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Der Wachtturm verkündet Jehovas Königreich 1977
w77 1. 1. S. 21-26

Tag und Nacht heiligen Dienst darbringen

„Gott, dem ich mit meinem Geist in Verbindung mit der guten Botschaft über seinen Sohn heiligen Dienst darbringe“ (Röm. 1:9).

1, 2. Wie zeigt die Bibel, daß zu unserem „heiligen Dienst“ für Gott auch Opfer gehören?

VON Dienern Gottes wird heute nicht verlangt, daß sie die vom Gesetzesbund geforderten Opfer darbringen, denn Christus Jesus erfüllte diesen Bund. Gott räumte ihn deshalb aus dem Weg. Aber es gibt Opfer, die einen wichtigen Bestandteil unseres „heiligen Dienstes“ bilden. Was sind das für Opfer?

2 Paulus, einer der Apostel Jesu Christi, klärt uns in Hebräer 13:15, 16 darüber auf. Er spricht über den „heiligen Dienst“, den die israelitischen Priester in der Stiftshütte verrichteten, und darüber, wie sich das an Jesus erfüllte, und fügt dann hinzu: „Durch ihn laßt uns Gott allezeit ein Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen, das ist die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben.“

3. Was wird gemäß den inspirierten Worten des Paulus in Hebräer 13:15 von uns verlangt?

3 Was bedeutet das für uns? Es bedeutet, daß wir den Wunsch haben sollten, die Wahrheit über Jehova Gott und über die gute Botschaft von seinem Königreich zu reden. Und wir sollten das nicht nur gelegentlich tun, so ab und zu, an Wochenenden oder bei den Zusammenkünften, sondern, wie der Apostel sagt, „allezeit“ — tagtäglich, Nacht und Tag, indem wir auf Gelegenheiten, es zu tun, aus sind.

4. Besteht unser „heiliger Dienst“ nur darin, über die Wahrheit zu reden? (1. Joh. 3:18).

4 Bedeutet das, daß unser „heiliger Dienst“ nur darin besteht, über die Wahrheit zu reden? Nein, denn der Apostel spricht, nachdem er die „Schlachtopfer der Lobpreisung“ erwähnt hat, noch von anderen Opfern, die Gott von uns wünscht. Er sagt in Vers 16: „Übrigens, vergeßt nicht, Gutes zu tun und die Dinge mit anderen zu teilen, denn solche Schlachtopfer sind Gott wohlgefällig.“ Ja, unser „heiliger Dienst“ muß ausgeglichen sein, Wort und Tat, d. h. Lobpreisung und ‘Gutes tun und die Dinge mit anderen teilen’, muß sich die Waage halten.

5. (a) Wie kann unser ganzes Leben ein Zeugnis für die gute Botschaft sein? (b) Wie wird sich das auf unsere Mitmenschen auswirken?

5 Wie das Leben Jesu, so sollte auch unser ganzes Leben ein Zeugnis für die Wahrheit sein. Allerdings können wir nicht wie Jesus Wunder wirken, um das Los der Menschen zu erleichtern, aber unser vorzüglicher Wandel, unsere Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit sowie die Bereitschaft, den Menschen zu helfen, wenn wir es können, und zwar mit dem, was wir haben, sind genauso annehmbar. Es ist uns möglich, so zu handeln, wie es uns in Galater 6:10 dringend empfohlen wird: „Laßt uns denn, solange wir günstige Zeit dafür haben, gegenüber allen das Gute wirken, besonders aber gegenüber denen, die uns im Glauben verwandt sind.“ Durch eine solche Handlungsweise schaffen wir die Voraussetzungen dafür, daß manch einer für die Wahrheit zugänglich wird. Wir dürfen nicht damit zurückhalten, allen die gute Botschaft rückhaltlos und freimütig zu verkünden, „aus der Fülle des Herzens“. Wie kann sonst Menschen, die unsere guten Werke und unseren vortrefflichen Wandel sehen, geholfen werden? Wir müssen die Menschen wissen lassen, daß es Gottes gute Botschaft ist, die uns antreibt, diese vortrefflichen Werke zu tun (Matth. 5:16; 12:34, 35). Dann werden sie erkennen, daß sie, wenn sie sich mit der guten Botschaft vertraut machen, wie wir werden können. Wenn wir nicht beides aufzuweisen haben, vortreffliche Werke, durch die unsere Hilfsbereitschaft und Güte zum Ausdruck kommt, verbunden mit einem guten Wandel, und „Schlachtopfer der Lobpreisung ... die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben“, ist der „heilige Dienst“, den wir Gott darbringen, nicht vollständig (Hebr. 13:15).

