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  • Wenn den Kindern die Zucht fehlt
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Erwachet! 1983
g83 8. 10. S. 12-13

Wenn den Kindern die Zucht fehlt

„WERDEN wir im Jahr 2000 Fluchthäuser für geschlagene Eltern eröffnen müssen?“ Diese Frage warf der französische Psychologe Jean-Pierre Chartier auf. Was veranlaßte ihn dazu? Eine beunruhigende Anzahl von Kindern, die ihren Eltern nicht nur ungehorsam sind, sondern sie sogar tyrannisieren. In seinem Buch Les parents martyrs berichtet Chartier, daß Jugendliche ihren Eltern Drohbriefe geschrieben und sie sogar erpreßt haben. Die Ursache für diese Erscheinung sieht Chartier in dem Versäumnis der Eltern, ihren Kindern Normen zu vermitteln, nach denen sie sich ausrichten könnten. „Vielleicht wäre es in manchen Fällen sogar besser gewesen“, schreibt er, „es hätte mal Ohrfeigen gegeben.“

Möglicherweise teilst du diese Auffassung nicht. In vielen Ländern besteht eindeutig der Trend, die Kinder nicht mehr so streng zu erziehen wie früher, weil man vermeiden möchte, „die Entwicklung des Kindes zu behindern“, „ungünstig auf seine Persönlichkeitsentfaltung einzuwirken“ oder „seine ‚Menschenrechte‘ zu verletzen“.

Vielen Eltern hat die liberale Kindererziehung jedoch Enttäuschungen beschert. Eine 1980 durchgeführte Repräsentativumfrage ergab beispielsweise, daß 60 Prozent der Bevölkerung der EG-Staaten glauben, die Eltern würden die Kinder nicht streng genug erziehen. „Die Erziehung“, schrieb die Frankfurter Allgemeine Zeitung, habe „immer mehr den Charakter des Laufenlassens angenommen“. Wohin hat das geführt? Der Psychiater John O’Malley, der vor einiger Zeit in der Zeitschrift Time zitiert wurde, erklärte, daß die antiautoritäre Kindererziehung Jugendliche hervorgebracht habe, denen „die elterliche Autorität wenig bedeutet und die sich nichts sagen lassen. Den Kindern fehlen die festen Leitlinien, zu denen auch Verhaltensnormen gehören.“

Die Eltern mögen dagegen sein, daß ihre Kinder Drogen nehmen und unerlaubte Geschlechtsbeziehungen pflegen, dennoch tun es ihre Kinder völlig ungeniert. Andere Kinder mögen nicht so offenkundig dem elterlichen Willen zuwiderhandeln, sie sind aber den Eltern gegenüber aufsässig. Der Psychoanalytiker Benjamin Wolman behauptet, daß Eltern, die ihre Kinder nicht lehren, gehorsam zu sein, „Unkraut heranziehen“. Er mißbilligt die freizügige Erziehungsmethode, weil „das Kind dabei nicht gedeihen kann“, weil ihm „nichts verboten ist und es nicht gelehrt wird, sich zu beherrschen“, und so der Grund für ein späteres asoziales Verhalten gelegt wird.

Wie asozial ein Kind, das nicht in Zucht genommen wird, werden kann, zeigt ein Verbrechen, das vor einiger Zeit in Deutschland verübt wurde. Ein Fünfzehnjähriger ermordete seine Mutter. Nach Auskunft des vorsitzenden Richters zeigte dieser Junge aber keine Reue, sondern bedauerte es sogar noch, daß es ihm nicht gelungen war, auch den Vater zu töten.

Größere Strenge

Jetzt sind bereits Organisationen entstanden, die den Zweck haben, Eltern zu helfen, die sich durch die Kindererziehung überfordert fühlen. In den Vereinigten Staaten gibt es die Families Anonymous, die mit Eltern, Freunden und Verwandten von verhaltensgestörten Jugendlichen Gruppengespräche durchführt.

Eine andere Selbsthilfeorganisation versucht es mit strengeren Methoden. Sie hat den treffenden Namen „Toughlove“ (Strenge und Liebe). Ihre Methode besteht darin, „widerspenstige Jugendliche streng zu behandeln und sie zu zwingen, sich anständig zu benehmen“. Man hilft den Eltern, für ihre aufsässigen Kinder vernünftige Einschränkungen festzulegen, die dann auch durchgesetzt werden. Eltern, die dieser Organisation angehören, unterstützen sich und helfen sich gegenseitig. 1982 gab es in den Vereinigten Staaten und in Kanada bereits 500 Gruppen gegenüber 25 ein Jahr zuvor.

Aus den Veröffentlichungen beider Organisationen geht hervor, daß sie schon einer ganzen Reihe von Eltern und Kindern helfen konnten. Doch die Auffassung, daß man die Kinder in Zucht nehmen soll, ist nicht neu. Schon seit langem kann man in der Bibel lesen: „Torheit ist an das Herz eines Knaben geknüpft; die Rute der Zucht ist das, was sie von ihm entfernen wird“ (Sprüche 22:15). Deshalb überrascht es nicht, daß Selbsthilfeorganisationen, die diesen weisen Rat befolgen, einen gewissen Erfolg zu verzeichnen haben. Ist aber die Anwendung der „Rute der Zucht“ gleichbedeutend mit der Anwendung brutaler Gewalt?

Zucht — ein Weg des Lebens

Manche meinen, Zucht sei gleichbedeutend mit Schlägen. Manchmal ist körperliche Züchtigung zwar erforderlich, aber nach der Bibel gehören zur Zucht auch Zurechtweisung und Schulung. So lesen wir in Sprüche 8:33: „Hört auf Zucht und werdet weise, und bekundet keine Nachlässigkeit.“ Ein Kind in Zucht zu nehmen bedeutet nicht immer, das Kind zu verhauen. Oft ist es weit wirkungsvoller, mit ihm zu reden und ihm die Ratschläge der Bibel vor Augen zu führen (5. Mose 6:6, 7).

Regeln und Einschränkungen sind für einen jungen Menschen aber nicht ausreichend. Er benötigt auch Führung und muß einen Sinn im Leben sehen. Das erfordert, daß die Eltern ihr Kind in der Bibel unterweisen und ihm helfen, Wertschätzung dafür zu entwickeln. Wenn es die von Gott geforderten Verhaltensnormen kennenlernt, kann es Gefahren meiden, denen andere Jugendliche zum Opfer fallen mögen (Sprüche 2:10-13). Es ist dann nicht verwirrt und im unklaren darüber, was es mit seinem Leben anfangen soll, sondern „die Zurechtweisungen der Zucht“ sind für das Kind ein „Weg des Lebens“, den es gehen kann (Sprüche 6:23).

Wenn deine Kinder aufsässig sind, weil du sie bisher nicht streng erzogen hast, dann bemühe dich, sie in Zucht zu nehmen, wie es die Bibel empfiehlt. Jehovas Zeugen sind gern bereit, dir zu zeigen, wie das geschehen kann.

[Bild auf Seite 13]

Meist sind auf die Bibel gegründete Ratschläge wirkungsvoller als körperliche Züchtigung.

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