden, nach dem Bericht einer freien Krankenschwester, die dort arbeitete, sogar Jugendliche des Landes dazu herangezogen, Frauen durch Unterbinden der Eileiter zu sterilisieren. Sie schreibt in der englischen Zeitschrift Nursing Mirror, daß diese Jugendlichen, obwohl sie nicht lesen und schreiben können, ausgebildet werden, die Eileiter einer Frau zu trennen und abzubinden, während sie unter örtlicher Betäubung am Unterleib operiert wird.
Gehören kranke Kinder ins Bett?
◆ „Wenn Sie über jedes Anzeichen einer Krankheit Ihres Kindes viel Aufheben machen, es ins Bett stecken, ihm Medizin geben, es nicht zur Schule lassen und wegen jeder Kleinigkeit den Doktor rufen, dann machen Sie aus Ihrem Kind einen Hypochonder (ein schwermütiger Mensch oder jemand, der sich einbildet, krank zu sein) auf Lebenszeit“, schreibt Dr. Ronald Illingworth, Professor für Kinderheilkunde an der Universität Sheffield (England). Er weist auf klinische Untersuchungen hin, die anzeigen, daß Kinder, die Fieber haben und aufstehen dürfen, sich anscheinend genauso schnell erholen wie Kinder die im Bett bleiben müssen, und behauptet: „Ich sehe keinen Grund, Kinder ins Bett zu stecken, weil sie Windpocken, Mumps, Masern, Keuchhusten, eine Erkältung, Durchfall, einen rauhen Hals, Kopfschmerzen, Husten, Asthma oder Leibschmerzen haben, sich aber wohl genug fühlen und aufstehen wollen ... Natürlich wird es ein Kind mit Fieber und Masern oft vorziehen, im Bett zu bleiben, aber sobald es aufstehen möchte, sollte man es nicht daran hindern.“ Natürlich ist dies nur e i n Gesichtspunkt.
Schwerste Verbrennungen überlebt
◆ Die Nachrichtenagentur Neues China behauptet, daß Chirurgen in Schanghai eine Frau gerettet haben sollen, obwohl sie buchstäblich zu 100 Prozent am ganzen Körper Verbrennungen erlitten hatte. Davon waren 94 Prozent Verbrennungen dritten Grades (Gewebsverschorfung). Im Juni vergangenen Jahres war die 36jährige Frau durch ein Feuer in einer Fabrik verletzt worden, von da an wurden von den behandelnden Chirurgen Hautverpflanzungen vorgenommen, wobei alle drei Tage Haut vom Kopf und von den Fußsohlen verwendet wurde. „Nun ist die Haut auf ihrem ganzen Körper angewachsen“, meldete die Nachrichtenagentur, „und sie hat jetzt angefangen, die ersten Schritte zu gehen.“ Wie die Nachrichtenagentur Reuter dazu bemerkt, hat die „westliche Heilkunde kaum jemand gerettet, der mehr als 80 Prozent Verbrennungen dritten Grades erlitten hat“.
Der schnellste Zug
◆ Nach einem Bericht der Tokioer Zeitung Daily Yomiuri hat die staatliche japanische Eisenbahn „die erste erfolgreiche Probefahrt einer Einschienenbahn mit Linearmotor“ durchgeführt. Von magnetischen Kräften wird der Zug angehoben und angetrieben und schwebt über einer einzigen Schiene. Da es keine Reibung mit den Schienen gibt, können viel höhere Geschwindigkeiten bis ungefähr 500 km/h, erreicht werden, während die höchste erreichbare Geschwindigkeit konventioneller Züge etwa 300 km/h beträgt. Man hofft, daß dieser schnelle Zug auch von den Kosten her mit dem konventionellen Schienenverkehr und dem Luftverkehr konkurrieren kann.
Zweierlei Maßstäbe?
◆ Kürzlich wurden ein japanischer Filmproduzent und ein Buchautor wegen Vergehen gegen das Gesetz über Obszönität vor Gericht gestellt. Es wurde Anklage erhoben, daß das Buch, auf das sich der Film gründete, Material enthalte, welches das Strafgesetz gegen „schamlose Entblößung“ verletze. Aber am nächsten Tag wurde ein anderer Mann vom obersten japanischen Gericht freigesprochen, „obwohl er angeklagt war, im Besitz pornographischer Bilder zu sein, mit dem Zweck, sie ins Ausland zu verkaufen“, meldete die Tokioer Zeitung Daily Yomiuri. Nach Ansicht des Gerichtes ist aufgrund des Strafgesetzes die Verbreitung in Japan zwar zur Wahrung der guten Sitten verboten, während Verkäufe nach Übersee keine Verletzung des Gesetzes darstellen.