6. Was gehört also zu unserem „heiligen Dienst“, damit er vollständig ist?

6 Das Beispiel Jesu und der Apostel zeigt also, daß unser „heiliger Dienst“ nicht nur darin besteht, unsere Persönlichkeit zu ändern und Gutes zu tun. Das ist lediglich ein Bestandteil, die Grundlage unseres Dienstes. Ihm müssen die Schlachtopfer der Lobpreisung hinzugefügt werden (Ps. 106:12). Unser „heiliger Dienst“ ist nur dann vollständig, wenn wir gemäß der guten Botschaft leben und sie verkünden.

7. Wer bestimmt, wieviel Zeit wir für die verschiedenen Opfer, die zu unserem „heiligen Dienst“ gehören, aufwenden sollten?

7 Wir alle können heute zeigen, daß wir zu denen gehören, die Gott Tag und Nacht „heiligen Dienst“ darbringen. Jehova Gott hat uns nicht gesetzlich vorgeschrieben, wieviel Zeit für die Schlachtopfer der Lobpreisung aufzuwenden ist (außer daß er sagt: „allezeit“) oder wieviel Zeit wir für die anderen gottgefälligen Opfer einsetzen müssen. Wir müssen selbst darauf achten, daß das Gleichgewicht gewahrt bleibt. All diesen Opfern — die Frucht der Lippen, die eine öffentliche Erklärung für seinen Namen abgeben, sowie Gutes tun und die Dinge mit anderen teilen — müssen wir einen Platz geben in unserem Leben, sie müssen dargebracht werden, in den Tages- und in den Abendstunden. (Vergleiche Apostelgeschichte 26:7.)

8. Welche Beispiele zeigen, daß Jesus bereit war, „Nacht und Tag“ zu dienen? (Mark. 1:35; Luk. 6:12).

8 Jesus hatte die gute Botschaft im Herzen, er sann darüber nach und überlegte, wie er die Botschaft den Menschen unterbreiten könnte. Er war immer, „Nacht und Tag“, bereit, über die gute Botschaft zu reden, selbst wenn er sehr müde war. Sein Eifer trieb ihn, stets die Wahrheit zu verkünden (Joh. 2:17). Ein Beispiel ist sein Gespräch mit einer Samariterin. In den Augen der Juden war ein Samariter nicht fähig, heilige Dinge zu begreifen (Joh. 4:7-26). Aber Jesus fällte kein Urteil über die Frau, obschon er sogar wußte, daß sie einen unsittlichen Lebenswandel führte. Das Zeugnis, das er ihr gab, hatte zur Folge, daß Gottes Name und Vorsatz weit herum bekanntgemacht wurden (Joh. 4:39-42).

UNSER GANZES LEBEN DEM „HEILIGEN DIENST“ GEWIDMET

9. Was umfaßt also, kurz gesagt, der „heilige Dienst“, und wie kommt dies in den inspirierten Schriften des Paulus zum Ausdruck? (Kol. 3:17).

