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  • Herodes Agrippa II. widerstrebt der Bekehrung
    Der Wachtturm 1954 | 15. März
    • vernünftigen, ernsten Appell, den Agrippa II. machte, indem er die Juden von ihrem rebellischen Lauf abzuhalten suchte. Er führte ihnen vor Augen, wie klein sie seien und wie groß Roms Macht sei. Aber seine Worte fielen auf taube Ohren. Da er ihnen ihren Plan nicht ausreden konnte, verließ Agrippa II. schließlich die Juden und hielt sich zu den Erobererheeren Roms und teilte die Früchte ihrer Siege, als die Juden die Erfüllung der Worte Jesu hinsichtlich der Vernichtung ihrer Nation erfuhren. — Luk. 19:41-44; 21:20-22.

      Dreißig Jahre nach jener Vernichtung, d. h. ums Jahr 100, starb Herodes Agrippa II., ohne Nachkommen zu haben, und das kennzeichnete das Ende der Herodesdynastie.

  • Kindererziehung in der Neuen-Welt-Gesellschaft
    Der Wachtturm 1954 | 15. März
    • Kindererziehung in der Neuen-Welt-Gesellschaft

      „Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen tatsächlich auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinem Sohne einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ — 5. Mose 6:6, 7, NW.

      1. Worin sind die Ansichten der Menschen anders als das, was Jehova sagt?

      JEHOVA sagt, es stehe nicht beim Menschen, der da wandelt, seine Schritte zu leiten. Die Menschen sagen, der Mensch könne seine Schritte selbst leiten. So weisen sie die göttliche Leitung zurück, nehmen die menschliche an, rennen von einem Unglück ins andere hinein und beweisen damit, daß Gottes Wort wahrhaftig ist. Jehova sagt, es gebe einen Weg, der einem Menschen recht erscheine, aber sein Ende sei der Weg des Todes. Die Menschen haben lange Zeit den Weg eingeschlagen, der ihnen als recht erschienen ist, und er hat zu Krieg, Hungersnot, Krankheit und Tod geführt. Der Weg, der einem Menschen recht erscheint, ist vor Gott falsch. Der Weg, den ein Mensch wandelt, ist nicht der Weg, den Gott weist. — Spr. 14:12; Jer. 10:23.

      2. In welche Torheit verfallen Menschen der Neuzeit in bezug auf Kindererziehung?

      2 Wenn der Weg, der einem Menschen recht erscheint, mit dem Tode endet, wie kann der Weg, der einem Kinde recht erscheint, anderswo enden? Wenn der Mensch, der da wandelt, seine Schritte nicht selbst leiten kann, wie kann ein unsicher trippelndes Kind seine Schritte leiten? Und doch sagen die Menschen von heute, deren Schritte von Bedrängnis zu Bedrängnis führen und deren Weg schließlich in der Grube der Vernichtung endet, Kinder sollten heute ihre Schritte selbst lenken, sollten ihren Weg selbst wählen. Diese Methode wird [in den USA] „Selbstregelung“ genannt, und einer ihrer fanatischeren Befürworter schreibt: „Offensichtlich darf Selbstregelung nicht von elterlichem Stirnrunzeln oder ärgerlichen Worten begleitet sein. Man soll das Kleinkind stets und allezeit anerkennen … Des Kindes Hauptziel im Leben ist, geliebt zu werden, und jeder Schlag, jede Moralpredigt, jedes Stirnrunzeln bedeutet für das Kind, daß man es nicht liebt … Einem Kinde Furcht einzuflößen ist die unverzeihliche Sünde, und ich beeile mich zu sagen, daß Furchteinflößung nicht notwendigerweise Schläge oder Schelte bedeutet, denn selbst eine Mutter, die honigsüße Worte spricht, kann ihren Kindern Furcht einflößen durch einen mißbilligenden Blick.“ Man folgert, durch Disziplinierung bekomme das Kind Hemmungen, werde eingeschüchtert und an der Entwicklung seiner Persönlichkeit gehindert.

      3, 4. Welche erschreckende Kriminalität kennzeichnet unsere Tage?

      3 Hier folgt nun die Beschreibung einiger „Persönlichkeiten“, deren Entwicklung man hätte hemmen sollen. Ein 15jähriger Junge ersticht ein 10jähriges Mädchen. Warum? Er antwortet: „Ich fühlte plötzlich einen unwiderstehlichen Drang, zu töten.“ Ein 16jähriger tötete einen Mann mit einem Hammer. Grund: „Ich fühlte ein plötzliches Verlangen, jemanden zu töten — ganz gleich wen.“ Ein anderer 16jähriger erschoß drei Schwestern und ihren Bruder und erklärte: „Ich war einfach neugierig, zu wissen, was man wohl empfindet, wenn man jemand tötet.“ Ein 15jähriger Junge sagte der Polizei, er habe seinen besten Freund bei einer Erweckungsversammlung in einem Zelt mit einem Messer getötet, weil ‚er ihn mit dem Gesangbuch geschlagen habe‘. Ein 16jähriger Junge brachte seinen Freund um, weil er ihm im Schlaf die Füße gekitzelt hatte. Ein Jugendlicher unter 20 Jahren, den seine Mutter nicht das Auto der Familie benutzen lassen wollte, um damit zum Ballspiel zu fahren, griff zu einer Schußwaffe und tötete seine Mutter, seinen 11jährigen Bruder und seine 6jährige Schwester, nahm dann das Auto und fuhr zum Spiel. Zwei Brüder, die ein Gewehr hatten, schossen einen Mann aus einer gewissen Entfernung nieder und schossen dann, während sie näher kamen, abwechselnd auf den Verletzten, bis sie ihm einen letzten Schuß direkt ins Gehirn gaben. Noch ein anderer Jugendlicher bereitete sich ein wildes Mord-Wochenende. Seine Opfer schrieen. Schreien kann er nicht ausstehen! Achselzuckend sagte er nach den fünf Tötungen nur: „Zu dumm!“

      4 Im letzten Juli lauteten die Schlagzeilen der Vorderseite einer New Yorker Zeitung wie folgt: „Messergefecht einer Mädchenbande im Keime erstickt.“ Der Bericht besagte: „Der Kampf einer Mädchenbande mit Eispickeln, Taschen- und Metzgermessern wurde verhütet, wiewohl die Kampflinien bereits gebildet worden waren, als die Polizei auf einen Anruf hin erschien.“ Man war zufolge eines Zanks wegen Jungens übereingekommen, zu kämpfen. Kämpfe zwischen Banden Jugendlicher sind unglaublich, und doch gibt es solche. Rivalisierende Banden treffen sich nach Vereinbarung, kämpfen mit Gewehren, Messern, Knütteln und sogar selbsthergestellten Benzin-Sprengstoffen, die als „Molotow-Cocktails“ bekannt sind. In einem Fall kämpften rivalisierende Banden; ein Junge wurde an der vorderen Stoßstange eines Wagens festgebunden, der Wagen führerlos einen Hügel hinabgelassen, der Anprall unten tötete den Jungen. Des weiteren trafen sich zwei Banden Jugendlicher, ein Kampf begann, fünf Schüsse knallten, fünf Kinder fielen, drei verwundet, zwei tot.

      5. Zu welcher Schlußfolgerung kommen wir angesichts der durch moderne Methoden gezeitigten Früchte?

      5 Der Mensch kann die Atomkraft für seine Zwecke einspannen, nicht aber seine Kinder zügeln. Gewisse Kinderpsychologen sind gegen eine solche Zügelung, da sie fortschrittliche Methoden ohne Einschränkungen bevorzugen. Weshalb aber ist die Kriminalität im Zunehmen, wenn doch Kinderpsychologen führend sind? Wenn die Erziehungstheorien, die sie aufgestellt haben, so gut sind, warum sind denn die Früchte, die man erntet, so schlecht? Wir haben nur leicht geschürft am Tatsachenbericht über Jugendkriminalität, doch schon dieser kleine Vorgeschmack sagt uns, daß die Frucht faul ist. Kürzlich brachte eine führende Zeitung New Yorks eine Reihe Berichte über Verbrechen und Gangsterkriege von Jugendlichen und fügte bei, nachdem sie die fortschrittlichen Methoden der Kindererziehung erwähnt hatte, die alles andere, nur keine Zucht lehren: „Manche jener, die dieses Jugendverbrechertum bekämpfen, sind überzeugt, daß dieser Mangel an Zucht bei vielen Kindern daran schuld ist, daß sie sich weigern, normalen Richtlinien des Betragens zu folgen.“ J. Edgar Hoover hat die Ursachen des Jugendverbrechertums erforscht und behauptet, daß 90% davon einem Mangel an Zucht von seiten der Eltern zuzuschreiben seien. Ein Richter eines Gerichts in Brooklyn macht folgende sarkastische Bemerkung: „Ich denke, wir haben den Holzschuppen [als Strafort] für einige vom Jungvolk nötig. Doch das wird heute nicht mehr als modern angesehen. Jetzt wird uns gesagt, man solle ein Kind nicht schlagen; man könnte dadurch die Entwicklung eines Genies hemmen.“

      6. Was sollte die modernen Methoden ersetzen?

      6 Aber schießt um uns herum denn wirklich eine Rekordernte ungehemmt entwickelter Genies auf? Sehen wir statt dessen nicht eher eine Rekordernte von Jugendverbrechern? Gute Bäume bringen edle Frucht und nicht faule hervor. Vielleicht aber sind die von Kinderpsychologen eingepflanzten Theorien doch keine guten Bäume, sondern faule. Faule Bäume sollte man umhauen. Solch moderne Methoden sollten ausgerottet und an ihrer Stelle die richtige elterliche Zucht gepflanzt werden. Nicht elterliche Disziplinierung in Methoden, die Menschen recht erscheinen, denn weder Eltern noch Kinder können ihre Schritte selbst leiten oder ohne Hilfe den rechten Weg wählen. Blicket zu Jehova Gott auf! Er wird Eltern wie Kinder auf rechten Wegen leiten. Er leitet die Eltern durch sein Wort und leitet Kinder durch ihre von Gott unterrichteten Eltern. So vertraut auf Jehova, stützt euch nicht auf das eigene Ich. Erkennet ihn in dieser Sache an, so wird er euren Pfad lenken. — Spr. 3:5, 6; Matth. 7:16-20.