Verglühende Satelliten
◆ Als der sowjetische Satellit Kosmos 954 in der Atmosphäre verglühte und radioaktive Teile davon über Kanada niedergingen, begannen die Menschen, sich über andere abstürzende Satelliten und über anderen „Weltraummüll“ Gedanken zu machen. Seitdem die Weltraumfahrt begann, haben etwa 10 500 Objekte eine Umlaufbahn um die Erde erreicht. Ungefähr 6 000 sind zurückgekehrt, und die meisten davon sind in der Atmosphäre verglüht, während weitere 4 500 im Weltraum verblieben sind.
Die Geschwindigkeit des größten Flugkörpers von allen, des amerikanischen Skylab, wird immer geringer, und Wissenschaftler schätzen, daß er gegen Ende 1979 wieder in die Atmosphäre eintreten könnte. Sie geben zu, daß Teile des 85 Tonnen schweren Flugkörpers möglicherweise nicht verglühen und die Erde erreichen, und sie wissen nicht wo sie auftreffen werden. Um dies zu verhindern, hofft die amerikanische Weltraumbehörde NASA, (1.) die Steuerdüsen am Skylab wieder in Betrieb nehmen zu können, damit er wieder zu rotieren beginnt und die Abbremsung verlangsamt wird, oder (2.) mit Hilfe der Raumfähre ein Antriebssystem am Skylab anzubringen, wodurch entweder die Umlaufbahn vergrößert wird oder der Wiedereintritt in die Atmosphäre so kontrolliert werden könnte, daß kein Schaden entstehen kann.
Medizinmänner aufgewertet
◆ Das afrikanische Königreich Swasiland hat „Medizinmännern den gleichen Status eingeräumt, den im Westen ausgebildete Mediziner haben“, berichtet der Londoner Daily Telegraph. Die Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) hat eine solche Anerkennung aus der Erkenntnis heraus befürwortet, daß eine ausreichende Gesundheitsfürsorge in Afrika ohne die Mithilfe solcher „traditionellen Heiler“ nicht erreicht werden kann. Der Telegraph berichtet weiter, daß auch in Sambia „Bestrebungen im Gange sind, den Medizinmännern einen professionellen Status zu geben, und Nigeria hat ebenfalls entschieden, eine gemeinsame Schule für traditionelle Medizin und ein übliches Lehrkrankenhaus in Lagos zu bauen“.
Bei Herzanfall — husten?
◆ Kalifornische Herzspezialisten haben der American Heart Association berichtet, daß Husten einer Person, die einen Herzanfall erleidet, helfen kann, so lange bei Bewußtsein zu bleiben, bis ärztliche Hilfe eintrifft. Ihre Untersuchungen haben gezeigt, daß Husten in Intervallen von ein bis drei Sekunden den Blutstrom im Herzen aufrechterhalten kann. „Es ist denkbar, daß diese Technik bei Patienten mit hohem Risiko eines plötzlichen Herztodes weite Anwendung finden könnte“, teilte einer der Forscher einem Reporter der Medical Tribune mit. „Wir möchten annehmen, daß jemand, der bemerkt, daß er Herzkammerflimmern (zufolge eines Herzanfalls) bekommt, ... hustend ein Telefon erreichen kann, um Hilfe herbeizurufen, und weiter hustet, bis Hilfe eintrifft.“
Neue Pyramide?
◆ Man hat bereits damit begonnen, den Bauplatz für eine neue Pyramide nach dem Muster der großen Cheopspyramide einzuebnen. Die ägyptische Regierung hat dem japanischen Archäologen Sakuji Yoshimura die Genehmigung erteilt, etwa 6 km von den echten Pyramiden entfernt, eine Nachbildung im Maßstab 1:15 zu errichten. „Es gibt Tausende von Theorien darüber, wie und zu welchem Zweck sie gebaut wurden“, bemerkte der Programmproduzent der Nippon Television, der dieses Projekt finanziell unterstützt. „Aber niemand hat bisher versucht, dies mit Hilfe seiner eigenen Muskelkraft herauszufinden.“ Die Steine werden mit der Hand gebrochen und behauen, mit Werkzeugen, die denen ähneln, die im alten Ägypten verwendet wurden, beim Zusammenfügen werden jedoch Gabelstapler verwendet. Nachdem die Studien abgeschlossen und die Fotografien gemacht worden sind, wird die Nachbildung wieder eingerissen.