9 Wir widmen somit dem „heiligen Dienst“ nicht bloß einen Teil unseres Lebens. Er beschränkt sich nicht nur auf eine Tätigkeit oder auf eine Anzahl von Tätigkeiten, sondern er umfaßt jede Facette unseres täglichen Lebens. Kurz gesagt, bedeutet es, ‘alles — ob wir essen oder trinken oder sonst etwas tun — so zu tun wie für Jehova’ (1. Kor. 10:31). Der Apostel zeigt in Römer 12:1, 2, wie umfassend dieser Dienst sein sollte: „Daher bitte ich euch inständig, Brüder, durch die Erbarmungen Gottes, eure Leiber als ein lebendiges, heiliges, Gott annehmbares Schlachtopfer darzustellen, das ist ein heiliger Dienst gemäß eurer Vernunft. Und formt euch nicht mehr nach diesem System der Dinge.“a

10.(a) Was entscheidet, ob etwas, was wir tun, zu unserem „heiligen Dienst“ gehört? (b) Inwiefern fordert Gottes Wort von Eltern, daß sie „Nacht und Tag“ zum Dienst bereit sind, und wie sollten sie diesen Dienst betrachten?

10 Von den vielen Dingen, die eine Rolle spielen, sind unser Ziel, unsere Absicht und unsere Herzenseinstellung entscheidend dafür, ob das, was wir tun, wirklich „heiliger Dienst“ ist oder nicht. Unter uns gibt es zum Beispiel viele Väter und Mütter. Ein großer Bestandteil ihres „heiligen Dienstes“ für Gott betrifft ihre Kinder. In Psalm 127:3 lesen wir, daß Kinder „ein Erbe von Jehova“ sind. Ihr Eltern, kümmert ihr euch so um dieses Erbe, als würdet ihr es für ihn und zu seiner Ehre tun? Auch für diesen Zweig eures Dienstes ist euer Einsatz „Nacht und Tag“ erforderlich, denn in Gottes Wort wird darauf hingewiesen, daß die Eltern ihre Kinder die vortrefflichen Grundsätze Gottes von früh bis spät lehren sollten (5. Mose 6:4-9). Dazu gehört vor allem, daß man sie in der Bibel unterweist. Aber ein Vater oder eine Mutter sollte sich nicht sagen: „Ich führe mit meinen Kindern wie mit anderen Personen wöchentlich ein Bibelstudium durch. Das sollte genügen, um sie zu lehren, was recht ist, und sie zu veranlassen, nach biblischen Grundsätzen zu handeln.“ Das stimmt aber nicht. Wie die Bibel sagt, sind die Kinder gläubiger Eltern in den Augen Gottes „heilig“ (1. Kor. 7:14). Wie würdet ihr mit einem euch anvertrauten Gut umgehen, von dem ihr wüßtet, daß es Gott heilig ist? Würdet ihr es nicht tagaus, tagein, Tag und Nacht sorgsam behüten?

11. Warum dürfen Eltern diesen Bestandteil des „heiligen Dienstes“ nicht vernachlässigen?

11 Das, was ihr euren Kindern jetzt beibringt, und wie ihr sie erzieht, kann ihnen zur Rettung sein. Seid ihr aber jetzt nachlässig, so könntet ihr sie verlieren. Das heißt, ihr könntet plötzlich, überraschend schnell, tauben Ohren predigen. Der Einfluß, den die Welt auf sie ausübt, wird stärker sein als der eure. Wie wird Gott dann über die Art und Weise, wie ihr mit dem Gut umgegangen seid, das ihm heilig ist, urteilen?

12, 13. (a) Wie können Eltern die Ermahnung aus 5. Mose 6:4-9 auf vernünftige Weise und am wirkungsvollsten befolgen? (b) Warum geben sich christliche Eltern nicht damit zufrieden, im Sinne der Welt ein „artiges Kind“ zu haben? (Spr. 3:1-4).