      7. Welche Pflicht fällt Eltern zu, und wie können sie ihr nachkommen?

      7 Zu Eltern sagt Jehova: „Diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen tatsächlich auf deinem Herzen sein. Und du sollst sie deinem Sohne einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt, und wenn du auf dem Wege gehst, und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ (5. Mose 6:6, 7, NW) Den Eltern oblag die Pflicht der Unterweisung und den Kindern die Pflicht, zuzuhören und zu lernen. Dieser Unterweisung waren keine Grenzen gesetzt, was Zeit oder Ort betrifft. Wann immer sie geeignet, wo immer sie dienlich war, wo immer sich eine passende Sachlage bot, sollte Unterweisung erteilt werden. Außerdem aber sollten die Eltern ganz bestimmte Zeiten für ein Studium mit ihren Kindern daheim reservieren. Dies kann in Form einer Besprechung des Tagestextes beim Frühstück geschehen oder eines Studiums während des Tages oder abends an Hand eines der gebundenen Bücher der Gesellschaft oder eines Kapitels der Bibel oder eines Nebenartikels im Wachtturm oder eines der Themen im Buche „Make Sure of All Things“ [„Vergewissert euch über alle Dinge“ in Englisch] oder einer Wiederholung von wichtigen Punkten, die anläßlich einer Versammlungszusammenkunft behandelt wurden.

      8. Was sollte hinsichtlich der Kinder in Verbindung mit Versammlungen getan werden, und was nicht?

      8 Die Kinder sollten diesen Zusammenkünften bestimmt beiwohnen und still dasitzen. Man beachte, die Anwesenheit der Kinder ist ein göttliches Gebot: „Rufe das Volk zusammen, die Männer und die Frauen und die Kleinen und den, der zeitweilig in deinen Toren wohnt, damit sie hören und damit sie lernen können, da sie Jehova, euren Gott, fürchten und achtgeben müssen, alle Worte dieses Gesetzes auszuführen.“ (5. Mose 31:12, NW) Die Kleinen durften nicht von den Eltern getrennt noch in eine Sonntagsschule abgeschoben werden, um dort besondere Unterweisung zu erhalten, sondern sollten in derselben Versammlung bleiben, „damit sie hören und damit sie lernen können“. Und worauf sollten sie hören? Auf das Gesetz, das etwa besonders für den Verstand von Kindern geschrieben und vereinfacht worden wäre? Nein, sie liehen ihr Ohr so komplizierten Dingen, wie es das 3. Buch Moses ist! Sie hörten und lernten, und wenn sie etwas nicht verstanden, befragten sie später ihre Eltern darüber. Heute sollten Kleine nicht in einem abgedichteten Raum versorgt werden, wo sie umhertollen könnten, noch ist es weise, sie mit Kleinkram zu versehen, damit sie während der Versammlungen damit spielen und ihn fallenlassen können. Denket an Jehovas Ziel und Zweck, ihre Anwesenheit zu fordern: „… damit sie hören und damit sie lernen können.“ Wenn die Kleinen im Volke Israel dem Inhalt von 3. Mose lauschen und daraus lernen konnten, so können heute Kinder auch viel leichterem Stoff lauschen und daraus lernen. Wenn dieser Weg Menschen auch nicht recht erscheinen mag, ist er doch recht vor Gott.

      DIE WICHTIGKEIT DES ELTERLICHEN BEISPIELS

      9. Wie verwies Jesus auf den Nachahmungstrieb, der Kindern eigen ist?

      9 Die Unterweisung durch Reden und Lesen kann viel bewirken, aber die Unterweisung durch das Beispiel bewirkt noch mehr; Eltern sind für ihre Kinder ein Beispiel, ob sie wollen oder nicht. Kinder sind besonders empfänglich für Beispiele, da sie einen natürlichen Nachahmungstrieb haben. Jesus zeigte dies, als er sagte: „Mit wem soll ich diese Generation vergleichen? Sie ist wie junge Kinder, die auf den Marktplätzen sitzen und ihren Gespielen zurufen und sagen: ‚Wir haben euch auf der Flöte vorgespielt, aber ihr habt nicht getanzt; wir haben gewehklagt, aber ihr habt euch nicht zur Trauer geschlagen.‘“ (Matth. 11:16, 17, NW) Jesu Generation reagierte nicht und war nicht zu befriedigen, gleich Spielgenossen, die nicht tanzten, wenn andere Kinder auf der Flöte spielten, noch mittrauerten, wenn ihre Gespielen wehklagten. Der wichtige Punkt hingegen ist, daß die Kinder in ihren Spielen Erwachsene nachahmten. Erwachsene hielten Hochzeiten ab, begleitet von Musik und Tanz; sie führten auch Begräbnisse durch mit viel Trauer und Wehklage. In ihren Spielen ahmten die Kinder diese Tätigkeit der Erwachsenen nach.

      10. Wovon sollten Eltern überzeugt sein, und was dürfen sie erwarten?

      10 Vergewissert euch, daß euer Handeln als Eltern der Nachahmung würdig sei. Studiert ihr daheim regelmäßig die Bibel und biblische Hilfsmittel? Wohnt ihr Gebiets-Buchstudien bei, Wachtturm-Studien der Versammlung und Dienstversammlungen sowie Zusammenkünften der Dienstamtschule? Sitzt ihr still da, hört zu und gebt Antworten, wenn sich die Gelegenheit bietet? Nehmt ihr regelmäßig am Felddienste teil und nehmt eure Kinder dazu mit? Beobachten sie euch bei der Arbeit von Tür zu Tür, bei Nachbesuchen und Heimbibelstudien, und hören sie euch zu, wenn ihr wirkungsvolle Darbietungszeugnisse gebt? Wenn dies der Fall ist, so seid nicht überrascht, zu sehen, wie sie mit ihren Gespielen Dienst von Tür zu Tür spielen oder mit einer Puppe ein Studium durchführen oder vor einer erdachten Zuhörerschaft eine Studierendenansprache halten. Es gibt Eltern, die ihre Kinder zu solchen Spielen mit guten Ergebnissen sogar ermutigt haben.

      11. Welches ist das erste Erfordernis für Eltern, um Kinder zum Leben in der neuen Welt zu erziehen?

      11 Auf jeden Fall besteht angesichts dieses Nachahmungstriebes in Kindern das erste Erfordernis, um eure Kinder zum Leben in der neuen Welt zu schulen, darin, daß ihr euch selbst zum Leben darin schult. Handelt so, wie ihr wollt, daß eure Kinder handeln, seid so, wie ihr wollt, daß eure Kinder seien! Sie werden den Drang haben, euch nachzuahmen. Nicht nur ist dies der Fall in bezug auf die theokratische Tätigkeit, sondern es trifft besonders zu auf das persönliche Benehmen. Wenn ihr einen hohen moralischen Maßstab anwendet, wenn ihr guten Grundsätzen folgt, wenn ihr freundlich, höflich und allen gegenüber rücksichtsvoll seid, dann werden eure Kinder nach diesen Richtungen hinneigen. Wenn ihr ruhig, respektvoll, ehrlich, barmherzig, treu und liebreich seid, werden diese Eigenschaften auf eure Kinder abfärben.

      12. Mit welchen tiefgreifenden Fragen können Eltern sich selbst prüfen?

      12 Es ist von wenig Wert, deinem Kinde zu sagen, was du tatest, als du noch ein Knabe oder Mädchen in seinem Alter warst. Es sah dich damals nicht; es sieht dich jetzt. Nicht so sehr das, was du damals tatest, zählt, sondern das, was du jetzt tust; nicht was du als Kind tatest, sondern was du als Erwachsener tust. Hast du zwei Arten von Grundsätzen, die eine zum Predigen, die andere zum Handeln, die eine für dich, die andere für dein Kind? Natürlich können Erwachsene Dinge tun, welche Kinder nicht tun dürfen, aber die leitenden Grundprinzipien sind doch gewöhnlich dieselben. Flüsterst du während Versammlungen, schimpfst aber mit deinem Kinde, wenn es Störungen verursacht? Wanderst du während größerer Zusammenkünfte im Saale umher, züchtigst aber dein Kind, wenn es in der Ortsversammlung dasselbe tut? Schwatzest du selbst, nachdem du dein Kind geheißen hast, nicht über andere zu reden? Sagst du ihm, es dürfe nicht lügen und lügst dann selbst? Brichst du deine Versprechen ihm gegenüber, erwartest aber, daß es dir gegenüber seine Versprechen halte? Verlangst du mehr von ihm als von dir selbst?

      13. Was kann die Folge sein, wenn Eltern in Wort und Tat nicht konsequent sind?

      13 Vergiß nie, daß deine Taten lauter reden als deine Zunge, daß dein Beispiel mehr sagt als deine Worte. Manchmal, wenn du nach Grundsätzen handelst, brauchst du sie nicht einmal mehr zu predigen. Gewisse Dinge mögen belanglos erscheinen, und doch, wenn sie einen Grundsatz verletzen, den du deinem Kinde einzupflanzen suchst, schaden sie. Das Kind kann denken, du seiest inkonsequent und unzuverlässig, und es könne Grundsätze unbeachtet lassen. Deine Erziehung und deine Vorschriften müssen konsequent sein, sonst weiß das Kind nicht, woran es ist mit dir und wird nicht sicher sein, ob du, wenn du sagst, du werdest etwas tun, es auch wirklich tust, oder wenn du etwas versprichst, es auch hältst, oder wenn du etwas androhst, auch danach handelst. Wenn du etwas nur sagst und nicht tust, wirst du den heuchlerischen Pharisäern gleichen, von denen Jesus sagte: „Sie sagen es, aber tun es nicht.“ (Matth. 23:3, NW) Was sie sagten, war wohl richtig, aber was sie taten, war ganz verkehrt. Ein Kind entdeckt Unaufrichtigkeit und Heuchelei und mag sie nicht, doch wird es solches zu selbstischem Vorteil nachahmen. Also, ihr Eltern, wenn ihr keine kleinen Pharisäer haben wollt, so seid keine großen Pharisäer!

      14. Weshalb sind Eltern für die gegenwärtige Jugendkriminalität großenteils verantwortlich?

      14 Dem elterlichen Beispiel ist für vieles von der gegenwärtigen Jugendkriminalität die Schuld gegeben worden, und dies mit Recht. Ein hervorragender Richter der Stadt New York führte zwei Dinge an, die an der Kriminalität schuld seien: 1.) Vertraulicher Verkehr von Männern in hohen Stellungen mit Verbrechern, die sie schützen, und 2.) Mangel an elterlicher Führung. Ein Jugendgericht, das das Problem der Kriminalität besprach, „hob das Versagen der Eltern zu Hause hervor sowie den Zusammenbruch der Sittengesetze unter einem großen Teil der Bevölkerung“. Ein Erzieher sagte, daß der „Gegensatz zwischen den Sitten, welche Kinder durch Ältere gelehrt werden, und dem tatsächlichen Leben, das diese Älteren leben … zur Mehrung der Kriminalität in Amerika beitrage“. Erwachsene schreiben Romane und verfassen Scherzschriften, stellen Filme her und fördern das Fernsehen, komponieren Musikstücke, veröffentlichen Inserate und überfluten mit diesen und vielen anderen Dingen den Sinn mit Gedanken an das Sexuelle und an Unsittlichkeit, an Diebstahl und Mord, an Gewalttaten und Krieg. Dies sind die faulen Früchte des gefallenen Fleisches, Dinge, die dem jugendlichen Sinn eingehämmert werden, während die Bibel sagt, der Sinn von jung und alt solle bei den guten Früchten des Geistes Jehovas verweilen. Nach Jehovas Gesetz finden unsere innersten Gedanken schließlich ihren Ausdruck in Wort und Tat. (Gal. 5:22-24; Phil. 4:8; Matth. 12:34, 35) Wenn verkehrtes Denken nicht durch rechtes Denken verdrängt wird, kommt das Böse schließlich an die Oberfläche und versenkt uns in Sünde.

      SCHULUNG WÄHREND DER ENTWICKLUNGSJAHRE

      15. Welche ängstliche Sorge haben gottesfürchtige Eltern, doch welchen Vorsprung haben sie?

      15 Diese alte Welt ist auf ihrem Tiefstand angelangt! Sie hat sich selbst so tief herabgelassen. Sie sät Schmutz und erntet Schmutz. Sie spottet Gottes, aber nicht ungestraft. (Gal. 6:7, 8) Und doch müssen wir inmitten dieser verschmutzten Meere einer pflichtvergessenen Menschheit einen Kurs sittlicher Reinheit und Lauterkeit einhalten, und eine der ängstlichsten Sorgen treuer Eltern ist, daß ihre Kinder in diesem Meere nicht versinken, wenn sie vom Heimathafen hinauszufahren wagen. Nun, bestimmt trifft das zu, was Paulus sagte: „Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33, NW) Doch haben Eltern, die in der Wahrheit sind, wenn ihre Kinder geboren werden, einen gesegneten Vorsprung. Sie sind zur Erziehung ihrer Kinder der weltlichen Gesellschaft voraus. Sie haben die ersten wenigen Monate ausschließliche Gemeinschaft mit dem Kinde und sind während der ersten paar Jahre vor Beginn der Schule dessen erste Gesellschaft. Ist die elterliche Gesellschaft gut, so wird sie die Kinder hinter nützlichen Gewohnheiten verschanzt haben, bevor schlechte Gesellschaft auf das Kind einstürmt. Wenn böse Kräfte schließlich zum Angriff auf das Kind vorgehen, kann ihr Vorrücken durch Vater oder Mutter eingedämmt werden. Denket daran, Weisheit ist ein Schutz und bewahrt das Leben dessen, der sie hat! — Pred. 7:12.

      16. Welch falsches Folgern veranlaßt einige, diesen Vorsprung zu verlieren, und wie erweist sich gemäß der Bibel dieses Folgern als falsch?

      16 Dennoch machen Eltern häufig den Fehler, den kostbaren Vorsprung, den sie haben, ungenutzt zu lassen, indem sie die theokratische Schulung bis auf spätere Jahre verschieben. Sie lassen die Kinder ohne den Schutz göttlicher Weisheit weltlichen Umgang haben, in der Meinung, der Sinn des Kleinkindes könne grundlegende Wahrheiten und Prinzipien noch nicht fassen. Sie scheinen die Tatsache zu vergessen, daß der kindliche Sinn in kurzem eine komplizierte Sprache erlernen kann. Das ist eine Leistung, die den Sinn eines Erwachsenen anstrengt. Da das Kleinkind doch eine Sprache erlernt, warum es nicht die reine Sprache lehren? Warum nicht Worte in seinen Wortschatz pflanzen, die Jehova preisen werden? (Zeph. 3:9; Ps. 148:12, 13) Warum nicht die theokratische Belehrung zuerst in den Sinn eindringen lassen, statt dies auf spätere Jahre aufzuschieben, während untergeordnete Belehrung aufgenommen wird? Machten etwa die Mutter und Großmutter des Timotheus einen Fehler, daß sie ihn belehrten, als er noch ein kleines Kind war? Und dazu benutzten sie die Heilige Schrift und nicht ein vereinfachtes Kinderbuch. Diese war für seinen Verstand nicht zu hoch, denn er lernte tatsächlich die Schrift kennen. Paulus erwähnte später anerkennend die Schulung des Timotheus während seiner Kinderzeit: „Da du von Kindheit an die heiligen Schriften gekannt hast, die dich weise machen können zur Errettung.“ (2. Tim. 3:15, NW) Einige sagen, kleine Kinder gewönnen nichts aus dem Besuch von Versammlungen, aber Jehova sagt, man solle sie in solche mitnehmen, „damit sie hören und damit sie lernen können“. Wie können sie in den Tagen ihrer Jugendzeit ihres Schöpfers gedenken, wenn sie in den Tagen ihrer Jugend nie etwas über ihren Schöpfer hören? — Pred. 12:1.

      17. Warum ist es ratsam, so früh im Leben mit der theokratischen Schulung zu beginnen?

      17 Durch den Eindruck, den Gottes Wort auf uns macht, die Reaktion, die es bei uns auslöst, formt uns Jehova wie Ton-Gefäße der Barmherzigkeit oder des Zorns. (Röm. 9:20-24) Je frischer der Ton, um so leichter, ihn zu formen. Je länger man ihn liegen läßt, um so härter wird er. Es ist für uns leichter, dem Worte Jehovas entsprechend geformt zu werden, wenn wir dieses Wort, während wir noch jung sind, auf uns einwirken lassen, statt zuzuwarten, bis wir alt und in unseren Wegen gesetzter sind. Junge sind biegsamer, und zwar je jünger desto besser. Jesus benutzte ein Kind als Beispiel der Demut und sagte, seine Nachfolger sollten Kindern gleich werden. (Matth. 18:1-4) Ein Kleinkind ist unstet und bedarf der Leitung, wie dies aus jenen Worten Jesajas hervorgeht, die sich auf die Zeit beziehen, „ehe der Knabe weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen“. (Jes. 7:16; Eph. 4:14) Die Jahre des zarten Alters sind die Jahre der Heranbildung, und das Kind wird sich formen lassen, zum Guten oder zum Schlechten. Eltern müssen dafür sorgen, daß es, gestützt auf rechte Grundsätze, zum Guten geformt wird, sonst wird es durch andere Einflüsse zum Schlechten geformt, und um die Zeit, da säumige Eltern daran denken, mit der theokratischen Erziehung zu beginnen, mögen sie bereits eine verhärtete Stellungnahme dagegen vorfinden. — Spr. 19:18.

      18. Welche Feststellungen bestätigen, daß es weise ist, die Kinder im Kindesalter zu schulen?

      18 Der Leitartikel einer Zeitung klagt, das Jugendverbrechertum nehme überhand gleich einer Flutwelle, und sagt: „Sachverständige sind sich nun einig, daß, wenn wir Kriminalität verhüten wollen, wir die Kinder während der Jahre vor der Schule erreichen müssen.“ In einer der umfassendsten Studien-Abhandlungen über Jugendkriminalität, die je geschrieben wurde und zehn Jahre in Anspruch nahm, zeigt sich als Hauptergebnis, daß in erster Linie das Leben zu Hause bestimmend ist, ob ein Kind kriminell wird oder nicht. Dem Überblick gemäß ergab sich die Möglichkeit, daß das Kind kriminell wurde, nur in 3 Fällen von 100, wenn das Familienleben gesund war, während sie sich in 98 von 100 Fällen ergab, wenn das Verhältnis zwischen Eltern und Kindern schlecht war. Obwohl es hier und da Ausnahmen gibt, bewahrheitet sich also doch die allgemeine Regel in Sprüche 22:6: „Erziehe den Knaben gemäß dem Wege, den er einhalten soll, so wird er auch im Alter nicht davon abgehen.“ — Kautzsch.

      19. Welche Erfahrung mag Eltern trösten, die sich Sorgen machen über die Auswirkung schlechter weltlicher Gesellschaft auf ihre Kinder?