12 Die Kinder in Gottes Wort zu unterweisen bedeutet nicht, daß man ihnen von früh bis spät predigt, sondern man muß ihnen vorleben, worum es bei der göttlichen Wahrheit geht. Wort und Wandel müssen vorbildlich sein. Man kann ihnen bei jeder Gelegenheit — indem man ein liebevolles, enges Verhältnis zu ihnen unterhält und einen freundschaftlichen und vertrauten Umgang mit ihnen pflegt sowie offen mit ihnen spricht — helfen, Jehova Gott zu erkennen, seine Weisheit und seine Liebe zu begreifen und verstehen zu lernen, daß seine Wege recht sind. Hört sie an, erörtert vernünftig mit ihnen, was sie wissen müssen. Wenn ihr ihnen etwas zu tun gebietet oder ihnen eine Arbeit auftragt oder wenn ihr sie straft, erklärt ihnen immer, warum ihr es tut. Und zeigt ihnen, wie nützlich es sich für sie auswirkt, wenn sie den Eltern gehorchen und infolgedessen auch Gott gehorchen, der über allen steht.

13 Ihr dürft euch nicht damit zufriedengeben, euer Kind zu einem „artigen Kind“ in dem Sinn, in dem die Welt dieses Wort versteht, zu erziehen. Natürlich ist es euer Wunsch, daß euer Kind wohlerzogen, ehrerbietig, ehrlich und anderen gegenüber rücksichtsvoll ist. Aber euch liegt vor allem daran, daß euer Kind so ist, weil es Jehova Gott kennen- und liebengelernt hat. Soll sich die Erziehung eures Kindes von der Erziehung, die die Jugend der Welt genießt, unterscheiden und soll diese Erziehung wirklich ein „heiliger Dienst“ sein, dann muß das Denken und das Herz des Kindes auf Jehova gelenkt werden, so daß es ein Lobpreiser Jehovas wird (Ps. 148:12, 13).

14. Wie können Ehepaare „heiligen Dienst“ darbringen?

14 Ehepaare können „heiligen Dienst“ darbringen, indem sie sich bemühen, eine gute Ehe zu führen und dadurch diese göttliche Einrichtung zu ehren. Ein Mann oder eine Frau mag anderen gegenüber außerordentlich freundlich und nett sein, ihre Fehler geduldig ertragen oder sich eine schimpfliche Behandlung oder Unrecht gefallen lassen, ohne es ihnen heimzuzahlen. Handelt es sich aber um den Ehegefährten, so mag ein Mann oder eine Frau schnell zornig werden, aus den Worten des anderen mehr heraushören, als er sagt, sich herausfordernd verhalten und ständig Fehler suchen. Oder ein Ehepaar mag aufhören, miteinander zu reden. Wenn ein Verheirateter den heiligen Bund der Ehe mißachtet, ist sein „heiliger Dienst“, den er Gott darbringt, nicht vollständig und für Gott daher nicht annehmbar, ganz gleich, wieviel eine solche Person sonst tut (Eph. 5:22-25, 29).

15. Wie können Hausfrauen viel dazu beitragen, daß die gute Botschaft in ihrer Umgebung bekannt wird?

15 Hausfrauen haben eine vorzügliche Gelegenheit, einen für Gott annehmbaren „heiligen Dienst“ darzubringen. Zu ihren vortrefflichen Werken, die andere sehen, gehört bestimmt das Sauberhalten der Wohnung, Kochen, Waschen, Bügeln usw. Denn was ist für Außenstehende augenfälliger als die Wohnung? Die Gastfreundschaft, die eine Frau bekundet, ihre Bereitschaft, anderen zu helfen, besonders die Bereitschaft, ihre Kraft dafür einzusetzen, Schwestern in der Versammlung unter die Arme zu greifen — das sind Opfer, die Gott wohlgefällig sind. Wenn die Menschen das von ihr wissen, ist ihre öffentliche Erklärung der guten Botschaft im Versammlungsgebiet außerordentlich wirksam (Apg. 9:36-41; Tit. 2:4, 5)