      19 Hier folgt der Bericht über eine tatsächliche Erfahrung, die Eltern trösten mag, welche sich darüber Sorgen machen, daß ihre Kinder durch schlechten weltlichen Umgang verderbt werden könnten, wenn sie aus dem Schutz des Familienkreises hinaustreten. Ein Zeuge Jehovas führte ein Bibelstudium mit einer Frau in Brooklyn durch. Ihr 4jähriges Söhnchen hörte zu. Der Vater erhob Einspruch dagegen. Er sagte, man solle den Knaben doch warten lassen, bis er 21 Jahre alt sei, damit er seine Religion selbst wählen könne. Einige Tage später sprach eine Lehrerin an der Wohnungstür der betreffenden Frau vor und fragte, ob sie Zeuge Jehovas sei. Nein, sagte die Frau, sie studiere nur mit ihnen. Darauf erwiderte die Lehrerin, sie habe gesehen, wie ihr Kleiner von einer Schar Kinder angegriffen worden sei, sie habe Einhalt geboten und den Grund dafür erfahren. Die Kinder wollten, daß dieser Junge eine Statue in der Nachbarschaft als einen Gott anerkenne; es war keine religiöse Statue, aber zufolge ihrer religiösen Erziehung betrachteten die Kinder sie wie einen Gott. Der 4jährige Junge weigerte sich, sie als Gott anzuerkennen und sagte ihnen, sie könne ja nicht sehen, nicht hören, nicht reden, sich nicht bewegen, könne also nicht Gott sein, und er werde nicht sagen, sie sei Gott. Deswegen fiel die Rotte über ihn her. Als der Vater des Jungen davon hörte, war er überrascht, zu erfahren, daß sein Söhnchen so viel erfaßt hatte, als er beim Bibelstudium dabeisaß, und der Mut des Kleinen, seinen Stand gegen die Kinderrotte zu behaupten, machte einen solchen Eindruck auf ihn, daß er seine Meinung änderte und sagte, sein Sohn dürfe beim Studium weiterhin dabei sein. — Jer. 10:5; Hab. 2:18, 19.

  • Kinder zum Leben in Zucht nehmen
    Der Wachtturm 1954 | 15. März
    • Kinder zum Leben in Zucht nehmen

      „Die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ — Spr. 6:23.

      1. Welcher Rat wird Kindern erteilt, und welcher Frage müssen wir ins Auge schauen?

      JEHOVA gibt Kindern den Rat: „Bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter; binde sie stets auf dein Herz, knüpfe sie um deinen Hals. Wenn du einhergehst, wird sie dich leiten; wenn du dich niederlegst, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so wird sie mit dir reden. Denn das Gebot ist eine Leuchte, und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisungen der Zucht sind der Weg des Lebens.“ (Spr. 6:20-23) Selbst wenn Eltern die richtige Unterweisung und das rechte Beispiel geben, geschieht es bisweilen, daß Kinder nicht gehorchen wollen. Das führt uns zum Gedanken der Zucht und zwingt uns, die heißumstrittene Frage in Betracht zu ziehen: Schläge oder keine Schläge?

      2. Was sagen viele Kinderpsychologen über Schläge, doch was sagt die Bibel darüber?

      2 Viele Kinderpsychologen hängen ein Schild an die Kinder mit der Aufschrift „Hände weg!“, wie einer sagte: „Denkt ihr, Mütter, daran, daß jedesmal, da ihr euer Kind schlagt, ihr zeigt, daß ihr es haßt?“ Jehova sagt: „Wer seine Rute spart, haßt seinen Sohn; aber wer ihn lieb hat, sucht ihn früh heim mit Züchtigung [befleißigt sich der Zucht, RS].“ Schläge können für ein Kind zum Lebensretter werden, denn Jehova sagt: „Entziehe dem Knaben [Kinde, Me] nicht die Züchtigung; wenn du ihn mit der Rute schlägst, wird er nicht sterben. Du schlägst ihn mit der Rute und du errettest seine Seele von dem Scheol.“ Ferner: „Wundstriemen scheuern das Böse weg, und Schläge scheuern die Kammern [das Innerste, ZB] des Leibes.“ Jehova kann in das Innerste der Menschen, auch der Kinder, blicken, und zu einer Zeit, die für unsere Tage typisch war, tat er dies und sah: „Das Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf.“ Und die Abhilfe? „Narrheit ist gekettet an das Herz des Knaben [eines Kindes, Me]; die Rute der Zucht wird sie davon entfernen.“ — Spr. 13:24; 23:13, 14; 20:30; 1. Mose 8:21, ZB; Spr. 22:15.

      3. Warum müssen zurechtweisende Worte bisweilen durch zurechtweisende Taten unterstützt werden, und was sind die gegensätzlichen Ergebnisse der Verhätschelung und der Züchtigung?

      3 Manchmal fallen bei gewissen Kindern Worte auf taube Ohren, und es mag sein, daß Vater oder Mutter Tatmenschen werden und die Rute anwenden müssen, um das Kind vor dem Verwöhntwerden zu bewahren. Obwohl es deine Worte versteht, mag es sie nicht beherzigen, wie es in Sprüche 29:19 heißt: „Durch [bloße] Worte wird ein Knecht nicht zurechtgewiesen; denn er versteht, aber er folgt nicht.“ Zwei Verse später heißt es (Spr. 29:21): „Wer seinen Knecht von Kindheit an verhätschelt, wird am Ende nichts als Undank ernten.“ (AÜ) Das gilt auch für Kinder, die von Eltern verhätschelt werden. Kinder haben keinen Respekt für einen in sie vernarrten oder nachlässigen oder zu nachsichtigen Vater oder eine Mutter, die mit der Züchtigung zurückhält; solchen gegenüber werden sie immer anspruchsvoller und respektloser. Andrerseits erwirbt Zucht, die weise, gerecht und barmherzig angewandt wird, Respekt, wie dies Paulus an die Hebräer schrieb: „Wir waren gewohnt, Väter zu haben nach dem Fleische, die uns in Zucht nahmen, und wir pflegten ihnen Respekt zu erweisen … Allerdings scheint keine Zucht für die Gegenwart erfreulich zu sein, sondern betrüblich; hernach aber trägt sie denen, die durch sie geschult worden sind, friedsame Frucht, nämlich Gerechtigkeit.“ (Heb. 12:9, 11, NW) Solche Züchtigung erfolgt, um zu erziehen und nicht um schmerzliche Strafe aufzuerlegen.

      4. Wann züchtigt jemand Kinder aus Selbstsucht, und warum muß auf das einzelne Kind Rücksicht genommen werden, um die Art der notwendigen Züchtigung oder Disziplinierung festzustellen?

      4 Denket beim Züchtigen an das Wort in den Sprüchen: „Ohne Überlegung zu handeln, ist nicht gut; und übereilig zu sein, heißt das Ziel verfehlen.“ (AÜ) In plötzlichem Zorn Schläge auszuteilen ist ein Zeichen schwacher Beweggründe, indem es nämlich als Auspuff einer hochgespannten Gemütsverfassung dient, sei es beim Vater oder bei der Mutter. Solche Züchtigung dient selbstsüchtiger Entspannung und geschieht nicht aus Liebe zum Kinde. In vielen Fällen mag die Lösung in der Mitte liegen zwischen den zwei Extremen: nie schlagen oder immer zuschlagen. Dies trifft aber nicht in allen Fällen zu. Das Temperament und die Veranlagung des einzelnen Kindes müssen berücksichtigt werden. Einige sind sehr empfindsam, und drastische Maßnahmen, wie es Schläge sind, mögen nicht notwendig sein. Einige mögen so verhärtet sein, daß selbst solch drastische Maßnahmen unwirksam sein können. In bezug auf gewisse Menschen stehen folgende zwei Sprüche geschrieben: „Auf den Lippen des Verständigen wird Weisheit gefunden; aber der Stock gebührt dem Rücken des Unverständigen.“ „Ein Verweis dringt bei einem Verständigen tiefer ein, als hundert Schläge bei einem Toren.“ (Spr. 19:2; 10:13; 17:10) Ebenso verhält es sich bei Kindern. Einige sind verständiger als andere, einige sanftmütiger als andere. Ein Tadel mag für sie mehr Zucht bedeuten als ein Schlag für andere, die widerspenstiger sind und in deren kindischen Herzen mehr als nur das gewöhnliche Maß Torheit stecken mag.

      5. Warum sollten besonders Eltern geduldig sein, wenn ihre Kinder von ausgesprochen unduldsamem Temperament sind?

      5 Wenn dies bei eurem Kinde der Fall ist, so seid geduldig, ihr Eltern! So unschmeichelhaft, so unverdaulich, so unannehmbar es klingen mag — das Kind hat es von euch! In euch mag es unterdrückt sein, es mag nie an die Oberfläche gekommen sein, doch irgendwo steckt es in euch, denn euer Kind hat es doch von irgendwoher. Wir müssen den Tatsachen ins Auge blicken. Erwachsene geben ihren Kindern einen schlechten Start. Adam und Eva vermittelten allen einen schlechten Start. Deswegen sagt die Bibel: „Der Mensch, vom Weibe geboren, ist kurz an Tagen und mit Unruhe gesättigt. Wie könnte ein Reiner aus einem Unreinen kommen? Nicht ein einziger!“ „In Ungerechtigkeit bin ich geboren, und in Sünde hat mich empfangen meine Mutter.“ — Hiob 14:1, 4; Ps. 51:5; Röm. 5:12.

      ANWENDUNG VON LIEBE UND VERNUNFT IM ZÜCHTIGEN

      6. Woran muß gedacht werden beim Aufstellen und Durchsetzen von Regeln?

      6 Dies zeigt, daß Kinder geführt werden müssen; es zeigt auch, daß sie nicht vollkommen sind. Erwartet weder zu viel noch zu wenig von ihnen! Die Regeln des Benehmens sollten ihnen klar vor Augen stehen, und zwar als gerecht und durch Barmherzigkeit gemildert. Denkt an ihr Alter, denn diesem entsprechend werden sie handeln! Erwartet nicht, daß sie wie kleine Erwachsene handeln. Paulus sagte, er habe als kleines Kind gehandelt wie ein kleines Kind. (1. Kor. 13:11) Nachdem vernünftige Regeln festgelegt sind und das Kind sie kennt, setzt sie sogleich und konsequent durch, damit das Kind weiß, was es zu erwarten hat. Werden solche Regeln nur ruckweise, je nach Einfall oder Augenblickslaune durchgesetzt, oder wird eine Strafe für Ungehorsam lange hinausgezögert, so wird das Kind ermutigt, es auf Übertretungen ankommen zu lassen, um zu sehen, wie weit es gehen und wieviel es ungestraft tun kann, gleichwie Erwachsene zum Übeltun Mut bekommen, wenn die Vergeltung zu verziehen scheint: „Weil das Urteil über die böse Tat nicht alsbald vollstreckt wird, darum wächst den Menschenkindern der Mut, Böses zu tun.“ (ZB) Wenn die Züchtigung nicht gerecht und nicht konsequent ist, wird der so scharfe Gerechtigkeitssinn der Kinder verletzt und ihr Unwille erweckt. So weiset sie denn unparteiisch und mit Festigkeit zurecht, doch gemäßigt durch Liebe und Barmherzigkeit! Jehova denkt daran, daß unser Gebilde Staub ist; denken wir daher daran, daß dasjenige des Kindes ebenfalls Staub ist! — Pred. 8:11; Ps. 103:13, 14.

      7. Wie verletzen gewisse Eltern die in Epheser 6:4 und in Kolosser 3:21 gegebenen Anweisungen, und warum müssen Zeit und Ort berücksichtigt werden?

      7 Gewisse Eltern nörgeln immer an ihren Kindern herum, wiederholen immer wieder Dinge, die nicht wirklich von Belang sind, wecken so in ihren Kindern das Gefühl des Verleidens, der Erregung und des Gereiztseins, der Rebellion und Niedergeschlagenheit, all dies in Übertretung der folgenden biblischen Anweisung an die Eltern: „Ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie stets in der Zucht und im autoritativen Rate Jehovas.“ „Ihr Väter, bringt eure Kinder nicht in äußerste Gereiztheit, auf daß sie nicht mutlos werden.“ (Eph. 6:4; Kol. 3:21, NW) Wenn Eltern der Zucht und dem autoritativen Rate Jehovas folgen, werden sie ihre Kinder nicht aufregen und bis aufs äußerste reizen und mutlos machen durch vieles Nörgeln wegen unwichtiger Dinge. Umgib das Kind nicht mit einem Zaun vieler unnötiger Verbote, sondern stelle nur da solche auf, wo sie wirklich erforderlich sind. Beschränke es in seiner Freiheit nur, wo ein wirklicher Grund vorhanden ist, und niemals nur, um die Autorität zu zeigen. Wenn möglich, laß die Kinder selbst ihre Wahl und ihre Entscheidung treffen, worauf du sie für weislich getroffene lobst. Wenn sie eine ihnen zugewiesene Aufgabe oder etwas im Felddienste gut getan haben, so lobe sie zu ihrer Ermutigung. Tut dies nicht auch die Bibel in den Worten: „Wohlgetan, guter und treuer Sklave“? (Matth. 25:21, NW) Bisweilen ist Überwachung nötig wegen der Zeit oder des Ortes und nicht, weil eine Tat an sich verkehrt wäre. Zum Beispiel gereicht ein Umhertollen während einer Versammlung dem Kinde und anderen zum Schaden. Umherzutollen ist an sich nicht verkehrt, aber hier ist nicht die Zeit dazu. Es gibt eine Zeit zum Spielen, eine Zeit zum Umhertollen und eine Zeit zum Hören und zum Lernen. So wachet über Zeit und Ort zum Wohle aller! — Spr. 29:15.

      8. Was für verschiedene Formen mag die Zucht annehmen, und wie wechseln die Ansichten vieler Kinderpsychologen?

      8 Fassen wir die Angelegenheit der Züchtigung nun wie folgt zusammen: Wendet sie in Liebe und nicht mit zornigen Rufen oder Püffen an. (Spr. 15:1) Strafen können wechseln je nach einem Temperament der Sanftmut oder der Widerspenstigkeit. Man kann strafen, indem man mit einem Zeichen der Liebe zurückhält, oder kann belohnen, indem man ein solches Zeichen schenkt. Man kann das unfolgsame Kind aus der Gesellschaft der gehorsamen Kinder ausschließen oder ihm die Teilnahme an einer Familienfreude entziehen oder ihm eine bevorzugte Nachspeise oder ein Lieblingsspiel versagen, oder bisweilen mag man den buchstäblichen Stock anzuwenden haben, um die Ordnung im Hause zu bewahren. Um die Notwendigkeit verschiedener Methoden zu veranschaulichen, diene folgender Fall, der sich zugetragen hat. Ein kleiner Junge in Brooklyn war zum Zahnarzt bestellt. Bevor seine Mutter ihn dorthin brachte, sagte ihm eine vierjährige Gespielin, sie halte beim Zahnarzt einfach stets den Mund zu. Als ihn daher seine Mutter dorthin mitnahm, wollte er den Mund nicht auftun. Nach Hause zurückgekehrt, bekam er eine gehörige Tracht Prügel. Bei der nächsten Vorsprache beim Zahnarzt weigerte er sich wieder, den Mund zu öffnen. Er bekam noch mehr Schläge, hielt aber dennoch beim Zahnarzt den Mund geschlossen. Dieser Junge nun hatte eine Leidenschaft für das Fernsehen. Jetzt wurde ihm jeder Zutritt zu den Bildern untersagt. Nach zwei Tagen ohne Fernsehen erklärte er sich bereit, den Mund beim Zahnarzt aufzutun. — Was nun den Gebrauch der Rute betrifft, kann gesagt werden, daß angesichts der zunehmenden Jugendkriminalität viele Kinderpsychologen zum Gedanken der Rute zurückkehren. Viele sind gezwungen gewesen, zuzugeben, daß die zu den Füßen der Mutter gelernten Lektionen keinen so dauernden Eindruck machen wie jene, die man ausgestreckt auf den Knien des Vaters gelernt hat!

      9. Was ist die Rute der Zurechtweisung im weitesten Sinne, und wie muß sie geschwungen werden?

      9 Wenn indes die Bibel von der Rute der Zurechtweisung spricht, so meint sie nicht notwendigerweise einen buchstäblichen Stock; im weiteren Sinne bedeutet die Rute elterliche Autorität. Ihr zurechtweisender Einfluß mag verschiedene Formen annehmen. Welche Form sie auch immer annimmt, sollte sie stets in Liebe und mit Barmherzigkeit geschwungen werden, niemals im Zorn oder mit strenger Gerechtigkeit. Suche nie dem Kinde das volle Maß dessen zuzuteilen, was seine Unart gerechterweise fordern könnte. Jeremia 10:23 ist angeführt worden, doch jetzt lese man, was dort in Verbindung mit Vers 24 geschrieben steht: „Ich weiß, Jehova, daß nicht beim Menschen sein Weg steht, nicht bei dem Manne, der da wandelt, seinen Gang zu richten [seinen Schritt zu leiten, van Eß]. Züchtige mich, Jehova, doch nach Gebühr [mit Maßen, Lu]; nicht in deinem Zorne, daß du mich nicht aufreibest.“ Wenn ihr Eltern also eure Kinder zurechtweist, so erteilt die Zurechtweisung in Liebe und Barmherzigkeit und nicht im Zorn oder mit dem vollen Maß der Gerechtigkeit. Als Christen steht ihr nicht unter strenger Gerechtigkeit, sondern unter göttlicher Barmherzigkeit, und ihr müßt anderen Barmherzigkeit erweisen, besonders euren Kindern, deren Unvollkommenheiten und Unzulänglichkeiten in höherem oder kleinerem Grade auf euch und eure Vorfahren zurückzuführen sind. Und wenn ihr die Rute elterlicher Autorität schwingt, so vermeidet es, sofern ihr mehr als ein Kind habt, Parteilichkeit an den Tag zu legen, sonst veranlaßt ihr, daß das eine vom anderen gehaßt wird. Josephs Brüder dachten, ihr Vater handle parteiisch in bezug auf Joseph, und demzufolge haßten sie Joseph. — Auch der ältere Sohn [im Gleichnis] legte Groll an den Tag, als er dachte, sein Vater begünstige den verschwenderischen (verlorenen) Sohn. (1. Mose 37:3, 4; Luk. 15:25-30) Wenn ihr ein Kind einem anderen als Beispiel vorhaltet, mag es sein, daß das Musterkind vom anderen gehaßt wird.

      10, 11. Was ist so nötig, und wie wird es gezeigt?

      10 Es ist so nötig für euch Eltern, euren Kindern zu zeigen, daß ihr sie liebt und daß ihr Dasein gewünscht ist. Kürzlich berichtete die New Yorker Times, daß 34 Findelkinder allein mangels Mutterliebe starben. Ein Buch über Leistungsfähigkeit spricht von der Schulung in moderner Psychologie, die jetzt Schullehrern zuteil wird, fügt aber kläglich bei: „… obwohl zugegeben werden muß, daß es der altmodischen Schullehrerin, die die Kinder einfach lieb hatte, wohl viel besser gelang, ihren Zöglingen eine Hilfe zu sein“. Die Zeitschrift Look sagte kürzlich, daß alle Regeln und jede „Technik zur Behandlung der Kinder weit weniger bedeuten als der allgemeine Geist und die Atmosphäre daheim“. Die Atmosphäre der Neuen-Welt-Gesellschaft, in welcher Liebe und Jehovas Geist triumphieren, ist für die Erziehung der Kinder zum ewigen Leben unerläßlich.