16. Wie können Kinder und Jugendliche mit Erfolg Gott täglich „heiligen Dienst“ darbringen?

16 Kinder, denen daran gelegen ist, Jehova „heiligen Dienst“ darzubringen, können das dadurch tun, daß sie ihren Vater respektieren und ihrer Mutter helfen, Gott zu ehren, indem sie sie darin unterstützen, die Wohnung in Ordnung zu halten. Und wenn die Eltern solcher Kinder nicht in der Wahrheit sind, können die Kinder durch ein derartiges Verhalten viel dazu beitragen, daß die Eltern veranlaßt werden, Gott zu ehren. Ihr Benehmen in der Schule, ihr Respekt vor den Lehrern, ihr Bemühen, anderen von der guten Botschaft zu erzählen, wenn sich die Gelegenheit bietet, ihr Beitrag, den sie leisten, wenn es im Königreichssaal Arbeiten zu tun gibt, und ihre Teilnahme am Predigtdienst — das alles sind Werke, die Gott als ihm dargebrachten „heiligen Dienst“ bewertet (Spr. 20:11; Tit. 2:6-8). Ihr könnt prüfen, ob es sich bei eurem Dienst um echten „heiligen Dienst“ handelt oder nicht, wenn ihr euch fragt: „Gehe ich in den Predigtdienst, und biete ich anderen biblische Schriften an?“ Gut. Fragt euch aber auch: „Wie verhalte ich mich in der Schule und anderswo? Handle ich so wie die weltlichen Jugendlichen? Oder denke ich daran, daß ich Jehova Tag und Nacht ,heiligen Dienst‘ darbringen sollte?“ Ihr könnt durch euer tägliches Verhalten und euer gutes Benehmen wie die Erwachsenen viel dazu beitragen, daß andere sich für die gute Botschaft interessieren.

17. Welcher besondere Dienst wird von Ältesten erwartet?

17 Auch von christlichen Ältesten wird erwartet, daß sie Tag und Nacht dienen. Ihr „heiliger Dienst“ besteht zum Teil darin, für ihre Brüder dazusein, für deren geistige Bedürfnisse zu sorgen. Zu den Ältesten der Versammlung Ephesus konnte der Apostel Paulus sagen: „Bleibt daher wach, und behaltet im Sinn, daß ich drei Jahre lang Nacht und Tag nicht aufgehört habe, einen jeden unter Tränen ernstlich zu ermahnen“ (Apg. 20:31). Heute benötigen eure Brüder eure Hilfe ebenso, wie die Brüder in Ephesus im ersten Jahrhundert Hilfe benötigten.

18—21. (a) Was schloß der „heilige Dienst“ alles ein, den Paulus Tag und Nacht leistete? (b) Warum konnte er seine weltliche Arbeit als Bestandteil seines „heiligen Dienstes“ für Gott betrachten, und was können wir daraus lernen?

18 Könnt ihr wie Paulus Tag und Nacht dienen? Die Worte des Apostels Paulus bedeuten nicht unbedingt, daß er jede Minute mit Reden und Predigen ausfüllte. Nein, denn wie wir in Apostelgeschichte 20:34 lesen, sagte er, daß er mit seinen eigenen Händen weltliche Arbeit verrichtete, um seinen und den Lebensunterhalt derer, die bei ihm waren, bestreiten zu können. In einem Brief an die Thessalonicher schreibt er sogar: „Gewiß erinnert ihr euch, Brüder, an unsere anstrengende Arbeit und Mühe. Nacht und Tag arbeitend, um keinem von euch eine kostspielige Bürde zu sein, haben wir euch die gute Botschaft Gottes gepredigt“ (1. Thess. 2:9).