      11 Diese Liebe zeigt sich nicht darin, ihr Eltern, daß ihr sie mit Liebesbeteuerungen überschüttet oder eine Babysprache mit ihnen führt oder ihnen jede kindische Laune befriedigt oder jedes leibliche Bedürfnis stillt. Liebe verhätschelt nicht. Sie läßt das Kind fühlen, daß es gewünscht ist. Von Kindern wird als von einem Erbteil Jehovas gesprochen, sie werden mit zarten ‚Ölbaumsprossen rings um den Tisch‘ verglichen. Sie bedürfen zarter Sorgfalt, um aufzuwachsen und Frucht zu bringen. Sie sind die Frucht des Mutterschoßes. Jehovas Wort sagt uns, daß die Frucht unserer Lippen ihn preisen solle, und die Frucht des Leibes sollte dies ebenfalls tun. (Ps. 127:3; 128:3; Heb. 13:15) Preisen eure Kinder Jehova? Wenn ihr es tut, werden gewöhnlich auch sie es tun. Helft ihnen, zeigt ihnen den Weg, leitet ihre Schritte, gebt ihnen gute Unterweisung und das rechte Beispiel, weist sie, wenn nötig, zurecht und leitet sie zu ewigem Leben mit der Neuen-Welt-Gesellschaft! Seid ein Vorbild, auf das sie stolz sein können, und dem zu folgen sie glücklich macht. Gleichwie Manoah zu Jehova betete, er möchte ihn im Aufziehen Simsons leiten, so betet auch ihr um seine Leitung zur Erziehung eurer Kinder. — Spr. 17:6; 20:7; Richt. 13:8.

      EIN WORT AN DIE KINDER

      12. Was mögen Kinder nun denken, und warum können wir zur Belehrung mit Recht auf Tierbeispiele hinweisen?

      12 Und nun ihr Kinder alle, was denkt ihr wohl? Daß hier eine große Menge Erwachsener über euch herfalle und noch mehr Dinge aushecke, um euch einzuengen und euer Leben unerfreulich zu gestalten? Nein, wir fallen nicht über euch her, sondern tun uns für euch zusammen, um stark zu sein zu eurem Schutz, um euch im Dienste Gottes und zum Schutz vor Satan in unserer Mitte zu behalten. Alle, die Jehova lieben, müssen sich zusammentun und einander Gottes Werk tun helfen. Wenn ihr Kinder der Gegenstand unserer Besprechung gewesen seid, ist dies, weil ihr der Gegenstand unserer Zuneigung seid. Schon recht, sagt ihr vielleicht, aber wenn ihr Erwachsene uns so lieb habt, was bedeutet denn all dieses Reden vom Züchtigen und besonders vom Schlagen? Nun, Kinder, bei euch trifft dies eine empfindliche Stelle, nicht wahr? Um aber der Sache auf den Grund zu kommen, laßt uns einmal die Tiere betrachten, die ihr Kinder so sehr liebt. Jehovas Weisheit widerspiegelt sich in seinen Schöpfungen. Wenn wir daher zu unserer Unterweisung auf die Tiere blicken, so bedeutet dies nicht, daß wir uns in unserem Denken auf ihre Stufe hinablassen, sondern uns zu den Gedanken Gottes emporrichten. Es wird uns gesagt, zur Ameise zu gehen und Fleiß zu lernen, und ferner die Heuschrecke als Beispiel der Einheit zu betrachten. Wir handeln also schriftgemäß, wenn wir auf die Erziehung blicken, die gewisse Tiere ihren Jungen gemäß dem ihnen von Gott verliehenen Instinkt zuteil werden lassen. — Röm. 1:20; Spr. 6:6-8; 30:27; Joel 2:7, 8.

      13. Welche Beispiele zeigen, daß eine Schulung allmählich erfolgen soll, wodurch die den Kindern gesteckten Grenzen anerkannt werden?

      13 Wenn Tiereltern ihre Jungen erziehen, sind sie sich der Grenzen, die diesen gesteckt sind, bewußt; sie wissen, daß die Kleinen am Anfang nichts Großes tun können. So beginnen sie mit ihren Jungen eine Art Tier-Kindergartenerziehung und bilden sie nach und nach fürs Leben aus. Scheunenschwalben z. B. fangen Insekten im Fluge. Für junge Vögel ist dies zu schwierig, daher fangen die Eltern die schnellfliegenden Insekten, schweben in der Nähe des Nestes oder der Sitzstange der jungen Vögel, lassen die Insekten fallen, und die Jungen fliegen aus und fangen die langsam herabfallenden Körperchen auf. Bald können sie sich selbst die Nahrung aus der Luft schnappen. Die Fuchsmutter holt nach der Entwöhnung ihrer Jungen gefangene Mäuse und andere Nahrung in die Höhle hinein. Später läßt sie sie am Eingang liegen, und je größer die Kleinen werden, desto weiter weg läßt sie sie liegen, damit die Jungen nach ihrer Nahrung jagen lernen. Gegen Ende dieser Schulung verbirgt der elterliche Fuchs die Beute sogar unter Blättern und Geäst und zwingt so die Jungen, den Geruchssinn und den Gesichtssinn zu betätigen. In diesen und vielen anderen Fällen verhält es sich so: je mehr die Jungen kennenlernen, desto weniger tun die Eltern. Ebenso mit euch Kindern! Es ist nötig, daß ihr von euren Eltern geschult werdet, und in dem Maße, wie ihr immer mehr lernt und Erfahrungen macht, dürft ihr immer mehr tun. Während ihr zunehmt an Fähigkeiten, wird die elterliche Überwachung abnehmen.

      14. Welches Beispiel weist auf Züchtigung hin in dem Falle, wo Junge darauf beharren, Ältere zu belästigen?

      14 Was ist aber über die Zucht in den Wäldern zu sagen? Nun, wir müssen einfach der Tatsache ins Auge schauen, daß diese Tiermütter altmodisch sind und keine modernen Bücher über Kinderpsychologie gelesen zu haben scheinen, denn bestimmt prügeln sie ihre Jungen. Eine Tigermutter fühlte sich belästigt, als eines ihrer Kleinen sie immer wieder antätzelte. Zuerst suchte sie diese Vordringlichkeit zu übersehen, aber schließlich nahm sie den ganzen Kopf des Jungen in ihr Maul, drückte und schüttelte es, während das bestürzte Baby winselte und wimmerte. Eure Mutter hat euch Kindern wahrscheinlich den Kopf noch nie in ihren Mund genommen, aber möglicherweise hat sie euch ebenfalls geschüttelt, wenn ihr sie belästigt habt und nicht damit aufhörtet, als sie euch aufhören hieß.

      15, 16. Welche Beispiele weisen auf Zurechtweisung hin für unruhige Kinder und ein gewagtes Benehmen?

      15 Ist eines von euch Kindern je in Schwierigkeiten geraten, weil es nicht stillsaß, vielleicht während einer Versammlung? Ihr solltet zum Rehkälbchen gehen, ihr unruhigen Kinder, und ihre Art betrachten und weise werden. Eine Rehmutter versteckt ihr Baby oder Rehkalb und heißt es regungslos verharren, und es bleibt stundenlang so, ohne sich zu rühren. Selten sind Rehkälblein ungehorsam und rühren sich, denn wenn sie es tun, bekommen sie Schläge, und zwar durch die scharfen Hufe der Mutter!

      16 Habt ihr je Schläge erhalten, weil ihr beim Spiel zu gewagte Dinge tatet, von denen die Mutter dachte, es könnte zu eurem Schaden führen? Wenn ja, so seid ihr in dieser mißlichen Lage nicht allein. Ein junger Koala, das heißt der kleine Bär, der gerade aussieht wie ein Teddybär zum Spielen, war mit seiner Mutter in Gefangenschaft. Im Käfig stand ein Baum, und der Kleine wollte auf schwache Ästchen hinausgehen, wohin die Mutter nicht folgen konnte. Bei der ersten Gelegenheit packte sie ihn und verprügelte ihn so sehr, daß sein Geschrei weit weg gehört wurde. Nachher hütete er sich vor kleinen Ästen!

      17. Was veranschaulicht den Nutzen der Zucht zur Bewahrung des Lebens?

      17 Vor einigen Jahren wurde im Sequoia-Nationalpark im Westen der Vereinigten Staaten in einer Waldlichtung Kehricht ausgeleert, und es kamen Bären in großer Zahl daher, um zu fressen. Einmal kam eine Bärenmutter aus dem Walde mit zwei Kleinen; ehe sie aber an die Stelle herabkam, wo die großen Bären fraßen, sandte sie ihre Kleinen auf einen Baum. Einer kam herab, und die Mutter rannte hinüber und gab ihm eine gute Tracht Prügel mit den Tatzen, so daß er sich überkugelte. Eilends rannte er zurück auf den Baum, und beide Kleinen blieben dort, bis die Mutter ihre Mahlzeit beendet hatte, dann an den Fuß des Baumes zurückkam und ihnen das Zeichen zum Herabkommen gab. Erinnert ihr euch des Schrifttextes, der in dieser Studie schon erwähnt worden ist, worin den Eltern gesagt wird, das Kind zu schlagen, weil Schläge ein Kind nicht töten, sondern es vom Grabe erretten? Nun, gerade das tat diese Bärenmutter. Sie prügelte den kleinen Bengel, was ihn aber nicht tötete, sondern ihn vom Tode rettete. Wäre er herabgekommen, wo die großen Bären fraßen, so hätte ihn ein bösartiges großes Bärenmännchen töten können.

      18. Warum ist Züchtigung, selbst Prügel, in den Wäldern so lebenswichtig?

      18 Im Tierreich gibt es keine Jugendkriminalität, weil es keine pflichtvergessenen Tiermütter gibt! Sie sparen die Tatze nicht, noch verwöhnen sie die Jungen, sondern hauen zu, um die Jungen am Leben zu erhalten. Sie kämpfen bis zum Tode um ihre Jungen, gleichwie eure Eltern für euch sterben würden, und dennoch geben sie ihren Jungen Schläge, gleichwie eure Eltern euch schlagen mögen. In den Wäldern ist der erste Fehler oft der letzte, und wenn die jungen Tiere ihren Müttern nicht gehorchen, werden sie zum Hauptgericht eines Wald-Menüs und enden im Magen eines anderen Tieres. Wenn es also für sie auch nicht angenehm sein mag, geschlagen zu werden, ist es immerhin noch besser, geprügelt statt gefressen zu werden!

      19. Welches tierische Geschöpf sucht alle zu verschlingen, die Jehova lieben?

      19 Nun, ihr Kinder, vielleicht habt ihr nicht daran gedacht, daß es ein wildes tierisches Geschöpf gibt, das euch fressen möchte. Petrus warnte uns alle vor ihm, als er sagte: „Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge.“ (1. Pet. 5:8, NW) Euch sucht er, weil ihr Jehova liebt. Der Teufel haßt Jehova und möchte in der bösen Umgebung seiner alten Welt einen jeden verschlingen, der Jehova liebt. Damit ihr also nicht von der Welt des Teufels verschlungen werdet, nehmen euch eure Eltern ebenso in Zucht, wie wilde Tiermütter ihre Jungen züchtigen, um zu verhüten, daß sie aufgefressen werden. Die Tiermütter schulen und züchtigen ihre Jungen gemäß dem ihnen von Gott gegebenen Instinkt; eure Eltern erziehen und disziplinieren euch in Übereinstimmung mit der biblischen Unterweisung, die Gott ihnen gibt.

      20. Welche Beispiele von Jugendkriminalität erwähnt die Bibel?

      20 Wenn eure Eltern euch in theokratischem Sinne lieben, werden sie euch auf dem Wege führen, den der junge Samuel, Jeremia, Timotheus und Jesus einschlugen. Sie werden euch von schlechten Beispielen wegziehen, welche die bösen Buben gaben, die mit der Meute in Sodom daherkamen, um Gottes Engel anzugreifen und Unsittlichkeiten zu begehen. (1. Mose 19:4, 5) Eure Eltern werden euch von falscher Anbetung fernhalten, damit ihr nicht seiet wie die Kinder Israels, die Jehova zum Zorn reizten, wie er sagte: „Die Kinder lesen Holz auf, und die Väter zünden das Feuer an; und die Weiber kneten den Teig, um Kuchen zu bereiten für die Königin des Himmels und anderen Göttern Trankopfer zu spenden, um mich zu kränken [zum Zorne zu reizen, Al].“ (Jer. 7:18) Ihr wollt doch nicht über Jehovas Diener spotten, wie gewisse Kinder dies über Hiob taten? Er sagte: „Selbst Buben verachten mich; will ich aufstehen, so reden sie über mich.“ (Hiob 19:18) Wenn ihr Gottes Diener verspottet, so lästert ihr Gott, wie dies die Kinderrotte tat, die Elisa mit den Worten verhöhnte: „Steige hinauf, Kahlkopf!“ Jehova ließ zweiundvierzig dieser jugendlichen Missetäter in die Klauen von Bären geraten. — 2. Kön. 2:23, 24, Fußn.

      21. Welches war das eigentliche Vergehen der Jugendlichen, die Elisa verhöhnten, und was zeigt, daß bloßes Jungsein Missetäter nicht rettet?

      21 Dies mag einigen als eine recht strenge Behandlung vorkommen bloß dafür, daß man jemanden Kahlkopf nennt, aber ihren Worten lag mehr als nur Respektlosigkeit zugrunde. Der Spottruf „Steige hinauf!“ forderte Gottes Rache heraus. Damit wurde Elisa geheißen, doch auch hinaufzusteigen, wie er es von Elia berichtet habe! (2. Kön. 2:11) Es zeigte Unglaube an Jehovas Wunder im Falle Elias an und war ein Hohnruf an Elisa, es doch mittels Nachahmung zu beweisen. Auch mochte es andeuten, daß Elisa hinaufgehen sollte gleichwie Elia, damit so die Gemeinde seiner los würde. Es zeigte an, daß seine Anwesenheit unerwünscht sei und er sich aus dem Gebiet hinausbegeben sollte. Wahrscheinlich waren Erwachsene an dieser Missetat schuld, da der Hohn der Kinder eine Widerspiegelung der Einstellung Erwachsener war, auch wenn religiös gegnerische Erwachsene dazu nicht direkt aufgestachelt haben mochten. Auf jeden Fall wurden die Kinder für ihre Lästerworte bestraft. In Sprüche 20:11 heißt es: „Selbst ein Knabe gibt sich durch seine Handlungen zu erkennen, ob sein Tun lauter, und ob es aufrichtig ist.“ Jung sein allein rettet lästernde Missetäter nicht, wie dies aus dem Befehl hervorgeht, der an Jehovas Hinrichtungsmächte in Harmagedon ergeht: „Gehet hinter ihm her durch die Stadt und schlaget; euer Auge schone nicht, und erbarmet euch nicht. Mordet bis zur Vertilgung Greise, Jünglinge und Jungfrauen und Kinder und Weiber!“ — Hes. 9:5, 6.

      22. Wie können Kinder ihren Gehorsam Eltern gegenüber betrachten?

      22 Ihr mögt euren Eltern gehorchen, weil sie dies von euch wünschen. Das ist ein guter Grund, doch gibt es einen noch besseren — gehorcht, weil Jehova es von euch wünscht! Er sagt direkt zu euch: „Kinder, gehorcht euren Eltern in Einheit mit dem Herrn, denn dies ist gerecht: ‚Ehre deinen Vater und deine Mutter‘, welches das erste Gebot mit einer Verheißung ist; ‚damit es dir wohlgehe und du lange lebest auf Erden.‘“ (Eph. 6:1-3, NW) Junge Tiere müssen gehorchen, um lange leben zu können; hier heißt Jehova euch gehorchen, wenn ihr auf Erden bleiben möchtet. Liebt ihr Jehova? Dann gehorchet ihm! (1. Joh. 5:3) Er sagt: Gehorchet ‚Eltern, die in Einheit sind mit dem Herrn‘. Gehorchet also euren Eltern, die Zeugen Jehovas sind. Auch wenn dies manchmal schwerfällt, tut es dennoch, aber betrachtet es als Gehorsam gegen Jehova. Gott heißt die Frau ihrem Manne gehorchen und den Sklaven seinem Meister gehorchen. Wie sollten die Frau und der Sklave diesen Gehorsam gegen ihren Ehegatten und Meister ansehen? Der Frau wird gesagt, es „als dem Herrn“ zu tun. Dem Sklaven wird gesagt, es „als dem Christus“ zu tun. Ihr Kinder, gehorchet euren Eltern „als dem Jehova“, indem ihr es von ganzer Seele um seinetwillen tut. (Eph. 5:22; 6:5-8; Kol. 3:23, 24, NW) Hierin dient ihr ebenfalls Jehova, ebenso wie wenn ihr auszieht in den Zeugnisdienst. Zurechtweisung und Zucht zu beachten, bedeutet Leben, während solche, die „Eltern ungehorsam“ sind, „des Todes würdig sind“. — Spr. 15:10; 29:1; Röm. 1:30, 32.

      DEN WEG JEHOVAS WÄHLEN

      23. In welchem Text wird die Wahrheit festgestellt, daß Eltern verpflichtet sind, ihre Kinder zu lehren?

      23 Jehovas Weg für Eltern ist, sich von seinem Worte leiten zu lassen, und für Kinder, sich von solchen Eltern schulen zu lassen. Fassen folgende Texte diese Wahrheit nicht zusammen? „Was wir gehört haben … wollen wir nicht verhehlen ihren Söhnen [Kindern, Me], dem künftigen Geschlecht erzählend den Ruhm Jehovas und seine Stärke, und seine Wunderwerke, die er getan hat. Denn er hat ein Zeugnis aufgerichtet in Jakob und ein Gesetz gestellt in Israel, die er unseren Vätern geboten hat, um sie ihren Söhnen kundzutun; damit sie kennte das künftige Geschlecht, die Söhne, die geboren werden sollten, und sie aufständen und sie ihren Söhnen erzählten; und auf Gott ihr Vertrauen setzten, und die Taten Gottes nicht vergäßen, und seine Gebote bewahrten.“ „Der Vater gibt den Kindern Kunde von deiner Treue [Wahrheit, Lu].“ „Erzählet davon euren Kindern, und eure Kinder ihren Kindern, und ihre Kinder dem folgenden Geschlecht.“ „Richtet euer Herz auf alle die Worte, die ich euch heute als Warnung sage, daß ihr sie euren Söhnen befehlet, damit sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun. Denn es ist nicht ein wertloses Wort für euch, sondern es bedeutet euer Leben.“ — Ps. 78:4-7; Jes. 38:19; Joel 1:3; 5. Mose 32:46, 47, NW.

      24. Warum sollten wir uns durch Methoden der alten Welt nicht ins Wanken bringen lassen?

      24 Wir müssen Jehova unsere Schritte leiten und unsere Wege wählen lassen. Die Neue-Welt-Gesellschaft darf sich nie durch die Methoden der alten Welt, die die Welt mit faulen Früchten der Missetaten und Verbrechen und des Todes angefüllt haben, ins Wanken bringen lassen. Laßt andere darüber schwatzen, wie man Persönlichkeiten nicht irgendwie hemmen, sie an ihrem Tun hindern oder an der Entwicklung stören dürfe. Solche sind gänzlich verblendet durch die alberne Weisheit der vergehenden alten Welt, wenn sie nicht sehen können, daß den sexuell Unsittlichen, den Dieben und Mördern, den Lügnern und Lästerern und Götzenanbetern Einhalt geboten werden sollte. Wenn die Menschen die alte Persönlichkeit des gefallenen Fleisches nicht unterdrücken und abstreifen und die neue Persönlichkeit der Gottergebenheit anziehen, werden sie samt ihrer „Persönlichkeit“ in Harmagedon vernichtet werden. (Eph. 4:22-24; Kol. 3:5-10, NW) Besser in Schranken gehalten zu werden und zu leben, als ungehemmt zu bleiben und in den Tod zu gehen. Die zur Neuen-Welt-Gesellschaft gehören, müssen nun das ihnen angeborene Böse unterbinden, eindämmen und ihm entwachsen. Wir würden Selbstmord begehen, wenn wir uns auf die Pfade der alten Welt verlocken ließen, auf ihre Wege, in ihre Tritte. Kaum ist sie aus einem Unglück herausgetaumelt, schwankt sie schon einem anderen entgegen. In Harmagedon wird sie in ein Dilemma hineingelangen, aus dem sie nie wieder herauskommt. Dort enden all die Wege des Eigensinns, die die Menschen selbst gewählt haben, auf totem Geleise.