19 Ja, Paulus ging manchmal nicht nur am Tag, sondern auch in den Abendstunden einer weltlichen Arbeit nach, er arbeitete zum Beispiel als Zeltmacher. Für uns ist aber die Frage wichtig: Warum tat er es? Tat er es aus materialistischen Gründen, oder weil es ihn nach Luxus verlangte? Nein, er tat es, um, wie er selbst sagte, keinem seiner Brüder „eine kostspielige Bürde zu sein“. Er gab darin ein gutes Beispiel, so daß niemand ihm vorwerfen konnte, er führe mit Hilfe der finanziellen Unterstützung derer, denen er mit der guten Botschaft diene, ein bequemes Leben. Weil es seine Absicht und sein Ziel war, die Ausbreitung der Wahrheit zu fördern und den Menschen, denen er diente, keinen Anstoß zu geben, kann gesagt werden, daß er selbst in den Stunden, in denen er einer weltlichen Arbeit nachging, Gottesdienst verrichtete. Was müßte aber von seiner Arbeit gesagt werden, wenn er selbstsüchtige Beweggründe gehabt hätte, wenn er nicht alles als für Jehova und zur Förderung der Königreichsinteressen getan hätte? Dann hätte sie sich nicht von irgendeiner anderen weltlichen Arbeit unterschieden. Es wäre kein „heiliger Dienst“ gewesen.

20 Paulus hatte jedoch ein reines Gewissen und die rechten Beweggründe bei seiner weltlichen Arbeit. Er konnte diesen Bestandteil seines „heiligen Dienstes“ für Gott mit dem ihm von Gott erteilten Auftrag in Übereinstimmung bringen und die gute Botschaft freimütig und eifrig verkündigen. Sein „heiliger Dienst“ wurde von Gott auch reich gesegnet. Es war so, wie Paulus gemäß unserem Leittext sagte: „Gott, dem ich mit meinem Geist in Verbindung [womit?] mit der guten Botschaft über seinen Sohn heiligen Dienst darbringe“ (Röm. 1:9). Bestimmt staunen wir alle über die große Wirkung, die der Apostel Paulus durch seine gewissenhaften Bemühungen, Gott „heiligen Dienst“ darzubringen, erzielte.

21 Jeder von uns muß sich daher die Frage stellen: „Wie betrachte ich meine Arbeit, und was ist mein Ziel?“ Die einzige vernünftige Antwort ist in dem Rat zu finden, den der Apostel dem jungen Timotheus gab: „Übe dich andererseits mit Gottergebenheit als deinem Ziel. Denn ... Gottergebenheit ... ist für alle Dinge nützlich, da sie eine Verheißung auf gegenwärtiges und künftiges Leben hat“ (1. Tim. 4:7, 8; Joh. 6:27).

22. Welchen doppelten Zweck erreichen wir durch unsere Gottergebenheit?

22 Ja, der Hauptzweck unserer Gottergebenheit besteht darin, Jehova „heiligen Dienst“ darzubringen und so zu handeln, daß sein Name geehrt wird. Dadurch helfen wir anderen, zu erkennen, was für ein Gott Jehova ist, und in ein vertrautes Verhältnis zu ihm zu kommen. Das wird zur Folge haben, daß wir schon jetzt glücklicher sind. Außerdem bedeutet es „künftiges Leben“, nicht nur für uns, sondern auch für unsere Angehörigen und für alle, die durch unseren Wandel und die gute Botschaft, die wir verkündigen, beeinflußt werden.

23, 24. Wodurch werden wir ermuntert, uns immer wieder zu prüfen, um festzustellen, ob unser „heiliger Dienst“ den Anforderungen entspricht?