      25. Was sagen wir, was die alte Welt und die Erziehung von Kindern betrifft?

      25 Und was die Erziehung ihrer Kinder betrifft, so hat diese alte Welt jämmerlich versagt. Sie erntet die faule Ernte der Pflichtvergessenheit, wie sie durch ihre neuzeitlichen Methoden im Widerspruch mit Gott gesät wird. Immerhin lasse man der alten Welt ihren Willen mit ihren Kindern, lasse aber nicht zu, daß ihre Hände auf den Kindern der Neuen-Welt-Gesellschaft ruhen! Mögen Weltlinge ihren eigenen Weg wählen und ihre Schritte selbst leiten. Ihre Wege enden im Tode, ihre selbstgelenkten Schritte führen sie ins gähnende Grab, und der Weg zum Tod und Grab ist übersät mit unaussprechlich empörender Verderbtheit und Kriminalität. Wir wünschen keine ihrer Wege, keine ihrer Schritte, keine ihrer Verderbtheiten, keine ihrer Missetaten und auch nichts von ihrem Anteil am Tod und nichts von ihrem Raum im Grabe! Nein, nichts von alledem für unsere Kinder der Neuen-Welt-Gesellschaft!

      26. Was sagen wir hinsichtlich unserer eigenen Kinder und ihrer Schulung?

      26 Für unsere Kinder wünschen wir rechte Wege, das heißt Jehovas Wege, rechte Schritte, nämlich Jehovas Schritte, und ihren Weg zur neuen Welt wünschen wir gekennzeichnet durch sittliche Aufrichtigkeit statt eines verderbten, schlechten Wandels und durch Werke der Lobpreisung statt der Missetaten der Pflichtvergessenheit. Und inmitten der zunehmenden Gottlosigkeit bleiben wir nicht einfach hilflos sitzen und ringen die Hände und kauen an unseren Nägeln und machen uns Sorgen und hegen dabei den Wunsch und die Hoffnung, daß unsere Kinder doch nicht im Schlamm und Morast der alten Welt versinken möchten. Wir lassen sie mit der Neuen-Welt-Gesellschaft mitsegeln, indem wir ihnen gute Unterweisung erteilen, indem wir ihnen das rechte Beispiel geben und ihnen die nötige Züchtigung verabfolgen. Mögen weltlich Weise sagen, daß wir unsere Kinder hassen, wenn wir sie züchtigen. Ihre undisziplinierten Kinder werden in Harmagedon mit ihnen sterben, unsere disziplinierten werden immerdar mit uns in Jehovas Neuer-Welt-Gesellschaft leben. Wer also haßt in Wirklichkeit seine Kinder, und wer liebt sie in Wirklichkeit? Wer führt seine Kinder zum Tode und wer die seinigen zum Leben? Warum unsere Kinder in den Wegen der alten Welt schulen, nur damit sie mit ihr sterben? Wir werden sie in den Wegen der Neuen-Welt-Gesellschaft schulen, damit sie für immer mit ihr am Leben bleiben können. Meidet den Weg, der Menschen recht erscheint, lernt den Weg kennen, der vor Gott recht ist! Was kümmern wir uns darum, wenn der Weg, der vor Gott recht ist, Menschen falsch erscheint? Wem suchen wir zu gefallen, Gott oder Menschen? Jehova Gott zuerst, zuletzt und allezeit!

      27. Was also folgern wir?

      27 Ihr Eltern wißt, was ihr tun müßt. Ihr Kinder wißt, was ihr tun müßt. Jehova weiß, was er tun wird. Wenn wir ihm gehorchen, wird er etwas für uns tun. Wenn wir ihm ungehorsam sind, wird er uns etwas widerfahren lassen. Denkt daran, die Sanftmütigen werden die Erde ererben; die Rebellischen werden zur Erde zurückkehren. Laßt uns danach trachten, sie zu bewohnen und nicht, zu ihr zurückzukehren! Dies ist der Tag der Entscheidung. Wir müssen unsere Entscheidung treffen, die alte Welt muß die ihrige treffen, und das ewige Geschick liegt auf der Waage. So sagen wir denn zum Schluß: Wenn es in ihren Augen schlecht erscheint, den Weg Jehovas zu wählen, so laßt sie an diesem Tage Jehovas wählen, wessen Richtung sie einschlagen und wessen Weg sie folgen wollen. Wir aber und der ganze Haushalt der Neuen-Welt-Gesellschaft wollen Jehova, unseren Gott, zum Leiter unserer Schritte und zum Erwähler unserer Wege machen — alles zum ewigen Wohl der Tausende von Kindern in unserer Mitte und der Tausende weiterer, die noch unter uns sein werden, ehe die Stunde von Harmagedon schlägt, und der großen Scharen derer, die den anderen Schafen in der endlosen, jetzt anbrechenden neuen Welt noch geboren werden! Möge Jehova allen Eltern in der Neuen-Welt-Gesellschaft helfen, ihre Kinder für die Neue-Welt-Gesellschaft zu erziehen!

  • Fragen von Lesern
    Der Wachtturm 1954 | 15. März
    • Fragen von Lesern

      ● Ist es angesichts der Verordnung in 1. Mose, wonach jede Art Samen ‚nach ihrer Art‘ hervorbringen soll, erlaubt, Pflanzen oder Tiere zu kreuzen, um Bastarde zu erhalten? — F. B., Vereinigte Staaten.

      Als Jehova Gott das Pflanzenleben schuf, verordnete er, daß es sich durch Schößlinge oder Samen „gemäß seiner Art“ fortpflanzen solle. Als er die große Menge verschiedener Wassertiere schuf, wurde verordnet, daß sie sich „gemäß ihren Arten“ vermehren sollten, ebenso „alles geflügelte Gevögel gemäß seiner Art“. (1. Mose 1:11, 12, 21, NW) Als erstes muß in dieser Besprechung das Wort „Art“, wie die Bibel es gebraucht, erklärt werden. Auf Seite 112 und 113 des Buches „Make Sure of All Things“ ist folgende schriftgemäße Definition zu finden: „Eine Familie oder Gruppe lebender Geschöpfe oder Dinge, die einander, nicht aber andere außerhalb ihrer Familie, befruchten können. (Das heißt deren Geschlechtszellen sich vereinen, um einen Sprößling zu bilden oder zu bilden anzufangen, die aber mit denen von einer anderen ‚Art‘ oder Familie absolut unvereinbar und zur Vereinigung unfähig sind.)“ Diese Definition ist dieselbe wie die alte Definition, die einst in bezug auf „Spezies“ gegeben wurde. Damals wurde das Wort „Spezies“ gebraucht, um die Nachkommen eines durch direkte Erschaffung entstandenen Einzelpaares zu bezeichnen. Aber mit dem Aufkommen der falschen Evolutionstheorie hat das Wort „Spezies“ den Sinn gewechselt, und gemäß dem heutigen wissenschaftlichen Gebrauch können verschiedene Spezies alle zu einer einzigen biblischen Art gehören. Wenn Verschiedenheiten innerhalb einer Art vorkommen, sprechen Evolutionisten von einigen Spielarten als von neuen Spezies — als Beweis, daß die Spezies sich verändern. Gemäß ihrer enger gezogenen Definition von „Spezies“ trifft dies wohl zu, doch verändern die Spezies sich nicht, wenn wir uns an die alte Definition dieses Ausdruckes halten, der mit der obigen Definition der biblischen „Art“ übereinstimmt.

      Auf dieser Grundlage kann die Frage klar beantwortet werden. Es besteht kein Verbot, daß der Mensch verschiedene neue Pflanzen und Tiere durch Zuchtwahl oder Mutationen oder Kreuzungen entwickle. Irgendwelche Bastarde, die er durch seine Züchtungsversuche hervorzurufen vermag, sind keine Verletzung des Erlasses in 1. Mose, wonach die verschiedenen Lebensformen nach ihrer Art hervorbringen sollen. Weshalb nicht? Weil in dem Falle, da Pflanzen oder Tiere sich gegenseitig befruchten und Sprößlinge hervorbringen, sie eben von derselben Art sind; es gibt kein Überschreiten der Grenze ihrer Art. Diese Grenze zu überschreiten ist unmöglich, denn Jehova hat die Arten so geschaffen. Der Mensch kann die Verordnung von 1. Mose in bezug auf Arten nicht verletzen, weil zwei verschiedene Arten einander nicht befruchten, also nicht Nachkommen haben können. Durch Zuchtwahl und Kreuzung und Mutationen kann eine große Verschiedenheit von Pflanzen oder Tieren entwickelt werden, aber sie sind alle innerhalb der Grenzen ihrer Art. Die Wissenschaft weist kein Zeugnis auf, wodurch dies erfolgreich widerlegt würde.

      Die Bibel spricht von Pferden und Eseln und Maultieren, und alle diese Ausdrücke sind Übersetzungen verschiedener hebräischer Wörter. Das Maultier ist eine Kreuzung zwischen einem Esel und einer Stute, und es ist ein Bastard. Nur in seltenen Fällen ist berichtet worden, daß Maultiere Nachkommen gehabt haben. Die Juden durften keine Maultiere aufziehen, aber es war ihnen erlaubt, Maultiere zu verwenden, die sie von Nichtjuden erwarben. Es wurde als vorzügliches Reittier angesehen, und selbst König David besaß ein solches für seinen Gebrauch. (1. Kön. 1:33, 38, 44) Eine Zählung, die angestellt wurde, nachdem die Juden aus der babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren, ergab, daß 245 Maultiere in ihrem Besitz waren. So können wir denn Bastarde nicht als unbiblisch verwerfen.

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