23 Wir haben also die Aussicht, das „künftige Leben“ zu erlangen, ja ununterbrochen von jetzt an bis in alle Ewigkeit zu leben. Die Vision, die der Apostel Johannes von der großen Volksmenge hatte, die die Drangsal überleben wird, ist eine der größten Ermunterungen, uns ‘immer wieder zu prüfen, ob wir im Glauben sind’, ob der „heilige Dienst“, den wir darbringen, wirklich vollständig ist (2. Kor. 13:5). Ja, das Schönste, was Gott uns in Aussicht stellt, ist, zu der großen Volksmenge zu gehören, die er in der bevorstehenden großen Drangsal beschützen und der er gewähren wird, in seiner gerechten neuen Ordnung zu leben.

24 Welch großartige Belohnung dafür, daß wir das tun, was recht, vernünftig und außerordentlich beglückend ist! Bald wird jeder, der auf der Erde lebt, Gott „heiligen Dienst“ darbringen. Welch ein Paradies die Erde dann sein wird! (Offb. 22:1-3).

25. Was sollten wir jetzt tun, wenn wir die herannahende große Drangsal überleben möchten?

25 Wir müssen jetzt schon das tun, was Johannes die große Volksmenge nach der Drangsal tun sah, wenn wir zu denen zählen möchten, die in dieser Drangsal nicht vernichtet werden. Johannes sagt: „Und sie rufen fortwährend mit lauter Stimme, indem sie sagen: ,Die Rettung verdanken wir unserem Gott, der auf dem Throne sitzt, und dem Lamme‘“ (Offb. 7:10). Nicht zögernd oder unsicher, sondern sozusagen mit „lauter Stimme“, vertrauensvoll sowie getrieben von einer ganzherzigen Liebe und mit ungeteilter Hingabe werden wir eine öffentliche Erklärung abgeben über den Namen Jehovas sowie über all das Erhabene, wofür dieser Name steht, und über die herrlichen Verheißungen, für deren Erfüllung er bürgt. Wir werden Jehova und seinen Sohn „allezeit“ gemeinsam lobpreisen, in unserer Wohnung, in unseren Zusammenkünften und vor allen Leuten unseres Wohnortes, die uns zuhören, oder wo immer wir sind. Wenn wir das tun, werden die himmlischen Heerscharen, die ‘allezeit das Angesicht des Vaters Jesu Christi schauen’, uns voll und ganz unterstützen, indem sie „Amen“ sagen zu unserer Verkündigung der guten Botschaft, die einen besonderen Bestandteil unseres aufrichtigen „heiligen Dienstes“ für Gott darstellt (Matth. 18:10; Offb. 7:12).

26. Was veranlaßt heute in der ganzen Welt Tausende, Jehova zu suchen, und warum freuen wir uns darüber?

26 Heute werden Tausende durch den „heiligen Dienst“ des Volkes Jehovas zu Jehova hingezogen. Sie beobachten die Liebe, die Hilfsbereitschaft, die Sittenreinheit, die absolute Lauterkeit und die Friedfertigkeit der Zeugen Jehovas. Wenn die eifrigen Diener Gottes ihnen dann die gute Botschaft unterbreiten, hören sie zu. Dadurch wird Jehova Gott jetzt verherrlicht. Er wird aber auf der ganzen Erde noch mehr verherrlicht werden, wenn ihn die dankbaren Menschen, die die Drangsal überleben, von ganzem Herzen lobpreisen — das alles sind die beglückenden Folgen des makellosen „heiligen Dienstes“, der Gott Tag und Nacht dargebracht wird.

[Fußnote]

a In dem Theologischen Wörterbuch zum Neuen Testament wird über den Gebrauch des Verbs latreuein (heiligen Dienst darbringen) folgendes gesagt: „Der umfassende Sinn, wonach ... [latreuein] die ganze tätige Haltung des Frommen gegenüber Gott bezeichnet, liegt zunächst Lk 1, 74 vor.“ „In Phil 3, 3 endlich haben wir ... [latreuein] wieder in dem weiten, übertragenen Sinn vor uns, wonach es die gesamte christliche ,Existenz‘ in sich begreift“ (Bd, IV, S. 63, 64, 65).

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